"Der arme Hund" ?

  • Hallo!


    Ich hab mich jetzt endlich entschieden- für einen Hund aus dem Tierheim. Er wohnt allerdings nicht dort, sondern in einer Pflegefamilie. Ursprünglich kommt er aus Rumänien, ist dort in einem Tierheim geboren und aufgewachsen und dann nach ein paar Monaten nach Deutschland auf die PS gekommen. Dort wohnt er jetzt seit 3 Wochen. Er ist ca. 5 Monate alt.
    Ich freue mich wie wild auf das Fellknäul, allerdings tut er mir auch irgendwie total leid. Er hat sich jetzt grade in seiner Pflegefamilie eingelebt, hat Vertrauen zur Pflegemama gefasst etc. Und schon wieder wird er herausgerissen- nach 3 Wochen. Auf der anderen Seite kann er dort ja nicht ewig bleiben.
    Jetzt ist es so, dass er mir auf der einen Seite Leid tut und ich ein schlechtes Gewissen habe ihn da weg zu nehmen, auf der anderen Seite habe ich Sorge, dass die Bindung zu mir vielleicht nicht so eng wird, wie wenn ich ihn schon als Welpen gehabt hätte? Wie seht ihr das? Kann er sich mit 5 Monaten noch genauso an mich binden, wie er das als Welpe getan hat?
    Ich bin total hin und hergerissen zwischen Freude und "Sorgen" deswegen....
    Danke für eure Hilfe!

    • Neu

    Hi


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    • Je länger er bei der Pflegefamilie bleibt, umso mehr gewöhnt er sich ein, umso mehr wird die erneute Trennung ein einschneidendes Erlebnis.


      Und zur Bindung: Meine erste Hündin war auch "schon" 5 Monate alt, mein Rüde und meine zweite Hündin schon 1 Jahr alt. Und ich kann mir nicht vorstellen das ihre Bindung zu mir stärker wäre, wenn ich sie schon als Welpen bekommen hätte. Mach dir da mal keine Sorgen. :)

    • Danke für deine Antwort!
      Sie war zuerst in Rumänien und jetzt eben 3 Wochen in der Pflegestelle. Sie ist Fremden gegenüber noch ein wenig zurückhaltend... mit ihrer Pflegemama allerdings schon sehr vertraut... daher mache ich mir Gedanken... Es ist ja nicht so, dass sie dort bleiben könnte- würde ich sie also nicht nehmen, dann jemand anderes. Aber trotzdem habe ich Sorge, dass sie dann Trennungsschmerzen hat und das eben, wie du sagst, ein einschneidendes Erlebnis ist/ sein könnte...dass sie irgendwie auch wenn sie sich eingelebt hat drauf wartet, dass ihre erste "Mama" sie wieder abholt. Oder vermenschliche ich da zu sehr? :???:

    • Zitat


      Und zur Bindung: Meine erste Hündin war auch "schon" 5 Monate alt, mein Rüde und meine zweite Hündin schon 1 Jahr alt. Und ich kann mir nicht vorstellen das ihre Bindung zu mir stärker wäre, wenn ich sie schon als Welpen bekommen hätte. Mach dir da mal keine Sorgen. :)


      Die Bindung deiner ersten Hünding zu dir ist also genauso stark/gut wie die deiner anderen Hunde, die du bereits als Welpen hattest?
      Wo war deine Hünding vor dir?

    • Zitat

      Oder vermenschliche ich da zu sehr? :???:


      JA!


      Ein Hund lebt im Hier und Jetzt. Er genießt derzeit in der Pflegefamilie sein Leben und wird sich flugs an das Leben bei und mit Dir gewöhen.


      Wichtig ist, dass Du ihn nicht bedauerst und bemitleidest.


      Ich hatte noch nie einen Welpen und möchte auch nie einen. Aber bei uns lebten außer den eigenen schon mehrere Pflegehunde, die jüngsten waren beim Einzug 7 Monate alt. Da war schon nach wenigen Tagen eine Bindung da und wenn ich es gewollt hätte (ist bei Pflegehunden jedoch nicht mein Ziel) wäre die Bindung noch stärker gewesen.


      Mein Mann nennt unseren Rüden, der vor 7 Monaten im Alter von knapp 12 Jahren zu uns kam, "Mammapetz", weil er eine unheimliche Bindung zu mir hat.


      Bindung ist keine Sache des Alters des Hundes, sondern hängt davon ab, wie Du das gemeinsame Leben gestaltest.

    • Thema "Bindung" ...
      Ich habe meine Hündin übernommen im "zarten" Alter von 13 Monaten. Sie war zweimal vermittelt und war auf drei verschiedenen Pflegestellen.
      Das heißt, sie lebte in fünf (!!!) verschiedenen Haushalten bis sie zu mir kam. Von Welpenbeinen an, hatte sie keine wirklich dauerhafte Bleibe.
      Mittlerweile lebt meine Perle das dritte Jahr bei mir - und ich glaube nicht das unsere Bindung enger sein könnte als sie es ist. ;)
      "Bindung" entsteht nicht dort wo der Hund aufwächst, "Bindung" entsteht im Umgang, Alltag, Leben mit dem Hund. Egal wie alt er ist!


      Und nein, ich hatte kein schlechtes Gewissen sie von der PS zu holen. Erstens habe ich mich dazu viel zu doll auf sie gefreut, und zweitens habe ich so einem anderen Hund die Chance gegeben "nachzurücken".

    • Meine Hunde sind alle als erwachsene Hunde (zwischen 4 und 8 Jahren alt) bei mir eingezogen und haben alle eine super Bindung zu mir aufgebaut, ohne dass ich mich dafür wahnsinnig verrenken musste.
      Dann sollte das bei einem 5 Monate alten Hund ja auch gehen :smile:

    • Die Dackeldame meiner Eltern kommt aus dem Tierschutz und war bereits 8 Jahre alt, trotzdem hat sie eine sehr enge Bindung zu meinen Eltern aufgebaut. Es gibt absolut keinen Unterschied zum Ersthund, der als Welpe einzog. Rein gefühlsmäßig ist die Bindung zu meiner Mutter sogar stärker bei ihr.


      Mein Archie war auch "schon" 6 Monate alt als er zu uns kam, die Zeit vorher hat er bei einer Familie gelebt. Ich muss sagen, dass ich vom Trennungsschmerz bei ihm überhaupt nichts gemerkt habe. Ganz im Gegenteil, vorher lebte er mit zwei weiteren Hunden, drei Katzen und drei Kindern zusammen - bei uns hat er es genossen, dass er im Mittelpunkt steht. Wir hatten viel Zeit und Aufmerksamkeit für ihn, das kannte er so gar nicht. Natürlich war es erstmal eine Umstellung, aber nach 2-3 Tagen war er schon richtig "Zuhause".


      Die Bindung zu uns ist sehr stark bei Archie, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie noch stärker wäre, wenn wir ihn als Welpe bekommen hätten. ;)

    • Zitat

      Ich muss sagen, dass ich vom Trennungsschmerz bei ihm überhaupt nichts gemerkt habe.


      Wenn ein Pflegehund geht, fließen normalerweise Tränen. Tränen, weil man traurig ist, aber auch Tränen, weil man sich mit und für den Hund und seine/r Familie freut.


      Meine größte Sorge ist, dass der Hund im neuen Zuhause lethargisch in einer Ecke liegt und nichts frisst, weil er trauert. Wenn der Hund sich bei seiner Familie von Anfang an wohlfühlt, habe ich als Pflegestelle alles richtig gemacht :-)

    • Da habt ihr mich jetzt sehr schön beruhigt, vielen Dank! Dann kann ich mich jetzt in Ruhe auf mein neues Familienmitglied freuen. :D

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