MT - Trainingsfotos

  • Liebe Fories,


    anbei ein paar Photos von einem der letzten Trails mit Google.


    Trailziel: Auffrischen folgender Punkte:


    1. Kleines Training der Umweltverträglichkeit: Eindringen in ein Gebäude und Verlassen eines Gebäudes mit elektrischer Türöffnung
    2. Queren einer Passage mit starkem Kamineffekt des Windes von rechts nach links und Identifizieren des Abgangs in eine schmale Gasse
    3. Ortung der VP auf einem anschließenden kleinen Platz
    4. Identifizierung und Anzeige eines Hochverstecks


    Zur Erläuterung der Photos:


    Photo 1: Das Team geht zu Einsatz - /Ansatzort
    Photo 2: Orientierung im Ansatzgebiet
    Photos 3 und 4: Hund wird nach Perimeter ins Geschirr geschnallt
    Photo 5: Hund trailt nach Startkommando los durch elektrisch öffnende Tür in die Passage, Hundeführer verstaut Geruchsträger in Hosentasche
    Photo 6: Hund trailt nach Ausgang der Passage mit elektrischer Tür in Einkaufspassage mit Kamineffekt von rechts nach links mit mittlerem Zug nach vorn und rechts
    Photo 7: Hund trailt im leichten Trab in den Abgang rechts, Hundeführer rotiert im schnellen Schritt in die Außenkurve, um wieder hinter den Hund zu kommen
    Photo 8: Hund zieht mit zunehmendem starken Zug in die Seitengasse
    Photo 9: Hund folgt stimmig mit dem Wind auf dem anschließenden kleinen Platz dem Scent nach links
    Photo 10: Hund hat nach deutlichen Abbruchsignalen (Kopf hoch, verlangsamen, stoppen und quer stellen) fließend gedreht und zieht Richtung vorn rechts an













    Fortsetzung des Trails und der zugehörigen Photos folgt sehr zeitnah.


    Freundliche Grüße


    Geronimo

    • Neu

    Hi


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    • Liebe Fories,


      hier die zweite Hälfte des Trails:


      Photo 11: Hund dreht weiter deutlich und zieht in Richtung Haus vorn rechts
      Photo 12: Hund dreht nach deutlichen Abbruchsignalen (s.o.) in Richtung Hauseingang
      Photo 13: Hund zieht mit starkem Zug in Richtung Haus, macht dort eine deutliche Hochanzeige unter der VP (Anspringen der Wand und Kopf nach oben, leider nicht auf Photo)
      Photo 14: Hund signalisiert Hochanzeige und dreht danach in Richtung Treppe zurück
      Photo 15: Hund zeigt durch deutlichen Head turn, wo VP sitzt
      Photos 16 und 17: Team erklimmt Treppe
      Photo 18: Finden und Belohnung des Hundes











      Freundliche Grüße


      Geronimo

    • Wow, super interessante Fotoreportage.


      Ich hab ne Weile gebraucht um zu kapieren was "trailen mit Google" bedeutet. Also bei einem Bloodhound mit dem Namen einer Suchmaschine kann ja eigentlich nix mehr schief gehen :lol:

    • Liebe Sylvie.


      mach dir nichts daraus.


      Ich habe 2 1/2 Jahre gebraucht, um Google wirklich sicher zu lesen. Das heißt, du bist sehr viel schneller als ich war.


      In stiller Demut und total geknickt


      Geronimo

    • Schöne Fotos. Besonders mit der Erklärung dabei. Spannend ist auch, dass schon aus den Fotos ein "Arbeitsstil" zu erkennen ist. Ich selber bin da etwas anders unterwegs. Das liegt aber auch an dem Aussi im Team :)


      Das nachfolgende bitte nicht falsch verstehen. Das ist keine Kritik und ich sehe bei mir das gleiche, wenn ich gefilmt werden: Auch ohne zu wissen wo die VP ist, kann ich das an deiner Körperhaltung sehen. Damit kann ich bei Fotos zwar völlig daneben liegen, aber die gezeigten Fotos passen. Bei einem Film ist das besser zu erkennen.
      Achte zum einen mal auf deine Ausrichtung, die geht ab 12 eindeutig Richtung Fuß der Treppe und selbst die erhöhte Position der VP ist ab dem 11. zu erkennen. Du bist ab dem Foto viel grader aufgerichtet als vorher auf den Bildern.
      Sieh dir das mal aus diesem Blickwinkel an. Wenn es nicht so ist, vergiss es. Aber ich ertappe mich selber immer bei solchen Aktionen und versuche krampfhaft daran zu arbeiten, dass ich über so etwas den Hund beeinflusse. Das passiert so schnell.


      Andreas

    • Lieber Andreas,


      Kritik ist doch o.k., wenn konstruktiv, konkret und fair. Und Du hast gut beobachtet.


      Zur Erklärung:


      Grundsätzlich: Dies war ein blind trail: Ich wusste nicht, wo die VP war. Der Ausbilder wusste es. Aber: Ich gucke grundsätzlich nicht nach dem Ausbilder, sondern orientiere mich am Hund, weil ich im Einsatz auch nicht weiß, wo die Person ist. Das geht so weit, dass ich im Einsatz auf Hinweise zur Vermutung, in welche Richtung die Person gegangen ist, zur Verblüffung der Polizisten verzichte mit dem Hinweis: "Lass uns sehen, was passiert. Der Hund wird es mir zeigen !"


      Und grundsätzlich gebe ich dir völlig recht: Der Hundeführer sollte vermeiden, durch Körpersignale oder Stehen bleiben etc. dem Hund Hinweise zu geben. Ich laufe deshalb den Hunden oft gnadenlos hinterher, auch wenn sie falsch sind, weil ich wissen will, ob und wann sie es merken und sich selbst korrigieren. Oder ich orientiere mich in eine falsche Richtung, obwohl der Hund richtig läuft, um zu sehen, inwieweit er sich an mir oder am Scent orientiert. Das Problem bei Google ist: Er ist ein erfahrener Einsatzhund mit diversen Sucherfolgen, tot und lebend. Ich muss immer trickreicher werden, um ihn mal zu linken. Meistens gewinnt er und zeigt mir den Stinkefinger.


      1. Ab Photo 13 ist meine Körperausrichtung bedeutungslos, denn der Hund wusste genau, wo die Person ist, weil er direkt unter ihr eine Hochanzeige gemacht hat und sie gesehen hat.
      2. Auf Photo 12 hatte ich die Person noch nicht gesehen, sondern ich schaue nach der Eingangstür der Bibliothek, die samstags geöffnet ist. Wenn du mich auf einem Trail beobachten würdest, würdest du sehen, dass mein Kopf ständig und sehr schnell vom Hund nach links und rechts, oben und unten geht, weil ich laufend die Mind Map in meinem Kopf ergänze um Informationen zu Wind und Topographie, Anstieg oder Abfallen des Geländes, Stolperfallen, Verkehr etc. Eine Teilnehmerin in einem Seminar hat mich mal gefragt, ob ich nervös oder panisch auf dem Trail wäre. Darüber kann ich noch heute herzlich und lautstark lachen. Das kann tatsächlich nach außen so wirken.
      3. Auf Photo 11 gucke ich in Richtung Treppenaufgang Steintreppe geradeaus um vorausschauend den eventuellen weiteren Trailverlauf zu antizipieren.
      4. Das musst du mir einfach mal glauben: Ein Bloodhound interessiert sich in der Regel auf dem Trail überhaupt nicht für das, was hinter ihm passiert. Er lebt in seiner eigenen autistischen Nasenwelt, total fokussiert auf den Geruch. Deswegen laufen die auch auf dem Trail gegen Autostoßstangen, fallen um, stehen wieder auf und trailen weiter. Bei Hunden wie Border Collies ist das völlig anders. Sie reagieren auf den kleinsten Impuls der Suchleine. Und sie gucken viel mehr nach hinten auf das, was der Hundeführer macht. Ein Border Collie erkennt schon, was du vor hast und in welche Richtung du dich bewegst, wenn du gerade den Gedanken gefasst hast. Der liest die erste Millimeterbewegung deiner Schulter und reagiert darauf.
      5. Im Realeinsatz kommt es vor, dass der Hundeführer die gesuchte Person visuell wahrnimmt, bevor der Hund sie per Nase findet. In diesem Fall warte ich nicht, bis der Hund vielleicht nach 2 Minuten auf einem Platz wie dem auf den Photos die VP gefunden hat, sondern übernehme sofort die Führung und schalte sofort vom Status und der Rolle "Jäger" auf den Status bzw. die Rolle "Retter/Helfer" um. Da sind mir ehrlich gesagt die Bedürfnisse des Hundes scheißegal. Der kriegt hinterher einen kurzen "Fire trail" und gut ist. Außerdem ist für Bloodhounds die Suche selbst die Belohnung.


      Freundliche Grüße


      Geronimo

    • :shocked: woooow!
      Bin total begeistert!
      Ich hab mit meiner Labbi Hündin gerade erst mit dem MT angefangen und wich find es super schwer sie richtig zu "lesen"!
      Bei übersichtlichen Strecken klappt es besser - wahrscheinlich konzentriere ich mich mehr auf den Hund als auf die Umgebung.
      Eigentlich ist meine Hündin sehr deutlich (zum Glück) aber bei Verleitungen haben wir noch ziehmliche Schwierigkeiten. Sie weiß dann schnell nicht mehr weiter und ich bin total unsicher ab wann ich sie wieder zurück auf den angezeigten Trail leiten soll, oder ob ich länger drauf vertrauen soll, dass sie es noch findet.


      Ich würd mich freuen, wenn ihr weiter berichtet, wie ihr trailt. Es ist toll wenn man es so gut nachvollziehen kann wie es ablief!!!
      Danke und liebe Grüße
      Julia

    • Zitat

      4. Das musst du mir einfach mal glauben: Ein Bloodhound interessiert sich in der Regel auf dem Trail überhaupt nicht für das, was hinter ihm passiert. Er lebt in seiner eigenen autistischen Nasenwelt, total fokussiert auf den Geruch. Deswegen laufen die auch auf dem Trail gegen Autostoßstangen, fallen um, stehen wieder auf und trailen weiter. Bei Hunden wie Border Collies ist das völlig anders. Sie reagieren auf den kleinsten Impuls der Suchleine. Und sie gucken viel mehr nach hinten auf das, was der Hundeführer macht. Ein Border Collie erkennt schon, was du vor hast und in welche Richtung du dich bewegst, wenn du gerade den Gedanken gefasst hast. Der liest die erste Millimeterbewegung deiner Schulter und reagiert darauf.


      Prima, das das bei dir nicht negativ angekommen ist. War auch überhaupt nicht so gemeint. Ich habe ja auch schon gesagt, das Fotos sehr nett sind aber Videos sehr viel aussage kräftiger. Da hätte ich es wahrscheinlich anders gesehen.
      Die Bloodhounds, die ich bis jetzt im Training gesehen habe sind schon ein ganz andere Welt. Da kann ich nicht viel lesen. Dazu fehlt mir völlig die Erfahrung.
      Bei meinen Aussies hast du aber völlig Recht. Da brauche ich nur eine Richtung "vorzudenken" und es geht dahin. Deshalb bin ich ja auch so kritisch was das betrifft.
      Ich kann mich noch gut an einen Blindtrail erinnern wo ich meinem Flanke noch gesagt habe "Boh, ich denke schon wieder. schrecklich, ich kann das nicht abstellen" Und prompt lief Apple in die gedachte Richtung, zeigt alle Anzeichen von "hier ist es richtig" und natürlich war es falsch. Das hat sie dann erst recht spät gemerkt. Aber sie hat es gemerkt. Mein Flanker hat mich nämlich im Glauben gelassen.
      Mittlerweile kann ich es ganz gut abstellen. Aber ganz frei sprechen kann ich mich immer noch nicht. Wir trailen ja auch erst 2.5 Jahre :???:


      Das Schöne am Trailen ist auch, dass ich immer wieder denke, jetzt klappt es wirklich gut, viel besser als vorher. Und ein halbes Jahr später, denke ich das wieder.



      Danke noch einmal für die ausführliche Erklärung. Ich lerne gerne immer wieder was dazu. Und aus den Erklärungen kann man viel lernen.

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