Hund bleibt nicht allein

  • Hallo,


    ich habe folgende Frage.


    Mein erster Hund ist extrem unsicher aufgrund ihrer Vergangenheit (mishandelter Auslandshund) und kann deshalb nicht allein bleiben. Sie jault und winselt die ganze Zeit. Deshalb habe ich vor ein paar Jahren einen zweiten Hund aus dem Tierheim dazugenommen und seitdem klappt es wirklich super. Leider habe ich festgestellt, der der "neue" Hund ebenfalls nicht allein bleiben kann. Beide zusammen kein Problem, aber jeder für sich geht nicht.


    Nun ist der eine meiner Hunde inszwischen sehr alt und leider auch unheilbar krank und wird mich wohl in absehbarer Zeit verlassen. Ich möchte aber eigentlich nicht gleich wieder einen zweiten Hund dazuholen. Ich hänge sehr an dem alten Hund und kann mir absolut nicht vorstellen, ihn direkt zu "ersetzen".
    Ich habe leider auch niemanden, wo ich ihn zeitweise unterbringen kann.
    Nun habe ich darüber nachgedacht, vielleicht eine Katze dazuzuholen, damit der verbliebene Hund Gesellschaft hat. Hat jemand Erfahrungen damit, ob das etwas bringen würde?


    Viele Grüße

  • Zitat

    Nun habe ich darüber nachgedacht, vielleicht eine Katze dazuzuholen, damit der verbliebene Hund Gesellschaft hat. Hat jemand Erfahrungen damit, ob das etwas bringen würde?


    Wahrscheinlich eher nicht. Denn die Katze wird ihr Ding machen und der Hund würde immer noch alleine sein. Auch könnte der Hund unter Umständen nichts mit der Katze anfangen.


    Besser ist es, dem Hund in kleinen Schritten bei zu bringen, dass es nicht schlimm ist, mal alleine zu bleiben.



    Tut mir leid, dass einer der Hunde so krank ist.

  • Danke für Dein Mitgefühl.


    Ich befüchte dass Du damit recht hast und dass die Katze kein wirklicher Ersatz sein wird. Aber es hätte ja sein können, dass mache da positive Erfahrungen haben.


    Der Hund, der dann noch da sein wird, ist leider nun auch schon 15 und ich habe so meine Zweifel, dass sie es noch lernen wird. Versuchen werde ich es natürlich. Vielleicht klappt es ja dann auch und sie bleibt momentan nicht allein, weil sie sich vom Rudel ausgeschlossen fühlt, wenn ich mit dem anderen Hund weggehe. Darauf hoffe ich immer noch.
    Die Verhaltensmaßregeln befolge ich ohnehin schon. Kein Verabschieden, kein Begrüßen, erst ansprechen und streicheln wenn sie sich völlig beruhigt haben.
    Ich vermute allerdings schon Verlassensangst, da sie sehr lange im Tierheim saß. Und wenn es Protest wäre, würde sie wohl auch Theater machen, wenn der andere Hund dabei ist.
    Und bei Verlassenangst helfen Erziehung und Üben leider nur bedingt, soweit ich weiss.

  • Ohje, tut mir auch sehr leid für dich deine Hundes.



    Katze geht nicht, weil die sich ganz anders Verhalten, von Natur aus eher nicht (einige Rassen ausgenommen) im sozialen Verbund leben usw.


    Dein Hund wird im Gegenzug wohl auch ein Katzenbaby kaum als sowas wie einen Sozialpartner oder ein Rudelmitglied anerkennen, zumindest nicht in dem Alter. Schätze ich mal.


    Wie lange am Tag musst du denn Weg? Kann man da nicht vll doch jemanden organisieren?

  • Zitat

    Katze geht nicht, weil die sich ganz anders Verhalten, von Natur aus eher nicht (einige Rassen ausgenommen) im sozialen Verbund leben usw.


    Die meisten Katzen ziehen ein Leben im sozialen Verbund vor. Nicht umsonst trifft man selten nur auf einzelne Streuner, sondern auf ganze Gruppen. Die domestizierte Katze hat nicht mehr viel mit der Wildkatze gemein (was das Verhalten gegenüber Artgenossen angeht). Von daher ist es immer falsch nur eine Katze zu halten. Es sei denn es handelt sich um eine Katze die es nicht gewöhnt ist mit anderen Katzen zu leben, weil ihr die Einzel"haft" von Anfang an auferzwungen wurde.


    Katzen nehmen nicht immer den Hund als Sozialpartnerersatz an. Meine Kater akzeptieren die Hunde, liegen auch manchmal mit ihnen und das war es. Es wird nicht mit den Hunden gespielt, oder andere soziale Tätigkeiten (wie zB Putzen etc) ausgetauscht. Deswegen ist es meinen Hunden egal ob sie mit den Katzen alleine bleiben oder nicht. Denn es macht in ihrer Sichtweise keinen Unterschied, weil der Hauptsozialpartner Mensch weg ist.


    Allerdings können meine beiden Hunde zusammen besser alleine bleiben, als alleine. Ich werde also vielleicht mal vor dem Selben Problem wie die TS stehen.

  • Katzen und Hunde sprechen eine andere Sprache. Meine Katze ist obwohl sie mit anderen Tieren viele Jahre gelebt hat richtig aufgeblüht als sie Einzelkatze war und bekam richtig stress der zur Dauerrolligkeit führte als meine Hündin dazu kam. Dabei lässt sich die Katze heute fast jeden abend abschlabbern von der Hündin und Tagsüber streiten die sich aber immernoch.
    Weil Katzen und Hunde sprechen eben andere Sprache.


    Ich kenne auch eine Chihuahua Hündin die schon älter ist und mit einer sehr jungen Katze spielt. Die beiden verstehen sich und verletzen sich nicht. Dennoch führt die Katze ihr eigenes Leben und hat ausser dem Spiel nichts mit dem Hund zu tun.


    Vielleicht wär ja ein anderer alter Hund aus dem Tierheim eine lösung. Einer der allein bleiben kann, aber sozial genug ist sich bei deinen Oldies noch zu Integrieren.

  • Vielen Dank für Eure Antworten und Euer Mitgefühl. Das ist wirklich die härteste Zeit für einen Hundehalter und der nahe Tod meines Hundes belastet mich so sehr, dass ich mir eigentlich gar keinen mehr anschaffen möchte.


    Zitat

    ...
    Wie lange am Tag musst du denn Weg? Kann man da nicht vll doch jemanden organisieren?


    Derzeit arbeite ich nur teilzeit und sie müssen nur 4 bis 6 Stunden alleine bleiben. Ich suche allerdings derzeit nach einer Vollzeitstelle, weil ich wieder allein lebe und von einer Teilzeitstelle nicht leben kann.
    Leider kenne ich niemanden hier, der bereit wäre, den Hund tagsüber zu nehmen.


    Zitat

    ...
    Katzen nehmen nicht immer den Hund als Sozialpartnerersatz an. Meine Kater akzeptieren die Hunde, liegen auch manchmal mit ihnen und das war es. Es wird nicht mit den Hunden gespielt, oder andere soziale Tätigkeiten (wie zB Putzen etc) ausgetauscht. Deswegen ist es meinen Hunden egal ob sie mit den Katzen alleine bleiben oder nicht. Denn es macht in ihrer Sichtweise keinen Unterschied, weil der Hauptsozialpartner Mensch weg ist.


    Allerdings können meine beiden Hunde zusammen besser alleine bleiben, als alleine. Ich werde also vielleicht mal vor dem Selben Problem wie die TS stehen.


    Dass der Hauptsozialpartner Mensch nicht da ist, damit kommt sie gut zurecht, solange nur der andere Hund da ist. Deshalb hatte ich die Idee mit der Katze. Aber stimmt schon, eine Katze wird wohl vom Hund nicht als Sozialpartner betrachtet.


    Ich drücke die Daumen, dass Deine besser damit klar kommen, wenn es soweit ist.


    Zitat

    ...
    Vielleicht wär ja ein anderer alter Hund aus dem Tierheim eine lösung. Einer der allein bleiben kann, aber sozial genug ist sich bei deinen Oldies noch zu Integrieren.


    Das würde sicherlich klappen, aber genau das würde ich eigentlich gern vermeiden. Ich habe das schon einmal durch und habe mir zu schnell (nach 3 Monaten) einen neuen Hund geholt, nachdem der alte gestorben war. Und wir waren beide (der Hund und ich) nicht glücklich damit. Ich habe viel zu sehr um den verstorbenen getrauert und der neue konnte mir nichts recht machen, weil ich vom Herzen her nur meinen verstorbenen Hund wollte, keinen anderen.
    Als Notlösung würde ich es wohl dann trotzdem so machen, aber nur wenn ich gar keine andere Lösung finde. Denn einen 15 Jahre alten Hund abgeben (und das wäre wohl die Alternative), ist ja nun gar keine Lösung.

  • Hallo, bin seit heute neu hier im Forum & hoffe, ein paar Tipps zu bekommen. Haben ein kleines Problem mit unserem Micky. Micky ist jetzt seit fünf Monaten bei uns. Er kommt aus Spanien aus der Tötungsstation. Er ist ein ca. ein Jahr alter kleiner Mischling. Eigentlich ein völlig problemloser kleiner Sonnenschein, hat vor nix Angst (selbst Silvester war kein Thema), hat keine Probleme mit anderen Hunden, Hundeschule besuchen wir auch fleißig. Auch das Alleinsein haben wir schon sehr gut gelernt. Hatten die ersten Wochen Urlaub & in kleinen Schritten geübt. Klappt auch super. Wenn mein Mann morgens gegen drei Uhr aus dem Haus geht, verpennt Micky das mittlerweile schon. Später gehe ich dann mit ihm ausgiebig gassi und so gegen sieben verlasse ich die Wohnung. Auch das ist mittlerweile kein Thema mehr. Wir haben eine kleine Kamera aufgestellt, wo wir nun mittlerweile beruhigt feststellen können, dass er (meist in seinem Körbchen) die meiste Zeit verpennt, bis ich gegen 11:00 Uhr wiederkomme zum Gassi gehen. Verabschiedet und begrüßt wir nicht. Wenn ich dann nach der Mittagsrunde wieder zur Arbeit gehe, ist auch das kein Problem. Auch hier liegt er gleich wieder lang & schläft, sobald ich weg bin. Dann ist er noch einmal so ca. eine Stunde allein und dann kommt mein Mann schon von der Arbeit. So weit so gut, wie gesagt, die ganze Routine klappt jetzt sein ein paar Wochen völlig problemlos. Allerdings nur, wenn alles "nach Plan" läuft. Sobald ich später, selbst wenn mein Mann ja dann da ist, nochmal weg muss (z.B. Einkaufen oder Arztbesuch), lässt er mich kaum aus der Tür & bellt mit hinterher. Zwar nicht lange, aber er macht jedes Mal Theater. Auch kam es schon (sehr, sehr selten) mal vor, dass mein Mann später anfing mit der Arbeit und nach mit ging. Und auch da hat er wieder total Theater gemacht & es hat eine Zeit gedauert, ehe er sich schlafen gelegt hat.
    Hoffe, dass er das auch noch lernt, dass es auch dann nicht schlimm ist, wenn Herrchen oder Frauchen oder auch mal beide zusammen, "außerplanmäßig" weggehen. Hat jemand vielleicht ähnlich Erfahrungen gemacht?
    Wir sind ja schon sehr froh & beruhigt, dass er es überhaupt so schnell kapiert hat, dass das Alleinbleiben nix schlimmes ist. Immerhin ist er ja erst seit fünf Monaten bei uns. Wäre aber schön zu wissen, ob er auch das andere noch lernen wird.
    Vielen Dank schonmal für eure Erfahrungen & Tipps.
    Liebe Grüße

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