Kleinhund als Besuchshund?

  • Meine beide haben die gleiche Größe und wiegen auch nicht mehr. Und sie sind auch "Therapiehunde". Sie müssen jetzt nicht unbedingt was aktiv machen, sie kennen nur den Begriff: "Sag mal Hallo....", das heißt so viel, geh mal hin und begrüß den jenigen. Ansonsten dürfen sie einfach Hunde sein und werden gesteichelt, vermitteln Ruhe oder aktivieren - je nachdem, was gerade gefordert ist. Das muss man den Hunden nicht unbedingt erklären. Das merken die beiden ganz schnell, was gerade gefragt ist - je nachdem, wie ich mich verhalte.


    Wenn ich meine Zwei "einsetze" sind mir zwei Sachen wichtig:
    1. Ich entscheide, was der Hund tun soll oder tun darf. Ich habe die alleinige Verantwortung, was ich meinen Hund zumuten kann und wo er überfordert ist.
    2. Meine zwei haben immer ihren Platz ( Hundedecke), wo niemand hin darf und sie frei wählen können, ob sie ne Auszeit brauchen. Die Decke ist ihr sicherer Ort und sie wissen, dort darf niemand dran und das verstehen auch alte, demente Leute und auch Behinderte Kinder. Irgendwie ist das gar nicht so kompliziert, wie ich das damals dachte. Nicht beeinträchtigte Leute sind da meist viel schwerer von Begriff :mute:


    Ansonsten arbeite ich nie länger als 45 Min am Stück in einer Einheit. Auch wenn die Hunde passiv sind, gibt es danach eine Auszeit mit Alternativprogramm zum Entspannen wie toller Spaziergang und Ball spielen etc. Ich gucke immer, ob die Hunde Streß oder Calmingsignale zeigen und wenn ja - werden sie sofort entlastet. Für mich ist eine Therapieeinheit sehr anstrengend, da ich immer meinen Patienten und die beiden Hunde "überwachen" muss. Aber man gewöhnt sich dran. Ich glaube übrigens nicht, dass ich bei 20 kg Hund entspannter wäre - die Verantwortung bleibt ja die gleiche!!!!

  • Hier lese ich mal mit, hatte das mit meinem Sheltie auch schon überlegt... zum Kuscheln und auf dem Schoß liegen wäre sie super, ansonsten ist sie aber Sheltie-typisch eher sensibel, das gibt mir jetzt zu denken..

  • kleine hunden haben in diesem bereich immer vorteile denn vor kleinen hunden haben die leute keine bzw weniger angst als vor großen.
    und im altenheim ist die Bewohner Fluk­tu­a­ti­on ja sehr hoch und so ist das sehr wichtig.
    Kleiner Hund kann auch aufs bett oder auf den schoß von bewohnern, usw
    Die einsatzmöglichkeiten sind einfach viel größer.
    so kann man ihn bei fast allen leuten einsetzen und die sozialverträglichkeit ist ja unabhängig von der größe und nur eine frage der erziehung und sozialisierung.
    Das die meisten kleinen hunde wadenbeisser / aggressiv sind, liegt nicht an der rasse sondern am halter :)

  • Zitat


    2. Meine zwei haben immer ihren Platz ( Hundedecke), wo niemand hin darf und sie frei wählen können, ob sie ne Auszeit brauchen. Die Decke ist ihr sicherer Ort und sie wissen, dort darf niemand dran und das verstehen auch alte, demente Leute


    Dann hast Du noch nie mit richtig dementen Personen gearbeitet denn diese verstehen das nicht und wenn doch haben sie es nach kurzer zeit vergessen.
    Ich arbeite in einem geschlossenen altenheim und weiß wovon ich rede.
    Die bewohner legen sich in fremde zimmer / betten, essen von nachbarn, ...
    da zu verlangen das sie eine hundedecke als tabubereich akzeptieren wäre sehr naiv ;)

  • Also ich denke, dass sie auch kleinere Hunde, gerade im Seniorenbereich / Dementenbereich eignen. Egal wie groß oder klein der Hund ist, ich muss immer ein Auge drauf haben, was der Bewohner mit ihm macht, um evtl. auch einzuschreiten.
    Gerade kleinere Hunde haben diesen Niedlichkeitsfaktor. Sie rufen bei dem Bewohner eine geringere Hemmschwelle hervor, denn den wollen sie eher streicheln und anfassen, als einen größeren Hund ( ist so meine Erfahrung, die ich immer wieder im Dementenbereich mache ).
    Ich denke, es kommt auch viel darauf an, wie du den Hund genau einsetzt, was er alles machen und können soll. Und wenn es wirklich "nur" ein Besuchshund werden soll ( bitte nicht abwertend verstehen ), dann finde ich es total super.
    Ich selbst habe einen Havaneser, welcher auch bei fortgeschrittenem Alter im Dementenbereich eingesetzt werden soll.
    Von daher, trau dich einfach, probier es aus. !! :D

  • Hallo, bin eben hier rein gestolpert.
    Ich studiere derzeit dual Soziale Arbeit. Meine Praxisphasen absolviere ich in einer WG gür Kinder und Jugendliche.
    Seit dem 4. Semester begleitet mich Emma nun mit auf Arbeit. Sie wiegt 6kg und ist dementsprechend klein :-)
    Die Kinder finden es super. Wir haben eine Klientin, die eigentlich Angst vor Hunden hat, aber durch Emmas Wesen und vor allem aber ihrer Größe ist es vollkommen okay.
    Wichtig ist wirklich, dass du immer ein Auge auf deinen vierpfötigen Partner hast und intervenierst, wenn es sein muss. Du bestimmst, was für alle Beteiligten das Beste ist, damit es sowohl den Klienten, als auch dem Hund etwas bringt :-)

  • Zitat

    Dann hast Du noch nie mit richtig dementen Personen gearbeitet denn diese verstehen das nicht und wenn doch haben sie es nach kurzer zeit vergessen.
    Ich arbeite in einem geschlossenen altenheim und weiß wovon ich rede.
    Die bewohner legen sich in fremde zimmer / betten, essen von nachbarn, ...
    da zu verlangen das sie eine hundedecke als tabubereich akzeptieren wäre sehr naiv ;)


    Ich bin, wie beschrieben nur 45 Min als Therapieeinheit vor Ort. In der Zeit, ist es MEIN Job dafür zu Sorgen das niemand an die Decke geht. Faltbox geht natürlich auch.

  • Gut, 45 Minuten vor Ort, da finde ich es auch gut, für zu Sorgen, das niemand an die Decke geht.
    Aber es gibt auch Therapiehunde, die eine viel längere Zeit mit auf Wohnbereichen sind, und da eine Decke zu verteidigen, die evtl. in einem Gemeinschaftsraum liegt, das wäre bei einem Dementen Bewohner, der gerne alles umräumt, eine Tagesaufgabe.
    Da gehe ich dann lieber dazu über, den Hund immer wieder Stunden- bzw. Phasenweise in den Gemeinschaftsräumen verweilen zu lassen und sonst einen Rückzugsraum wählen, wo er generell seine Ruhe hat und die Bewohner nicht hinkommen. WAs ich auch sehr wichtig finde, da auch der Hund seine Ruhe brauch und nicht dauerhaft einige Stunden am Stück arbeiten kann.


    Aber ich denke, da ist generell wieder der Hundehalter in der Pflicht. Der muss seinen Hund kennen. Und egal ob großen oder kleinen Hund, immer wieder ist es wichtig, seinen Hund zu kennen. Und dann kann ich, meiner Meinung nach, fast jeden Hund als richtigen Therapiehund einsetzen. Es kommt auch einfach auf den Charakter des Hundes an. :D :p

  • Zitat

    Aber ich denke, da ist generell wieder der Hundehalter in der Pflicht. Der muss seinen Hund kennen. Und egal ob großen oder kleinen Hund, immer wieder ist es wichtig, seinen Hund zu kennen. Und dann kann ich, meiner Meinung nach, fast jeden Hund als richtigen Therapiehund einsetzen. Es kommt auch einfach auf den Charakter des Hundes an. :D :p


    Das unterschreibe ich genau so!

  • Es klingt so, als hätte dein Hund ein liebevolles Wesen, und ich denke da ist es optimal, sie als Besuchshund ins Altenheim mitzunehmen. Ich habe gerade schon in einem anderen Thread geschrieben, das wir früher oft meine Oma im Heim besucht und unseren Hund mitgenommen haben, worüber sich die Bewohner dort sehr gefreut haben. Ich denke es ist auf jeden Fall gewinnbringend für beide Seiten :smile:

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