Kleine Probleme mit Cody (Leinenführigkeit, Abrufen)

  • Hallo,


    vorab: Ja, ich bin Nachtschwärmer. :lol:


    Nun mal zu meinen Problemen. Cody ist eigentlich ein lieber Schmusebär... im Haus, im Garten... aber nicht unterwegs. Da fängt es schon bei der Leinenführigkeit an. Weder ich, noch meine Eltern hatten je die Konsequenz dafür, ihm das ganze abzugewöhnen. Er hängt sich wirklich brutal in die Leine und zieht, zieht und zieht... Manchmal denke ich schon, ich hab keinen Hund an der Leine, sondern ein Zugpferd. Es ist wirklich nicht schön, weder für uns noch für den Hund. Gassi gehen macht keinen Spaß, sondern ist purer Stress. Versuche das Ganze nun in den Griff zu bekommen mit stehen bleiben, sobald er zieht. Ich muss sagen, dafür, dass ich das ganze erst einen Tag mache, haben wir schon einen kleinen Erfolg erzielt. Sobald er zieht, bleibe ich stehen, warte kurz unbeeindruckt und rufe ihn dann ab oder lasse ihn Absitzen. Je nach Situation. Würde ich nichts machen, würden wir da ne Stunde lang stehen. Leider blendet mich der Hund beim Gassi auch komplett aus... er reagiert kaum auf das, was ich sage. Er beachtet mich nicht einmal. Das ist jedenfalls an der Leine so, sobald er frei läuft, reagiert er besser. Er bleibt in einem bestimmten Radius, läuft auch schon mal voraus, aber achtet auf mich. Abrufen klappt teils super. Sobald er allerdings einen Hund sieht, ist es vorbei... dann stürmt er. Lasse ihn deswegen selten frei laufen, weil ich einfach Angst davor habe, dass etwas passiert.


    Ihn mit Hunden spielen lassen ist leider kaum Möglich. Cody ist ein wilder Spieler und die anderen Hundebesitzer meckern viel, wenn er doch mal grob wird. Selten, dass es mal eine kleine Auseinandersetzung gibt, aber die Besitzer haben viel zu viel Angst. Richtige Rauferein hatte Cody noch nie. Er unterwirft sich, sollten die anderen Hunde ihn zurechtweisen. Dumm ist er nicht, aber er übertreibt es trotzdem gerne.


    Meine eigentlichen Fragen, die ich hätte, wären ob ihr Tipps für mich habt, die Leinenführigkeit besser in den Griff zu kriegen und wie ich das Abrufen am besten trainiere. :) Ich danke vielmals im Voraus, sollte es noch Fragen geben, gerne her damit.

  • Ui, für mich hört sich das nicht unbedingt nach einem "kleinen" Problem an. Ein Hund, der ständig in der Leine hängt, macht wirklich keinen Spaß.


    Tja, leider wars bei uns ganz ähnlich. Wir haben wohl den richtigen Zeitpunkt zwischen Welpe ( da darf er ja noch ein bisschen ziehen ) und Junghund ( jetzt bitte nicht mehr ) verpasst und uns so auch einen ziehenden Hund erzogen. Er "durfte" dann auch viel frei laufen, weils anders fast nicht mehr möglich war. Das ging auch lange gut, aber irgendwann zeigten sich Probleme mit anderen Hunden, vor allem mit kleinen. Und so MUSSTEN wir an der Leinenführigkeit arbeiten. Das tun wir jetzt seit 14 Monaten und, tja, ich muss sagen, perfekt ist es immer noch nicht, aber schon viiiiel besser als am Anfang.


    Wir sind zunächst zu einer Trainerin gegangen, die uns sehr das Halti empfohlen hat. Das erleichtert die Arbeit anfangs sehr, muss allerdings in Ruhe und mit Geduld eingeführt werden und der Umgang damit sollte auch ganz langsam geübt werden. Also nicht einfach Halti drauf und draußen an anderen Hunden vorbei. Meine Tochter ( ihr gehört der Hund ) wollte das Halti zunächst nicht verwenden, sie meinte, es müsse auch so gehen. Ja, das tut es sicherlich, aber es stellen sich mit Halti wohl doch schneller Erfolge ein - und die braucht man, sonst gibt man vorschnell wieder auf.


    Geübt wurde dann mittels Richtungswechseln. Wir haben uns nicht mehr vorgenommen, die und die Strecke zu laufen, sondern wir sind einfach losgelaufen und haben bei jedem Zug auf der Leine die Richtung gewechselt. Wirklich vorwärts kommt man dabei anfangs wirklich nicht, aber wenn dein Hund keine komplette Schlaftablette ist, wird er das doch recht schnell kapieren. Nach und nach konnten wir so immer größere Strecken zurücklegen, die Leine blieb länger entspannt. Hilfreich ist auch ein Clicker. Hiermit wird ( zu anfang jeder) Blickkontakt des Hundes zu dir bestätigt. Später nur noch sporadisch.


    Wir haben auch festgestellt, dass es einen großen Unterschied macht, ob man alleine oder zu zweit unterwegs ist. Alleine gehts am besten ( bei uns jedenfalls ). Wenn Hundi zunächst mal sein Geschäft erledigen muss, ist es auch schwieriger, die Leine locker zu bekommen. Oder auch in unbekannten Gegenden, wo es viel zu entdecken gibt, ist es schwieriger.


    Mittlerweile braucht er das Halti nur noch wenns draußen glatt ist, oder wir Stadttraining machen und mit vielen Leuten und anderen Hunden rechnen. Ansonsten gehts ganz gut ohne. Es ist nicht jeder Tag gleich und wenn es morgens gut geklappt hat, kanns mittags ne Katastrophe werden.


    Was auch ein wenig hilft, ist ein Trainingstagebuch: Schreib auf, was passiert und wie jeder Spaziergang gelaufen ist. So kannst du auch kleine Fortschritte besser erkennen und bist nicht so frustriert, wenn du meinst, es wird ja gar nicht besser.


    Ich wünsch dir ganz viel Geduld....


    LG
    Shelty

  • Hallo,


    vielen Dank für die Tipps.


    Ja, den Moment hatten wir leider auch verpasst. Nach dem dann Krankheitsbedingt nicht mehr auf dem Hundeplatz gearbeitet wurde, wurde es dann nur noch schlimmer.


    Das Halti wollte ich auch erst einmal weglassen und gucken, wie es so funktioniert. Angeguckt habe ich mir das schon, aber ich hab Angst, dass der Hund sich irgendwas verreißt, wenn er doch mal zieht! Daher erst mal ohne. Sollte es in 1-2 Monaten noch nicht den kleinsten Fortschritt gemacht habe, werde ich mir darüber wohl noch einmal Gedanken machen müssen.


    Das mit dem Tagebuch ist eine super Idee. Das werde ich wohl machen, so hab ich es einfach im Blick was war und wie es geklappt hat. :smile:


    Mit viel Geduld und Konsequenz werde ich ihn schon wieder irgendwie hindrehen. Wünsche dir jedenfalls weiter hin viel Erfolg beim Training. ;)


    Liebe Grüße


    Danny und ihr Cody

  • Herzlich Wilkommen im DF :winken:


    Wen ich jetzt richtig gelesen hab, geht ihr zurzeit nicht mehr in die Hundeschule, oder?
    Wie lange lebt Cody bei euch. Macht ihr außer spazieren gehn noch was anderes?( Hundesport, Futterbeutel Dummy oder Fährtenarbeit.
    Wie alt ist Cody eigentlich und welche Rasse? Hast du Cody an der normalen Leine, Flexi oder Schleppleine?


    Als Aira( Schäfi) zu mir kam konnte sie weder an der Leine laufen noch konnte ich sie von anderen Hunden abrufen. Aira kam daher ganz schnell an die Schlepp. Einfach aus dem Grund das ich es selber nicht mag wenn andere vor allem stürmische Hunde auf uns lospreschen. Zumal Aira manchmal mit andern Hunden nicht immer verträglich ist und das geht einfach nich.


    Desweiteren ist Aira ein ziemliches Powerpaket. Sie lebt jetzt über einem Jahr bei uns und langsam wird sie ruhiger und ausglichener :gott: Ich mach ich viele Suchspiele, Fährtenarbeit und geh regelmäßig mit ihr fahrradfahren, eigentlich eher ne Mischung aus bikejöring und normal fahrradfahren. Da Aira unglaublich gerne zieht, haben wir hier ne super Möglichkeit gefunden mit ihren Bewegunsdrang zu arbeiten :smile:

  • Hallo,


    nein wir gehen nicht mehr in die Hundeschule. Cody ist ein Hovawart, wohnt seit April 2007 hier und ist im Februar 2007 geboren. Kam also als Welpe zu uns. Wir apportieren sehr gerne, verbinden wir meist mit dem Gassi gehen oder spielen mit ihm im Garten. Hab schon überlegt, ob ich DiscDogging anfangen sollte. Frisbee spielt er besonders gern.
    Wir führen ihn mit einer normalen Lederleine, ca. 1,8-2 Meter lang, müsste ich jetzt genauer nachmessen.


    Würde ich mit Cody Fahrradfahren, hätte ich angst, dass er mich laufend umzieht.


    Liebe Grüße

  • Heute beim Gassigehen ging es schon ein wenig Träge... oft gezogen, ging kaum voran. Sind zum Futterprofi gelaufen, um neue "Gassileckerlie" zu besorgen. Hab die Schleppleine (5 Meter) mitgenommen und ihn am Feld damit laufen lassen und das Abrufen ein wenig trainiert. Klappte ganz ok. Nicht beim ersten mal, aber er kam. Hab ihn dann freilaufen lassen und ihn ständig abgerufen und belohnt. Klappte super, bis er seine 5 Minuten hatte und mich angebellt und angesprungen hat... Dann hab ich ihn erst mal Absitzen lassen und ihn wieder an die Leine genommen... nach ein paar Minuten hab ich ihn wieder losgemacht und es klappt schon besser. Abrufen klappte. Irgendwann klappt das auch, wenn er einen Hund sieht. :headbash:

  • Sooo... ich hab jetzt noch das "sobald du mich anschaust, gibts Leckerchen" Verfahren mit dazu genommen. Ruf ihn zwischendrin zu mir, Leckerchen, wenn er mich von allein anschaut, Leckerchen, wenn wir stehen bleiben, stehen wir, bis er mich von allein anguckt. Wir standen grad Gefühlte 10 Minuten. :tropf:


    Vielleicht ist das für ihn Verständlicher ;) Macht richtig Spaß, ernsthaft mit ihm zu arbeiten und kleine Erfolge zu sehen. :) Werde wohl auch seine Grundkommandos festigen... muss zugeben, der Hund wurde was Kommandos und Erziehung angeht, in der letzten Zeit ziemlich vernachlässigt. Versuch das jetzt alles neu aufzubauen, zu festigen und ihn zu einem netten Begleiter für den Alltag zu erziehen. Ich möcht einmal mit ihm in die Altstadt, ohne dass er mich da durch schleift und jedem Hallo sagen mag. :hust:

  • Das, was du machst sind ja im Grunde Basics, habt ihr das eigentlich nicht gemacht, als er zu euch kam?


    Ein Hovi ist nicht unbedingt der leichtführigste Hund, was nicht heissen soll, dass sie nicht erziehbar sind, zumindest, die, die ich kenne wollten auch was arbeiten.


    Wie ist es eigentlich mit dem Schutztrieb?

  • Hallo,
    im Prinzip hatte und habe ich die gleichen Probleme mit Meiner Feneofee.
    Grundsätzlich sei gesagt, dass Cody schon auf Dich als Bezugsperson fixiert ist. Ansonsten würde Sie nicht auf Deine Position achten, wenn Sie von der Leine los ist.
    Um Eure Problem in den Griff zu bekommen, musst Du eine größere Bindung zum Hund aufbauen. Das funktioniert über den Spieltrieb oder den Futtertrieb, b.z.w. einer Kombination aus Beiden. Dazu brauchst Du sein Lieblingsspielzeug und schnell verdauliche Leckerlies. Ich Arbeite mit einer Lunte als Spielzeug und als Leckerlies habe ich in der Regel Käse oder gekochte, kleingeschnittene, Hühnerherzen und -Mägen dabei. Jetzt nimmst Du eine lange Leine 3-5m) und gehst auf eine Wiese und spielst mit Ihr. Mach Dich interessant für den Hund, bewege die Lunte, raufe mit Ihr um die Lunte aber lass sie immer gewinnen. Zwischendurch rufst Du Sie ab und wenn sie bei Dir ist gibs ein leckerlie. Beim Normalen laufen kannst Du auch ein Leckerie in der Hand halten und es Ihr ein Zeitlag für die Nase Halten. Oder Du klemmst Dir das Spielzeug so unter den Arm, daß Sie es sehen kann. Wichtig ist, das der Hund mit Deiner Person etwas positives Verbindet und beim Spiele immer als Sieger hervorgeht. Das kann bei einen Charakterstarken, lebendigen Hund ein recht langer, für Dich anstrengender, Prozess sein. Wier hat man mir bei uns auf dem Hundeplatz gesagt, als Ich mit der Ausbildung bekommen habe, Du musst Dich vor dem Hund zum Clown und Deppen machen.
    Viel Spaß & viel Glück :D
    LG
    roem

  • Zitat

    Um Eure Problem in den Griff zu bekommen, musst Du eine größere Bindung zum Hund aufbauen. Das funktioniert über den Spieltrieb oder den Futtertrieb, b.z.w. einer Kombination aus Beiden. Dazu brauchst Du sein Lieblingsspielzeug und schnell verdauliche Leckerlies. Ich Arbeite mit einer Lunte als Spielzeug und als Leckerlies habe ich in der Regel Käse oder gekochte, kleingeschnittene, Hühnerherzen und -Mägen dabei. Jetzt nimmst Du eine lange Leine 3-5m) und gehst auf eine Wiese und spielst mit Ihr. Mach Dich interessant für den Hund, bewege die Lunte, raufe mit Ihr um die Lunte aber lass sie immer gewinnen. Zwischendurch rufst Du Sie ab und wenn sie bei Dir ist gibs ein leckerlie. Beim Normalen laufen kannst Du auch ein Leckerie in der Hand halten und es Ihr ein Zeitlag für die Nase Halten. Oder Du klemmst Dir das Spielzeug so unter den Arm, daß Sie es sehen kann. Wichtig ist, das der Hund mit Deiner Person etwas positives Verbindet und beim Spiele immer als Sieger hervorgeht. Das kann bei einen Charakterstarken, lebendigen Hund ein recht langer, für Dich anstrengender, Prozess sein


    Das alles nützt aber leider wenig, wenn den Hund draussen weder Spielzeug noch Futter interessiert...und solche Hunde soll es tatsächlich geben :D

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