Verhalten geändert! Wieso?
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Hallo Liebe Forenmitglieder,
im Sommer letzten Jahres habe ich Arthur einen 6 jährigen Labrador aus dem Tierschutz übernommen.
Er ist ein toller Kerl manchmal etwas stürmisch aber Menschen gegenüber total freundlich.Es ist wird vermutet das Arthur von seinem Vorbesitzer nur selten bis gar nicht ausgeführt wurde und das er scheinbar auch nicht sehr viele Sozialkontakte mit anderen Hunden hatte.
Wenn ich „früher“ mit ihm Gassi gegangen bin, hat er andere Hunde schlichtweg ignoriert, egal ob sie ihn angebellt, zum spielen aufgefordert oder sonst was haben, es schien das er nie viel mit anderen anfangen konnte so ist er ohne irgendetwas zu machen brav vorbei gelaufen.
Regelmäßig treffe ich mich mit 2 Freunden und wir gehen mit einem kleinen Grüppchen spazieren, auch diese Hunde werden komplett ignoriert. Zur Begrüßung mal geschnüffelt aber dann ist er mehr mit seiner Umwelt beschäftig als mit den anderen Hunden dieser Gruppe.
Seit ein paar Wochen beobachte ich nun aber eine Veränderung die mir gar nicht gefällt!
Arthur fängt an, andere Hunde anzugehen Gehen wir spazieren und er sieht einen Hund fängt er an zu fiepen und will dahin! Das hat er früher nie gemacht. Es ist auch schon zwei oder dreimal passiert das wenn ihm andere zu nahe kamen er nach ihnen geschnappt hat.
Ein Fall von heute morgen, da ich eher ländlich wohne lassen viele Leute ihre Hunde ohne Leine laufen, auch wenn sie nicht hören!
Ich gehe mit Arthur und uns kommt ein unangeleinter Hund entgegen, ich blieb stehen und der andere Hund zu uns. Der Besitzer hat seinen Hund zwar gerufen, zeigte aber keine Anstalten umzudrehen.
Der Hund wollte Arthur beschnuppern und dann auf einmal fängt er an zu bellen und nach dem anderen zu schnappen
Es ist nicht passiert, aber solche Situationen sind jetzt schon das eine oder andere mal vorgekommen.
Eine andere Situation war, wir gehen spazieren, wieder ein unangeleinter Hund, bleibt in einiger Entfernung stehen und fixiert uns. Da er uns mitten im Weg stand wartete ich auf die Besitzerin. Wir standen so 1-2 Minuten, der Hund fixierte uns und Arthur ihn. Dann auf einmal ging das gebellte los und Arthur wurde fuchsig.Es ist auch NICHT so, dass er generell agaresiv ist an der Leine und sich direkt Zähnefletschen da rein hängt wenn er andere Hunde sieht!
Nur verstehe ich halt nicht, das er ab und an mal so reagiert! Was bedeutet es, ich kann es mir nicht erklären?!
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Was da an Kommunikation zwischen Hunden alles abläuft, davon haben wir wohl nicht annähernd ne Ahnung.
Es war vielleicht irgendwas, was du nicht mitbekommen hast. Ich bin jetzt nicht der Mega-Experte, aber intuitiv würde ich sagen, dass ich an deiner Stelle nicht einfach wie angewurzelt stehenbleiben würde, wenn ein anderer Hund in Sicht kommt.
Könnte sein, dass du deinem Hund damit signalisierst "oh, das ist gefährlich". Und außerdem unterstützt du damit, dass dein Hund den anderen fixieren kann, dass solltest du aber im Ansatz schon unterbinden.
Du könntest z.B. umdrehen und in die andere Richtung laufen. WIchtig ist: Immer gelassen bleiben! Deine Erwartungshaltung/Anspannung überträgt sich auf den Hund. Du solltest eher so eine "Ah da ein andere Hund, das kümmert uns gar nicht"-Haltung einnehmen. Manchmal hilft es auch, wenn man das einfach so sagt, als ob es der Hund verstehen könnte, das beruhigt einen selbst.
Ich würde auch vll Leckerlies geben, wenn andere Hund in Erscheinung treten, damit er andere Hund wieder mit etwas positivem in Verbindung bringt. Aber Achtung: Nicht mehr Leckerlies geben, wenn er schon irgendwie angespannt ist oder gar bellt, sonst verstärkst du dieses Verhalten nur. Am besten ist es, wenn du den Hund als erste siehst, gleich Leckerei raus, bevor er Zeit hat, sich über den anderen Hund aufzuregen.
Du kannst auch ein Spielzeug mitnehmen und mit ihm etwas an die Seite gehen und spielen, solange der Hund noch in Sichtweite ist.
Wenn andere Hunde zu aufdringlich werden, darfst du auch nicht unterschätzen, dass dein Verhalten auch auf fremde Hunde Eindruck haben kann. Man kann fremde Hund auch wegschicken oder absitzen lassen. Oder einfach mit dem Körper blocken, wenn sie jetzt nicht grade zähnefletschend auf euch zugerannt kommen.
Vor allem aber musst DU sich wieder locker machen. Sonst hat der Hund keine Chance, wieder anders auf Hunde zu reagieren. Erstarren, wenn andere Hunde ins Bild kommen, ist ein falsches Signal, denke ich.
LG
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Also ich merke schon das ich mich in letzter Zeit sofort anspanne, wenn ich andere Hunde sehe, eben weil ich Angst habe das mal was passieren könnte.
Ich habe mir schon vor einiger Zeit das Buch Calming Singnals bestellt und gelesen um evtl auch über sein Verhalten Informationen zu bekommen wieso er so reagiert.
Mit Leckerchen ablenken klappt nicht immer, wenn ich mit ihm schon vorher übe und er auf mich konzentriert ist lässt er sich super ablenken und konzentriert sich nur auf mich, hat in dem Moment gar kein Auge für den anderen Hund.
Laufe ich aber mal einfach so mit ihm und er sieht den Hund und hat sich auf die Situation konzentriert ist er nicht mehr ansprechbar!
Bei einem Richtungswechsel konzentriert er sich dann auch mich, dann denke ich, ich hab ihn und wechsel dann wieder in die Richtung konzentriert er sich nur wieder auf den anderen Hund. -
Dann musst du einfach wieder weiter in die andere Richtung gehen. Damit zeigst du ihm auch, dass das nicht erwünscht ist. Wenn du nach wenigen Schritten wieder auf den Hund zugehst, verlangst du vll zu viel für den Anfang.
Möglicherweise wirst du die nächste Zeit zeimlich lange und weit von anderen Hund weggehen müssen, damit er sich wieder beruhigt. Erst allmählich kannst du die Anforderungen steigern.Guck mal, dein nächstes Ziel ist es vielleicht, dass dein Hund die anderen Hund nicht fixiert und du dich in einer gewissen Entfernung zu anderen Hund aufhalten kannst, ohne dass er alarmiert ist. Dafür kannst du z.B. in der Nähe eines Hundevereins üben, wo andere Hund eingezäunt üben. Dann würde er vll lernen, dass andere Hund durchaus besseres zu tun haben, als ihn anzugehen. Also erster Lernschritt: anderer Hund hat nicht immer was mit mir zu tun.
Wenn das okay ist, kannst du versuchen, dich in gewisser Distanz mit deinem Hund zu beschäftigen, wenn beim spaziergang andere Hunde kommen (nicht einfach stehenbleiben), bis diese weg sind.
Wenn deine Hund sich auf dich konzertiert und nicht mehr angespannt ist, wenn Hunde in der Entfernung zu sehen sind, erst dann kannst du vll versuchen, dass er ruhig an anderen Hunden vorbeigeht. Bis dahin wirst du wohl so gut wie es möglich ist, die direkte Nähe zu anderen Hunden zu vermeiden müssen. manchmal darf man auch die Konfrontation mit dem ein oder anderen rücksichtlosen Hundehalter nicht scheuen. (Ich ffinds auch nervig, dass viele ihren Hund grundsätzlich laufen lassen, nur weil ihr Hund keine Probleme mit anderen Hunden hat.)Vielleicht kannst du jemanden organisieren, der mit seinem Hund in einiger Entfernung spielt oder so. Und du spielst dann eben mit deinem Hund.
Aber v.a. musst du wirklch versuchen, locker zu bleiben. Selbst wenn Hunde sich mal angehen, heißt das im selteneren Fall, dass gleich etwas ernstes passiert. Womit ich nicht sagen will, dass man es drauf ankommen lassen sollte.
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Zitat
Ich habe mir schon vor einiger Zeit das Buch Calming Singnals bestellt und gelesen um evtl auch über sein Verhalten Informationen zu bekommen wieso er so reagiert.Hab das Buch auch, finde es nicht sooo schlecht, aber man darf es auch nicht überbewerten. Am Ende sind dann alles nur noch Beschwichtigungssignale. Es ist gut, das mal zu lesen, aber es ist nicht das Buch, das einem direkt weiterhilft, bzw. etwas an die Hand gibt. (Meine Meinung!)
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Ich bin ja nur deswegen so angespannt, weil ich die Änderung nicht verstehe
Noch vor 4-5 Monaten sind wir an anderen Hunden vorbei gelaufen ohne das er reagiert hat!
Ganz im Gegenteil, wir sind auf ein und der selben Straßenseite an anderen Hunden vorbei ohne das er sie zur Kenntnis genommen hat.
Ein Dackel, den sehen wir regelmaßig auf unseren Spaziergängen, kläff, bellt und schnappt nach allen Hunden die ihm in die Queren kommen, selbst an dem konnten wir damals problemlos vorbei laufen.
Kein Problem für Arthur, es war eher so als würde er denken...huch was willst du denn lass mich mal in ruhe!
Er war so cool und soverän und zu dem Zeitpunkt hätte ich meine Hand ins Feuer gelegt das er absolut Hundeverträglich ist!
Er hat sich sogar von dem Rehpinscher einer Bekannte in die Flucht schlagen lassen!Und jetzt dieses Machogehabe!
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Ich würde mal tippen, Arthur ist einfach erwachsen, selbstsicher und jetzt wirklich im neuen Leben "angekommen" - also hat er, wie sich das für einen stinknormalen Rüden gehört, eben keine Lust mehr auf jeden Fiffi und Struppi. Endlich fühlt er sich auch sicher genug, das deutlich zu machen. Wahrscheinlich war er vorher auch weniger souverän als steigend genervt. Dieses "wir haben uns alle lieb" ist ja nun mal nicht der hündische Normalzustand, sondern ein Menschen-Wunschbild, ewiges Kindchenschema, das den Tieren aufgezwungen wird. Teilweise sehr rücksichtslos - siehe das übliche "ohne Leine auflaufen" an einen Angeleinten.
Arthur reagiert also eigentlich völlig normal - jetzt wär es deine Sache, ihm klar zu machen, daß er zwar niemanden mögen muß, Anpöblem und Auffressen aber trotzdem verboten sind, sprich: dass DU diejenige bist, die die Regeln vorgibt.
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Machogehabe?
Okay, du biste offenkundig sauer auf deinen Hund. Ist ja irgendwo verständlich, weil du jetzt wegen ihm deine Gewohnheiten ändern musst. Aber das bringt dich nicht weiter. Aus irgendeinem Grund will dein Hund nicht mehr, dass andere Hund in seine Nähe kommen. Es ist ihm unangenehm.
Entweder das (er hat Angst/verbindet andere Hund mit einem negativen Erlebnis) oder er denkt, er muss dich verteidigen.
Insgesamt glaub ich aber, dass du nicht so viel Energie darin verschwenden solltest, dich jetzt zu grämen und kopfschüttelnd zu bedauern "Warum ist das nur so?". Es ist jetzt eben wie es ist, warum auch immer. Und du musst jetzt daran arbeiten, ihm zu zeigen, dass es nicht erwünscht ist, andere Hund zu vertreiben, nach ihnen zu schnappen, sie zu verbellen,...
Mal so am Rande: Es gibt durchaus Situationen, in denen ein Hund das Recht hat, einen anderen in die Schranken zu weisen. Meine damalige Hündin hat sich einmal minutenlang von einem Chihuahua anbellen lassen (wir konnten da nicht weg) und ihm mehrmals durhc Körpersignale versucht zu sagen, dass er bitte damit aufhören möge. Am Ende gabs eins mit der Pfote übergebraten und dann war Ruhe. Und da bin ich auch nicht sauer.
Ich will nur sagen, du darfst du nicht immer und in jeder Situation höfliches Verhalten verlangen. Wenn z.B. ein anderer Hund schnurstracks ohne vorsichtiges Umkreisen und mit vorgestreckter Brust auf deinen Hund zukommt, dann ist das ein sehr sehr unhöfliches Verhalten und dann hat dein Hund durchaus das Recht dem anderen mal zu sagen, dass er sich fernhalten möge.
Es ist nicht immer der Hund der "schuldige", der zuerst bellt, schnappt,...
Um solche Situationen zu vermeiden, musst du versuchen, solche Hunde zu blocken, damit sich dein HUnd nicht zuständig fühlt.
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Ich würde mal tippen, Arthur ist einfach erwachsen, selbstsicher und jetzt wirklich im neuen Leben "angekommen" - also hat er, wie sich das für einen stinknormalen Rüden gehört, eben keine Lust mehr auf jeden Fiffi und Struppi. Endlich fühlt er sich auch sicher genug, das deutlich zu machen. Wahrscheinlich war er vorher auch weniger souverän als steigend genervt. Dieses "wir haben uns alle lieb" ist ja nun mal nicht der hündische Normalzustand, sondern ein Menschen-Wunschbild, ewiges Kindchenschema, das den Tieren aufgezwungen wird. Teilweise sehr rücksichtslos - siehe das übliche "ohne Leine auflaufen" an einen Angeleinten.
Arthur reagiert also eigentlich völlig normal - jetzt wär es deine Sache, ihm klar zu machen, daß er zwar niemanden mögen muß, Anpöblem und Auffressen aber trotzdem verboten sind, sprich: dass DU diejenige bist, die die Regeln vorgibt.
Genau! Das ist eben auch eine sehr wichtige Komponente. Das habe ich versucht zu sagen, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.
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Entweder das (er hat Angst/verbindet andere Hund mit einem negativen Erlebnis) oder er denkt, er muss dich verteidigen.
Es gibt auch Hunde, die sich schlichtweg normal verhalten und daher wissen, dass das Durchbrechen der Individualdistanz nur auf "Einladung" des Gegenübers erwünscht ist. Genauso, kann der signalisieren, dass er darauf jetzt keine Lust hat.
Das ist nicht "gestört", sondern völlig in Ordnung.
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