clickern - versteh ich das richtig?

  • hallo ihr lieben,


    ich habe mich jetzt entschieden, susi mit der clicker-methode zu erziehen. sie ist zwar schon 5 jahre alt, kann aber dennoch fast nix. da sie seit 3 monaten jetzt bei mir ist, denke ich, es ist zeit, dass ich sie richtig beschäftige und dabei lernen lasse.


    ich habe über das clickern im internet schon viel gelesen und mir auch ein buch dazu gekauft. da ich mir aber nicht sicher bin, ob ich das alles richtig verstehe, möchte ich diejenigen von euch dazu befragen, die davon ahnung haben. ich will nämlich nicht, dass ich da irgendwas falsch mache.


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    also zuerst muss ich den hund ja daran gewöhnen, dass es für jeden klick ein leckerli gibt. also bekommt sie am anfang für jeden klick ein leckerli, ohne, dass sie etwas dafür gemacht hat.


    01) im internet habe ich gelesen, man soll dem hund das leckerli aus der hand in die schnauze geben und im buch steht, ich soll es ihr auf den boden werfen. was meint ihr dazu?


    02) wie oft hintereinander soll ich das in einer übungseinheit machen? 4 bis 5 mal, 10 mal oder wie oft?


    03) wie viele dieser übungseinheiten kann bzw. soll ich pro tag machen?


    04) wie viele übungseinheiten brauche ich davon insgesamt?


    05) welche leckerlis nehme ich dafür? manche sagen, dass ich die leckerlis von ihrer normalen trockenfutter-ration nehmen soll, damit sie nicht zu dick wird. manche sagen, das normale trockenfutter sei schlecht für die motivation, weil sie weiß, dass sie die ja sowieso bekommt. viele empfehlen fleischwurst oder käse, aber das ist mir zu schmierig und fettig.


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    wenn susi dann kapiert hat, dass ein click ein leckerli bedeutet, kann es ja mit der eigentlichen arbeit weitergehen.


    am anfang gebe ich ihr noch keine akustischen oder optischen befehle, sondern clicke und belohne immer dann, wenn ich ein erwünschtes verhalten bei susi sehe - wenn sie sich zufällig irgendwo hinsetzt oder -legt, wenn sie auf ihre decke legt, wenn sie nicht an der leine zieht.


    06) wann kann ich dann anfangen, das hörzeichen (z. b. sitz) oder das sichtzeichen (z. b. den erhobenen rechten zeigefinger) dafür einzuführen?


    07) wie stelle ich dann von clicker auf hör- oder sichtzeichen um oder benutze ich beides parallel?


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    so, das wars erst mal für heute mit fragen. sind ja auch genug. wenn ich mich weiter durch das buch arbeite, tauchen sicher noch mehr fragen auf.


    vielen dank schonmal für eure hilfe.


    lieben gruß von katja

  • konditionierung:


    du klickst, leckerlie sofort hinterher. einzige beachtung, dein arm sollte sich nicht vor dem click bewegen. 20mal klick 2mal am tag. insgesamt drei tage lang, das sollte reichen! du merkst ja ob dein hund dich sofort dann anschaut.


    kleine weiche leckerlie sind perfekt. hund soll ja auch nicht erst stundenlang rumkauen.


    es gibt verschiedene ausbildungsmethoden, lerne erstmal wenn sie dich anschaut, dafür gibt es einen klick plus natürlich leckerlie. in dieser phase kannst du die leckerlie werfen. denn leckerlie das sich bewegt ist für die meisten hunde interessanter.


    ich empfehle dir buchlektüre, mit vielen bildern, da lernst du auch noch ne menge dazu;)


    alle anderen tricks und ausbildungsmethoden stehn ja dann da drinne!

  • 1. Beim Konditionieren gebe ich es aus der Hand, weils schneller geht, also die Verknüpfung Click-Leckerlie schneller geht (subjektive Meinung). Später variiere ich. Habe ich z.B. Übungen, wo ich zum neuen Aufbau des Schrittes den Hund von mir weg haben muß, dann rolle ich es einen Stück weg um direkt eine gute Wiederanfangsbasis zu haben.


    2. 20 mal kannst du mit aller Ruhe machen. Je kleiner die Leckerlies, desto öfter, nicht länger als 5 Minuten würde ich sagen *g*


    3. 2-3 mit aller Ruhe


    4. Hängt vom Hund ab. Schau, ob du den Eindruck hast, er hats kapiert. Dann legst du dir den Clicker und ein Leckerlie unauffällig parat und clickst einfach mal, wenn er einfach so durch die Wohnung spaziert. Kommt er dann an, hat er mit Sicherheit kapiert, was click heißt.


    5. Fleischwurst oder Käse ;-) Im Ernst, du mußt was haben, worauf der Hund total abfährt und was du super klein schneiden kannst. Der Hund sollte ja nicht groß kauen müssen. Von daher bleiben da oft wenige Alternativen. Meine BARF-Hunde sind ja FAstfood-Junkies, die bekommen Bozita Mini beim clickern, weil die Bröckchen so niedlich winzig sind.


    6. Also beim Freeshapen wartest du ja erstmal gänzlich ab, bis der Hund das anbietet, was du möchtest. Allerdings kannst du das auch immer fördern. Sitz geht i.d.R. sehr schnell, weil viele Hunde in Erwartung des Clicks schon mal sitzen. Achte aber darauf, daß der Hund sich auf dich konzentriert und nicht auf die Leckerlies oder auch nicht ständig auf den Clicker starrt.


    Du kannst aber auch Situationen provozieren, wenn du nicht rein über freeshaping arbeitest. Z.B. das Schämen hat Pebbles gelernt, indem ich ihr ein Stück Aufkleber auf den Rüssel gepappt habe.


    Hörzeichen gebe ich dann, wenn die Übung an sich schonmal klappt. Der Hund weiß, was ich gerade in dem Moment von ihm will. DANN beginne ich vor Ausführung der Übung das entsprechende Hörzeichen einfach ruhig zu sagen.


    7. Der Klicker ist kein "Befehl" für den Hund, sondern nur ein zwischengeschalteter Verstärker. Sprich du rufst den Hund nicht mit dem Clicker, sagst ihm nicht mit dem Clicker sitz oder sowas, sondern du sagst ihm nur "prima, genau das wollte ich sehen". Klappt eine Übung, fängst du an, das Hörzeichen einzuführen und belohnst das richtig ausgeführte. Dann fängst du an, z.b. nur noch jedes 2. / 3. mal, wenn er etwas richtig macht, C+B. Du variierst also die Clicks, ab und an gibt es einen Jackpot. Mit der Zeit wird das Hör/Sichtzeichen sicherer und du kannst immer weniger belohnen.

  • Zitat

    Hörzeichen gebe ich dann, wenn die Übung an sich schonmal klappt. Der Hund weiß, was ich gerade in dem Moment von ihm will.


    ich weiß doch nie, was der hund mir als nächstes anbietet. wie soll ich denn ahnen, dass er als nächstes z. b. "platz"macht?


    wenn ich mir vornehme, jetzt mit susi eine viertel stunde zu üben - klicke ich dann alles, was sie mir in dieser zeit anbietet und was ich gut finde oder beschränke ich mich zum beispiel am vormittag auf das "sitz" und am nachmittag auf das platz?

  • warte....


    wenn du zu deinem hund gehst und die hand hinhälst, dann wird er schon irgendwann seine pfote heben und dir geben, du hast es sicherlich schon bis dahin verstärkt. sollte das gut klappen, geh zu deinem hund, halte die hand hin, in dem gleichen moment wo die pfote zuckt und den boden verlässt, sagst du dann "pfötchen", mach das so oft bis er mit hörzeichen alleine pfötchen gibt. so geht das auch mit allen anderen, wenn dein hund sich setzt, dann siehst du das doch kurz vorher, der schwanz geht ein stück runter oder die beine knicken kurz ein. da musst du dann sehr genau beobachten. viel spass


    und mit clickern lernt er das ja in rasanter geschwindigkeit, ich kenne da befehle anderer hunde, da reichten 10wiederholungen a 2tage.


    ganz wichtig noch, auch wenn du mal falsch klickst, ein leckerlie muß auch nach einem falschen klick immer kommen.

  • schokolina, sorry das ich den Thread wegen ner Zwischenfrage kurz stören muss.


    Pebbles, ich muss Dich schon wieder löchern! :wink: Du hast geschrieben, Deine bekommen beim Clickern Bozita Mini. Wie sieht es da mit der Nierengeschichte aus?


    Bisher bekam Black beim Clickern immer sein Diätfertigtrockenfutter, weil da noch so viel da war, dass geht nun aber zu Ende und wir suchen für den Clicker Ersatz.


    Normal sind wir jetzt ja am Barfen, aber das wäre ne riesen Sauerei wenn ich das zum Clickern nehmen würde. Das Fertigfutter ist aber wirklich nicht der Brüller.


    Seine Werte sind fast wieder normal, aber leider immer noch leicht erhöht, drum will ich da nix riskieren. TA meinte wir können ruhig kleine Mengen anderes Futter nehmen. Freue mich auf Deine Erfahrung.

  • Zitat

    ich weiß doch nie, was der hund mir als nächstes anbietet. wie soll ich denn ahnen, dass er als nächstes z. b. "platz"macht?


    wenn ich mir vornehme, jetzt mit susi eine viertel stunde zu üben - klicke ich dann alles, was sie mir in dieser zeit anbietet und was ich gut finde oder beschränke ich mich zum beispiel am vormittag auf das "sitz" und am nachmittag auf das platz?

    DAs kommt ein bißchen darauf an.


    Wenn Du sie am Anfang ihrer Clickerkariere etwas "kreativer" machen möchtest, kannst Du alles clickern, was sie Dir anbietet (hast Du im Internet oder in dem Buch etwas von den "101 Sachen, die man mit einer Kist machen kann" - sowas eignet sich sehr gut.


    Wenn Du andererseits eine bestimmte Übung clickern willst (z.B. "Platz") dann clickst Du auch nur Sachen, die für diese Übung nützlich sind.


    Grundsätzlich hast Du ja zwei Möglichkeiten: entweder Du arbeitest nur über das freie Formen, dann clickst Du alle Bewegungen Deines Hundes, die dem Hinlegen näherkommen.
    Bei Platz oder Sitz würde ich aber einfachmal dreist ein bißchen mogeln und es mit Locken in die richtige Position versuchen. DAs machst Du zwei mal mit Leckerchen in der Hand, Clicken, wenn der Hund die Position hat und dann das Leckerchen geben. Beim Dritten Mal versuchst Du es mit der gleichen Handbewegung aber ohne Leckerchen in der Hand - daraus kannst Du dann das von Dir geplante Handzeichen entwickeln. Nachdem der Hund das Handzeichen beherrscht und dieses auch befolgt, führst Du das Wortsignal ein: Du sagst erst das Wort, gibst dann das Handzeichen. So wird das Wort zur Ankündigung des Handsignals (und wird WICHTIG!! nicht vom Handzeichen ausgeblendet oder überlagert). Auf diese Art und Weise wiederholst Du die Kombination Wort -> Handzeichen-> gewünschtes Verhalten -> Click -> Belohnung bis der Hund die Bedeutung des Handzeichens auf das Wortsignal übertragen hat. Dann schleichst Du das Handsignal aus.

  • Ich finde grade für Clickeranfänger (menschlich) ist es einfacher und es "clickt" eher im Menschenhirn, wenn man Free-Shaping ohne Zielsetzung macht. Also die berühmte 1000-Dinge-Kiste oder ähnliches. Denn ich denke, anhand dieser Clickerei kann man den Lernprozess eines Hundes einfach sehen. Ich z.B. habe meinen zweien einen ordinären Eimer gekauft, hingestellt und geschaut, was sie damit treiben und jede Aktion geclickt, die in Richtung Eimer ging. Ergebnis war, Pebbles holte zum Schluß ein Spieli und war es in den Eimer, Face drehte den Eimer über Kopf und kletterte rauf. So habe ich aber kapiert, was ich wie forme in der Situation. Erst dann habe ich überhaupt angefangen, mit einer Zielsetzung im Hinterkopf "ich möchte gern, daß Hund A den und den Trick lernt), an das Clickern heranzugehen.


    biker: Das Bozita gibts ja nur in kleinen Mengen, ich habe hier einen Topf stehen, der ca. 1 kg fasst und der reicht für fast 2 Monate fürs Clickern für 2 Hunde. Da die Brocken sehr klein sind, gibts vielleicht für jeden eine Handvoll beim Clickern. Bisher wird es von beiden auch super vertragen. Wie gesagt - es ist ja eh fast nichts, weswegen ich das auch so gern zum clickern nehme.

  • vielen lieben dank an euch für die tollen beschreibungen zum clickern. jetzt bin ich schon eine ganze ecke schlauer.


    ich habe mir überlegt, damit susi weiß, dass wir jetzt arbeiten wollen, dass ich sie am clicker schnuppern lasse und dann bekommt ein stück würstchen, was sie sonst nie bekommt. dann clicker ich einmal und sie bekommt jedes mal ein bröckchen trockenfutter. das mache ich ein paar mal hintereineinander. wenn ich die arbeit beende, dann bekommt sie wieder ein stück würstchen. sie soll also immer zu beginn und zum ende der arbeit ein stück würstchen bekommen - so als signal.


    so gewöhne ich sie daran, dass ein click ein leckerli bedeutet.


    irgendwann klicke ich mal so ganz nebenbei - zum beispiel während dem fernsehen - und wenn sie dann kommt und mich ansieht, dann weiß ich, sie hat es kapiert.


    nun fange ich an, nur dann zu klickern, wenn sie ein verhalten zeigt, welches ich gut finde. irgendwann wird sie sicher bestimmte verhaltensweisen öfter als andere zeigen und genau die werde ich dann verstärkt fördern.


    irgendwann fange ich dann an, bei bestimmten verhaltensweisen ein hörzeichen hinzuzufügen. wenn ich also sehe, dass sie sich hinsetzen will, dann sage ich "sitz" und wenn sie dann sitzt, dann click und leckerli.


    liege ich da soweit erst mal richtig?


    lieben gruß von katja

  • Hallo!


    Zum Konditionieren: Meiner hatte nach 3 Clicks raus, dass Click Leckerlie bedeutet. Du brauchst das also nicht mehrmals und über Tage hinweg machen. Also einfach so ca. 5 mal C&B (Click&Belohnung), dann kurz wie du schon beschrieben hast überprüfen ob sie´s gerafft hat.


    Als Einführung finde ich die Kiste für die meisten Hunde zu schwierig. Besser ist, den Handtouch zu clickern. Soll heißen: Hund soll lernen, die ausgestreckte Handfläche anzustupsen. Da kannst du sehr schön shapen, also erst ein paar mal den Blick zur Hand, dann einen Schritt drauf zu etc. Dabei erkennst du auch wie dein Hund lernt. Also wieviele Bestätigungen er braucht, um zu wissen, was erwünscht ist.


    Wichtig ist, dass du am Anfang nur ganz kurz clickerst, so 2 Minuten. Später kannst du die Zeit steigern.


    Und ganz wichtig: IMMER ein Anfangs- und Schlusswort für die einzelnen Sessions benutzen. Bei uns heißt das "Auf, wir clickern" und Schluss ist "Schluss" :) Du kannst aber trotzdem über den Tag verteilt clicken, wenn sie ein Verhalten zeigt, das dir gefällt.


    In einer Session immer nur EIN Verhalten clickern, sonst weiß sie ja nicht, was du von ihr willst und ist verwirrt. Du kannst also vormittags "sitz" clickern und mittags "platz" und abends wieder "sitz". Aber halt nicht durcheinander. Wenn sie während der Clickersession das gewünschte Verhalten von alleine und ständig zeigt, dann kannst du anfangen, ein Sichtzeichen einzuführen. Erst wenn das sitzt, dann das Hörzeichen. Und dann wird ganz langsam die Ablenkung gesteigert, soll heißen: im ganzen Haus, im Garten, beim Gassigehen, wenn Leute dabei stehen, bei Hunden.


    Erst wenn es 100%ig sitzt, kannst du variabel bestärken. Das heißt, ab und zu mit C&B zu belohnen. Später immer weniger, bis das Lob deiner Stimme reicht. Aber auch wenn sie ein Verhalten super beherrscht, braucht sie ab und zu doch noch mal ein Leckerchen. Einfach, damit sie weiß, dass es immer noch toll ist!


    Kleiner Tipp: Es muss ja eh jedes Signal aufgehoben werden. Also wenn du das Hörzeichen "sitz" eingeführt hast, bevor sie aufsteht "auf" sagen. Wenn du dann die Zeit, bis sie aufstehen darf, langsam verlängerst, sparst du dir das Kommando "bleib".


    So, ich hoffe mal, dass dir das nicht zuuuuu ausführlich war :freude:


    Grüße

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