Kann ein "guter" Hund versaut werden?
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Ein klares Jein.
Du schließt ja Gewalt aus, also "nur" totale Inkonsequenz bis hin zur Vernachlässigung.
Meine erste Hündin wäre vermutlich überall ein guter Hund gewesen. Sie war wie Sparky, einfach generell positiv und mit unglaublich wenig zufrieden.
Bei mir wurde sie zu einem fantastischen Hund, aber ein "guter Hund" wäre sie wohl wirklich überall gewesen.Das Gegenbeispiel habe ich früher oft genug bei Gassihunden gesehen, Hunde die aus Topzuchten kamen, die wirklich alle guten Veranlagungen hatten, die aber aufgrund von totaler Unterforderung bis Vernachlässigung Verhaltensweisen entwickelt hatten die teils wirklich heftig waren.
Da ich gewisse Sachen nicht geduldet habe verhielten sie sich bei mir anders, aber dieses "Die wissen halt bei wem sies tun können" stimmt nicht generell.
Ich habe mir gewissen Grundlagen mit den Hunden erarbeitet. Zu "guten Hunden" wurde keiner von ihnen, einfach weil oft zuviel gefehlt hat. Sie wurden okay, für mich verlässlich, aber das was man unter einem guten Hund versteht.. Nein.
Ein Hund der von klein auf nur Inkonsequenz und Vernachlässigung kennt wird, wenn man ihn mit X Jahren übernimmt, oft okay, aber selten wirklich so wie er hätte sein können wenn man ihn von Anfang so behandelt hätte.Hamilton kommt aus guter Zucht. Die 8 Wochen beim Vorbesitzer, vom 3. bis 5. Monat, haben gereicht das er ein Arschloch wurde.
Das habe ich inzwischen zum Großteil raus, aber wenn ich mir vorstelle was aus diesem willensstarken und eigensinnigen Hund geworden wäre wenn er nicht nur 8 Wochen, sondern 8 Jahre bei denen gewesen wäre...
Und ich habe das Glück zu wissen woher er kommt, Kontakt zu der Züchterin zu haben und somit zu wissen was er konnte als sie ihn abgab. Darauf konnte ich wunderbar aufbauen, das war eine große Hilfe.Aber wenn man nun einen Hund ohne diese positive Grundstimmung hat, die sind ja nicht schlechter. Die sind in den richtigen Händen wunderbare Hunde!
Aber in den falschen Händen, aufgewachsen mit Inkonsequenz und weiterem, können daraus wahre Bestien werden.
Und dann haben manchmal sogar Profis keine Chance mehr aus so einem Hund wenigstens noch einen händelbaren Hund zu machen. Wo zuviel versaut ist, da ist manchmal keine Rettung mehr möglich. - Vor einem Moment
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Hallo,
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Zitat
Hamilton kommt aus guter Zucht. Die 8 Wochen beim Vorbesitzer, vom 3. bis 5. Monat, haben gereicht das er ein Arschloch wurde.
Das habe ich inzwischen zum Großteil raus, aber wenn ich mir vorstelle was aus diesem willensstarken und eigensinnigen Hund geworden wäre wenn er nicht nur 8 Wochen, sondern 8 Jahre bei denen gewesen wäre...
Und ich habe das Glück zu wissen woher er kommt, Kontakt zu der Züchterin zu haben und somit zu wissen was er konnte als sie ihn abgab. Darauf konnte ich wunderbar aufbauen, das war eine große Hilfe.Welcome to the club!!
Was du da beschreibst trifft zu 100% auf unseren Momo zu. Ein Hund, wäre er von der 8. Woche an direkt bei uns gelandet, der zum absoluten Traumhund geworden wäre. So eine geile Veranlagung, die leider nicht gefördert und gefordert wurde, als es nötig war.
Wenn ich Momo heute, knapp 7,5 Jahre später so anschaue und sehe, was aus ihm geworden ist, dann tut es mir in der Seele weh, dass er diese 2 Monate beim Vorbesitzer erleben musste.
Wir haben die Baustellen bei ihm mit viel viel Arbeit und noch mehr Geduld soweit ausmerzen können, dass er gut "funktioniert". Aber es reicht eine Begebenheit mit der richtigen Person und schon schlägt sein altes Verhaltensmuster wieder durch - nicht mehr so schlimm wie früher aber trotzdem lästig. Momo ist ein Hund, den ich niemals unbeobachtet mit anderen Personen lassen würde.
Nicht mal wegen Momo, sondern vielmehr wegen den anderen. Weiß ich, auf was für abwegige Gedanken die kommen können?? Momo agiert nicht - er reagiert. Wenn es also "mal wieder" zu einem Zwischenfall kommt, dann weil ein Mensch sich falsch verhalten hat. In diesen Momenten erkennen wir dann, wie schnell Momo's Vertrauen einknickt.
Dieser Hund ab heute ohne Führung, ohne Grenzen und ohne Auslastung - er würde ganz sicher wieder in sein altes Verhaltensmuster zurückfallen, bin ich mir relativ sicher. Er braucht 24 Stunden am Tag genaue Ansagen, klare Strukturen in denen er sich bewegen kann. Versucht er darüber hinaus aktiv zu werden, muss er gebremst werden. Fehlt diese "Bremse" - würde er sich wieder verselbstständigen.
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Ein guter Hund kann versaut werden undzwar Ordentlich.
Hab da direkt 3 Beispiele, wobei einer nur durch eine Erzählung meiner Hundetrainerin ist.
Meine Hündin hat 18 Wochen absolut nichts kennengelernt. Die muss entweder schon immer in nem Stall aufgewachsen sein oder vor dem Welpenvermittler in nem Schrank gelebt haben. Wenn ich dort nicht Rechtzeitig Hilfe bekommen hätte, wie ich mit nem Angsthund umzugehen hab. Dann wäre sie jetzt kein souvärener Hund, sondern einer der entweder nicht von der Leine gelassen werden könnte, wegen Flucht oder Angstbeisser.
Mein Rüde aus dem TS lies sich nicht anfassen, Biss jede Hand die ihn berührte. Konnte ausser "geh ab" kein einziges Kommando, obwohl schon ca. 8-9 Jahre alt. Der Hund ist verschmust ohne ende und ein Streber vor dem Herrn. Seine Berufung ist mit dem Menschen zusammen Arbeiten. Der Hund hat sich um 160 Grad gedreht und die restlichen Grad sind seine Ecken und Kanten.
Der 3. Fall. Meine Hundetrainerin hat mir gesagt mein Rüde könnte auch einfach verwildert sein, obwohl er mit einem Menschen zusammenlebte. Das hat sie so nämlich auch schon erlebt. Das ein Hund trotz Familie um sich herum anfangen musste ein völlig autonomes Leben zu führen, neben der Familie.
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Zitat
Ein guter Hund kann versaut werden undzwar Ordentlich.
Hab da direkt 3 Beispiele, wobei einer nur durch eine Erzählung meiner Hundetrainerin ist.
Meine Hündin hat 18 Wochen absolut nichts kennengelernt. Die muss entweder schon immer in nem Stall aufgewachsen sein oder vor dem Welpenvermittler in nem Schrank gelebt haben. Wenn ich dort nicht Rechtzeitig Hilfe bekommen hätte, wie ich mit nem Angsthund umzugehen hab. Dann wäre sie jetzt kein souvärener Hund, sondern einer der entweder nicht von der Leine gelassen werden könnte, wegen Flucht oder Angstbeisser.
Mein Rüde aus dem TS lies sich nicht anfassen, Biss jede Hand die ihn berührte. Konnte ausser "geh ab" kein einziges Kommando, obwohl schon ca. 8-9 Jahre alt. Der Hund ist verschmust ohne ende und ein Streber vor dem Herrn. Seine Berufung ist mit dem Menschen zusammen Arbeiten. Der Hund hat sich um 160 Grad gedreht und die restlichen Grad sind seine Ecken und Kanten.
Der 3. Fall. Meine Hundetrainerin hat mir gesagt mein Rüde könnte auch einfach verwildert sein, obwohl er mit einem Menschen zusammenlebte. Das hat sie so nämlich auch schon erlebt. Das ein Hund trotz Familie um sich herum anfangen musste ein völlig autonomes Leben zu führen, neben der Familie.
Hallo,
die Beispiele die du nennst gehen an der Fragestellung ein wenig vorbei ;-)
Hier war gefragt, ob ein Hund, der heute hier und jetzt "brav" bzw. "gut" ist (durch entsprechende Erziehung), durch einfaches Nichtstun versaut werden kann.
Deine genannten Beispiele lassen zumindest teileweise vermuten, dass der Hund zeit seines Lebens nichts kennengelernt bzw. Gewalt erlebt hat.
Dein Fall 1 beschreibt genau das, was mit unserem Momo passiert ist. Hatte ich weiter vorne schon beschrieben
Fall 2 ist ein Fall, wo ich Gewalt annehmen muss, da ich die Geschichte eines TH-Hundes nicht lückenlos aufdecken kann.
Einzig Fall 3 käme hier als Bezug in Betracht, wobei auch hier noch geklärt werden müsste, ab wann wir eigentlich von versaut sprechen sollten.
Gilt ein Hund als versaut, wenn er einfach nur ängstlich ist? Ist er versaut, wenn er aggressiv gegenüber Artgenossen und Menschen reagiert oder gilt er schon als versaut, wenn er einfach kein Interesse daran hat, seinen Menschen zu folgen und sein eigenes Ding macht?
Ich glaube da gehen die Meinungen weit auseinander und das sollten wir wohl zuerst mal klären ;-)
LG
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Meiner Meinung nach definitiv ja! Ich habe meinen Opi immer als tollen Hund beschrieben. Er lernte schnell, hatte Spaß dabei, folgte gern, aufmerksam. Die Verständigung lief meist intuitiv.
Und dann war er ein Wochenende bei meiner Mutter und dadurch auch in Kontakt mit ihrem Freund. Nach jedem Wochenende dieser Art war zurück Zuhause wieder ein Benehmens-Crash-Kurs nötig, weil nichts mehr klappte. Für alle mächtig viel Stress, vor allem für den Hund.Ich kenne auch eigentlich keinen Hund, der nicht "gut" wäre. Jedes Mal, wenn ich mich mit Hunden beschäftigt habe, über die sonst ständig geschimpft wurde, bin ich innerhalb kürzester Zeit gut mit ihnen ausgekommen. Ein "schlechter" Hund ist eigentlich immer menschengemacht, das hat wenig mit ihm selbst zu tun.
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Als mein fell zu ihrer vorigen familie gekommen ist hatte sie schon 2 vor'besitzer' (mag das wort net), war ca ein dreiviertel jahr alt, u aber trotzdem ein 'guter hund'.
Sie war brav im haus, ist niemanden angesprungen, war nicht 'lästig' (also zb ewig ball vor die füße legen das man endlich spielt oä), hat nix vom tisch genommen, war vorsichtig mit dem sohn usw.
Draußen lief sie großteils ohne leine, lief nie weit weg, kam zurück sobald sie gerufen wurde, ging ordentlich an der leine (mit kleinen ausnahmen die für einen jungen hund ganz normal sind), sie war neugierig u hat total begeistert neu dinge entdeckt u 'erforscht', zu menschen u hunden aller art war sie total freundlich usw.
Die frau bekam dann noch 2 kinder, u ab da war keine zeit mehr. (Bzw eher 'geh du raus, du wolltest den hund ja. Nein, das ist dein hund! Ja aber ich hab grad die kinder gewickelt. Na und, jetzt bist ja eh fertig. .....)
Spaziergänge wurden immer kürzer u kürzer. Darum war sie dann natürlich überdreht u lästig, woraufhin sie noch weniger raus kam - weil sie so furchtbar an der leine gezogen hat, begonnen hat erst 'komische' menschen anzubellen, u schließlich alles was einem begegnen kann. Dann wurde selbst der letzte winzige rest eingestellt, weil man 'mit so einem hund ja nicht in ruhe spazieren gehen kann'. Am ende waren's in der früh u am abend je 5min vor die tür. Wenn sie in der zeit net gemacht hat - hatte sie pech u musste bis zum nächsten mal warten. Drin musste sie dann auf ihre decke (eher ein fetzen, der nach lust u laune verschoben wurde; wenn zb die kinder grad dort spielen wollten hatte sie gefálligst zu verschwinden. U wehe sie hat mal kurz komisch geschaut wenn sie eigentlich grad geschlafen hatte ...!) Ja, mir ist klar, ist mit 3 -kleinen- kindern net so einfach, aber es waren immerhin 2 erwachsene personen da! Einer schaut auf die kinder, der andere geht mitn' hund! Aber wenn man lieber vorm' internet hockt ist mir natürlich klar das man keine zeit hat)
Als ihr benehmen immer schlimmer u sie immer agressiver wurde hab ich sie zu mir genommen weil sie mir 1.furchtbar leid getan hat (sie ist nämlich eigentlich ein supa toller hund, der total gern u schnell lernt, sich über alles freut was man mit ihr macht -ich glaub die würd sogar im kopfstand tango tanzen wenn ich mich dann nur freuen würd!, usw),
u 2.wusste ich, wenn ich sie nicht so schnell wie möglich zu mir nehm, wird früher od später was passieren! (Ich glaub ich hab's schon mal wo geschrieben: als sie dann bei mir war u ich ihr wirkliches benehmen in diversen situationen sehen konnte, hab ich mich mehr als oft gewundert, daß bis dahin noch nix echt schlimmes passiert war!)
Lange rede, kurzer sinn:
Sie wurde nicht allein in den keller gesperrt (getrennt von der familie war sie schon, auch so das sie net hin konnte, aber 'zumindest' wa sie im gleichen stock u konnte die leut sehen u hören - ob das allerdings positiv od negativ war, keine ahnung! Wenn man sieht alle sind zusammen u nur man selbst kann/darf net hin ... Wie gesagt, keine ahnung was besser gewesen wär? Allein im keller, od immer sehen wo man net hin kommt? Sie wurde nicht geschlagen/getreten, od sonst wie arg grob behandelt, sie bekam relativ regelm halbwegs anständiges futter, usw.
Sie wurde einfach ''''nur"" nicht beachtet. Durch das nicht beachtet werden, u keine bewegung/zuneigung bekommen, wurde sie dann so extrem frustriert, das sie echt gefährlich wurde, u ich seit 2jahren mit ihr dran arbeite, das sie wieder halbwegs 'normal' wird.
Wir sind auf einem guten weg, keine frage (die letzten wochen waren suuupa!!, ich bin sooo stolz!!). Aber hätten sie sie mir nur ein paar wochen früher gegeben, hätten das fell u ich uns eine riesen menge stress, ärger, zeit u nerven ersparen können! -
Ich denke schon dass auch ein gut erzogener Hund schnell zum Arschloch mutieren kann.
Bei mir ist mein Andiamo mein Seelchen, das man sich nicht mit anderen prgelt haben wir Beide gelernt, er bettelt bei mir nicht und ist eigentlich sehr sehr unauffällig im Alltag. Sind wir aber bei Oma und Opa habe ich einen Hund der Oma nach Strich und Faden um den Finger wickelt, der wenn er dort mal ohne mich ist, sehr territorital agiert und einfach frech fordert und durchsetzt was er will. Nach ca 4 Wochen denke ich würden die ihn nicht mehr gehandelt bekommen.
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