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Ich kenn von der Vergangenheit meines Hundes nicht allzuviel, ich kann da nur raten. Ich geh davon aus, dass er nie wirklich viele Hundekontakte hatte (ich geh in derselben Ecke, aus der er wohl ursprünglich kommt und trotzdem kennt ihn dort exakt eine HH, obwohl dort recht viele Hunde unterwegs sind). Bei ihm ist es vor allem Unsicherheit und meine eigene Anspannung. Ich nehm mir zwar immer vor, ruhig zu bleiben, aber nach diversen Vorkommnissen fällt mir das nicht unbedingt leicht.
Wir hatten in der letzten Zeit schon zwei grundlose Attacken eines anderen Hundes - meiner wirft sich sofort auf den Boden und ergibt sich (nicht, dass es den anderen abhalten würd -.- Aber das ist eine andere Geschichte).
Nehm ich ihn mit ins TH und lass ihn im Rudel laufen, geht er Ärger immer aus dem Weg; Prügeleien versucht er zwar zu trennen, aber wenn ihm einer an den Pelz will, gibt er Fersengeld.
Aber an der Leine oder in begrenzten Räumen (zB Hausflur) hat er keine Möglichkeit, sich vom Acker zu machen, also geht er nach vorn. Wenn ich nicht einfach weitergehe, steigert er sich ins Pöbeln so hinein, dass er nicht mehr ansprechbar ist, da nützt auch ein kurzer Brüller oder Anpacken nichts (letzteres kann ihn uU auch zum Schnappen animieren). Im Normalfall benötigt man bei ihm keine lauten Worte; wenn man ihn nur etwas strenger heranruft, fährt er sofort das ganze Programm an Beschwichtigungssignalen auf.
Leider findet so mancher HH es auch noch lustig, meinen Hund zu provozieren und damit ist jeder kleine Erfolg ganz schnell für die Tonne.Der andere ist einfach ein "Oh wie niedlich, ein Border!"-Familienhund und hat eine entsprechend schleifende Erziehung genossen. Er ist vollkommen überdreht, hibbelig und unkonzentriert. Mit anderen Hunden ist er schnell überfordert; besonders, wenn das ganze Rudel unterwegs ist. Er geht auch zu anderen Hunden und schnuppert; aber wehe, die anderen Hunde versuchen dasselbe - dann wird es ihm zuviel, er packt zu, geht weg und startet einen neuen Versuch. Er scheint auch sehr früh kastriert worden zu sein, vielleicht fehlt ihm auch einfach ein Stück in seiner Entwicklung. Bei ihm spielt vor allem viel Frust mit; nach über einem Jahr im TH ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Außerhalb des THs oder wenn er einfach nur mitläuft (abseits von den anderen Hunden; ich nehm ihn immer mit in die Küche oder zum Putzen, wenn ich nicht grad mit scharfen Mittelchen arbeite) ist er wirklich angenehm und auch halbwegs entspannt. Aber wenn er jeden Tag wieder in die Situation kommt, ist der Stresspegel ganz schnell wieder ganz oben.
Zu den Beissvorfällen kam es auch immer nur, weil er unterschätzt wurde, nach ein paar Tagen sahen die Leute alles etwas lockerer und die Chance hat er dann immer genutzt.
Achja, Ansagen bei ihm: dringen auch nicht durch, weil er sich ebenso reinsteigert. Bei ihm wirkt Abstand halten und ignorieren auch am besten; ansonsten reagiert er auf laute Worte genau wie meiner. Wen ich ihm in die Matte greif oder ihn mal wende (also Hintern zum anderen Hund, nicht auf den Rücken ;)), windet er sich wie eine Schlange um meinen Arm, nur damit er weiterkeifen kann. Bisher aber auch nur auf dem TH-Gelände.Ich sitz derzeit in der BS und kann nicht mit den beiden raus, aber wie gesagt, ich würd schon gern sehen, wie beide sich machen, wenn sie entspannt sind und ein Hund entgegenkommt (vorbei an zweien sind wir schon, das war problemlos, aber da war der Abstand auch entsprechend groß). Komm leider erst Mitte Mai wieder dazu.
Aber ich nehms mir zu Herzen und such mir erst einmal einen Trainer, damit der sich das mal anschaut :) Wär natürlich schön, mal in Ruhe Gassigehen zu können, ohne immer darauf warten zu müssen, wann es endlich wieder knallt
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Wir hatten in der letzten Zeit schon zwei grundlose Attacken eines anderen Hundes - meiner wirft sich sofort auf den Boden und ergibt sich (nicht, dass es den anderen abhalten würd -.- Aber das ist eine andere Geschichte).
Nehm ich ihn mit ins TH und lass ihn im Rudel laufen, geht er Ärger immer aus dem Weg; Prügeleien versucht er zwar zu trennen, aber wenn ihm einer an den Pelz will, gibt er Fersengeld.bist du sicher, dass er trennen will? gerade das eher devote verhalten bei den attacken spricht für mich persönlich gegen eine hundepersönlichkeit, die trennen möchte und kann. wie verhält er sich bei prügeleien? was macht er genau, was man als "trennungsversuch" interpretieren könnte?
ZitatAber an der Leine oder in begrenzten Räumen (zB Hausflur) hat er keine Möglichkeit, sich vom Acker zu machen, also geht er nach vorn. Wenn ich nicht einfach weitergehe, steigert er sich ins Pöbeln so hinein, dass er nicht mehr ansprechbar ist, da nützt auch ein kurzer Brüller oder Anpacken nichts (letzteres kann ihn uU auch zum Schnappen animieren). Im Normalfall benötigt man bei ihm keine lauten Worte; wenn man ihn nur etwas strenger heranruft, fährt er sofort das ganze Programm an Beschwichtigungssignalen auf.
gerade das hystrische verhalten von ihm spricht eher für eine sehr unsichere persönlichkeit, die deiner führung bedarf und nicht für einen hund, der sauber trennen kann. ich könnte mir vorstellen, dass das, was als trennungsversuch interpretiert wird, eher in richtung mobbing/jagdverhalten einzuordnen ist.
wenn du da nen hektiker neben ihm hast, wird er sich noch unwohler fühlen.
ZitatLeider findet so mancher HH es auch noch lustig, meinen Hund zu provozieren und damit ist jeder kleine Erfolg ganz schnell für die Tonne.
das ist ätzend :/ solche leute nerven ohne ende - aber sie lassen sich leider nicht weghexen. versuch dich nicht aus der ruhe bringen zu lassen, sondern nur auf deinen hund zu konzentrieren. das bringt ne menge.
die beschreibung des frustrativ aggressiven borders klingt absolut nicht nach nem zweithund für euch. beide werden sich ohne ende hochdrehen und solange du beide nicht einzeln händeln kannst, ist an eine vergesellschaftung nicht zu denken.
in welcher gegend wohnst du denn? vielleicht kann ich dir nen trainer empfehlen?
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Sagen wir so, es sieht aus, als versuche er zu trennen und meistens hat er damit Erfolg. Wenn zwei sich kabbeln, stiebt er sofort dazwischen und versucht einen Schnauzgriff bei beiden (versucht, weil er das grundsätzlich bei größeren macht und das etwas troddelig aussieht). So gesehen, maßregelt er nur. Sobald Ruhe ist, lässt er auch wieder ab und macht sein Ding.
Ruhig bleiben ist meistens leichter gesagt als getan :/ Im Normalfall klappt das, aber behalt man Ruhe, wenn dir kreischende Kinder den Weg nach vorn und hinten abschneiden und die debil grinsende Mutter mit ihrem fletschenden Hündchen von der Seite immer näher auf den eigenen tobenden Hund zugeht, um zu beweisen, dass ihrer ja nicht bellt
Ach ja, die vierte Seite besteht aus Hauswand. Das ist jedes Mal ganz großer Fasching
Wenn du gute Trainer in und um Chemnitz kennst, wäre das ganz klasse. Es gibt zwar viele, aber da mangelt es mir ein bisschen an Erfahrungsberichten und ich will nicht erst tausend Ansätze ausprobieren, die das ganze nur verschlimmern :/
Und je mehr davon abraten, umso mehr zweifel ich auch dran, dass das mit den beiden funktionieren wird. Also kein Zweithund zum Stinki :) An der Leinenaggro arbeiten würd ich trotzdem ganz gern, einfach, um es ihm auf die alten Tage noch etwas leichter zu machen.
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Sagen wir so, es sieht aus, als versuche er zu trennen und meistens hat er damit Erfolg. Wenn zwei sich kabbeln, stiebt er sofort dazwischen und versucht einen Schnauzgriff bei beiden (versucht, weil er das grundsätzlich bei größeren macht und das etwas troddelig aussieht). So gesehen, maßregelt er nur. Sobald Ruhe ist, lässt er auch wieder ab und macht sein Ding.
Das ist kein souveräner Trennungsversuch, so wie Du es beschreibst, lässt er sich eher anstecken und schaut, wo er mitmischen kann. Hunde, die tatsächlich trennen wollen und können, nähern sich nicht rennend, haben Ausstrahlung, meist reicht schon ein langsames Dazwischenstellen, um die Streithähne zur Raison zu bringen. Dazwischenstieben, Schnauzgriff, das hat mit Trennen können und wollen nichts zu tun, und ich würde ihm das auch untersagen. -
ich würd auch nicht sagen, dass das ein souveräner trennungsversuch ist, sondern eher ein mitmischen.
allerdings reicht es, auch bei souveränen hunden, nicht immer, sich einfach nur dazwischen zu stellen.
das geht eigentlich nur, wenn der konflikt gerade beginnt - die zwei hunde, die sich kloppen wollen, gerade am ausknobeln sind, wer als erster loslegt.
wenn sich zwei kloppen, bringt ein dazwischenstellen gar nix, auch wenn der trennende hund souverän ist. mein rüde z.b. packt den aggressor an der hüfte und zieht ihn raus aus dem geschehen, wenn es heiß hergeht.dazwischenstieben kann durchaus ein souveräner trennungsversuch sein, auch den aggressor auf den boden zu pinnen kann ein souveräner trennungsversuch sein.
gerade, wenn die klopperei im gange ist, muss der souveräne, führende hunde aktiv dazwischen gehen, wenn er trennen will.
wegen nem trainer in chemnitz: ich frag mal im kollegenkreis rum :)
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Gut, dann hab ich das falsch gesehen. Oder zu ungenau ausgedrückt. Werds auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, wenn ich ihn einem Trainer vorstell, die Info kann sicher nicht schaden.
Hab ich meinen Hund wohl doch für souveräner gehalten, als er istDank dir :)
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wäre er souverän, würde er sich nicht bei konflikten nicht sofort auf den rücken schmeißen und auch an der leine nicht dermaßen ausklinken - das passt nicht wirklich zu nem sicheren hund
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allerdings reicht es, auch bei souveränen hunden, nicht immer, sich einfach nur dazwischen zu stellen.
das geht eigentlich nur, wenn der konflikt gerade beginnt - die zwei hunde, die sich kloppen wollen, gerade am ausknobeln sind, wer als erster loslegt.
Das ist wiederum der Zeitpunkt, an dem gute Trennerhunde eingreifen, und zwar deutlich unterschieden, ob die beiden es ernst meinen oder nicht. In letzterem Fall rührt ein souveräner Hund keine Pfote. Nichtsdestotrotz kann es natürlich vorkommen, dass der Streit schon eskaliert ist, bevor Hund 3 dazukommt, deswegen schrieb ich "meist reicht es..."Zitat
wenn sich zwei kloppen, bringt ein dazwischenstellen gar nix, auch wenn der trennende hund souverän ist. mein rüde z.b. packt den aggressor an der hüfte und zieht ihn raus aus dem geschehen, wenn es heiß hergeht.
Das würde ich nicht verallgemeinern wollen. Ich habe bisher zwei Hunde erlebt, die tatsächlich die Ausstrahlung hatten, auch während einer beschädigenden Beißerei die Kontrahenten ohne eigenen Körpereinsatz zu trennen, einmal kam besagter Hund samt Herrchen um die Ecke geschlappt, als eine Prügelei auf einer Hundewiese zugange war, den zweiten Vorfall habe ich während eines Seminars erlebt. Ich geb Dir völlig recht, Schlichtung braucht auch Aktion. Körperliche Aktion kann missverstanden werden, wenn die Ausstrahlung aktiv, präsent, "on top" ist und dadurch alleine reicht, ist mir das deutlich lieber. Das heißt ja nicht, dass der Hund gemütlich dazwischenschlurft, die anderen beiden angrinst und sagt "hey, lasst uns lieber baden gehen!" -
Er schmeisst sich ja nicht bei jedem so hin; aber vor allem bei diesem, der derart aushakt. Dieser Hund würd bei Gegenwehr auch beschädigend beißen und daher bin ich ganz dankbar, dass meiner sich ergibt, eh dieses verzogene Vieh (sry, aber das Tier wird null kontrolliert) meinem ernsthaften Schaden zufügen kann.
Aber ja, ich hab mittlerweile festgestellt, dass mein Hund unsicher ist - nicht mehr von Nöten, dass darauf herumgeritten wird.
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Edith war schneller als ich, also nun:
Ich hab mich allmählich damit abgefunden, dass der Kurze wahrscheinlich den Rest seines Lebens im TH verbringen muss. Danke für all eure Antworten, aber der Thread hat sich hiermit für mich erledigt. Das ist nun auch mein letzter Kommentar dazu. Ich wünsch euch allen noch einen schönen Abend. -
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