Der Dämon in meinem Hund

  • Hey,


    wir hatten kürzlich ein ähnliches Problem wie ihr. Nelly war an der Pfote verletzt und sie durfte nur raus um kurz Pipi zu machen. Wir haben versucht sie geistig in der Wohnung zu beschäftigen, aber trotzdem hat sie jeden Abend, wir nannten es "ihre 5 Minuten" gekriegt. Das war wirklich nicht mehr lustig.
    Nelly hat einen sehr guten Grundgehorsam, aber an den brauchte man in solchen Momentan gar nicht appelieren. Kommandos wie "Decke" und alles andere waren völlig sinnlos. Madame rannte mit ihrem 30kg in einem übelsten Galopp durch die Bude, sprang gegen die Türen, drehte sich um und rannte die nächste Runde.
    Wir haben versucht sie in einen Raum zu sprerren, aber dann ist sie richtig durch gedreht. Was uns am Ende geolfen hat war folgendes:
    Mein Freund hat sie sich geschnappt und sich mit ihr auf ihre Decke gelegt. Dabei hat er sie am Brustkorb umfasst, sodass sie nicht wieder los sprinten konnte. Nelly fand das erst doof und hat versucht sich raus zu winden. Doch schon nach kurzer Zeit, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck und die 5 Minuten waren vorbei. Danach ist sie dann vor lauter Erschöpfung meist eingeschlafen.
    Das war jetzt keine Fixierung so nach dem Motto " ich unterdrücke dich" sondern eher ein "ich fixiere dich und helfe dir in einen normalen Geisteszustand zurück zu kehren".
    Uns ist das danach noch eins, zwei Mal passiert. Wir haben gleich reagiert: ganz ruhig den Hund am Brustkorb fixiert (das geht auch im stehen) und einfach einen kurzen Moment warten... und tief durchatmen.


    Vielleicht könnte euch das ja auch helfen... aber ich denke mit einem Kennel klappt das auch ganz gut.
    Viel Erfolg und gute Besserung!!!


    Liebe Grüße

  • Ihr solltet auch intensiv an EURER EIGENEN RUHE arbeiten.
    Für mich hört sich das recht hecktisch an, wenn ihr euere Beruhigungsversuche startet.
    Auf den Rücken drehen und aussperren ist auch falsch, und erzeugt nur einen gegenteiligen Effekt, wie ihr ja durch die Beißversuche selbst schon merkt.
    Ihr müsst an euerer eigenen Impulskontrolle arbeiten. Ich nehme mal an, dass euer Puls sofort hochschießt, wenn der Hund grad anfängt aufzudrehen. Und genau das merkt der Hund noch bevor ihr es selbst merkt.
    Also eure Übung sollte sein: Hund dreht auf, ihr merkt es, kurz sitzen- oder stehenbleiben aufm Sofa oder wo auch immer, tief durchatmen, Puls runterfahren (ist schwer, können meist nur erfahrene Langstreckenläufer), und erst dann mit viel Ruhe und Gelassenheit an den Hund herantreten. Dann den Hund ansprechen und auf seinen Platz bringen. Lässt er dass auch mit Ruhe gut mit sich machen, dann loben und/oder Leckerchen. Bleibt er dann auch auf seinem Platz, kann er nach ein paar Minuten nochmal n Lecker bekommen, oder was zum Kauen (zum Stressabbau irgendwas woran er länger rumkauen muss). Ganz wichtig, den supertollen Kauartikel erst geben, wenn der Hund sich wirklich insofern beruhigt hat, dass er auch wirklich liegen bleibt auf seinem Platz. Er soll für seine Ruhe belohnt werden, nicht einfach nur fürs brav sitzen bleiben ;)

  • *lach*Nelly..genauso...*g* Also ich mach das dann mit ihr, dass ich mit ihr in den Flur gehe, und sie dort einfach beruhige, in dem ich still und gelassen neben ihr stehe. Mir gelingt das viel besser als meinem Mann. Sie umfassen, den Tipp haben wir auch schon bekommen, wird sie aller wahrscheinlichkeit nach nicht zulassen, denn auch wenn sie neben uns auf der Couch liegt, mag sie das umarmen nicht. Keine Ahnung wieso nicht..streicheln lässt sie sich gerne, und sie ist auch sonst sehr anhänglich.


    Luna 77...japs..genau das ist es....:) An der eigenen Ruhe arbeiten..ich gehe sehr viel gelassener hin, als mein Mann, mache mir vorher auch keine Gedanken ob sie macht was ich will, und bei mir kommt sie sehr viel schneller runter. Er ist da eher ein Streßbündel..ich versteh es ja, denn er muss jeden Tag vor 5 raus, und wenn du dann abends einen marodierenden Hund hast, wirds anstrengend...für ihn und sie.


    Und ja, genau das ist es...wenn sie die 5 Minuten hat, dann ist sie nicht sie selber...:)Sie hatte das früher auch schon ab und zu, aber da war sie halt körperlich ausgelastet und hatte auch keinen operierten Kreuzbandriss.


    Ich beherzige all eure Tipps, und bin euch dankbar. Mir fällt es nämlich auch sehr viel leichter, Situationen zu beurteilen, die andere betreffen, als meine eigene, weil man da eben den nötigen emotionalen Abstand hat.


    Ihr Hundepool ist grade angekommen....so ne blaue Muschel, kennt ihr sicher. Ich hab mal einen Eimer Wasser rein, paar Leckerlis in die Mitte..sehr zögerlich ist sie mit den Vorderpfoten rein, und dann gleich wieder raus, aber immerhin hat sie nicht ganz die FLucht ergriffen. Die arme Maus kennt doch noch kein Wasser, war erst einmal i einem Bach, weil wir sie ja immer schonen mussten.

  • Wenn Mensch sich ein Bein verlettz und nicht rumlaufen kann ist Mensch auch mal aufgedreht. Je nach Alter kann man es erklären.
    Dem Tier kann man das intelektuell eher nicht verständlich machen.
    Aber wenn man sich sagt: wenn alles verheilt ist, dann hat sich diese quälende Zeit gelohnt, dann wird man die innere Einstellung finden, den Hund auch gegen seine natur ruhig zu halten.


    Also: durchhalten! Und gute besserung!

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