Echte Wölfe und blöde Fragen

  • Bei dieser Haltungsart geht es ja auch nicht um die Weidetiere allein, sondern auch um das, was durch Beweidung geschaffen wird. Nämlich Lebensraum für zahlreiche andere Lebewesen. Auch das ist gefährdet.

    Ich glaube, ich muss mich echt mal in die Welt der Piepmätzer einarbeiten. So lange wie ich meine Fläche schon beweide und mit den Bedingungen drumherum könnte ich mir vorstellen, dass dort auch was flattert, was es sonst nicht mehr gibt. Aber für mich sieht jeder Vogel gleich aus. Eine Elster, ja, die erkenne ich ... aber das war es auch schon. |)

  • Und dafür wird man dann in Threads wie diesen hier beschimpft als skrupelloser Tierhalter, dem ja alles egal ist und der nur ans Geld denkt - findet den Fehler.

    Es gibt auf dieser Welt einfach Menschen, die es nicht wert sind über den Dummfug den sie von sich geben auch nur 1 Sekunde nachzudenken. Manche davon sind auch in diesem Forum und diesem Thread.


    Das ist einfach so dermaßen weit weg von der Realität, dass es das überhaupt nicht wert ist darüber nachzudenken oder sich aufzuregen.... leichter gesagt als getan.


    Aber wir üben das jetzt mal.... du setzt dich jetzt an den Tisch, nimmst dir Zettel und Stift und schreibst 100 Mal:


    "Ich werde den geistigen Dünnschiss, den irgendwelche Boten hier hinrotzen zukünftig überlesen."


    Wenn du das erledigt hast, darfst du wiederkommen..... bis gleich. ;)

  • nimmst dir Zettel und Stift und schreibst 100 Mal

    Dafür gibts c+p :lol:


    Nee, ich reg mich darüber nicht auf - es erschüttert mich eher.
    Aber sowas gehört mit Sicherheit zu den Gründen, warum ich gedanklich den seriösen Wolfsbefürwortern wesentlich näher bin, als manch anderem, weil denen viele Zusammenhänge immerhin klar sind.




    Nun gehört Brandenburg zu den Bundesländern mit der höchsten Wolfsdichte - und trotzdem klappts nicht mit dem versprochenen "Wo der Wolf ist, wächst der Wald":
    Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger: Kein Bundesland hat so wenig Jungpflanzen im Wald wie in Brandenburg
    Aber vllt. sinds ja auch einfach noch nicht genügend Wölfe dort. :pfeif:


    Auch eine Frage, mit der sich Deutschlands Bevölkerung allmählich mal auseinandersetzen sollte: Wie wild wollen wir es denn?
    Wie wild darf die Wildnis denn heute sein? - Vorträge und Führungen im Jagd- und Fischereimuseum und Amerikahaus
    Das Buch klingt interessant.


    Das ist auch eine recht schräge Geschichte - nix mit Wolf:
    Tier attackiert Camper: War es ein Fuchs? | jagderleben.de


    Niedersachsen - aktueller Stand bei den Wölfen, um die 80 Welpen nachgewiesen:
    Wolfsmonitoring: Wolfsterritorien in Niedersachsen


    Die Schweiz ist in vielen Facetten des Herdenschutzes ein Vorreiter, u. a. darin, dass der Herdenschutz von offiziellen Stellen aus koordiniert wird, es umfangreiche Untersuchungen und Dokumentationen gibt - aber obwohl sogar die Aufklärung über HSH deutlich mehr ist, als hier in D, will SOOOO wild dann auch niemand leben:
    Herdenschutz Wolf - «Wichtig ist, dass wir den Wolf nicht vergessen» - News - SRF

  • Eines der grossen Probleme in Bayern:


    Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber machte in ihrer Ansprache deutlich, dass sie für eine Regulierung des Wolfsbestandes auch auf EU-Ebene eintreten werde, schon aus Sorge um die Weidetiere.

    Die Sorge um die Weidetiere geht dann aber doch nicht so weit, dass man sich FÜR Herdenschutz einsetzt. Viele Tierzuchtverbände merken überhaupt nicht, dass sie da ins offene Messer getrieben werden.

  • Ich muss ja sagen, dass ich im Ort meiner Eltern schon lange nicht mehr gerne in den tiefen Wald gehe, weil ich Angst hab da mal einen Wolf zu treffen. Wobei in der Asse glaube ich noch keiner gesichtet wurde(?).
    Hier bei Salzgitter wird ab und an mal einer gesehen oder überfahren, wir sind hier direkt am Feldrand, so ganz wohl ist mir hier gerade im Dunklen draußen auch nicht mehr.

  • Die Sorge um die Weidetiere geht dann aber doch nicht so weit, dass man sich FÜR Herdenschutz einsetzt. Viele Tierzuchtverbände merken überhaupt nicht, dass sie da ins offene Messer getrieben werden.

    Vielleicht kennen solche Menschen auch garnich die Möglichleit das sie HSH auf die Weide zu stellen. Ich meine mehrere hundert Jahre gabs dafür keinen Grund? Oder sie wollen einfach ein altes Systhem behalten. Andererseits sollte man doch auch lernfähig sein bzw abguckfähig. Es kommt mir vor als lerne D alles von Anfang neu. Anstatt ein Buch aufzuschlagen und zu lesen das dem Newton ein Apfel auf den Kopf fiel, sitz D unter dem Baum und wartet.

  • Nicht in den falschen Hals kriegen - ich hab kein Problem damit, dass dem Wolf geholfen werden sollte:
    Wolf verstirbt nach Verkehrsunfall bei Polkern | Osterburg


    Aber ich hab ein Problem damit, dass Tierhalter allein gelassen werden, wenn ihre Tiere gerissen oder schwer verletzt sind, überall in der Gegend versprengt sind und verzweifelt gesucht werden, da gibts nämlich dann nicht so eine staatlich beorderte Truppe, die zur Hilfe eilt:

    Zitat

    Am Unfallort erschienen neben der Polizei Mitarbeiter des Landesamtes für Umweltschutz aus dem Wolfkompetenzzentrum Iden, ein Tierarzt, ein Schweißhundführer, ein Betäubungsschütze sowie ein hinzugezogener Jagdpächter. Durch seine Verletzungen hat der Wolf auf der Flucht Blutspuren hinterlassen, sodass der Hund unmittelbar die Fährte aufnehmen konnte.

  • Vielleicht kennen solche Menschen auch garnich die Möglichleit das sie HSH auf die Weide zu stellen.

    Eine Landwirtschaftsministerin kann sich dieser Thematik eher nicht entziehen, selbst wenn sie wollte. :lol:


    Das Problem ist, dass die Tierhalter drauf reinfallen. Und sich derweil dem Herdenschutz verweigern.


    Hilfreicher wäre es, auf rasche Umsetzung der Förderungen hinzuarbeiten und bei Bevölkerung und Tourismusverbänden um Einsicht in Bezug auf Herdenschutzmaßnahmen zu werben.


    In einer bayerischen Politik, die eher auf Abschüsse hinarbeitet, denn auf Herdenschutz, selbigen zu betreiben, bedeutet massiven Druck von allen Seiten.

  • Und nun sind Goldschakale in Deutschland (der kleinen Bruder des Wolfs), haben schon Schafe im Schwarzwald gerissen. Zur Zeit noch Einzelgänger, aber 115.000 stehen vor unseren Grenzen und nun? Sie sind bekannt, das sie auch gern sich in Städten aufhalten... Außer den Wolf fürchten sie nichts.
    Sollten wir uns nicht doch um mehr Schutz und wie man seinen Tiere schützen kann und weniger darüber Gedanken machen, wie wir alle abschießen?


    Und von den vielen Mitteilungen von denen Ihr berichtet sind wirklich von Wölfen getötet worden und nicht von verwilderten ausgesetzten Wolfshybriden? Oder von anderen großen Hunden? In der Presse findet sich nichts, anscheinend nur in den regionalen Zeitungen.
    Ich lese regelmäßig die Mitteilungen des Wolfsmonitoring, da sind Eure Anzeigen nicht registriert.... Ich hätte nichts gegen einen Wolf bei uns, wir leben gefährlich wegen der großen Masse an Wildschweinen und Rehen... Die sind nämlich ganz schön gefährlich weil sie bei uns nicht scheu sind, als HH mit Hunden, die jagdbegeistert sind, eine wahre Freude...


    Zu den Möglichkeiten Vieh mit kurzen Wegen zum Schlachten zu bringen, gibt kaum noch Möglichkeiten, da die Schlachthöfe geschlossen wurden, nur noch die Großschlachthöfe bleiben. Transport über 200 km keine Seltenheit. Metzger, die selbst schlachten wollen haben zu große Auflagen, deshalb werden auch sie weniger. Und wie es da zu geht, in der Nähe ist ein Schafsschlachthof, grausig... Betäubung? oft wird vorher schon das Tier abgehäutet, sicher wünschen sich die armen Tiere lieber geschächtet zu werden oder vom Wolf gerissen.... Mein Nachbar ist Schlachter im Großschlachthof und was der erzählt.....


    Ich kann verstehen, das sich alle Tierbesitzer sich Sorgen machen, das ihre Tiere nicht leiden müssen, aber für mich zählt der Wolf zu unser Natur. Natürlich wenn er gefährlich wird, sollte er entnommen werden. Bei uns gibt es keinen Wölfe, einer ist hier mal durchgewandert, der wurde vom Auto überfahren. Unser Jäger meinte nur, noch einer mehr, der die Wildtiere jagt... Wo schon die Wildschweine die Rehkitze fressen. Ob die nicht auch leiden, sie werden auch lebendig angefressen, dann kommt der Fuchs und holt sich den Rest...
    Die Natur ist grausam, Schafe, Kühe die Menschen angreifen, sie sind auch keine Kuscheltiere, sondern gefährlich, gibt genügend Todesfälle.

  • - und trotzdem klappts nicht mit dem versprochenen "Wo der Wolf ist, wächst der Wald":
    Brandenburgs Umweltminister Jörg Vogelsänger: Kein Bundesland hat so wenig Jungpflanzen im Wald wie in Brandenburg
    Aber vllt. sinds ja auch einfach noch nicht genügend Wölfe dort.

    Da muss man aber wohl noch berücksichtigen, dass es in Brandenburg aus diversen historischen Gründen riesige Flächen gibt, die den Namen Wald kaum verdienen, sondern lediglich "der Rohholzerzeugung dienen" - das ist Kiefern-Monokultur vom Feinsten. Die jetzigen "Wälder" sind etwa 40 - 60 Jahre alt. Auf 70% der Brandenburgischen Waldflächen stehen Kiefern (Deutschland gesamt 22%). Das sieht triste aus: Stange an Stange an Stange, darunter Gras, kaum Unterholz, kein Totholz. Erst gaaanz allmählich rücken Buchen und Eichen vor. Maßnahmen, um den Monokulturwald aufzuwerten, gibt es, aber lokal begrenzt. Ich denke, das sollte man vor Augen haben. Bei diesen ungünstigen Ausgangsbedingungen entwickelt sich wohl eher nicht im Handumdrehen ein artenreicher natürlicher Wald, sobald der Verbiss durch Rehwild etc. aufgrund der Wölfe zurückgeht. Gerade die jungen Laubbäume werden ja gerne verbissen.

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