Tierquälerei in Spanien

  • Zitat

    Natürlich ist diese Situation schlimm, aber weder sind "die Spanier" Tierquäler, noch sind "die Deutschen" die großen Retter.

    Danke, so sehe ich das auch.

    Nehmen wir doch einfach mal unser schönes Deutschland und schauen 30-40 Jahre zurück. Da waren die Zustände bezüglich Tierschutz nicht viel besser als in Spanien heute. Mein Opa ist Landwirt, und natürlich auch so aufgewachsen. Da wird lang nicht so ein brimborium gemacht, da wird zugepackt wenn man Hühner und Hasen fängt, zur Not an den Ohren oder an einem Bein, egal obs dem Tier weh tut oder nicht. Er hat es einfach so gelernt, und so sind ganz viele ältere Leute noch hier bei uns.

    Was ich damit sagen möchte - auch Tierschutz ist ein Entwicklungsprozess, und wir stehen deshalb auch aufklärungstechnisch und von den Gesetzen her so gut da, weil wir lange Zeit keine anderen Sorgen hatten und auch heute nicht haben.

    Nun stellt Euch mal vor, in Spanien würde die Regierung neue Tierschutzgesetze erlassen anstatt sich um die momentanen Probleme zu kümmern.
    Stellt Euch mal vor, der arbeitslose Papa würde das Geld zum Tierarzt tragen um seine Hündin (und die, die auf der Straße leben auch noch) kastrieren zu lassen anstatt seine Familie davon zu ernähren, oder er gibt das Essen, das noch da ist den Welpen, die sie gerade geworfen hat anstatt seinen Kindern.

    In einigen Regionen Spaniens wurde der traditionelle Stierkampf ja schon abgeschafft. Ein Zeichen für mich, dass auch in Spanien ein Umdenken statt findet. Denken wir mal an die Engländer, und daran wie lange die gebraucht haben um die Fuchsjagd abzuschaffen. Und trotzdem jagen die immer noch Pferde in Hindernisrennen über die Rennbahn bei denen regelmäßig ein paar drauf gehen.

    Denken wir mal hier in D an das Verbot der Anbindehaltung für Pferde und Rinder (und in alten Rinderställen ist das sogar noch erlaubt), oder das Abschaffen der Käfighaltung bei Hühnern. So lange ist das noch nicht her. Und - genau genommen - die Volierenhaltung ist ja noch erlaubt. Habt Ihr mal gesehen wie winzig so eine Voliere ist?

    Meine Eltern leben in Spanien seit 15 Jahren, deshalb bin ich auch oft dort und habe Kontakt zu vielen Spaniern. Die denken eigentlich alle so wie wir. Und viele Straßenhunde sehe ich in der Region dort nicht. Auch die Pferde werden recht ordentlich gehalten.

    Ich bin mir sicher, wir müssen den Spaniern - jetzt mal stellvertretend für alle anderen südlichen Völkern nur noch ein bisschen Zeit geben, dann wird es auch dort besser.

  • Du hast dich nicht falsch ausgedrückt, es ging mit eher um die Kommentatoren hier. Ich hab als Kind ziemlich viel Zeit am Mittelmeer verbracht, und ich kenne die seltsame Mentalität dort gegenüber Tieren. Eine Bekannte aus dem türkischen Tierschutz sagte mir mal, wenn ich billig einen jungen Rassehund haben wollte, müsste ich einfach am des Sommers nach Sile fahren - dort entsorgen dann nämlich viele reiche Türken ihre süßen, reinrassigen Frühlingswelpen, die dann nämlich nicht mehr niedlich sind, und dann rennen da viele solche Hunde am Strand rum und müssen nur eingesammelt werden. Und das sind teure Luxushunde vom Züchter, Afghanen, Schäferhunde, Pudel, Kleinhunde, was man will.
    Das ist aus deutscher Sicht natürlich total bizarr.

    Mara2011
    Danke, stimme dir voll zu.

  • Zitat

    So gehts mir auch.

    Der Mensch, das Überwesen was über alles in der Natur entscheiden darf. :mute:

    Traurig wenn Tiere wie kaputte Ware entsorgt werden, aber leider gibt es das in allen Ländern, nicht nur dort.
    In D oder in der CH nicht in dem Ausmass, aber auch hier gibt es das.

    Ein Diskussion Pro- oder Kontra- Tiervermittlung nach D/Ö/CH bringt nicht viel, halte ich ehrlich gesagt auch nicht für sinnvoll.
    Es gibt die richtigen TSV, die sich um ihre Tiere kümmern, auch nach der Vermittlung dem Halter mit Rat und Tat zur Seite stehen, die vor Ort Hilfe leisten, aufklären, die Strassenhunde kastrieren und dann gibt es leider die "TSV" die unter dem Deckmantel des TS, Hunde haufenweise verkarren und damit richtig gut Geld verdienen.

    Das sehe ich genauso, nur Tiere irgenwo hinbringen ist bestimmt nicht das Sinnvollste, aber gute Tierschutzvereine machen ja meist Beides, Arbeit vor Ort mit Aufklärung, Kastrationen usw. und gleichzeitig Vermitteln sie Tiere. Es ist ja nicht so dass sie nicht versuchen würden auch Tiere im eigenen Land zu vermitteln, nur haben da leider wenn überhaupt Welpen eine Chance. Ein guter Tierschutzverein wird an den ca. 250€ die ein Hund bei der Vermittlung einbringt nicht wirklich etwas verdienen & falls doch wird genau dieses Geld ja wieder für weitere Arbeiten verwendet.
    Klar gibt es das auch bei uns dass Tiere wie Müll entsorgt werden, bestes Beispiel Nutztiere wie Hühner usw. und dass es Tierquäler usw. überall gibt ist auch klar, aber die Mentalität und Einstellung zu Tieren ist in diesen Ländern einfach eine komplett andere und das ist aufjedenfall nicht mit D/ Ö/ CH zu vergleichen.

  • Zitat

    Meinst du das jetzt im positiven oder negativen?


    Dem kann ich auch nur zustimmen. Dein verhalten ist wirklich sehr lobenswert. Ich kann auch nicht nachvollziehen warum jemand freiwillig Tieren -egal ob fremden oder den eigenen Tieren - soetwas antut !!!

    was ich sehr gut finde ist, dass Tierqäulerei in Deuscth sogar mit Gefängnis betraft werden kann - zurecht wie ich finde.

    Zitat

    Das Quälen von Tieren wird in Deutschland durch das Tierschutzgesetz verboten und ist daher strafbar. Kommt es zur Tötung eines Wirbeltiers, ohne dass dies mit einem vernünftigen Grund verteidigt werden kann, so müssen Täter mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder aber einer empfindlichen Geldstrafe rechnen.

    Edit by Mod: Link wegen Verdacht auf Eigenwerbung entfernt.

    Hoffentlich wird auch in Spanien bald diese Regelung durchgesetzt und hoffentlich ändert sich auch die einstellung der Menschen zu den Tieren.
    Grüsse

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