Verzweiflung

  • Hallo Liebe Forum-Mitglieder,


    ich habe seit ca. einem halben Jahr ein großes Problem mit meinem Hund und hoffe hier auf Ideen oder Anregungen, da ich echt nicht mehr weiter weiß und sehr verzweifelt bin...
    Lulu ist ein Rüde und jetzt vom TA geschätzt 7 Jahre alt. Ich habe ihn vor 2,5 Jahren endlich aus sehr schlechter Haltung übernehmen können. Er war zu dem Zeitpunkt zu dünn, hatte viele Blessuren und war nicht kastriert. Trotzdem war er ein sehr aufgewecktes, fröhliches Kerlchen voller Lebensfreude. Ich konnte alles mit ihm machen, inlinern, Rad fahren, wandern, schwimmen zudem war er top sozialisiert, hat viel mit anderen gespielt, sich mit jedem vertragen. Weil ich noch bei meiner Mutter wohne und sie eine unkastrierte Hündin hat, hab ich Lulu dann kastrieren lassen. In den nächsten Monaten trat keine besondere Veränderung auf, außer dass er etwas ruhiger wurde und an Gewicht zunahm.
    Dann vor einem Jahr habe ich für 4 Monate bei Bekannten in Köln gewohnt, die auch eine Hündin haben. Ich habe viel mit den beiden unternommen und zusammen sind sie so richtig aufgeblüht. Lulu ist liebend gerne mit ihr um die Wette gerannt, und man sah ihm seine Freude richtig an.
    Als wir schließlich wieder Zuhause waren hat alles ganz langsam angefangen, mein Hund veränderte sich.
    Bei Spaziergängen viel auf dass er "gelangweilt" nebenher trabte oder hintendran hing. Erst vereinzelt, dann bei jedem Spaziergang. Er nahm aus heiterem Himmel an Gewicht zu, dass mittlerweile nur sehr schwer durch strikte Diät wieder weg ist. Die Energie war schleichend verschwunden. Der Weg führte natürlich zum TA, der Blutwerte nahm. Er fand Antikörper gegen einen Virus Erkrankung, aber nur sehr wenige und eigentlich sprachen sie mehr für eine Vergangene Infektion. Er verschrieb aber trotzdem 6! Wochen Antibiotikum. Ich wartete also auf Besserung aber auch nach 6 Wochen trat keine Besserung ein. Ich habe also im Internet recherchiert und herausgefunden das ALLE Symptome auf eine Schilddrüsenunterfunktion passen, wieder zum TA der hat dann nochmal Blut weggeschickt. Herausgekommen ist ; alles ok mit der Schilddrüse. Ich war schon fast enttäuscht, denn das hätte man ja gut behandeln können.
    Dann habe ich mir gedacht vielleicht ist er schrecklich gelangweilt auf den Spaziergängen, und ich muss ihn motivieren. Leckerchen suchen, Spielzeug suchen, über Baumstämme springen, mit anderen HH's zusammen gehen, es hat alles nichts geholfen. Ich habe einen Hund der mit hängenden Ohren, müden Augen und lahmen Gang, hinter mir und den anderen sich freuenden und rennenden Hunden, her trappelt. Das einzige was er noch macht ist Ball holen, wenn ich es ihm anbiete. Eigentlich hatte ich es ihm schon lange Zeit ganz entzogen weil er schnell zum Junkie wird.


    Mittlerweile hat sich die Lage zugespitzt. Wenn ich mit ihm gehe dann geht er fast ausschließlich Schritt, kein rennen mehr, kein traben mehr. An Fahrrad fahren nicht mehr zu denken. Er schnuppert viel. Dazu kommt das er sich seit neustem (einer Woche) nicht mehr mit anderen Hunden verträgt, er geht zwar hin und schnuppert, sobald der andere Hund auch schnuppert, beißt Lulu ihn weg. Dann ist er Heute an einer Bank stehen geblieben, ich hab mich mit ihm hingesetzt und er ist allen ernstes eingeschlafen, einfach so. Er sieht auf den Spaziergängen nicht aus als hätte er schmerzen oder so, sondern lahm, müden, tranig.


    Ich bin so traurig, so hilflos, was ist aus meinem Hund geworden? Mein Hund der mit allem und jedem vorbildlich klar kam, gespielt hat, gerannt ist, sich gefreut hat, voll mit Energie geladen.
    Außerdem mache ich mir Vorwürfe, habe ich etwas falsch gemacht? 5 Jahre hat er unter schlechten Bedingungen gelebt, aber dafür gesund und kaum 2 Jahre bei mir wird er krank, dick und depressiv? Ich möchte ihn nicht länger so sehen! :(


    Der TA hat keine weiteren Ideen.
    Am Alter kann es doch nicht liegen, 7 oder 8 Jahre ist für einen kleinen Hund (Glatthaarfoxterrier-Mix) doch kein Alter?
    Und meint ihr es könnte nachträglich an der Kastration liegen? Aber die ist ja fast 2 Jahre her... und das ganze ist ja seit ca. nem halben Jahr?
    Oder "vermisst" er Köln?


    Hat hier irgendjemand eine kleine Idee? ich wäre so unendlich dankbar...
    Viele Grüße, Laura

    • Neu

    Hi


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    • Ich denke eher, dass die "Unlust" deines Hundes eine gesundheitliche Ursache hat, die du abklären lassen solltest. Es gibt hier im Forum einen ziemlich langen Thread zum Thema Schilddrüse oder Schilddrüsenunterfunktion (SDU), dessen Titel ich leider nicht mehr weiß. Such mal danach und lies dich durch. Falls du die Untersuchungsergebnisse hast, kannst du sie dort auch einstellen. Schilddrüse ist ein schwieriges Thema, da sollte man seinen Tierarzt ruhig mal hinterfragen.


      Ansonsten könnte ich mir auch noch Herz- oder Lungenprobleme vorstellen. Wobei die aber nicht die Gewichtszunahme erklären würden.


      Und nein, falsch gemacht hast du nichts. Ich habe jetzt meinen 3. Hund aus dem Tierschutz. Alle drei sind angeblich gesund oder so gut wie gesund hier eingezogen und wenige Monate später begann bei jedem die Tierarztodysee.

    • Hallo.
      Geh zu einem TA, der sich mit der Schilddrüse richtig auskennt. Bonny hat vor lauten Geräuschen immer mehr Angst und Panik bekommen und die Schilddrüsenwerte lagen im unteren Drittel. Meine TÄ hat aber aufgrund der Symptome Medikamente aufgeschrieben und jetzt ist sie wieder fröhlich und laute Geräusche sind keine Probleme mehr.

    • mhh, kann natürlich sein, dass gesundheitlich nicht alles stimmt, aber du hast je geschrieben, dass du schon beim TA warst.


      mein frühere Schäferhund zeigte auch solche Verhaltensweisen. bei ihm lag es daran, dass ein alter Herr geworden ist. ihm reichte es dann einfach mitzuschlüren. du kennst deinen Hund ja am besten und weißt ob er einfach gemütlicher geworden ist oder ob er leidet, worunter auch immer. vielleicht vermisst er auch seine Freundin?!??! Hunde könne auch trauern. :((

    • mh du schreibst es wurde Blut abgenommen, gut und schön aber wurde er mal genau körperlich untersucht? Nicht mehr flitzen, Vermeidung von Trab und nun auch noch das Abschnappen anderer Hunde spricht für mich eher nach starken Schmerzen im Bewegungsapparat. Vielleicht hat er ja nur irgendwo eine Blockierung in der Wirbelsäule durch die Toberei mit dem Hund deiner Freundin?

    • Huhu...


      Natürlich kann es sein, dass dein Hund trauert, aber so lange? Und trotz anderer Hunde? Und
      als Dauerzustand 24/7?
      Ich würde vielleicht zu einem anderen TA gehen und die Blutwerte nochmal checken lassen.
      Ich will dir ganz sicher keine Angst machen, aber meine Hündin war damals genauso:


      In der Wohnung war sie schon immer ein ruhiger Typ, aber draußen - Party, party, party!!! :D
      Dann bin ich extra für sie umgezogen - raus aus der Stadt, Madame war schließlich schon fast 10...
      Kurz nach dem Umzug änderte sich ihr Wesen - sie war launisch, anderen Hunden gegenüber dolle
      aggressiv, sehr schnell genervt - auch von meiner Katze, die vorher immer zum kuscheln kam...
      Ich dachte es sei wegen dem Umzug, also habe ich ihr zwei Wochen Zeit gegeben, hab sie in Ruhe
      gelassen und dachte das wird schon wieder.
      Plötzlich wollte sie die Treppen zur Wohnung nicht mehr hoch und ich musste sie auf jeder Runde
      Gassi hinterher"schleifen" - ab zum Tierarzt - Diagnose: Milztumor.
      Ich bin ohne Hund wieder nach Hause gefahren :( :


      Bis heute mache ich mir Vorwürfe, aber wer geht schon davon aus, dass der Hund plötzlich einen
      schnell wachsenden Tumor hat. Ein halbes Jahr vorher waren wir schließlich beim TA und da war
      alles super.


      Wenn wirklich alles super ist - warum nicht mal ein Wochenende Urlaub machen und zu den Bekannten
      mit DER supertollen Hündin fahren? Wenn er dann plötzlich wieder auflebt und sich benimmt wie ein
      junger Hund, dann lag es wahrscheinlich wirklich an der Trauer.
      Ansonsten - ich habe gute Erfahrungen mit Bachblüten gemacht :gut: Ausprobieren schadet nichts...

    • Ich würde auch an etwas gesundheitliches denken. Evt. vielleicht was an der Wirbelsäule?


      Finde nach Trauer hört sich das nicht an und nach Nachwirkungen einer Kastration schon dreimal nicht ;)

    • Erstmal Danke für die Antworten! :smile:


      Ja, ich habe nochmal beim TA angerufen um zu fragen ob er sich ganz sicher ist, dass mein Hund wirklich keine Schilddrüsenunterfunktion hat, denn Lulu hat auf einmal auch noch Haarausfall am Schwanz und um die Nase herum bekommen..
      Der hat also nochmal nachgeguckt in den Blutwerten und zugegeben dass er die ausschlaggebenden Werte für die SD-Unterfunktion gar nicht gemacht hat :headbash: ( Obwohl ich gerade darum gebeten hatte ).


      Dann haben wir also die Tabletten verschrieben bekommen, die gebe ich seit 3 Wochen, ich sollte mit einer kleinen Dosis anfangen, gucken wie er reagiert und dann pro Woche steigern.
      Und eeeeendlich gibt es auch Veränderungen, er schläft auf Spaziergängen nicht mehr ein :rollsmile: , läuft wieder vor mir her, und springt teilweise auch wieder fröhlich mit mir auf der Wiese rum. Ganz der alte ist er aber noch nicht, ich finde er macht immer noch sehr viel schneller schlapp als früher, der Haarausfall hat sich noch nicht gebessert und auch zu anderen Hunden wird er noch recht schnell ruppig.. :/
      Ich hab mit den Tabletten ja noch einigen Spielraum nach oben von der Dosis her. Den nutze ich erstmal aus, beobachte weiter, und ansonsten werde ich nochmal den Rücken abchecken lassen.

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