Alleine sein trainieren

  • Hallo,

    ich hab ein Problem. Ich habe jetzt zwar schon mehrere Tipps gelesen, wie man einem Hund beibringen kann alleine zu bleiben, aber irgendwie versteht ich den Ablauf noch immer nicht ganz. :???:

    Kurz zu uns, also mein Schatz ist ein einjähriger Spanier, der davor in einer Pflegefamilie gewohnt hat und nun vor einer Woche bei mir eingezogen ist.

    Ich wollte jetzt ihn langsam dran gewöhnen allein zu bleiben. Bei meinen ersten Versuchen hab ich wohl einige Fehler gemacht. Eigentlich habe ich angefangen ihn 5 Minuten, dann 10 Minuten usw. in 5-10 Minuten-Schritten weitergeübt bis ich auf eine halbe Stunde gekommen bin. Aber dann hat es angefangen sobald ich das Zimmer verlasse, springt er aufs Bett, die Couch, das Fensterbrett, den Couchtisch...überall....und er zerkaut Dinge...Stifte, Geldbeutel, Schuhe...alles was rumliegt.

    Nun habe ich alles entfernt was er zerkauen könnte und auf das Bett habe ich Bücher, Papier usw. gelegt, was ihn auch davon abzuhalten scheint draufzugehen.

    Innerhalb der Wohnung kann ich ohne Probleme mal für einige Zeit in einen anderen Raum sein, selbst wenn die Tür offen ist rennt er nicht sofort hinter her sondern pennt weiter in seinen Bett.

    Kann mir jemand eine umfangreiche "Anleitung" geben, wie ich mit ihm trainieren kann? :gott:

    Wie viel Zeit sollte zwischen 2x Verlassen der Wohnung sein? Soll ich die Zeit erst ausdehnen, wenn er in seinem Bettchen liegt wenn ich wieder rein komme? Oder kann ich auch die Zeit steigern, wenn er sich während meiner Abwesenheit entspannt hat (selbst wenn es unerlaubter Weise in meinem Bett schläft :sleep: )?

    Natürlich kommt es individuell auf den Hund an, aber soll ich nun zwischen dem Verlassen der Wohnung 15 min. warten oder 2 Stunden? Und ab wann kann ich dann beginnen in 10-Minuten-Schritten die Zeit auszudehnen?

    Vielen Dank!

    • Neu

    Hi


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    • wie du schon sagst, ist jeder hund mit seiner vorgeschichte total individuell, und eine allgemeingültige gebrauchsanweisung kann dir leider niemand geben. meine hündin hat es bis ganz zum schluß nicht richtig gelernt (und ok, ich habe auch nicht (mehr) intensiv geübt, da der hund mit zur arbeit kann und wir einfach andere lösungen gefunden haben).

      für spanier/straßenhunde ist das ganze ja noch einmal eine andere sache, da viele ja nicht einmal das leben im haus richtig kennen, daher also das alles - zusätzlich zu du - neu - weiterer stress ist.

      hört sich doch gut an, so wie du es machst. eine woche ist doch überhaupt keine zeit. in den schritten würde ich weitermachen. das dauert wirklich seine zeit.

      zeitung auf dem bett hilft bei vielen hunden. scheinbar handelt es sich um eine 1-zimmer- wohnung?

    • Er hat davor ja in einer Pflegefamilie gewohnt, also ein richter Straßenhund ist er nicht :D

      Das Problem ist nur bis jetzt kann ich ihn exakt 1 Minute die Wohnung verlassen, ohne dass er in Stress gerät und lernen alleine zu bleiben wäre schon extrem wichtig, da ich auch mal in die Uni muss und ihn dorthin nicht mitnehmen kann.

      Naja genauer gesagt, handelt sich sich um ein WG-Zimmer in dem wir leben :D

    • Zitat

      Wie viel Zeit sollte zwischen 2x Verlassen der Wohnung sein? Soll ich die Zeit erst ausdehnen, wenn er in seinem Bettchen liegt wenn ich wieder rein komme? Oder kann ich auch die Zeit steigern, wenn er sich während meiner Abwesenheit entspannt hat (selbst wenn es unerlaubter Weise in meinem Bett schläft :sleep: )?

    • mh, also ich finds wichtig, dass man das aufjedenfall übt, ich finde aber ganz ehrlich, dass in einer woche (in der ersten) eine halbe stunde schon ganz schön lang ist. er weiß ja noch gar nicht so richtig, dass das sein neues zu hause ist in dem er sich wohl und sicher fühlen kann. (meine meinung)
      ich hab zwei spanier, der "alte" hatte v anfang an kein problem damit. der neue, hat anfangs gefiepst, sobald ich aus dem zimmer war (selbst wenn mein freund im selben zimmer war!)
      ich hab ihn dann die ersten paar male richtig richtig ausgepowert, hab die hunde daheim abgeladen, mich gar nich groß ausgezogen, sie ins wohnzimmer verfrachtet, die beiden sofort zack ins bettchen und ich bin wieder raus, so dass sie das selbst fast nich gemerkt haben.
      dass ein hund sachen zerstört, kann ja auch daher kommen, weil er einfach nicht genug ausgelastet ist. möchte dir nix unterstellen, kann aber sein.
      davor hab ich auch noch ne zeitlang nur türen öffnen und schließen geübt, zuerst innerhalb der wohnung, dann auch immer für ein paar minuten die eingangstür. kurz v der tür gewartet, und wieder rein. und auch nach der "wiederankunft" trotz großem gefreue und gewedel nicht wirkl beachtet. kurz gestreichelt und so getan als ob gar nix los gewesen wäre.
      jetzt, nach ca 6 wochen, bleiben sie aufjedenfall problemlos ne halbe std allein. länger hab ich ganz ehrlich noch nich geübt, weil ich die hunde immer bei mir habe, und über nacht, wenn ich tatsächlich mal feiern gehe, zu ner freundin gebe.
      achso, und dass er sich nich sofort entspannt ins bettchen legt, das finde ich nicht so schlimm. mein dicker wartet zB solang bis ich wieder da bin vor der tür, also er jammert nicht oder ähnliches aber er ist immer darauf vorbeiretet dass ich wieder komme.
      achso noch ne möglichkeit wäre es ihn an eine box zu gewöhnen, darin fühlen sich viele hunde sicherer. also nicht in die box stecken und gehen, sondern langsam daran gewöhnen. habe meinem einen monat lang immer futter in der box gegeben, und er findet sie ganz toll und zieht sich gerne dahin zurück. habe die erfahrung auch mit anderen hunden gemacht.
      so ich bin keine expertin, aber bei mir hats gut geklappt. viel erfolg!

    • Hallo :)

      Die Frage stelle ich mir auch gerade ;)

      Wir haben seit letzter Woche Gezza, eine 1,5 jährige Hündin aus dem Tierheim ( davor aus Ungarn). Die Dame vom Tierschutz meinte, dass wir ihr das vom ersten Tag beibringen sollen, allein zu bleiben. Wir wohnen in einer Doppelhaushälfte mit 4 Etagen. Wir sind dann vom ersten Tag an immerwieder in ein anderes Stockwerk gegangen. Sie hat zwar geschaut aber nicht gejault gebellt etc., nach ein paar Mal sind wir dann für ca 15 Minuten hoch bzw runter. Nachdem sie sich in ihr Körbchen gelegt hat und schlief, sind wir davon ausgegangen, dass das okay ist.
      Gestern haben wir das erste Mal das Haus für 15 Minuten verlassen, als ich unsere Tochter in den Kindergarten gebracht habe. Ich hatte extra d Babyphone dabei aber das war ruhig. Als ich wieder kam stand sie schwanzwedelnd vor mir und legte sich relativ schnell in ihr Körbchen zurück.
      Heute war ich 25 Minuten weg und danach war aber alles ruhig.

      Ich weiß jetzt auch nicht in welchen Schritten ich am besten weitermachen soll. Vor allem wenn das bei dir ist dem Zerstören überall hochspringen auch nicht von Anfang an war.

      Ich konnte dir zwar nicht viel weiterhelfen aber ich verstehe seine Sorgen sehr gut.

      Lg Sandra

    • Üben tut man immer in kurzen Sequenzen mehrmals hintereinander.

      Lieber mehrmals kurz üben, als einmal lange.

      Die Zeit sollte gesteigert, aber variiert werden. Von 5 zu 10 zu 15 zu 30 Minuten ist zu schnell zu viel. Also eher: 3-5-2-7-3-10-5-2-6-11 Minuten usw.

      Das Weggehen sollte als etwas ganz normales vermittelt werden (als würde man in´s Badezimmer verschwinden).

      Zum Üben eignen sich: zum Briefkasten gehen, durch das Haus gehen, vor die Tür gehen, zum Müll gehen, zum Auto gehen usw.

    • Ich habe das Buch "Lass mich nicht allein" aufgrund Empfehlungen hier im DF gekauft und muss sagen, das hat sich echt gelohnt. Ich lasse meine Hündin immer mal wieder minutenweise allein, also eine, drei, zehn, wieder eine, dann mal zwölf...verstehst du? So, dass der nicht Hund sich nicht logisch erschließen kann, wann sich die Tür wieder öffnet. Wenn wir z.B. Gassi gehen, muss sie im Zimmer warten und ich geh vor die Haustür, schließe sie, ziehe meine Schuhe an , schließe die Tür wieder auf und rufe sie. Auch eine gute, wenn auch kurze Übung :)

    • Mein Hund ist aus dem Tierheim und wurde abgegeben, da er nicht alleine bleiben konnte.
      Ich habe es innerhalb von zwei Wochen hinbekomme, es ist aber individuell sehr unterschiedlich und kann sehr mühsam sein - man braucht viel Geduld. Wichtig ist immer die Vorgeschichte und Veranlagung des Hundes: vor allem ein Meutehund (Beagle) dürfte ebenso wie ein Hütehund (Australian Sh.) oder einer, der sehr personenbezogen ist, größere Schwierigkeiten mit dem Alleinbleiben haben.

      Mir haben die Empfehlungen von Martin Rütter sehr geholfen (TV - Sendung VIP-Hundeprofi mit Peer Kusmack und Buch) sehr geholfen, von dem ich viel halte.

      Bei mir hat Folgendes funktioniert:

      1. Vorher ausgiebigst spazieren gehen / laufen / draußen beschäftigen, damit der Hund richtig müde ist. Dann aber vor dem Weggehen den Hund ca. 1/2-1 Stunde im Haus "runterkommen" und in Ruhe lassen (also nicht im Haus/Wohnung toben oder übermäßig streicheln). Vor dem Weggehen nicht verabschieden oder den Hund "bemitleiden" (hier gibt aber z.T. andere Meinungen) sondern einfach gehen (signalisieren, es ist ganz normal)
      2. Zuerst aber in ganz kleinen Schritten üben:
      in der Wohnung: Zimmerwechsel Tür auf und Tür zu, dass sich der Hund an "geschlossene Türen" gewöhnt, d.h. er lernt, er kann nicht folgen/aufpassen, dabei den Hund ignorieren: es soll für ihn "normal" werden, dass sich jemand ohne seine Kontrolle bewegt, aber immer wieder zurückkommt; an der Wohnungstüre: nur sehr kurz Haustür auf und gleich wieder zu (falls er darauf schon angespannt reagiert)

      erst wenn dabei entspannt: Tür auf/hinausgehen/Tür hinter sich schließen aber sofort wieder öffnen und wieder hineingehen - wichtig: den Hund dabei total ignorieren: Hund lernt, man kommt auch wieder. Erst wenn ihn das alles gar nicht mehr interessiert, er schläft/liegen bleibt, weiteren Schritt:

      eine Minute vor der Haustür warten. Hier kommt es dann auf den Hund an, wie schnell man die Wartezeit behutsam und ggf. nur minutenweise (!) ausdehnen kann. Wenn er Alarm macht, braucht er mehr Gewöhnung und kleinere Schritte. Wichtig: Die Tür immer öffnen BEVOR er anfängt zu Bellen oder Alarm macht. Wenn er Alarm macht - so hart es ist - erst ruhigen Moment abwarten, erst dann die Tür öffnen, Hund nicht beachten. Erst wenn er ruhig bleibt und er auf seinem Platz liegt bzw. "entspannt" ist, leise loben. Ich habe keine Aufregung nach dem Zurückkommen zugelassen, sonder es soll möglichst "normal" sein.

      3. Bei mir hat außerdem geholfen, wenn mein Hund nach dem Spaziergang / vor dem Weggehen seinen "Lieblingsknochen" bekommen hat - war dann beschäftigt.

      4. Schwierig bleibt, wenn mich mein Hund hinausgehen sieht, d.h. ich lenke sie mit Futtergabe oder mit auf dem Boden verstreuten Leckerlis im Nebenraum ab (Beschäftigung) - dann bleibt sie ruhig

      Länger als 1-2 mal die Woche lasse ich sie aber nicht länger max. 4 std. allein - länger hat wohl kein Hund gerne.

      Viel Erfolg und vor allem: VIEL GEDULD!

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