Kleine Hunde sind für sie "Beute" - wie kann ich das ändern?

  • meine kretische hasenhündin sieht kleine hunde als "Beute" an. sie reagiert weder auf rehe, enten, jogger radfahrer mit jagdtrieb, nur kleine hunde würde sie angreifen. es ist noch nie was passiert, da sie nur mit maulkorb und nur an orten, wo ich alles überblicken kann freilaufen darf. den maulkorb trägt sie zum selbstschutz, da sie alles essbare, auch kot und auch glasscherben,die mit irgendwas behaftet sind aufnimmt. wir gehen regelmässig auf den hundeplatz. wenn sie längere zeit mit kleinen hunden zusammen ist, ist die gefahr gebannt und sie spielt auch mit kleinen hunden gefahrlos. aber wehe wir treffen beim gassigehen einen fremden kleinen, den würde sie plattmachen. wenn ich einen kleinen hund sehe, achte ich darauf, dass sie ihn nicht, mit den augen, fixieren kann und gehe zügig ohne ein wort zu sagen an dem kleinen vorbei. aber oft ist der weg so schmal, dann muß savina sitz machen und das ist oft nur mit gewalt möglich. auch wenn der kleine vorbei ist, "vergisst" sie das lange nicht und ich hab ganz schön zu tun, sie einigermassen vernünftig weiter zu bringen. das ganze wurde ausgelöst, als das hasi vom nachbarbub ausbüchste und in unseren garten kam, sie stürzte sich sofort darauf und wenn ich nicht anwesend gewesen wäre, hätte sie ihn sicher getötet (hasi ist nichts passiert) bräüchte gute ratschläge.wir hatten sehr viele probleme, bis jetzt konnte ich alle lösen, aber damit bin ich überfordert. savina stammt aus einer tötungsstation, ich habe sie jetzt 18 monate. mein 2, hund ist sehr folgsam und verträgt sich mit fast allen hunden.

  • was genau überfordert dich denn dabei?


    ich finde, das regelst du doch sehr gut...


    es gibt einfach Hunde, die bei fremden hunden steif werden und angespannt sind.. und da jeder fremde hund eine potentielle Gefahr darstellen kann, hat mancher Hund bei fremden KLEINEN hunden erst mal keine Fluchwunsch, sondern die stellen sich dem eventuellen Kampf... und wenn die dann nach einer gewissen zusammen verbrachten Zeit feststellen, keine Gefahr in verzug, entspannen die dann und werden locker...


    bei begegnungen, die man nicht länger sieht, hat der hund nicht die Möglickeit, festzstellen, dass die ungfährlich sind, und da du - sorry- mit schlechten Gefühlen und vllt auch Scham und Unverständlichkeit neben deinem Hund bist, und nun zügig vorbei eilst und auch ein bisschen steif bist, nehm ich an, kann dein Hund nicht wirklich gut entspannen und lernen...


    übe DU, die sache lockerer zu sehen, ausweichen, ggf zurück gehn, abstand halten, hund auch mal gucke lassen, damit er einschätzen lernt, wie normales Verhalten bei anderen hunden aussieht.


    lerne zu akzetieren, dass du zwei unterschiedliche hunde hast, und dass einer davon was verpaßt hat...


    du wirt den wahrscheinlich nie locke in Fremdhundbegegnugen laufen lassen können, aber auf dauer kannst du mit lockerer Leine an anderen Hunden mit einem ansprechbaren hund vorbegehen, wenn die restlichen 3 Meter Individualdistanz nicht unterschritten wird...


    ich drück dir feste die Daumen...

  • Ich möchte dir danken, dass du das Thema so verantwortungsvoll angehst! Es ist tatsächlich ein Problem, dass kleine Hunde von anderen Hunden als Beutetiere angesehen werden können - wie es bei deiner der Fall zu sein scheint. Hundehalter, die das nicht verantwortungsvoll handhaben, riskieren, dass ihr Hund Kleinhunde tothetzt oder anders erlegt. (Es gab hier vor einiger Zeit zB einen Thread über einen Barsoi.)


    Wenn du dir bei deinem Vorgehen unsicher bist, könntest du eine Einzelstunde mit einem guten Trainer machen, fokussiert genau auf diese Problemstellung. Das kann man im Vorfeld besprechen. Dann könnte der Trainer eine "Diagnose" abgeben, ob es sich bei deinem Hund wirklich um Beutetrieb handelt (oder zB um eine andere Aggression) und mit dir einen Plan aufstellen, wie du damit umgehst und was zu trainieren ist. (Das kannst du dann wieder alleine, ohne den Trainer.)


    Evt. hilft es auch, wenn du gezielt Kontakt zu Kleinhunden suchst und zB eine regelmäßige Laufgemeinschaft bilden kannst. Wenn dein Hund regelmäßig/öfter mit Kleinhunden zusammen ist, generalisiert er leichter und erkennt dann auch in fremden Kleinhunden den Hund. (Aber Achtung, das kann dauern und es ist keine Garantie.)


    Ansonsten: Impulskontrolle und Antijagdtraining, um die Abrufbarkeit auch unter hoher Erregung zu erreichen. Und Schleppleine dran, um den Hund jeden Jagd-/Hetzerfolg zu nehmen (der ja stark selbstbelohnend ist).

  • ich habe auch eine grosse hündin, welche schnell laufende kleine hunde als beute sieht.
    bei grösseren hunden reagiert sie i.d.r. überhaupt nicht.
    bei ihr ist es jedoch der bewegungsreiz, wenn kleine hunde "vobeiwuseln". die reaktion ist dort dieselbe, als wenn katzen oder hasen schnell flüchten.
    ansonsten kann ich sie auch zu jedem kleinen hund lassen, da sie die auch nicht übermässig interessieren. wir treffen regelmässig kleinhunde wie chi`s zum spaziergang. hier haben wir auch keinerlei probleme und sie kennt auch kleinsthunde sehr gut.
    ich bin jedoch sehr vorsichtig wenn so ein mini, welchen sie zuvor nicht sah uns zügig entgegen rennt.

  • Hey, ich bin eine Kleinhundbesitzerin, deren Hund schon mehrmals Beute war. Mein achso verträglicher, aber unterwürfiger Hund ist bei Überforderung leider immer weggelaufen und war somit gerne Beute. Inzwischen ist sie anders und geht Terriermäßig lieber auf Angriff. Merkt sie aber, dass der große Hund souverän ist und sich für die kleine Töle nicht interessiert, können wir entspannt spazieren gehen und sie spielt mit denen. Wären alle Hundebesitzer so wie du, hätte ich diese Probleme nie gehabt. Diese schlechten Erfahrungen haben meine Hündin geprägt, vielleicht hat deine ja auch schlechte Erfahrungen gemacht? Vielleicht war deine in einem Zwinger , mit vielen kleinen, so dass sie einfach erstmal auf Angriff geht, wie meine, bis sie merkt, dass die gar nichts machen.


    Wenn sie kleine nicht mag, du es aber so händeln kannst, ist doch alles tutti! Ich finde das völlig in Ordnung!
    Und würde mich freuen, hätten wir solche Menschen bei uns :-)ihr
    Ich habe h den Jagdtrieb übrigens per "Ball" abgewöhnt...so verrückt da klingt. Auf ihn ganz heiß gemacht und oft geworfen. Und dann mit Schleppleine und Leine sie ablegen geübt, so dass sie warten muss bis ich sie freigebe. Und sie üben musste, nicht mehr allem hinterher zu jachtern. Inzwischen kann ich sie abrufen...egal ob Reh, Eichhörnchen, Kaninchen.

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