Aggression gegenüber anderen Hunden

  • Hallo!


    Ich gehe regelmäßig mit einem Hund von Bekannten spazieren wenn diese mal keine Zeit haben, allerdings ist dies ganz schön anstrengend, wieso erkläre ich gleich.
    Es handelt sich um einen ca. 5 Jahre alten Jack Russell mix (schaut aus als wär Chihuahua mit drin), Rüde, kastriert, seit er ca 2 Jahre ist bei dieser Familie, stammt aus Spanien ausm Tierschutz.
    Nun ist es so, dass er absolut unverträglich mit anderen Hunden ist, was anscheinend nicht von Anfang an so war. Mit dem Ersthund, ein Labradormix, kommt er super aus aber auf fremde Hunde geht er sofort los, fixiert sie, nimmt eine sehr angespannte Haltung ein, um im nächsten Moment loszupretschen und sich im anderen Hund zu verbeißen. Da das Problem bekannt ist darf er natürlich nicht von der Leine, da er auch absolut nicht ansprechbar in dieser Situation ist. Zuerst dachte ich er ist einfach ein Leinenpöbler, denn er kläfft fast alles an was sich bewegt, lässt sich mal mehr mal weniger von mir kontrollieren und blufft nur. Aber heute kam ein älterer Herr mit seinem gut solzialisierten Hund und ich hab ihn nach Absprache mal näher an den Hund heranlassen und man hat gesehen er meint es ernst und beißt tatsächlich sofort ohne Knurren oder Drohungen zu (hab ihn natürlich nicht zubeißen lassen).
    Das ganze sorgt mich nun schon ein wenig da man auch immer wieder Leute trifft die ihre Hunde nicht anleinen wenn ich mit einem angeleinten Hund entgegenlaufe und auch Warnungen meinerseits nicht ernst nehmen und ihre Hunde um mich und den Terrier herrumflitzen lassen.
    Man sollte vllt dazu sagen, dass der Terrier vermutlich zu wenig Auslauf bekommt, 3x 15min am Tag halte ich für zu wenig da er nach 1,5h mit mir nicht müde ist und Jackys echte Powerpakete sind. Hundeschule war er noch nie und soll auch nicht gemacht werden, er sei "zu alt", ich halte davon nichts aber es ist leider nicht mein Hund.


    Jetzt endlich zu meiner Frage: Wie soll ich mit diesem Hund umgehen? Ich finde es total schwer mit ihm Routine reinzukriegen da sehr viele verschiedene Leute mit ihm Gassi gehen und jeder andere Regeln aufstellt. Und wenn er in diese Aggression verfällt kann ich fast nichts tun außer ihn möglichst kurz zu nehmen und wegzuziehen, ich versuche ruhig zu bleiben aber er nimmt mich gar nicht mehr wahr. Kann ich im Rahmen meiner Möglichkeiten dem Hund iwie helfen oder bleibt mir echt nix anderes übrig als ihn von anderen Hunden fernzuhalten und an der Leine zu lassen? Ich finds total schade aber passieren soll natürlich auch nichts.


    Nebula

  • wie wäre es mit einem Maulkorb? Da kann zumindest erstmal nichts passieren...
    Ich denke auch, dass es schwer ist da großartig was zu verändern, wenn es jeder anders macht.

  • Hallo,


    das hört sich eher wie Unsicherheit und Abwehr an.


    Als er sich in Hunde "verbissen" hat, hat er da die anderen Hunde verletzt? Wie oft ist so etwas passiert ? waren das Hündinnen oder Rüden ?


    Beschreib doch mal die genaue Mimik und Körperhaltung, wenn er einen anderen Hund sieht.


    Macht er das Theater an der Leine bei entgegenkommenden Hunden oder auch, wenn Hunde von
    Hinten kommen ?


    LG
    Ursula

  • Ich frag mich eher warum tust du dir das an? Wenn die Besitzer den Hund nur so haben, weil
    sie eben einen Hund wollten und nichts mit ihm machen wollen, wirds nicht viel bringen wenn du
    dich da reinhängst. Alle anderen Gassigänger aber eh machen was sie wollen.
    Ohne einheitliche Linie an der sich der Hund orientieren kann kämpfst du auf verlorenem
    Posten.

  • zu seiner Körperhaltung:


    Er fixiert den anderen Hund, macht die Beine steif, richtet Ohren nach vorne stemmt sich in die Leine. Er Läuft erst langsam und steifbeinig und als er keinen Zug der Leine spürte und der andere Hund näher kam ist er ganz plötzlich losgerannt und hat nach der Schnauze des (größeren) Hundes geschnappt, wovon ich ihn aber abhalten konnte. Auch beim Wegziehen hat er versucht den andern Hund zu beißen der aber auswich. Der andere Hund hatte ihn nicht angepöbelt war ruhig geblieben und hatte eine neutrale bis neugierige Körperhaltung durchgehend, er hat ihn also nicht provoziert.


    Kurz darauf kam ein anderer kleinerer Hund auf uns zugerannt der auch total gekläfft hat was "meinen" Terrier natürlich sofort auf 180 gedreht hat, da die Besitzerin nicht auf die Leine geachtet hat kam der Hund zu nahe und sie haben beide (!) jeweils das Hinterteil des anderen etwas zu packen bekommen und hätten wohl auch nicht so schnell aufgehört, es ist aber nichts schlimmeres passiert. Erst als sie außer Sichtweite waren hat das Bellen aufgehört.


    Da die beiden Begegnungen nur wenige Minuten außeinander waren war er dann völlig fertig. Total überdreht hat gehechelt und war nervös lief von einer Seite zur andern, er sah in meinen Augen sehr gestresst aus. Deshalb glaube ich, dass seine Motivation tatsächlich Angst ist.


    Dabei ist es erfahrungsgemäß egal ob er einem Rüden oder einer Hündin begegnet, manchmal wenn der Abstand groß genug ist schaut er nur aber tut nichts, je aktiver der andere Hund ist, z.B. wenn er herumrennt provoziert ihn das, auch wenn der andere anfängt zu pöbeln gibt er kontra, mal mehr mal weniger. Ob das mit dem Geschlecht zu tun hat weiß ich nicht, zumindest hab ich keine Tendenzen beobachten können, es sieht mir nach Sympathie aus.


    Auch die Richtung ist nur teilweise relevant. wenn der andere Hund entgegenläuft ist es besonders schlimm, da sich die Hunde meist sehr nahe kommen. Aber wenn auf der anderen Straßenseite ein Hund bellt bellt er zurück egal ob er ihn sieht oder nicht, ob er in einem Garten ist oder entgegenläuft oder in die selbe Richtung geht. Die Intensität hängt mit der Entfernung zusammen die die Hunde dazwischen haben, je näher sie sich kommen, desto stärker reagiert er.


    Warum ich das mache? Der Hund tut mir leid. Er hat keine Sozialkontakte und sehr wenig Auslauf. Wenn ich mit ihm gassi gehe dann meistens 1-2h am Stück, das hat er sonst nicht.

  • Der Hund ist total unusgelastet, was zu Frustration führt und mit Sicherheit auch einen Großteil der Aggression aus macht.
    Solang Seitens der Besitzer nichts gemacht wird in Sachen Auslastung und Training, wirst du da leider nicht viel machen können, außer dem Hund n Maulkorb zu verpassen.
    Mit dem Maulkorb leinen fremde Leute ihre Hunde auch schneller an, wenn sie euch sehen.
    Erst wenn qlle Gasigänger und die Besitzer sich für ein Training einigen, kann daran gearbeite werden.
    Aber es bleibt anzumerken, dass es nicht mehr als zwei Leute übernehmen sollten. Der Hund brwuch feste Bezugspersonen. Ich weiß nicht, ob das Sinn macht mehr als zwei zu haben. Wieviel Leute gehen den mit ihm Gassi?
    Vielleicht sollten die Besitzer sich mal überlegen, ob sie überhaupt nen Hund haben sollten, wenn sie eigentlich keine Zeit für den Kleinen haben.

  • Zitat

    zu seiner Körperhaltung:


    Er fixiert den anderen Hund, macht die Beine steif, richtet Ohren nach vorne stemmt sich in die Leine. Er Läuft erst langsam und steifbeinig und als er keinen Zug der Leine spürte und der andere Hund näher kam ist er ganz plötzlich losgerannt und hat nach der Schnauze des (größeren) Hundes geschnappt, wovon ich ihn aber abhalten konnte. Auch beim Wegziehen hat er versucht den andern Hund zu beißen der aber auswich. Der andere Hund hatte ihn nicht angepöbelt war ruhig geblieben und hatte eine neutrale bis neugierige Körperhaltung durchgehend, er hat ihn also nicht provoziert.


    Kurz darauf kam ein anderer kleinerer Hund auf uns zugerannt der auch total gekläfft hat was "meinen" Terrier natürlich sofort auf 180 gedreht hat, da die Besitzerin nicht auf die Leine geachtet hat kam der Hund zu nahe und sie haben beide (!) jeweils das Hinterteil des anderen etwas zu packen bekommen und hätten wohl auch nicht so schnell aufgehört, es ist aber nichts schlimmeres passiert. Erst als sie außer Sichtweite waren hat das Bellen aufgehört.


    Es hört sich so n, als seie bisher nicht so sehr viel passiert. (Keine ernsthafte Beisserei?!!)


    Zitat

    Da die beiden Begegnungen nur wenige Minuten außeinander waren war er dann völlig fertig. Total überdreht hat gehechelt und war nervös lief von einer Seite zur andern, er sah in meinen Augen sehr gestresst aus. Deshalb glaube ich, dass seine Motivation tatsächlich Angst ist.



    Das glaube ich auch wetrhin am ehesten. Dafür spricht auch, dass er so wenig Sozialkontakte htte und hat und er es vermutlich sehr gruselig findet, wenn ihm Hunde zu nahe kommen.


    Vielleict kennt Du jemanden mit einem sozial sehr sicheren Hund, mit dem Du de Terrier mal, allerdings mit Maulkorb und Schleppleine gesichert, zusammenbringe kannst. Oder Du erkundigst Dich nach einer "Raufergruppe" in einer Hundeschule in der Umgebug, wo Du das einmal unter Anleitung probieren kannst. Das gibt meist sehr viel Aufschluß darüber, was wirklich (ohne dauernde Einflußnahme des Mencen) passiert.


    LG
    Ursula

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