Hund in der Pubertät

  • Hallo Zusammen,


    mein Terrier-Mischling Choco ist jetzt 10 Monate alt und mitten in der Pubertät.
    Ich habe das Gefühl, dass sein Verhalten schubweise immer schlimmer wird.
    Um hier einzugreifen habe ich ihn vor 3 Wochen kastrieren lassen.


    Es ist so, dass Choco jeden Tag mit mir auf Arbeit kommt und nie alleine ist.
    Jetzt wird er immer dominanter und testet seine Grenzen im Minutentakt aus.
    Wenn ich Ihm irgendwas untersage (aufbuddeln des Gartens, zerren am mir oder meiner Kleidung etc...) rastet er regelmäßig aus und beginnt mich anzubellen oder auch nach mir zu schnappen. Da ich hier keine andere Wahl habe als Ihn dann hemmungslos zu dominieren, lege ich ihn dann auf die Seite und versuche ihn zur Ruhe zu bringen. Da ihm das gar nicht gefällt, fängt er dann an mich zu beißen und währt sich so sehr er nur kann. Meist endet das Spektakel nach 15 Minuten und ich habe blutige Hände und bin völlig aggressionsgeladen.


    Da mich dieser Hund langsam in den absoluten Wahnsinn und zur Verzweiflung treibt, brauche ich hier schnell einen guten Rat. Meine Hundetrainer aus der Hundeschulen haben mir immer gesagt, dass ich ihn unbedingt dominieren soll, ich habe aber langsam keine Lust mehr auf aufgebissene Hände und diese Kämpfe jedes Mal.


    Weiß hier jemand Rat? Ich bin über alle Antworten sehr dankbar.


    Vielen Dank und liebe Grüße
    Karo

  • Boah ey, schon wieder einer mit dieser blöden "Dominanz"! :headbash:
    Mit diesen "Kämpfen" drehst Du ihn nur immer weiter auf! Dominanz hat nichts mit körperlichen Maßregelungen zu tun!
    In der Ruhe liegt die Kraft!
    Mach eine leichte Hausleine dran, und wenn er anfängt, an Dir zu knabbern, nimm die Leine und bringe ihn, ruhig aber bestimmt, auf seinen Platz, Decke o. Körbchen. Wenn es sein muss, immer und immer wieder, bis er dort bleibt.
    Wenn Du Dich mit ihm auf Kämpfe einläßt, verlierst Du seinen Respekt!
    Außerdem war die Kastra viel zu früh, wenn Du Pech hast, wird er nie richtig erwachsen!

  • Huhu,


    also dieses dominieren ist quatsch...das foerdert nicht grade eure Mensch-Hund Beziehung.


    Wie sieht denn so euer Tagesablauf aus? Was machst du so mit ihm?


    Ansonsten kann ich nur QuoVadis zustimmen, besorg dir eine Hausleine und sei Konsequent.


    Das Hunde in der Pubertaet mal anstrengend werden oder alles vergessen ist normal, schade das du ihn schon kastrieren hast lassen.

  • Mein Rat wäre der Besuch einer guten Hundeschule. Wichtig: Eine die ohne den ganzen Quatsch in Bezug auf Dominanz und Rudelführer-Gehabe auskommt und stattdessen mit positiver Verstärkung arbeitet. Wenn Du so weitermachst wie bisher, wirst Du Dich - im wahrsten Sinne des Wortes - noch "wund-chefen" :hust: ...

  • Ich bin mit ihm in der Hundeschule und genau dort wurde mir gesagt ich soll ihn dominieren und so die "Kämpfe" gewinnen.
    Choco ist sozusagen ein Büro-Hund er kommt jeden Tag mit mir in die Agentur, ist nie alleine und hat den ganzen Tag viele Menschen um sich und viel Aufmerksamkeit.
    Selbstverständlich achte ich darauf, dass er dort auch Auslauf hat und die Mittagspausen werden entsprechend genutzt.
    Gerade wenn er mal keine Aufmerksamkeit bekommt fällt ihm ein Haufen Blödsinn ein um sich diese zu sichern. Zu Hause ist er total anders und geradezu ausgeglichen.
    Er ist seid der 9. Woche jeden Tag mit mir unterwegs und hat deshalb leider auch arge Probleme mit dem alleine sein, das haben wir vollkommen verpasst ihm beizubringen.


    Gerade wenn wir in der Bahn unterwegs sind und ihm langweilig ist (wir fahren max. 10 min Bahn am Stück) dreht er durch und versucht meine Hand zu erwischen und zu bellen. Dann sage ich ihm "aus", "Ruhe" oder versuche ihn mit "Sitz" zu beruhigen, das holt ihn aber gar nicht raus. Natürlich kann ich das aber dann auch nicht einfach ignorieren da wir ja nicht alleine in der Bahn sind und die Leute schnell genervt sind.
    Ich würde wirklich gerne eine andere Methode finden ihn zu beruhigen. Bzw hier meine chefposition zu verteidigen. Mit anderen Leuten, auch seinem Herrchen macht er das nie, nur mit mir. Andersrum hört er auf mich in ruhigen Situationen viel besser, als auf jeden anderen. Er hat starke verlustängste und heult und jault auch gerne mal wenn ich mich von ihm entferne... Ja ich weiß das sind sehr viele Baustellen.


    Danke, auf jeden Fall für eure schnellen Antworten.

  • Gewalt erzeugt Gegengewalt und hat absolut nichts mit Dominanz, Respekt o.ä. zu tun.


    Hast du vor jemanden Respekt, der dich körperlich angreift? Eher Angst....und aus Angst wird schnell mal Agression, wenn man immer wieder diese Situationen erlebt.


    Dein Hund fühlt sich von dir angegriffen und verteidigt sich und ggf. bestimmte Sachen einfach nur.
    Ihr seit gerade in einer Spirale aus Missverständnis, Gewalt und Agression.


    Mache eine Hausleine um und bringe deinem Hund das Signal "Nein" bei. Anleitungen dazu findest du hier im Forum.

  • Es klingt auch ein bissche so, als wenn dein Hund auf der anderen Seite sehr verwöhnt wird mit Aufmerksamkeit (von anderen Leuten, wenn er Dummheiten macht usw.)


    Versuche doch anstatt ihn zu bestrafen, wenn er Dummheiten macht, ihn schon zu belohnen, wenn er noch alles richtig macht. z.B. in der Bahn: steige ein, setzt dich hin und belohne sein ruhig sein. Alle paar Sekunden lässt du mit einem Lobwort einen Futterbrocken fallen. Die Zeitintervalle streckst du langsam, dass er aber gar nicht erst anfängt Kravall zu machen. Das ist für beide Seiten stressfreier- du wirst nicht sauer und getackert- und er weiß bald wo er sich wie zu verhalten hat.

  • Die meisten Dummheiten macht er wenn ich etwas anderes mache, ihn nicht beachte.
    Gerade wenn ich einer größeren Gruppe, 5-6 Leute bin und ihn nicht beachte, fängt er an mich aus dem nicht anzubellen. Gerade wenn wir essen ist es schlimm als würde er protestieren. Er kann einfach keine 5 min ruhig sitzen, liegen und motz dann rum wenn er es halt mal muss. Es wirkt als wäre es pure Langeweile und die Aufforderung an mich daran was zu ändern.

  • Stell dir mal vor du hättest eine Dogge oder einen Mastiff. Würdest du dich dann auch so in den Kampf mit diesem Hund werfen?


    Dein Hund hat von dir folgende Dinge gelernt:


    - Jede Form von Aufmerksamkeit ist eine Gute. Immerhin prügelt sich das Frauchen mit ihm wie ein anderer Junghund den er nicht ernstnehmen muss.


    - Du bist unberechenbar und keine gute Führungsperson, weil du dich bei jedem Mist aus der Ruhe bringen läßt und somit bist du als souveräner Führer unbrauchbar. Er wird die Sache selbst in die Hand nehmen. Egal wie sehr du ihn "dominierst". Er tut es bereits, indem er dich maßregelt und dir "verbietet" dich um andere Dinge zu kümmern als um ihn.


    Fährst du die aktuelle Schiene weiter: Viel Spaß wenn es richtig kracht.


    Willst du das verhindern: Such dir einen vernünftigen Hundetrainer und besuche diese Hundeschule nicht mehr.

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