Kastration ja oder nein - Hündin 5,5 Jahre
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Hallo Zusammen,
ich möchte gerne Eure Meinung einholen.
Meine Hündin ist jetztfünf-einhalb Jahre alt. An jede Läufigkeit schliesst sich eine deutlich ausgeprägte
Scheinschangerschaft an, mit allen Sympotome wie stark geschwollene Milchdrüsen; Nestbau etc.
Unsere Tierärztin hat und jetzt zu einer Kastration geraten, ich habe allerdings sehr grossen Respekt vor
so einem Eingriff. Ich kann garnicht einschätzen welches Risiko diese Operation birgt. Ist das tatsächlich
ein Routineeingriff bei dem in der Regel alles gut?Danke!
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Hallo Thethe,
eine ausgeprägte Scheinschwangerschaft ist völlig normal.
Jede Hündin wird nach der Läufigkeit mehr oder weniger auffällig scheinträchtig.
Das ist kein Grund für eine Kastration.Wenn Deine Hündin Probleme hat in der Scheinträchtigkeit, kann man diese mit homöopathischen Mitteln von einer Tierheilpraktikerin sanft behandeln.
Auch wenn die Kastration ein Routineeingriff ist, sterben für mein Empfinden zu viele Hündinnen bei diesem Eingriff. Wenn Du mal im Internet die Suchbegriffe: Tod oder gestorben nach Kastration eingibst, wirst Du sehen, dass viele Hunde einen sinnlosen Tod gestorben sind.
Hier habe ich im 3. Beitrag Links zu solchen traurigen Fällen eingestellt, man findet noch viel mehr im Internet:
https://www.dogforum.de/post10…ilit=kastration#p10171659Außerdem hat eine Kastration Folgen für die Hündin, auch wenn die OP gut gehen sollte.
Die fehlenden Hormone haben Auswirkungen im Körper.Es gibt kein Hormon im Körper, welches alleine für die Fortpflanzung zuständig ist. Alle Hormone haben vielfältige Aufgaben. Werden bestimmte Hormone durch die Kastration weg genommen, gerät das ganze Zusammenspiel der Hormone durcheinandern.
ZitatNachteile der Kastration:
- wenn vor einem alter von 1 Jahr durchgeführt, steigt das Risiko für Osteosarkom (Knochenkrebs) erheblich an; dies ist ein häufiger Krebs bei mittelgroßen bis großen Rassen mit schlechter Prognose.
- sie erhöht das Risiko für Hämangiosarkom (Blutgefäßkrebs) in der Milz um das 2,2-fache und im Herz um das über 5-fache; dies ist ein häufiger Krebs und Haupttodesursache bei einigen Rassen
- verdreifacht das Risiko für Schilddrüsenunterfunktion
- erhöht das Risiko für Fettleibigkeit um das 1,6-2 -fache, ein häufiges Gesundheitsproblem bei Hunden, mit vielen damit zusammenhängenden anderen Gesundheitsproblemen (z.B. HD, aus einer anderen Studie)
- sie verursacht Inkontinenz bei 4-20% der Hündinnen
- sie erhöht das Risiko für ständige oder chronische Harnwegsinfekte um das 3-4 - fache
- sie erhöht das Risiko für eine nach innen Wölbung der Vulva, vaginaler Dermatitis und Vaginitis, besonders für Hündinnen, die vor der Pubertät kastriert werden
- sie verdoppelt das geringe Risiko (< 1%) für Blasenkrebs
- sie erhöht das Risiko für orthopädische Erkrankungen
- sie erhöht das Risiko für Impfnebenwirkungen (um 30%) -
Hallo!
Ob du deine Hündin nun kastrieren möchtest oder nicht, hängt natürlich von Dir selbst ab.
Im Gegensatz zu meiner Vorschreiberin, die ja wirklich negativ darüber berichtet, empfinde ich eine Kastration als durchaus gängigen Eingriff eines Tierarztes. Viele Hunde werden kastriert um Probleme bereits auszuschließen, die in den späteren Jahren auftreten können. (Eierstocktumor, Gebärmutterentzündung, etc.)
Ich selbst hatte meine Hündin erst seit kurzem sterilisieren lassen. Sie ist 12 Jahre alt und besaß einen guten Gesundheitszustand für ihr Alter. Leider gab es keinen Umweg, da sie - wie sich nach der Operation heraus stellte - einen Eierstocktumor hatte, der eine beginnende Gebärmutterentzündung startete. (Aber da ich nun keine Geschichte erzählen will, komme ich schnell wieder auf den Punkt zurück. :)
Nach dieser eigenen, schlechten Erfahrung und der eigenen Unwissenheit empfehle ich jedem Hundebesitzer, der eine Hündin mit gutem Gesundheitszustand hat, also dass Herz und Lunge gesund sind, eine Kastration oder gar eine Sterilisation. Sofern du nicht züchtest könntest Du deinem Hund dadurch vieles erleichtern und Spätfolgen bereits im Voraus ausschließen. - Das macht nicht nur Dich glücklich, sondern auch Dein Tier!
Mein Hund hat es mit ihren alten 12 Jahren super überstanden, keine Komplikationen, kaum Blutverlust.
Je jünger der Hund ist, desto besser erholen sie sich von dem relativ schnellen (ca. 1,5 Stunden) und routinierten Eingriff.Meine Kosten lagen damals bei ca. 600 €.
Ich empfehle Dir, sofern Du dir weiterhin unsicher sein solltest, zu warten. Spätestens mit acht Jahren würde ich diesen Eingriff jedoch bei Deinem Tier durchführen lassen.
Nachtrag:
Und natürlich gibt es noch andere Mittel! Eine Kastration bei einer Scheinschwangerschaft muss nicht unbedingt sein! Aber in Anbetracht der Tatsache, dass noch so viel Schlimmes passieren könnte (nicht muss, aber kann), würde ich es trotzdem tun.Dies ist jedoch nur meine eigene Meinung! :)
Liebe Grüße,
Sabine
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Ehrlich gesagt, habe ich immer noch ein Problem damit, einer Hündin als "Vorsorgemaßnahme" kastrieren zu lassen.
Denn, mit diesem Argument, müßte man ja tatsächlich so einiges mehr gleich mit entfernen lassen.
Hunde können Gehirntumor bekommen, also Gehirn auch lieber vorsorglich raus.
Hunde können Leberkrebs bekommen, also die Leber gleich mit.
Hunde können Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen, also auch lieber weg damit!Und dann?
Tatsache ist, daß Hunde tatsächlich gesundheitliche Probleme kriegen können, aber nicht gleich müssen.
Es gibt auch Hunde, die bleiben ein Leben lang intakt und bekommen kein Krebs!
Andere Hunde werden kastriert, und bekommen trotzdem noch Krebs. Zwar wären dann Gebärmutter und eventuell auch das Gesäuge weg, aber es gibt ja noch andere Stellen, die vom Krebs befallen werden können.
Ebenso können unkastrierte Hunde krank werden und kastrierte Hunde ihr Leben lang gesund bleiben.Als "Vorsorge" wirst Du mit einer Kastration einen Hund nicht gegen Krebs schützen können.
Was man als Halter machen kann, und auch soll:
Es kann nicht schaden, sich so richtig in das Thema einzulesen. Inzwischen gibt es Bücher, die recht gut informieren.
Und dann sollte man anhand der gesammelten Infos nur für das EINE Tier entscheiden, was nun gut ist.Schöne Grüße noch
SheltiePower -
Hallo thethe,
da stehst du ja momentan vor der selben Frage, wie ich ...
Die letzte Scheinschwangerschaft meiner Hündin war echt furchtbar. Sie war durchweg "depressiv", hatte Milcheinschuss und dazu noch 5 Tage am Stück nichts (nein, gar nichts, auch keine Leckerlies) gefressen. Danach mussten wir ihr das Fressen noch über eine Woche quasi aufzwingen.
Es hat jetzt mit Sicherheit alles in allem (Läufigkeit + Scheinschwangerschaft etc.) drei Monate gedauert, dass meine Hündin wieder sie selbst ist. Ich konnte die ganze Zeit über rein gar nichts mit ihr anfangen - sie ließ sich zu nichts motivieren, auch spielen mit anderen Hunden (inkl. den besten Hundekumpelinen) war nicht drin.
Wenn ich mir überlege, dass sie da zweimal im Jahr durch muss und somit quasi immer ein halbes von einem Jahr nicht angenehm für sie ist, komme ich schon stark ins Wanken betreffend der Kastra. Ich selbst gehöre nämlich eigentlich auch zu den Leuten, die eher nicht für Kastrationen sind - es sei denn, sie sind medizinisch notwendig.
Aber man sieht es eben doch aus einem anderen Blickwinkel, wenn man selbst miterlebt, wie sich der eigene Hund in dieser Zeit verändert und wie schlecht es ihm geht ...
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So Ähnlich verläuft jede Läufigkeit/Scheinträchtigkeit auch. Ich muss auch dazu sagen, dass unsere Tierärztin den Hund sein kleinauf kennt, selber nicht operiert und sehr in der Homeopathie zu Hause ist (also kein Geld mit der OP verdienen will und eher eine OP Gegnerin ist) - trotzdem rät sie dringend zu der Kastration.
Eine von fünf unkastrierte Hündin erkrankt im Laufe Ihres Lebens an einer Gebärmutterentzündung, offensichtlich bringen "schwere" Scheinträchtigkeiten auch ein höheres Risiko für diese Erkrankung mit sich.
(also ein durchaus relevantes Risko - im Gegensatz zum Gehirntumor).Nach langem abwägen und zwei schlaflosen Nächten hatten wir uns heute morgen zur Kastration entschlossen, der Termin sollte morgen sein - die Tierklinik rief uns eben an und hat abgesagt : das Narkosegerät ist kaputt.
So haben wir nochmal eine Woche Zeit und werden Anfang der Woche nochmal alle wichtigen und unwichtigen
Voruntersuchungen machen lassen. Die Operation selber wird unter Inhalationsnarkose durchgeführt.Ich hoffe sehr das alles gut geht. Dies war die schwerste Entscheidung in meinem Leben.
Alle Gute
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