Whiskey lässt sich nicht am Bauch anfassen
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Hallo,
ich hatte vor ein paar Tagen Whiskey schon kurz vorgestellt.Er ist ein 6,5 jähriger Tierheimhund 45cm (Schäferhundmix) aus Polen.Das man ihn erziehen muss,evtl. nicht stubenrein sein könnte usw.darauf hatte ich mich schon eingestellt. aber nicht darauf das er bei Berührungen so schreckhaft ist ,zähne zeigt und ggf.schnappt.Er ist jetzt genau eine Woche bei mir. War von Anfang an sehr anhänglich,will auch dauernd gestreichelt werden und kommt schwanzwedelnd angelaufen.Solange man ihm nur am Kopf streichelt ist alles gut.Sobald man aber Richtung Bauch kommt oder etwas zu stürmisch streichelt schnappt er sofort zu.Ich wollte ihm am ersten Tag in der Tierhandlung ein Geschirr umlegen.Das ging auch.Aber als ich es abmachen wollte,bellte er und schnappte in die Luft.Stierrte mich ganz böse von der Seite an.Erst dachte ich ich hätte ihm vielleicht weh getan und es nochmal versucht, aber genau das gleiche.Er ist recht anhänglich und sucht offensichtlich die Nähe zu mir.Legt sich zb.neben mir auf die Couch oder vor die Füsse wenn ich Sitze.Eckt man aber aus Versehen an ihn an schnappt er sofort nach den Fuss.
Allgemein geht er auf jeden recht freundlich auf alle Menschen zu.Er war auch mit Hunden verträglich, kam zb.mit 4 anderen im auto zu mir.Dummerweise wurde er gleich am ersten Tag von einem unangeleinten Berner Sennenhund gebissen.Seitdem ist er anderen Hunden aggressiv gegenüber.Bei manchen mehr bei manchen weniger.Gestern musste ich mit ihm zum Tierarzt.Ich hab mich mit ihm gleich separat setzen lassen.Er war ziemlich aufgeregt und strahlte eine Freude aus als wir ins Wartezimmer kamen.jeder der vorbei kam wurde wild schwanzwedeld von ihm begrüsst teilweise angesprungen.So auch bei der Tierärztin, bevor ich etwas sagen konnte schnappte er schon nach ihr weil sie ihn mit dem gleichen Elan begrüssen wollte,wie er es bei ihr machte.
Untersuchen ging nur mit Maulkorb, er knurrte wie verrückt, danach war aber alles wieder gut und er freute sich weiterhin.Ich geb ihm auf Rat der Tierärtztin erstmal nur Futter aus der Hand.Bevor ich aber irgendetwas falsch mache frag ich euch.Was sollte zuerst mit ihm geübt werden.Er hört mittlerweile auf seinen Namen und macht Sitz.Ich übe gerade das "ins Körbchen schicken" klappt aber noch nicht.Nebenbei versuche ich beim spazieren gehen,den Blickkontakt zu unterbrechen,wenn er anfängt rumzuzicken, funktioniert auch ganz gut,aber wie geht es jetzt weiter?Noch gehorcht er ja nicht und Vertrauen fehlt da auch noch.
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Hallo,
also zunächst einmal sei dir gesagt: der Hund ist gerade erst bei dir angekommen. Von Vertrauen und Bindung kann noch gar keine Rede sein.
Zudem ist er 6,5 Jahre alt und stammt aus dem TH. Weisst du etwas über seine Vorgeschichte? Seit wann ist er im TH?
Da er es im Moment nur tolleriert, wenn man ihm am Kopf streichelt würde ich es auch zunächst mal dabei belassen und nicht mehr fordern. Er zeigt sein Unwohlsein deutlichst mit Schnappen - also akzeptiere es zunächst mal. Er kennt dich noch nicht, kann also nicht wissen, ob du ihm gut gesonnen bist oder ob du ihm nach dem Leben trachtest.
Zudem würde ich vermeiden, dass andere Menschen einfach so hingehen und Whiskey angrabschen. Da gäbe es von mir eine deutliche Bitte an meine Bekannten, Freunde und Familie, dass der Hund tabu ist, solange er nicht von selber kommt. Wenn er bis heute noch nicht gebissen hat, so wäre mir die Gefahr zu groß, dass er es jetzt noch lernt.
Das wären so meine "Erste-Hilfe-Maßnahmen" um schlimmeres zu vermeiden. Allerdings würde ich mal einen Trainer anrufen, der sich das mal genauer anschaut, damit man einen Plan erarbeiten kann, dass Whiskey schneller Vertrauen findet. Die Handfütterung ist ein gutes Mittel um Vertrauen aufzubauen. Wurde Whiskey in seinem bisherigen Leben mitunter geschlagen, so lernt er nun die Hand als was Positives kennen, weil sie ihm Nahrung verschafft.
Vielleicht wäre es auch von Vorteil, wenn sich zunächst mal nur 1 Person aus eurem Haushalt um Whiskey kümmert. Wenn viele Personen an Whiskey arbeiten, verwirrt ihn das sehr. Arbeitet und füttert ihn aber ausschliesslich eine feste Bezugsperson, baut er schneller Vertrauen auf.
LG
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Grunsätzlich finde ich es ja gut, wenn man sich einen älteren Tierheimhund holt, aber mir scheint doch, Du bist da wie viele, vielleicht etwas zu blauäugig dran gegangen. Ich bin da doch immer wieder etwas erstaunt und habe ein wenig Sorge. So ein Tier ist immer ein Überraschungspaket und ich würde relativ unerfahrenen Menschen eher davon abraten.
Nun ist er aber da und man muss daran arbeiten. Ich würde mir auch kompetente Unterstützung suchen und dann ist sicher sehr viel Geduld und Behutsamkeit gefragt. Du musst auch sehr aufpassen, dass sich dieses negative Verhalten nicht bestärkt indem er z. B. damit aus seiner Sicht Erfolg hat. Andererseits ist es sehr wichtig Vertrauen und eine Bindung aufzubauen, d. h. ist es gut, wenn möglichst wenig Negatives von Dir zu ihm kommt. Also würde ich als Erste-Hilfe-Maßnahme auch erstmal dazu raten, alles zu vermeiden, was sein negatives Verhalten inzwischen bekannterweise auslöst.
Und Ruhe reinbringen. Dass er irgendwelche Befehle kennt ist erstmal weniger wichtig, lass ihn ankommen, arbeite an der Bindung. Nicht zu viel auf einmal jetzt. Er ist genug damit ausgelastet, sich auf das ganze Neue, was auf ihn einstürzt, einzustellen.
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Schon wieder kein Edit mehr möglich: Stelle Dich auch darauf ein, dass Du seinen "endgültigen" Charakter erst in nem halben Jahr frühestens wirklich beurteilen kannst. Da wirst Du noch einige Überraschungen - können natürlich durchaus auch positiv sein! - erleben.
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Vielen Dank an euch alle.Bis jetzt weiß ich nur das er wohl auf der Straße gefunden wurde und wohl angeblich in zuletzt in einer Pflegefamilie in Polen war.Allerdings macht mich der polnische Impass etwas stutzig da dort ne Adresse aus Rüsselsheim ausgefüllt wurde.Er ist an Halsband und Leine gwöhnt und auch stubenrein.Ich hatte die Vermittlerin angeschrieben nach Infos zu seiner Vorgeschichte zu fragen,aber bis jetzt kam noch nix.
Die Tierärtztin meinte ich soll ihn abgeben, aber meiner Meinung nach hat er eine Chance verdient und ich möchte es auf jeden Fall versuchen.Klar das wird nicht einfach, aber ich hab noch Hoffnung.Die meiste Zeit bin ich mit ihm alleine nur am Wochenende kommt mein Freund und ggf.meine Kinder (leben beim Vater).Ich hab bis jetzt auch jedem gesagt nur kurz am Kopf streicheln wenn er schwanzwedelnd ankommt, ansonsten in Ruhe lassen und ab und zu mal Lekkerli geben.Vorhin kam zum ersten mal meine Freundin da hat er sich tierisch gefreut,klebte an ihr wie eine Klette und wollte mit ihr spielen,bzw.am Arm besteigen. Das gleiche als ihr 12 Jähriger Sohn vorhin reinkam er hat sich sofort an seinen Arm geklammert.Liegt das vielleicht daran das sie selber einen Hund haben?
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Mein Hund hat am Anfang (in der ersten Woche) 2 Mal am Pferdestall nach dem Stallbesitzer geschnappt. Sie war angebunden, weil ich sie kurz "nicht gebrauchen" konnte und als der SB an ihr vorbei ging wollte sie ihn von hinten in die Wade beißen - heute sind es die besten Freunde. Wenn sie aufgeregt ist schnappt sie in die Luft. Das ist schon sehr viel besser geworden bzw. ist sie heute (nach etwas über einem Jahr) nicht mehr so schnell und bei so vielen Dingen aufgeregt. Wenn sie sehr aufgeregt ist, macht sie auch noch. Ich lebe mit dem "Luftschnappen", da es wirklich nur noch noch bei großer Aufregung passiert und ich mich entsprechend verhalten kann.
Ich würde den Hund nicht abgeben und erst mal noch Vertrauen aufbauen. Man weiß nie, was so ein Tier erlebt hat, vllt bedeuteten früher Berührung am Bauch Schmerzen (Schläge)...
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Ja Geduld ist eine Tugend, die ich selbst nur unzureichend besitze
. Aber genau das braucht man für einen Tierheimhund. Wenn ich vergleiche, wie Sammy am Anfang war und wie er nach gerade mal 8Wochen ist: ein Unterschied wie Tag und Nacht. Am Anfang: Rute anfassen = doof, Ohr anfassen = doof, Auto fahren = furchtbar doof, Fernseher = doof, offene Treppe = meeeegadoof. Und jetzt: fass mich überall an = jaaa schööööön, Treppe = hinterher, Auto fahren = einsteigen super, fahren naja, gar nicht so schlimm.
Also, mach dich nicht verrückt, da ist noch viel Luft nach oben.
Dennoch kann ich jedem nur raten, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn es problematisch wird. Diesen Rat habe ich hier im Forum erhalten und ich bin sehr froh, dass demselben gefolgt bin.
Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem
Geduld
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Zitat
Vorhin kam zum ersten mal meine Freundin da hat er sich tierisch gefreut,klebte an ihr wie eine Klette und wollte mit ihr spielen,bzw.am Arm besteigen. Das gleiche als ihr 12 Jähriger Sohn vorhin reinkam er hat sich sofort an seinen Arm geklammert.Liegt das vielleicht daran das sie selber einen Hund haben?
Also DAS würde ich unterbinden und zwar gleich vom 1. Tag an! Ob armer TH-Hund oder nicht, aber besteigen lassen würd ich mich nicht von ihm! Das kann alles sein, aber ganz sicher kein Ausdruck von Freude, wenn er gleich aufsteigt und womöglich auch noch das Rammeln beginnt.
Das muss nicht auf rohe Art und Weise geschehen, aber schon auf bestimmte Art. Sich rausdrehen, ein scharfes AUS oder NEIN. Auf keinen Fall aber würde ich es als "lustig" empfinden und dabei rumkichern.
Allerdings die Aussage deiner Tierärztin finde ich schon Knaller. Okay......Whiskey scheint kein einfacher Hund zu sein und man findet leider auch nicht einfach einen Schalter, den man umlegt und alles ist gut - das wär ja auch zu schön (wenngleich auch langweilig).
Buche ein paar Einzelstunden bei einem Trainer, der sich das komplette Umfeld mal anschaut, den Hund beurteilt, dich beurteilt und der für euch gemeinsam einen "Fahrplan" erarbeitet. Wenn dieser Trainer dann auch noch sagt, dass der Hund besser abgegeben gehört, kannst du das immer noch in Erwägung ziehen. Aber nur weil die TÄ das sagt, würde ich meinen Hund niemals hergeben. An was genau hat sie sich denn gerieben, dass sie Dir diese "Empfehlung" gab?
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Danke,ich hab ihn mit einem Händeklatschen und "runter" von den beiden weggeholt.Lustig fand ich das auch nicht da er fast die Jacke zerissen hätte, er fing auch teilweise das anknabbern an.Zumal ich anspringen eh unterbinden möchte.Sie hatte dann ihre Jacke ausgezogen, aber das selbe Spiel und ist noch am Pulli hängengeblieben, dann Jacke wieder an.Nach ein paar Minuten mit schimpfen und ablenken war Ruhe.
Dien Tierärztin meinte der braucht eine Straffe Hand und viel Arbeit.Weil er eben nach ihr geschnappt hat und sich nicht anfassen lies, eben nur mit Maulkorb.Sie meinte "das darf er nicht" und weil bei mir eben auch mitunder die Kids dabei sind wär das kein Hund für mich wegen dem Risiko das er sie beissen könnte.
Ich hab ihr aber gesagt das ich das schon hinbekomme und auf jeden Fall versuchen werde (hab nen Kumpel der mich da auch unterstützt,bzw.sich um ihn kümmert wenn ich arbeiten bin.) da ich nicht möchte das er schon wieder im Tierheim oder sonst wo landet.
Ich glaube Whiskey ist sehr lernfähig und im Grunde eine total liebe Seele.Was auch immer ihm angetan wurde, ich versuch es wieder gut zu machen und ein guter "Führer" zu werden.Ich denke da geht schon noch einiges wenn er erstmal Vertrauen zu mir hat.Er ist ja auch nicht generell aggressiv, eben nur diese bestimmten "Berührungsängste".
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Zitat
Ja Geduld ist eine Tugend, die ich selbst nur unzureichend besitze
. Aber genau das braucht man für einen Tierheimhund. Wenn ich vergleiche, wie Sammy am Anfang war und wie er nach gerade mal 8Wochen ist: ein Unterschied wie Tag und Nacht. Am Anfang: Rute anfassen = doof, Ohr anfassen = doof, Auto fahren = furchtbar doof, Fernseher = doof, offene Treppe = meeeegadoof. Und jetzt: fass mich überall an = jaaa schööööön, Treppe = hinterher, Auto fahren = einsteigen super, fahren naja, gar nicht so schlimm.
Also, mach dich nicht verrückt, da ist noch viel Luft nach oben.
Dennoch kann ich jedem nur raten, rechtzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn es problematisch wird. Diesen Rat habe ich hier im Forum erhalten und ich bin sehr froh, dass demselben gefolgt bin.
Ich wünsche dir viel Erfolg und vor allem
Geduld
danke auch dieser Beitrag bestätigt für mich die Hoffnung das alles gut werden kann.Ich streichel schon so oft wie möglich wenn er zu mir kommt und versuche immer etwas über das Ziel hinaus zu schiessen bis ich merke wo es ihm unangenehm wird.Aber er will nun mal Zuneigung und ich versuche einfach den Punkt abzufassen an dem genug ist.Und er versucht sich ja an mich zu kuscheln und ich reagiere dementsprechend auch mit streicheleinheiten.Hoffe einfach der Weg ist der richtige.Ja einen Hundetrainer hab ich mir auch schon ins Auge gefasst,schaue auch begeistert die Videos von C.Milan, aber ich denke das bringt erst was wenn der Hund Vertrauen zu mir hat.
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