Aggression durch Verlustängste???
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Hallo zusammen,
mein Name ist Lilly und ich habe gemeinsam mit meinem Freund einen 2 Jahre alten Dobermann- Alano Mischling namens Spyke. Wir haben Spyke bekommen als er 3 Monate alt war. Schon bereits in den ersten Wochen fiel uns auf, dass Spyke erhebliche Schwierigkeiten mit dem Alleine bleiben hatte.Wir versuchten so ziemlich alles- aber vergebens. Spyke fängt sobald die Haustür zu ist sofort an zu weinen. Das ist so extrem laut und hört sich hinzu auch noch extrem leidend an, so dass wir immer wieder Nachbarn vor der Tür stehen hatten, die sich Sorgen machten. Das ist nur ein Problem- ein Problem, dass ich eher zu den kleineren Übeln zähle. Wir haben im Nachhinein rausbekommen, dass er von dem Vorbesitzer ( dort war er 1 einhalb Monate ) mehrfach eingesperrt wurde. Wir vermuten noch schlimmere prägende Erlebnisse. Wir besuchten von anfang an eine Hundeschule. Spyke fühlte sich sehr wohl und verstand sich auch mit jedem Hund. Als er dann 1 Jahr alt wurde und im Verhältnis zu anderen Hunden bereits sehr groß war wurde er oft angeknurrt. Damals versteckte er sich hinter mir vor Angst. Doch irgendwann ( mit ca. 1 Jahr und 2 Monaten ) fing er an kleine Hunde bis aufs Äußere zu mobben. Er jagte sie, er knurrte und trieb sie sogar in den See. Aber er biss nie zu. Meine Angst wurde immer größer und somit ließ ich ihn immer seltener von der Leine. Heute weiß ich, dass das ein großer Fehler war. Jedenfalls zankte er immer wieder und knurrte dabei laut. Dominierte die anderen Hunde... Es kam zu einer heftigen Beisserei. Ein frei laufender Hund kam aus dem Nichts und biss ihn. Er wehrte sich lediglich, was allerdings zu einer bösen Bisswunde führte. Ich hatte richtig Angst mit ihm raus zu gehen. Er zog extrem an der Leine und wog zu dem Zeitpunkt schon um die 50 Kilo. Wir entschlossen uns die Hundeschule zu wechseln und trainierten nun mit ihm in einer Hundeschule, die ich als Raufergruppe bezeichnen würde.
10- 15 Hunde auf dem Platz. Sehr viele auffällige Hunde.
Dort ist es Normalität, dass die Hunde, wenn sie an anderen Hunden vorbei gehen bellen, knurren und in der Luft schnappen. Wir glaubten den Worten des Trainers und dachten, hier seien wir richtig. Hier würden wir sein Verhalten unterbinden an der Leine zu ziehen und andere Hunde an zu knurren und an zu bellen. Doch genau das Gegenteil trat ein. Anfangs dachten wir es brauche Zeit- aber nach drei Monaten wollte Spyke auf alle Hunde ( ausser Hündinnen ) drauf.Während des Trainings bekam Spyke Schuppen im Fell, gähnte auffällig fiel und stand demnach extrem unter Stress. In diesen 3 Monaten fing er an Menschen auf der Strasse und zu Hause an zu bellen, zu knurren und sprang auch oft an Menschen hoch ( Verhalten zeigte sich draussen nur an der Leine und in der Wohnung kam es auch schon vor, dass er an fremden Menschen ohne Leine hoch sprang und knurrte ) Das beschriebene Verhalten zeigt er heute auch noch. Er knurrt sogar Kinder auf der Strasse an. Ich bin so verzweifelt und traurig darüber, dass der Zustand trotz Bemühungen immernoch unverändert ist. Wenn er auf der Strasse einen Hund sieht, muss ich ihn ins Sitz verweisen, da er mittlerweile 60 Kilo wiegt und mit aller Kraft in die Richtung des anderen Hundes zieht. Letzte Woche waren wir wieder in der alten Hundeschule. Dort arbeiteten wir so, dass wir mit ihm hinter dem Zaun standen und die anderen Hunde beobachteten. Er soll zunächst erst einmal auf Entfernung merken, dass die anderen Hunde keine Gefahr für ihn sind. Er war total lieb und wollte spielen. Er knurrte nur anfangs einen Rüden an, wollte aber dann lediglich mit ihm spielen. Spyke beherrscht alle Kommandos,ist zu Hause der liebste Hund und lässt sich alles von uns gefallen. Er sieht uns als seine Rudelführer an, zeigt allerdings ab und an dominantes Verhalten wie heulend aufs Bett springen, auf das er nur auf ein bestimmtes Kommando kommen darf- und nur kurz!!! Er ist extrem unruhig. Heult oft einfach rum im Körbchen, auch wenn wir zuvor lange draussen waren oder Konzentrationsspiele gemacht haben. Beide Trainer, bei denen wir waren meinen, dass er einfach unsicher ist und nicht aggressiv sei.Ausserdem habe er ADHS. Spyke ist nicht kastriert- hat allerdings einen Hormonchip. Wie blöd es klingt, aber genau zum Zeitpunkt des Einsetzens von dem Chip wurde er so Verhaltensauffällig. Ich weiss nicht mehr weiter. In der Woche ist er bei meinem Freund und am Wochenende bei mir. Seit fast 2 Jahren verbringe ich mein Wochenende mit ihm zu Hause. Kann noch nicht mal einkaufen fahren. Hat jemand einen Ratschlag für uns??? Was ist nur los mit ihm??? -
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Meine Empfehlung an dich wäre, dir möglichst zeitnah eine Hundeschule bzw. einen Hundetrainer zu suchen, die/der nach dem Canis-Prinzip arbeitet und dir deinen Hund erklären zu lassen. Ich glaube, dass es da noch sehr viele Missverständnisse zwischen euch und eurem Hund zu klären gibt und halte die Canis-Leute für sehr gut in sowas.
Hier findest Du einen Trainer/eine Hundeschule in deiner Nähe: http://www.canis-kynos.de/informationen-…rhein-Westfalen
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Ich wuerde mich ans Molosserforum wenden, dort gibt es Leute mit Erfahrungen bei solchen Kawennsmaennern an Hunden und vielleicht auch die richtige Hundeschule die Molossererfahren ist.
Alano und Dobi ist keine Anfaengermischung, du wirst sicher nie einen Hund haben der jeden Hund mag oder leichtfuehrig ist.
Alleinebleiben muss man dem Hund langsam beibringen, meiner hat dafuer 2 Jahre gebraucht weil auch er beim Vorbesitzer schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Aufs Bett springen ist uebrigens kein Dominanzgedoens. -
Vielen Dank für die schnelle Antwort
werde mich gleich mal nach so einer hundeschule umschauen
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Er sieht uns als seine Rudelführer an
Das würde ich mal hinterfragen, und zwar nicht wegen irgendeines Dominanzgedöns, sondern weil ein Rudelführer (aus Sicht des Hundes) auch Pflichten hat: u.a. der Schutz des Rudels. Sprich, ein Rudelführer bringt sein Rudel nicht in kritische Situationen und hilft Rudelmitgliedern in Bedrängnis. Findet das nicht statt, wird der Hund je nach Charakter irgendwann anfangen, alleine zu handeln. (Zitat: Als er dann 1 Jahr alt wurde und im Verhältnis zu anderen Hunden bereits sehr groß war wurde er oft angeknurrt. Damals versteckte er sich hinter mir vor Angst. Doch irgendwann ( mit ca. 1 Jahr und 2 Monaten ) fing er an kleine Hunde bis aufs Äußere zu mobben. Er durfte sich mit anderen Hunden zanken, und später kam dann das Aufsuchen der immer wieder gleichen Stresssituation in der "Raufergruppe" dazu. All das hat Eure Position als "Rudelführer" nicht gerade gestärkt.)
Das soll Dich nicht entmutigen, nur vielleicht einen anderen Blick auf das Geschehene werfen. Hunde sind da sehr entgegenkommend, sie leben so sehr im Hier und Jetzt, dass sie auch sofort reagieren, wenn ich heute etwas ändere.ZitatDort arbeiteten wir so, dass wir mit ihm hinter dem Zaun standen und die anderen Hunde beobachteten. Er soll zunächst erst einmal auf Entfernung merken, dass die anderen Hunde keine Gefahr für ihn sind. Er war total lieb und wollte spielen.
Ich bin mehr ein Fan davon, dem Hund Ruhe beizubringen. "Der Hund merkt auf Entfernung...." klingt etwas nach "der Hund probiert und findet selbst raus", das mögen aber auch Worte auf der Goldwaage sein. Aber auch ohne zusätzliche Interpretation zeigt mir "er wollte spielen", dass er in dem Moment nicht entspannt und ruhig war. Das aber wäre mein Ausgangspunkt für alle Situationen, egal ob Gassigehen, andere Hunde, Alleinbleibtraining, usw, Basis dafür ist ein entspannter, gesprächsbereiter Hund, kein Hund, der sich aus welchem Grund auch immer (dazu gehört auch Freude) hochfährt.Wie übt Ihr denn zuhause das Alleinebleiben?
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Hier noch ne sehr gute Adresse - die Seite von Thomas Baumann:
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Zitat
Vielen Dank für die schnelle Antwort
werde mich gleich mal nach so einer hundeschule umschauen
Egal in welche Hundeschule du gehst, geh bitte das erste Mal ohne Hund hin, loechere die Trainer und schau dir den Umgang mit den Hunden an. Nur weil ein bekannter Name dahinter steht, heisst es nicht dass es eine gute Hundeschule ist.Bekannt ist nicht immer automatisch gut, egal wie der Name ist.
Niemals gleich den Hund mitnehmen und evtl noch den Trainer machen lassen.
Thomas Baumann finde ich uebrigens ein super Tipp, einen Besseren gibt es nicht bei Problemverhalten. -
Das Alleinsein üben wir ganz langsam.mal nehme ich nur meine Jacke oder meinen Schlüssel in die hand.gehts bis zur Tür und öffne sie.schliesse wieder von innen.dann geh ich raus und schliesse die tür.dann geht das gejaule schön los.auch wenn er mich draussen sieht.wenn ich rein gehe ignoriere ich ihn erstmal.das Allein bleiben ist nicht unser wirklich großes Problem.es ist das verhalten anderen Hunden gegenüber.er zieht zu allen Hunden hin,knurrt und Bellt.will auf jeden Rüben drauf.und zu hause heut er permanent.wenn er merkt,dass es raus geht dreht er vor Freude völlig durch.im Auto heut er die gesamte Fahrt durch.hat Gürtel gefressen,den taschentücher kaputt gebissen.kriege ihn nicht beruhigt wenn er heult
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Zitat
das Allein bleiben ist nicht unser wirklich großes Problem.
Du magst vielleicht nicht wirklich ein großes Problem damit haben, Dein Hund allerdings schon.
Alleinbleiben fängt damit an, dass der Hund entspannt in einem anderen Raum bleiben kann, während Du Zuhause bist.
Insgesamt kann man sagen, dass Euer Hund ganz schön viel Stress im Leben hat. Drin muss er Angst haben, dass ihr geht, draußen muss er Stress haben, weil andere Hunde auftauchen, im Auto kann er auch nicht ruhig warten... Der braucht im Augenblick nur Training, dass ihm Sicherheit vermittelt. Zumindest Zuhause sollte ein Hund einen Ruhepol finden... denn Hunde brauchen viel, viel Ruhe, um das Leben meistern zu können.
Viele Grüße
Corinna -
Vielen lieben dank für die vielen antworten :-) kennt jemand noch eine gute hundeschule in oder um Köln,die spezialisiert ist auf Aggression und verlustangst???
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