zuviel Kuscheln und Körperkontakt (?)

  • Servus zusammen,


    ich bin mir nicht ganz sicher ob ich ein "Problem" mit meinem Hund habe oder nicht, und ob der Thread hierher gehört. Aber ich probier's mal. ;)


    Ich habe seit 3 Jahren eine 3 3/4jährige Dalmatinerhündin aus dem Tierheim. Vorgeschichte ist nicht bekannt, sie wurde ausgesetzt (angebunden) in der Stadt gefunden, war abgemagert aber sehr freundlich und aufgeschlossen. Sie war nur zwei Wochen im Tierheim, wo ich sie jeden Tag besucht habe und sie hat von Anfang an dort gut gefressen und war soweit ich das beurteilen kann "fröhlich".


    Der Partner den ich damals hatte, als ich sie bekommen habe, war sehr streng mit ihr und hat sie des öfteren richtiggehend angeschrien. So laut, dass sie vor panischer Angst gezittert hat. Wir waren nur 3 Monate zusammen, davon hat sie ihn einen Monat als Zweit-Besitzer gehabt. Leider hat der darauf folgende Partner vehement auf Zwingerhaltung bestanden, wenn wir bei ihm übernachtet haben (Distanzbeziehung), sodass sie einen Sommer lang (länger hat die Beziehung auch nicht gedauert... :headbash: ) teilweise im Zwinger mit seiner Schäferhündin leben musste. Um hier nichts zu verheimlichen, dieser Partner hat sie auch massiv geschlagen, wenn sie nicht das gemacht hat, was er wollte (ins Wasser gehen, schnell fressen).
    Mehr dazu bei Interesse, ansonsten würde ich über dieses Kapitel eher wenig Worte verlieren, wenn es geht.


    Das ist jetzt zwei Jahre her (leider alles im ersten Jahr passiert...) und sie lebt jetzt mit mir im Haus, auf dem Land, beim Pferd und einem Partner der sie auch liebt und sich mit ihr beschäftigt. Jetzt ist also alles eigentlich ideal.
    Außer einer inneren Unsicherheit ist auch nichts Schwerwiegendes übrig geblieben aus dieser Zeit.


    Das zur Vorgeschichte. Jetzt mein "Problem". Lucy ist extrem kuschelbedürftig, sie darf zu uns auf die Couch aber nicht ins Bett und drängt dort massiv auf Körperkontakt. So sehr, dass sie sich regelrecht auf mich schmeißt, ständig um meine Beine streicht, immer an mich gelehnt steht, zwischen meinen Beinen Ruhe sucht und nur dann tief und fest schläft, wenn sie bei mir oder zwischen uns (auf der Couch) liegen kann.
    An sich genieße ich das auch sehr und es fehlt mir, wenn es nicht so ist, aber sie fordert es ein, fällt fast auseinander, wenn ich mich verweigere und scheint schwer zu leiden, wenn sie allein liegen soll.
    Kuscheln ist ja toll, aber IMMER und ÜBERALL, totalen Körperkontakt, fast schon in uns reinkriechen - das ist zuviel.


    Wie kann ich das einschränken, ohne dass sie zu sehr drunter leidet? Wie gesagt, sie schläft nur fest, wenn sie mich dabei berührt, sie frisst u./o. trinkt erst, wenn mindestens einer von uns wieder da ist und sie scheint sehr zu leiden, wenn sie etwas auf Distanz gehalten wird.


    Sonst macht sie keinerlei Probleme und ist sehr folgsam.


    Danke schonmal,
    Viele Grüße

  • Hallo!


    Ja, sehr gut sogar. Zumindest loben alle Nachbarn sie, dass man nichts hört und in der Wohnung ist auch alles an Ort und Stelle. :smile: Sie baut sich allerdings auf der Couch aus den Decken eine Höhle in der sie sich dann verkriecht. Und wie gesagt, gefressen und getrunken wird erst wieder, wenn wir wieder da sind. Selbst Besonderheiten wie Ohren zum Kauen etc. werden nicht angerührt. Falls das irgendwie wichtig ist.


    LG

  • Ich glaub das das die Folge der unsanften Behandlungen des ersten Jahres sind. Warum hast du das alles zugelassen? Ich würde es meinem Freund nie erlauben meinen Hund anzuschreien, oder ihn gar zu schlagen. Auch würde ich ihn nicht in einem Zwinger sperren wenn er das gar nicht kennt, zumal deine Dalmi Hündin sehr sehr sensibel zu sein scheint. Sie erinnert mich an meine Hündin, die auch sehr engen Körperkontakt brauch. Meiner Meinung nach stimmt die Beziehung zwischen euch nicht. Gehst du mit ihr zu einer Hundeschule? Bau ihr Selbstvertrauen auf, geb ihr Sicherheit. Das hast du im ersten Jahr mehr als versaut... sorry... du hattest die falschen Männer (wir alle machen Fehler *g*). Jetzt musst du es wieder gut machen und scheinst mit deinem neuen Partner ja schonmal auf dem richtigen Weg zu sein.

  • ...ich muss mich auch fragen warum Du es zugelassen hast, dass Deine Partner Deinen Hund so maltretieren durften, auch wenn Du geschrieben hast, dass das hier nicht das Thema sein soll...also sorry :ops:


    Ich habe es zum Teil so gehalten, dass ich mich wenn ich wollte zu meiner Hündin auf den Boden gesetzt habe und dort wurde gekuschelt. Ansonsten darf sie ganz dicht auf meinen Füßen liegen aber Sofa nur auf meine Aufforderung. Wahrscheinlich hat sich das auch schon so sehr ritualisiert bei euch, dass sie natürlich erstmal "leidet" wenn sie nicht darf. Wie lange hast Du sie denn schon mal daran gehindert, so dass Du feststellen konntest, dass sie selbst nach 2 Stunden nicht an einem anderen Platz entspannt?


    Was macht sie wenn Dein Partner mit ihr allein ist?

  • Da Sie ja scheinbar in eurer Anfangszeit ein bisschen zuwenig gekuschelt wurde und es immer wieder Situationen von Unsicherheit gab...wie kann es da jetzt ein zuviel geben ? Ich denke deiner Maus fehlt da ein gewisses "Urvertrauen" in dich...vor allem wenn ich an kurzfristige Zwingerhaltung bei einem Dalmatiner denke...da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Auch wenn du nicht darüber reden willst, aber wie traurig ist es das du Menschen, die nur so kurz in deinem Leben waren, soviel Einfluss auf Ihr Hundeleben gegeben hast. Da bleibt bestimmt was zurück...aber dafür solltest du Verständnis haben.


    Unsere Finja ist auch ein Dalmatinermix und ebenso wie Ihr Papa ganz eng auf Ihren Menschen fixiert. Sie würde am liebsten in uns reinkriechen und einfach dabei zu sein...egal ob im Auto oder unterwegs , das macht sie schon zufrieden :-) Nach Rücksprache mit unserer Trainerin haben wir Ihr es inzwischen ein bisschen unbequemer z.B. abends gemacht ...so das Sie nun auch auf Ihrem Kissen entspannt. Gekuschelt werden muss trotzdem im Laufe des Tages eine ganze Menge...aber genau das lieben wir auch an Ihr. Vielleicht kannst du noch einmal eine Hundeschule vor Ort hinzuziehen, die dich und deine Hündin in der Interaktion erleben und beurteilen können.

  • Hi,


    danke für die Antworten. Warum ich das zugelassen habe? Ehrlich gesagt, das frage ich mich heute auch. Beim ersten Fehlschlag habe ich es nicht zugelassen, bzw. es hat ordentlich gekracht zwischen mir und meinem Partner wenn er überzogen reagiert und sie angeschrien hat, aber im Nachhinein glaube ich, der Streit der dann zwischen mir und meinem Partner geherrscht hat war für sie auch nicht gut.
    Der zweite Fehlschlag - Zwinger habe ich mir ein paar Mal schöngeredet, ehrlich gesagt. Der totale Schrott, ich weiß, aber der Mann war sonst nicht dumm und hat es im großen Rahmen geschafft mich zu beeinflussen. Nicht nur der Hund wurde misshandelt und wer mich kennt, fragt sich heute immer noch wie ich mich so manipulieren lassen konnte. Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass es eine Zeit gebraucht hat, mich von ihm zu trennen und in der Zeit die ich gebraucht habe ist einiges schief gelaufen. Das wäre aber eher Stoff für ein Beziehungsforum fürchte ich ... :???:
    Auf jeden Fall hat es natürlich ach ihr Verhältnis mir gegenüber schwer beeinflusst. Also wenn du - WindigeLola - schreibst "mit eurer Beziehung stimmt was nicht" dann kann das gut sein. Aber was? Woran würde ich das erkennen? Übermäßiges Kuschelbedürfniss zeugt doch nicht von einer schlechten Beziehung, oder?
    Hundeschule - nicht mehr. Die ersten Jahre ja, aber nachdem der Alltag mit ihr super klappt und sie vor allem viel mit im Stall ist und mit den Pferden unterwegs ist, habe ich die Hundeschule beendet.


    Also dauerhaft von der Couch "runtergeschmissen" habe ich sie eigentlich nur einmal, als wir so viel Besuch hatten, dass alle Sitzgelegenheiten belegt waren. Da ging es, sie hat irgendwann auf dem Teppich geschlafen. Mitten unter den Gästen.
    Ich weiß nicht, ich schätze es ist auch mein schlechtes Gewissen. Sie LIEBT kuscheln und ich fürchte sie kommt damit nicht klar, wenn sie von der Couch runter soll. ...ich weiß, ich vermenschliche...


    Selbstsicherheit von ihr aufbauen, das würde ich sehr gern. Aber wie?
    LG

  • Zitat

    Was macht sie wenn Dein Partner mit ihr allein ist?


    Ich war zu schnell - da mein Partner nicht so eine Kuschelausdauer hat wie ich, schläft sie allein auf der Couch während er z.B. vor dem Computer ist. Beim Gassigehen bin ich nicht dabei, aber ich frage immer und beobachte sie sehr genau, wenn sie zurück kommen (ist wohl noch ein Überbleibsel von früher) und sie ist fröhlich und ausgelassen und tobt mit ihm genauso wie mit mir. Wenn er vor mir nach Haus kommt, frisst und trinkt sie erleichtert.


    finjasfrauchen
    Ja, ich habe schon oft gehört, dass es auch eine Dalmi-"Meise" ist kuschelsüchtig zu sein, und ich genieße es ja auch. Allerdings möchte ich sie manchmal auch wegschicken können, bzw. meinem Freund etwas mehr Platz auf der Couch gönnen. :D

  • Vielleicht tätest Du Dich leichter, wenn Du nicht so ein ´schlechtes Gewissen´hättest.
    Stell Dir doch mal vor, Du hättest den Hund vom Tierschutz- aus dem Zwinger gerettet- aber das hätte nichts mit Dir bzw.DeinemEx zu tun. Dann wären das halt Macken, die der Vorbesitzer verursacht hat, aber Du könntest Dich besser davon distanzieren/ am Hund und an Dir als HH arbeiten.

  • Hi Cookie2012 - der Tip ist für mich und meine Einstellung nicht schlecht und könnte mir sicherlich auch mehr Selbstsicherheit im Umgang mit ihr geben - aber kann sie das auch? Anders gefragt - sie verbindet den Sch*** von früher doch sicherlich zumindest teilweise mit mir, oder nicht?

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