Sehr zappelig in Wohnung/Betteln

  • ...Habe nun wieder ein Problem und weiß nicht wie ich es beheben soll.


    Seit einer geraumen Zeit legt unser Hund ein sehr unruhiges Verhalten in der Wohnung an den Tag.
    Begonnen hat das bereits in seiner Welpenzeit. Er wurde als Welpe einpaar mal am Tisch gefüttert und so haben wir ihn ungewollt zu einem Bettler erzogen.
    Eine Zeit lang habe ich meine Familie dazu überreden können, dass wir sein Gebell, während wir am essen sind, zu ignorieren. Jedoch kam der Erfolg nicht direkt und so haben meine Eltern eine neue Methode gefunden in Ruhe zu essen. Sobald der Hund anfing zu bellen, nahmen sie ein Stück Wurst oder ähnliches vom Esstisch und lockten den Hund damit aus der Küche. Danach wurde die Küchentür geschlossen und in Ruhe gegessen.
    Das machen sie schon sehr lange so, denn ich konnte sie nicht davon überzeugen damit aufzuhören, den Hund für sein Gebell zu belohnen.


    Es ist aber nicht beim betteln am Tisch geblieben, seit Wochen bellt unser Hund nun fast den ganzen Tag. Außerdem läuft er dabei unruhig umher und wenn ihn niemand beachtet, fängt er an zu hecheln, springt auf das Sofa im Wohnzimmer oder auf die Eckbank in der Küche. Dies geht solang bis jemand kommt und ihn mit einem Leckerlie aussperrt. Wenn er aus dem Raum ist, beginnt er zu dösen/schlafen und ist wieder entspannt (wenn ich seine Körpersprache richtig deute versteht sich).


    Da es mit dem ''einfachen ignorieren'' nicht klappt, aus dem Grund, dass meine Familie nicht die Geduld dafür hat, suche ich nun andere Methoden um ihm dieses Verhalten abzugewöhnen.


    Das einzige was mir einfällt, ist ihn an einer Ecke im Wohnzimmer anzuleinen, bis er leise ist und sobald er wieder anfängt zu betteln, beziehungsweise zu bellen, ihn anzuleinen.
    Was haltet ihr von dieser Methode? Könnt ihr mir eine andere Trainingsmethode empfehlen?
    Dieses Aussperren ist sicherlich nicht die perfekte Lösung.


    Danke für eure Hilfe

  • Wie wird der Hund denn beschäftigt? Gibt es eine geistige Auslastung?
    Wie steht es denn um den Gehorsam? Wie alt ist denn der Hund? Rüde, Hündin?

  • Frag mal deine Eltern, ob sie auch mit einem Kangal so umgehen würden? Ob sie den auch so behandeln würden oder ob sie das nur machen weil er so klein, süss und weiss ist?


    Frag sie ob es ihnen gefallen würde, wenn ein Kangal ihnen so auf die Nerven gehen würde?


    Denn ganz ehrlich, die schwierigste Erziehungsarbeit wird nicht der kleine Racker sein, sondern deine Familie ;) Und da ihr ja mal die schöne Naz hattet, kannst du sie ja vielleicht damit "packen" und zur Vernunft bringen.



    Wo ich ansetzen würde:


    Absolutes Küchenverbot für den Hund. Wegen dem Rest der Familie als Erziehungshilfe.
    Aufmerksamkeit zum Hund reduzieren.
    Fütterungsverbot an die Familie. Wenn der Hund nicht arbeitet gibt es auch nicht einfach so etwas Futter.
    Langsames aufbauen von "geh auf deine Decke", damit der Hund nicht dauernd durch die Wohnung tigert.
    Bewegungsradius in der Wohnung einschränken, austoben kann er sich draussen. Sprich Wohnzimmertür schliessen, Küchentür schliessen. Den Hund aber trotzdem nicht vom sozialen Kontakt ausschliessen.

  • Zitat

    Wie wird der Hund denn beschäftigt? Gibt es eine geistige Auslastung?
    Wie steht es denn um den Gehorsam? Wie alt ist denn der Hund? Rüde, Hündin?


    Wir haben einen fast 2 jährigen Rüden.
    Morgens kommt er entweder in den Garten oder meine Eltern machen eine kurze Runde mit ihm an der Leine. Mittags/Nachmittags machen wir immer eine Runde die in der Regel 1 bis 2 Stunden dauert. Da ist er fast durchgehend abgeleint, wir apportieren und machen einfache Steadynessübungen, spielen, machen ein wenig Unterordnung oder ich verstecke einpaar Leckerlies. Wenn es sich ergibt spielt er auch mit anderen Hunden. Abends machen wir meist eine Runde von ca. 20 Minuten, wo er teilweise ohne Leine noch etwas rummrennen und schnüffeln kann. Über den Tag verteilt geht es auch immer wieder in den Garten zum lösen (man kann sein ''Pipi melden'' vom ''Bettel-Bellen'' deutlich unterscheiden).
    Außerdem üben wir oft noch einpaar Tricks und wiederholen die, die wir bisher gemacht haben (also so unnötige Sachen wie Stirb, Slalom durch die Beine etc.).
    Auf Dauer ist das natürlich zu wenig, sobald es mir Möglich ist will ich mit ihm in einen Hundeverein gehen um dort entweder am Gehorsam weiterzuarbeiten oder eine Sportart auszuüben.
    Ich bin mit seinem Grundgehorsam zufrieden. Er ist verträglich mit Mensch und Tier, jagd nicht, ist zuverlässig abrufbar. Wir können ihn zu Besuch mitnehmen und wenn wir selber Besuch haben belästigt er auch niemanden. Sitz, Platz und Bleib funktionieren sowohl auf dem Feld als auch in Menschenmassen.





    Zitat

    Frag mal deine Eltern, ob sie auch mit einem Kangal so umgehen würden? Ob sie den auch so behandeln würden oder ob sie das nur machen weil er so klein, süss und weiss ist?


    Bisher ist es mir noch nicht gelungen ihnen das klarzumachen.



    Zitat

    Frag sie ob es ihnen gefallen würde, wenn ein Kangal ihnen so auf die Nerven gehen würde?


    Die Probleme, die ich mit Benji habe, sind unvergleich mit denen, die wir mit unserem Kangal hatten. Es gelingt mir nicht ihnen klarzumachen, dass ein Bichon genauso konsequent erzogen muss wie ein großer Hund.






    Zitat

    Absolutes Küchenverbot für den Hund. (...) Langsames aufbauen von "geh auf deine Decke", damit der Hund nicht dauernd durch die Wohnung tigert.
    Bewegungsradius in der Wohnung einschränken, austoben kann er sich draussen. Sprich Wohnzimmertür schliessen, Küchentür schliessen. Den Hund aber trotzdem nicht vom sozialen Kontakt ausschliessen.


    Unsere Küche, Esszimmer und Wohnzimmer sind alle ein offener großer Raum. Und da wir uns tagsüber hauptsächlich dort aufhalten - müssten wir den Hund ja den ganzen Tag alleine im Flur hocken lassen. Meinst du das ist die optimale Lösung?

  • Ich würde dem Hund einen festen Ort in der Wohnung zu weisen und ihm beibringen auf Kommando auf seine "Decke" zu gehen.
    Somit könntest du ihn aus der Küche auf seine Decke schicken und ihn dann dort belohnen nach dem Essen.


    Ich finde es gut wenn er für sein Bellen vor die Tür gesetzt wird, aber bitte ihn ohne Futter da raus packen.
    Schnapp ihn dir am Halsband und setzt ihn vor die Türe sobald er bellt. Wenn er aufhört hol ihn wieder rein, gut auch mit einem Leckerchen in seinem Napf weit weg vom Tisch und wenn er wieder bellt, wieder vor die Türe setzen. Irgenwann wird er merken, dass er mit Gebell nicht weiter kommt und wenn er in der Ecke auf einer Decke in der Küche liegt, gibt es eine Belohnung.


    Viel Erfolg.

  • Zitat


    Unsere Küche, Esszimmer und Wohnzimmer sind alle ein offener großer Raum. Und da wir uns tagsüber hauptsächlich dort aufhalten - müssten wir den Hund ja den ganzen Tag alleine im Flur hocken lassen. Meinst du das ist die optimale Lösung?


    Nee das ist natürlich nicht die Lösung. Ich dachte eher daran, dass er zwischendurch einfach mal eine "Auszeit" im Flur oder so bekommt wo er zwar sich bewegen kann wie er will, aber keine Aufmerksamkeit von der Familie bekommt oder eben auch nicht auf dem Sofa rumquietschen kann. Einfach damit ihm nicht die ganze Zeit über das ganze Königreich mit seinen Untertanen zur Verfügung steht :)


    Meiner Meinung nach macht es einem Hund auch nichts aus, im Flur zu liegen während der Rest am Essen ist. Oder mal im Flur zu liegen, wenn der Rest am TV gucken ist etc. Einfach mal zwischendurch etwas weg, etwas weniger Aufmerksamkeit. Denn er hat ja auch Stress wenn er so rumhechelt und rumhibbelt. Also muss man da ein Management einführen.
    Wie gesagt, das bedeutet nicht, dass man den Hund vom sozialen Leben ausschliesst.

  • Das ist bei mir genauso, dreht meine zu sehr auf gibt es Auszeit im Flur, höre ich das sie sich auf ihre Decke dort hinlegt und ruhig ist, darf sie sofort wieder rein. Ich würde das aufjedenfall auch so machen. Mache deiner Familie klar, dass dein Hund so wie es momentan ist, selbst nicht glücklich ist. Und selbst wenn Küche und Wohnzimmer ein Raum sind, gibt es auch eine Unsichtbare Linie, mein Hund weiß dass sie nicht in die Küche darf, selbst wenn die Türe offen ist und ich darin verschwinde bleibt sie an der Unsichtbaren Linie stehen. Das geht genauso gut bei euch. Gebt eurem Hund tabuzonen, einfach damit er Regeln hat nach denen er sich richten kann, damit er selber mal zur ruhe kommt und selbst weiß wo seine grenzen sind, dann fährt er nicht so hoch.

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