Warum sind Hunde vom Züchter so teuer?

  • Zitat

    Das mag von RZV zu RZV verschieden sein.


    Jup, ist es.
    In der Zuchtordnung des Vereins der meine Rassen betreut finde ich dazu folgendes:

    Zitat

    2. Im Ausland stehende oder nur vorübergehend in den Geltungsbereich dieser Zuchtordnung verbrachte Windhunde sind zur Zucht zugelassen, wenn sie nach der Körordnung des DWZRV angekört sind.
    3. Im Ausland stehende Rüden, die nicht nach der Körordnung des DWZRV angekört sind, sind nur dann zur Zucht zugelassen, wenn sie die Bedingungen des Landes erfüllen, in dem sie zum Zeitpunkt des Deckaktes stehen. Der Rüde muss in einem von der FCI anerkannten Zuchtbuch zum Zeitpunkt des Deckaktes eingetragen sein. Der Züchter ist dafür verantwortlich, dass der zur Zucht verwendete ausländische Rüde keine erkennbaren zuchtausschließenden Fehler nach den Bestimmungen des DWZRV aufweist.
    [...]
    5. DWZRV-Mitglieder sind verpflichtet, nur angekörte Rüden oder Hündinnen zur Zucht mit angekörten Partnern der gleichen Rasse zur Verfügung zu stellen. Das gilt auch für die Verwendung in anderen Ländern, die der FCI angeschlossen sind. In diesen Ländern gelten für Hündinnen die Ankörungsbedingungen des jeweiligen Landes.


    Quelle: http://www.dwzrv.de//files/zuchtordnung2011.pdf


    Punkt zwei ist etwas verwirrend, weil es sich erst so anhört, als wären alle im Ausland stehenden Zuchttiere nur zugelassen, wenn sie nach den Bedingungen des deutschen Vereins zugelassen sind.
    Es geht dabei aber soweit ich weiß um deutsche Zuchttiere, die ins Ausland verkauft wurden oder dort nur kurzzeitig stehen. Damit will man halt vermeiden, dass Hunde, die hier die Körung nicht bekommen, pro forma über die Grenze in ein FCI-Land mit weniger strengen Regeln verkauft oder verliehen und trotzdem eingesetzt werden.


    Ansonsten steht es ja da: Hiesige Züchter dürfen nur nach hiesigem Reglement zuchtfähige Tiere zur Verfügung stellen, egal ob im Inland oder für`s Ausland.
    Ausländische Hunde darf man nutzen wenn sie nach den Bestimmungen ihrers Landes eine Zuchterlaubnis haben und frei von "erkennbaren" zuchtausschließenden Fehlern sind.



    Ich muss sagen, ich finde es ok so.
    Man kann natürlich immer noch strengere und noch strengere Bedingungen fordern. Aber vernünftige Züchter machen ja jetzt auch schon mehr als das, je nachdem was die Linie in die sie reinzüchten wollen erfordert. Und wenn man die Hürde immer höher hängt, sowohl von Aufwand her als auch finanziell, dann wird der Einsatz ausländischer Zuchttiere immer schwerer.
    Grade bei zahlenmäßig kleinen Rassen oder "Exoten" die ihren Verbreitungsschwerpunkt nicht in Deutschland haben, kann es für den Gesamtbestand langfristig echt was ausmachen, ob sich ein oder zwei Züchter im Jahr entschließen, zum Decken z.B. nach Spanien oder Norwegen zu fahren oder Sperma aus den USA zu importieren, oder ob sie doch im Inland bleiben.

  • Hi zusammen,


    also ich habe auch einen Hund aus dem Tierschutz und habe damals 220 Euro Schutzgebühr gezahlt... Der Hund ist top fit und alles ist bestens... klar es wurden auf der PS damals auch alle wichtigen Impfungen, Entwurmungen etc. durchgeführt... Allerdings hat man schon gemerkt, dass da auf gewisse sachen nicht viel geachtet wurde... sie war zb immer nur in dem Welpen Zimmer... kannte es nur, ihre Geschäfte auf Fliesen zu machen, was sich dann ne ganze Weile bemerkbar gemacht hat, indem ich mit ihr ewig draußen war, mein Hund nix gemacht hat aber sobald sie Fließen unterm Boppes hatte hat sie sich einwandfrei gelöst... also wir hatten lange mit Stubenreinheit zu kämpfen, auch Autofahren war anfangs eine absolute Katastrophe und an der Leine gehen *arghhhh* was ein Kampf wenn ich zurück denke :lachtot: ... aber sonst ist sie perfekt, hat ein 1A Wesen und überhaupt ist sie ein Engel


    Jetzt habe ich auch einen Zweithund vom Züchter... einfach aus dem Grund, dass sich unsere Lebensituation geändert hat (Mann sitzt im Rolli - Querschnittlähmung) und wir an den neuen Hund gewisse Ansprüche hatten... Zum Beispiel ist bei uns im Haus immer was los... es kommt viel Besuch und die Tür steht immer offen etc... Daher haben wir uns für einen Hund vom Züchter entschieden, weil wir sicher gehen wolten, dass die Grundsozialisierung und die Gewöhnung an die Umwelt von vorneherein stimmt...


    Wir haben auch einen gewissen hohen Preis gezahlt, aber da ich ja nun den direkten VErgleich habe, muss ich sagen, dass man den Unterschied in verschiedensten Situationen schon merkt. Der Welpe kam und war zb so gut wie direkt Stubenrein, hat durchgeschlafen, kannte Kinder, Besuch, Feld und Wiese, Auto fahren, Straßenverkehr, sämtliche Geräusche, Leine & Halsband...usw


    Ich will nicht sagen, dass dies bei jedem "Nicht-Züchter-Hund" fehlt, aber in unserer Besonderen Situation war es uns das einfach Wert, mehr Geld auszugeben um auf Nummer Sicher zu gehen... In unserer Situation wäre es zb einfach undenkbar, dass ein Hund panisch ggü Besuch (insbesondere Kinder) reagiert... da eben einfach bei uns die Tür immer offen ist, kommen Freunde und Familie meines Mannes (die er selber nicht mehr besuchen kann) einfach rein... unseren Zweithund juckt es nichtmal... entweder wird einfach weitergeratzt oder sie begrüßt jeden freundlich... :hurra: auch, dass sie schon Stubenrein war (zu 99%) kam uns sehr entgegen und wenn ich mit der Pflege meines Mannes beshcäftigt bin döst sie einfach weiter...


    Der Züchter von ihr sitzt, wie sich erst beim persönlichen Kennenlernen herausstellte, auch im Rolli, was uns letztendlich auch nochmal darin bestätigt hat, dass sie der richtige Hund für uns ist und prädestiniert für unsere Situation ist - einfach weil sie schon vieles kannte und auch ein Rollstuhl für sie nichts gruseliges war =) Wir haben die Entscheidung bis heute nicht bereut...


    Anfangs konnte ich das mit den hohen Preisen bei einem Züchter auch nie so richtig verstehen... weil ich bekomme ja nicht weniger Hund nur weil es ein Mischling oder so ist =) aber inzwischen kann ich nachvollziehen, was "gute" Züchter sich für eine Mühe mit den Welpen machen und auch mit ihren Zuchttieren...


    Es gibt immer Pro und Contra - ich finde jeder muss für sich selber entscheiden, was am besten zu einem passt. Ich habe beides daheim (Mischling aus Spanien und Züchterhund) und beide Hunde sind perfekt und ich liebe sie über alles! :herzen1: Man muss ein gutes Team mit seinem Hund bilden und das ist wichtig

  • Mal eine andere Frage zu dem Thema, wir reden ja hier immer nur von Welpen aber verkaufen Züchter auch adulte Tiere (also ab 5 Jahre) oder wäre es an dieser Stelle sinnvoller sich an einen Nothilfeverein oder den TS zu wenden? Gibt es da überhaupt noch "Unterschiede"? Ein großes Risiko bei den weiblichen Zuchttieren sehen ich in dem deutlich erhöhtem Risiko für bösartige Neubildungen an der Mamma oder/und am Ovar, die ja i.A. mit einer sehr schlechten Prognose und hohen Rezidivrate einhergehen. Gibt es also auch frühkastrierte Hobbytiere bei Züchtern oder wo bekommt man Zugang zu solchen Hunden?


    Edit: Gibt es da preisliche Unterschiede, also ich meine zwischen adultem Hobbytier und Zuchttier? Für ein Hobbytier wäre ich ja bereit den gleichen Preis, wie für einen Welpen zu zahlen, insofern ein aktuelles Gesundheitszeugnis, seine Gesundheit bestätigt. Für ein Zuchttier, insb. weiblich, glaube ich, wäre ich nicht bereit die gleiche Summe zu zahlen.


    LG, Emmi

  • Zitat

    Ein großes Risiko bei den weiblichen Zuchttieren sehen ich in dem deutlich erhöhtem Risiko für bösartige Neubildungen an der Mamma oder/und am Ovar, die ja i.A. mit einer sehr schlechten Prognose und hohen Rezidivrate einhergehen.


    Wie kommst Du denn darauf :???:


    Zitat

    Gibt es also auch frühkastrierte Hobbytiere bei Züchtern oder wo bekommt man Zugang zu solchen Hunden?


    Wenn, dann höchstens solche, die zum Züchter zurückkommen, oder eben noch nicht verkauft wurden. Wobei adult so eine Sache ist .... Wenn ein Züchter sich bsp. Eine Hündin aus einem Wurf behält und diese dann abgibt, weil sie nicht zuchttauglich ist, ist sie idR noch nicht adult.


  • Schön wäre halt ein frühkastrierte Hündin etwa ab 5 Jahren. Und ich informiere mich da jetzt eher langfristig gesehen, nur ich weiß nicht wo ich suchen soll. Welpen bekommt man ja immer. Und nicht zuchttaugliche Tiere - sind doch häufig auch nicht vor dem 2. Östrus kastriert, oder?

  • Kein Züchter läßt seine eventuell nicht zuchttauglichen Hunde frühkastrieren.


    Entweder geht er das Risiko ein und wartet je nach Rasse 15 - 18 Monate mit dem röntgen oder er läßt sie im Alter von 6 Monaten vorröntgen. Sehen da die Gelenke verdächtig aus, wird der Hund so schnell wie möglich in ein neues zu Hause gegeben.


    Züchter, die ihre ausgedienten Zuchthündinnen weiter geben, stecken in diese nicht nochmal ein paar Hundert Euro für eine Kastration.


    Züchter, die Rückläufer aus ihrer Zucht aufnehmen und weiter vermitteln, geben ebenfalls kein Geld für eine Kastration aus.


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Ich würde keine frühkastrierte Hündin wollen - für jede Studie gibt es auch "gegen"Studien. Das wird man ja wissen, wenn man in dem Bereich gearbeitet hat.


    Ich kenn ja nun doch den ein oder anderen Züchter und in meinem Umfeld ist es zum Glück auch nicht in, alles was nicht bei Drei auf den Bäumen ist zu kastrieren . Trotzdem kenne ich sehr sehr wenige Hündinnen, die Aufgrund einer nicht erfolgten Kastration irgendwelche Probleme hatten.



    Wenn man einen nicht tauglichen Hund abgibt, der aber keine gesundheitlichen Mängel hat, finde ich mindestens den welpenpreis Angemessen - ich sehe auch nicht, warum man soeinen Hund quasi herschenken sollte.
    Im besten fall ist soein Hund untersucht, aus dem gröbsten raus und hat eine gewisse Erziehung genossen - wenn ich ein Pferd kaufe ist das mit 5 idR auch nicht billiger als ein Fohlen.


  • Warum sollte auch gerade ein Züchter einen gesunden Hund verstümmeln wollen?

  • Zitat

    Warum sollte auch gerade ein Züchter einen gesunden Hund verstümmeln wollen?


    Das habe ich vorausgesetzt. Ich kenne jedenfalls keinen.


    Gaby und ihre schweren Jungs

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