"Erster" Hund ohne familiäre Unterstützung

  • Hallo ihr Lieben,


    vor einiger Zeit ist meine über alles geliebte Bernersennhündin eingeschläfert wurden. Ich bin immer noch unendlich traurig, aber kann und will auf Dauer nicht ohne Hund sein.


    Ich bin noch Studentin und bisher pendelte ich regelmäßig zwischen Studienort und Elternhaus, sodass sich unsere ganze Familie um den Hund kümmern konnte. Ende diesen Jahres werde ich mein Psychologiestudium aber abschließen und habe Angst, dann ganz alleine und mit Job nicht für einen Hund sorgen zu können.


    Um die Hundehaltung überhaupt zu ermöglichen, würde ich eine Halbtagsstelle annehmen wollen. Ich plane, wenn der Hund älter ist (2-3 Jahre), auch eine Therapiehundehausbildung mit ihm zu machen und ihn mit auf Arbeit zu nehmen. Mit Hunden aus dem Tierheim ist das aber oft nicht möglich, sodass es schon ein Welpe sein sollte.


    Nun zu meiner verzweifelten Frage: Ich hätte nach dem Studium noch 2 bis 3 Monate Zeit für einen Welpen, um ihn einzugewöhnen und ihm das Alleinsein beizubringen. Aber kann ein Hund mit etwa einem halben Jahr schon 6-7 Stunden lang allein in der Wohnung bleiben? Wie schwierig ist es eine Mietwohnung mit möglicher Tierhaltung zu finden?


    Ich habe bisher keinerlei Erfahrung mit Hunden in der Wohnung, da meine Bernersennhündin immer draußen im Garten war. Ich habe Angst, nach dem Berufseinstieg keine Zeit mehr zu haben, um einen Welpen einzugewöhnen, weil ich dann vermutlich nicht so viel Urlaub bekomme. Andererseits ist es natürlich auch ein Risiko, sich vor dem Berufseinstieg einen Welpen zu kaufen...


    Ich hoffe, ihr könnt mir irgendwie hilfreiche Tipps geben oder mit euren Erfahrungen weiterhelfen...

  • Deine Angst halte ich für durchaus berechtigt.


    ICH würde mir in Deiner derzeitigen Situation keinen Hund zulegen. Du hast noch mehr als genug mit Deinem Studium zu tun. Danach ist Job- und Wohnungssuche erst einmal wichtiger als alles andere. ICH würde mich da auch definitiv nicht auf eine Teilzeitstelle versteifen. Man braucht ja auch für sich und den Hund eine gewisse finanzielle Sicherheit.


    Auch wenn das BGH gestern das generelle Hundeverbot in Mietverträgen gekippt hat, wird es dadurch nicht leichter, eine Wohnung zu finden, in der Du mit Hund erwünscht bist. Gerade, wenn der Hund auch einige Stunden alleine bleiben soll, ist es sehr wichtig, dass auch die Nachbarn mit dem Tier einverstanden sind, sonst hast du die Hölle auf Erden.


    Wie wäre es mit einem Patenhund im Tierheim?


    Gruss
    Gudrun

  • Was Gudrun schreibt, ist auch meine Meinung. Lass es besser im Moment - auch wenns schwerfällt - und freu dich auf eine Zeit, die es dir problemlos möglich macht, einen Hund zu halten.


    Und auch wenn hier im Forum viele anderer Meinung sind: Es ist nicht ok, einen Hund - vor allem einen jungen -täglich länger als 4 bis max. 5 Stunden alleine zu lassen. Ausserdem wird es oft doch länger, als geplant: Man hat mal Termine, muss einkaufen und hat vielleicht auch mal was vor, wo Hundi nicht mitkann. So sind es denn schnell mal 8 oder mehr Stunden, die der Hund alleine sein muss.


    Jetzt werden sicher wieder einige schreiben: Die gewöhnen sich daran, sie schlafen u.ä. Ja, klar, was sollen sie auch sonst tun :roll: ? Müssen sich ja in ihr Schicksal fügen, aber wie fühlt sich Rudeltier Hund dabei :/ ?


    LG Francisca

  • Ich sehe das Problem darin, dass Teilzeitstellen wohl recht selten sind. Selbst wenn du eine willst, und das vom Geld her reicht. Hast du einen Freund oder bist du komplett alleine?
    Wir bekommen nächste Woche unser Labbi-Mädchen, erster Hund und ich studiere auch noch. Aber wir sind zu zweit. Können uns gegenseitig helfen. Ich weiß auch nicht, was nach dem Studium kommt und ich bin auch im Herbst fertig. Ich bezweifel, dass ich eine Teilzeitstelle bekomme. Mein Freund wird dann mit seiner Promotion fertig sein und ebenfalls einen neuen Job antreten. Wer weiß, wo... wir haben es trotzdem gewagt. Die meisten haben uns abgeraten. Immerhin ist bis mind. Oktober Vollzeitbetreuung für die kleine vorhanden (also ich ^^), sie ist dann 8 Monate alt. Die Chance kommt wahrscheinlich nicht so schnell wieder.
    Da wir beide super Abschlüsse haben könnten wir es uns auch leisten, dass erstmal nur einer arbeitet während der andere so lange sucht, bis er einen hundefreundlichen Job hat (Hund mitnehmen, reduzierte Stunden, direkt zu Hause etc). Das wäre aber natürlich nur die Notlösung.
    Eventuell schließe ich noch weitere 2 Jahre ein Studium an- zusammen mit einem Nebenjob sind das auch nicht so wenig Stunden aber die verteilen sich immer gut auf den Tag, das kriegt man dann gut hin.
    Aber, Fazit, der Knackpunkt ist die ganze Zeit: ALLEINE hätte ich das NIE hinbekommen.

  • Leider bin ich derzeit ohne Freund und wäre daher zunächst wirklich alleine für den Hund verantwortlich. Ihr habt schon recht...das wird bestimmt nicht einfach und ich will ja auch, dass es ihm oder ihr an nichts fehlt. Aber sich später im Job einen Welpen zuzulegen halte ich auch für ziemlich schwierig, weil man für eine so lange Zeit ja keinen Urlaub bekommt. Und für eine Therapiehundeausbildung wäre das die Voraussetzung...

  • Ich hab mir auch einen Hund geholt vor einer Woche. Ich schreibe gerade meine Magisterarbeit und bin im Herbst fertig. Ich habe auch vor, eine Halbtagsstelle zu suchen, aber natürlich weiß man nie, ob das klappt.... Im Notfall hab ich mich schon erkundigt, wieviel ein Hundesitter kostet, der den Hund jeden Tag abholt, ein paar Stunden was mit ihm macht und ihn dann wieder zurück bringt... Das ist aber nur der Notfall... Ich hoffe natürlich immer noch, dass cih entweder eine Halbtagsstelle bekomme oder aber einen JOb, wo ich den Hund mit nehmen kann... Ich hab mich trotzdem dafür entschieden JETZT einen zu holen, da ich die nächsten Monate viel Zeit habe, ihn einzugewöhnen, zu erziehen etc. Ich finde, das ist nicht der schlechteste Zeitpunkt. Und mal ehrlich: Wer weiß schon, wie sich seine Lebensumstände in den nächsten 15 Jahren ändern werden? Wohl die wenigsten... Ginge man danach, dürfte sich wohl kaum jemand einen Hund anschaffen.
    Wir sind allerdings auch zu zweit...

  • Ich habe meine Hündin mittem im Studium geholt (Ende 3. Semester). Ich wohne allerdings mit meinem Freund zusammen (der voll arbeitet) und ab Herbst suche ich nun auch eine Stelle. Glaub mir, es ist echt nicht so leicht, das alles unter einen Hut zu bekommen!
    Man kann in einem Arbeitsverhältnis Urlaub nehmen und zusätzlich vielleicht sogar noch unbezahlten Urlaub. Gerade wenn du den Hund für deine spätere Tätigkeit brauchst, könnte der Arbeitgeber dir da etwas entgegenkommen. Eventuell kannst du den Welpen ja auch mit zur Arbeit nehmen?
    Ich würde in deiner Situation keinen Hund zu mir nehmen. Ich hatte fast 2 Jahre Zeit den Hund an mich und an die Umgebung zu gewöhnen, ich weiß, das Maya ohne Probleme 6 Stunden alleine bleiben kann.


    Als Berufseinsteiger hat man es eh nicht so einfach.
    Wenn man dann noch die Wünsche hat "nur Halbtags", "Hund soll mit" oder "nahe an Zuhause" (damit man in der Pause heimkann), da fallen einige Stellen weg, von den eh schon nur wenig vorhandenen. Daher ist für mich klar: Ich nehme alles - zur Not kommt eine Gassigängerin mittags. Das kann ich aber nur machen, weil mein Hund schon alt genug ist.

  • Ich habe meine Hündin vor etwa einem Jahr geholt.


    Ich war und bin noch im Studium - allerdings war ich zum Anschaffungszeitpunkt fast scheinfrei und es war abzusehen, dass ich mind. ein halbes Jahr lang quasi rund um die Uhr zuhause bin.
    Mir war klar, dass ich in den nächsten Jahrzehnten vermutlich nie wieder so viel freie Zeit haben werde, um einen Welpen aufzuziehen. Also entweder jetzt, oder gar nicht.


    Trotzdem hätte ich es nicht geschafft ohne meinen Partner, mit dem ich zusammen gewohnt habe.
    Man muss mal einkaufen, zum Arzt, etc. ... - es muss einfach jemand da sein, der auch mal kurzfristig auf den Hund aufpassen kann.


    Jetzt bin ich ausgezogen und wohne wieder alleine.
    Der Hund bleibt mittlerweile stundenweise alleine und ich habe eine Wohnung gefunden, die 6 Gehminuten von meinem Arbeitsplatz liegt. Mittags kann ich nach Hause und mit ihr raus gehen.
    Meiner Meinung nach ist das nicht optimal aber okay für einen Übergangszeitraum.


    Geplant war es anders, da ich erst die Zustimmung hatte, den Hund mit ins Büro bringen zu dürfen - sonst hätte ich mir gar keinen Welpen geholt.
    Auch dass ich wieder alleine wohnen werde war vor einem Jahr so nicht abzusehen.


    Meine Praxisstelle und die Bachelor Arbeit gehen sechs Monate.
    Danach kann ich mich neu bewerben und über die Option Hund-im-Büro verhandeln.
    Meine beruflichen Chancen stehen mit meinem Abschluss gut, darum "darf" ich so "mutig" sein.


    Musst du neben dem Studium arbeiten?
    Erlaubt der Chef, den Hund mit zur Arbeit zu bringen?
    Ich hatte auch da sehr viel Glück und eine liebe Chefin (selbst hundehalterin), die mir den Welpen im Callcenter(!) erlaubt hat.


    Mit der Wohnung hatte ich sehr großes Glück.
    Die Hälfte der Mietparteien hat oder hatte selbst einen Hund.
    Der direkte Nachbar unter mir,- der von den Wohnungsgeräuschen am meisten mit bekommt-, ist tagsüber auf Arbeit, gelegentlichem Gejaule gegenüber tolerant und ansonsten gewillt, auch mal auf die Kleine aufzupassen.
    Die Wohnungsgenossenschaft erlaubt Hunde bis zu einer gewissen Größe.
    Und die Umgebung ist mit Hund perfekt, da man hier sehr schnell ins Grüne kommt.


    Trotzdem ist auch mir nicht ganz wohl, denn Anfang nächsten Monats muss ich Vollzeit arbeiten gehen und es ist noch nicht ganz klar, wie der Hund das mit macht.


    Im schlimmsten Falle müsste ich sie entweder in eine Hundetagesstätte geben (was ich nicht will, mir finanziell aber leisten könnte! ganz wichtig! daran sollte man auch denken. huta kostet ca. 250 euro im monat und ist im zweifelsfalle die einzige chance, den hund zu behalten!).


    Oder ich frage ein Rentner Ehepärchen, dessen Hund vor ein paar Jahren verstorben ist und die nun völlig narrisch mit allen (kleinen) Hunden sind und die hier mit im Haus wohnen.
    Davon hätten dann beide Parteien etwas.


    Bei der Auswahl der Rasse solltest du daran denken, dass kleine bis mittelgroße Hunde eine weitaus bessere Akzeptanz in der Gesellschaft haben, die Wohnungssuche einfacher ist als mit einem großen Hund (hier ist alles über 45cm sh nicht erlaubt) und sich auch einfacher eine private Unterbringung findet.





    Wenn du jemanden vor Ort hast, der den Welpen auch kurzfristig betreut - dann würde ich von dem Gedanken nicht völligen Abstand nehmen.


    Aber es sind sehr viele Unwägbarkeiten und Steinchen im Weg.
    Einige davon habe ich dir ja aufgezählt.
    Nichts davon ist unschaffbar - aber auf manches hat man einfach keinen Einfluss und benötigt Glück.
    Einen Plan B sollte man immer in der Hinterhand haben.

  • Zitat

    Ich hab mir auch einen Hund geholt vor einer Woche. Ich schreibe gerade meine Magisterarbeit und bin im Herbst fertig. Ich habe auch vor, eine Halbtagsstelle zu suchen, aber natürlich weiß man nie, ob das klappt.... Im Notfall hab ich mich schon erkundigt, wieviel ein Hundesitter kostet, der den Hund jeden Tag abholt, ein paar Stunden was mit ihm macht und ihn dann wieder zurück bringt... Das ist aber nur der Notfall... Ich hoffe natürlich immer noch, dass cih entweder eine Halbtagsstelle bekomme oder aber einen JOb, wo ich den Hund mit nehmen kann... Ich hab mich trotzdem dafür entschieden JETZT einen zu holen, da ich die nächsten Monate viel Zeit habe, ihn einzugewöhnen, zu erziehen etc. Ich finde, das ist nicht der schlechteste Zeitpunkt. Und mal ehrlich: Wer weiß schon, wie sich seine Lebensumstände in den nächsten 15 Jahren ändern werden? Wohl die wenigsten... Ginge man danach, dürfte sich wohl kaum jemand einen Hund anschaffen.
    Wir sind allerdings auch zu zweit...


    Genau die selbe Situation wie bei uns :) Klappt das gut mit der Arbeit oder kommt man zu nix?

  • Zitat


    Als Berufseinsteiger hat man es eh nicht so einfach.
    Wenn man dann noch die Wünsche hat "nur Halbtags", "Hund soll mit" oder "nahe an Zuhause" (damit man in der Pause heimkann), da fallen einige Stellen weg, von den eh schon nur wenig vorhandenen. Daher ist für mich klar: Ich nehme alles - zur Not kommt eine Gassigängerin mittags. Das kann ich aber nur machen, weil mein Hund schon alt genug ist.


    Das hab ich mir auch gedacht, zur Not findet man immer einen Gassigeher oder einen Sitter.
    Ich denke auch, halbtags ist echt schwer. Aber ansonsten kann man, je nach Studiengang, auch etwas wählerischer sein. Hat man allerdings Germanistik o.ä. studiert, denk ich auch, dass man da nicht allzu viele Angebote haben wird. Mit Naturwissenschaften sieht die Sache gut aus. Allerdings auch oder erst recht nicht halbtags.


    Bei mir ist die Option momentan noch ins Lehramt zu gehen, das ist vermutlich auch ein recht hundefreundlicher Beruf in dem man zudem recht problemlos Stunden reduzieren kann.

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