Herdenschutzhundehalter hier im Forum?

  • Tüdelü ihr Lieben :) alles gut bei euch?
    Bei uns läuft es momentan ganz hervorragend. Butch wird immer sicherer, Menschen sind kaum noch ein Thema, er wird richtig selbstbewusst und lässt sich nicht mehr von jeder Veränderung anstecken um innerlich durchzudrehen.
    Ja, ich habe fast einen souveränen Hund. Es hat zwei Jahre gedauert, bis die Unsicherheit sich so langsam verabschiedet, aber hey! Nach der Kastration wurde vieles schlimmer.... Territorialverhalten, Ressourcenverteidigung und Unsicherheit. Und auf einmal ebbte alles ab. Ressourcen werden so gut wie gar nicht mehr verteidigt bzw alles in einem absolut normalen Rahmen. Die Übersprungshandlungen sind fast wie weggeblasen,... ich mag das alles noch nicht so glauben, aber ob es wirklich an der Kastration lag?
    Habe ich euch eigentlich schonmal von ihm und einem anderen Herdi erzählt? Wir trailen zusammen und vor gut einem Jahr wären sich die Beiden tatsächlich an die Gurgel gegangen, so schlimm war es. Dann wurde der andere Herdi kastriert und was ist passiert? Sie lieben sich! Wenn wir uns treffen, werden die Lefzen abgeschlabbert, sich auf den Rücken gedreht und die ganze Zeit fast nur liebkost. Butch ist das ganze Gefummel langsam sogar schon zu heftig, aber zu Anfang geht's immer richtig ab. Sie sind sich einfach so extrem ähnlich, dass sie sich anfangs so gehasst haben und als sie festgestellt haben, wie gleich sie sind, ist es fast Liebe.
    Es tut auch mal gut, sich mit jemandem zu unterhalten, der ähnliche Probleme hat.

  • Huhu,

    das hört sich doch klasse an :gut:
    Bei Aaron ging die Prozedur ja eher anders herum. Nachdem seine chemische Kastra nachgelassen hat, ist spielen für ihn unnötig, dafür ist er sicherer geworden. Schon irre, was die Hormone alles anstellen können.

    Hab ich schon erzählt, dass Aaron in seinen Allerwertesten gebissen wurde :???: Wir mussten zur TÄin die ihn zusammengeflickt hat. Das war nicht schön :omg: Jetzt bammeln immer noch ein paar Fäden darum die ihn absolut nerven, kann man aber auch verstehen.

  • Ob wegen de Kastration oder einfach nur die normale, späte Reife oder beides zusammen; das weiß nur der liebe Gott ;)
    Aber so oder so freut es mich, dass es jetzt so gut läuft!

    Sag mal, ist Dein Avatar wirklich nur schwarz? Ist schon ne Weile so und muss jetzt mal fragen :smile:


    Gute Besserung für Aaron! Klingt schmerzhaft...
    Wie kam's dazu?

  • Tja, wie kam es dazu ? Eigentlich ganz unspektakulär. Aaron war an der Leine und ein anderer Hund kam zu ihm gelaufen und hat ihn in den After gebissen. Ohne grosse Vorwarnung. Der Besitzer hatte keine Chance ihn zurück zu rufen. Mein Mann ist dazwischen gegangen, sonst wäre alles viel schlimmer gewesen.
    Unterhalb des Afters war eine klaffende Wunde die genäht werden musste und oberhalb war ebenfalls noch ein Loch,wahrscheinlich vom Gegenbiss, da stecken ganz viel Haare von Aaron drin. Das musste gesäubert werden.
    Das schlimme war, Aaron war nach der Narkose vollkommen neben der Kappe. Er knurrte und bellte uns an, es war wirklich beängstigend. Mittlerweile ist er wieder der Alte, Gott sei Dank.

  • oh nein der arme, gute besserung :sad2:
    cani kommt mit narkose auch nicht gut zurecht, stand ohne electrolytetropf garnicht auf und war den tag darauf auch noch ordentlich bedient :hilfe:

  • mit narkosen kommen herdis meisst nicht sehr gut zurecht. in der regel liegt es daran, dass t.a. die narkose nach gewicht bemessen, wie es normalerweise immer gemacht wird.
    der herdi jedoch mit seinem viel langsameren stoffwechsel steckt solche "überdosierten" narkotika schlechter weg als andere rassen. gerade die aufwachphasen verzögern sich da enorm.
    besser ist es den t.a. auf weniger narkotika hinzuweisen und ganz ganz wichtig: als besitzer und bezugsperson dabei bleiben bis der hund in narkose liegt, da sie sich sonst dagegen vermehrt wehren wegen des -kontrollverlustes- über die eigenen sinne und vor allem wegen der fremden menschen...
    herdis denken...sie müssten gar ohne jederzeit aktiven selbstschutz sterben wenn sie ihrer sinne nicht mehr herr sind. und eigentlich nicht verwunderlich, wenn man die ursprüngliche aufgabe dieser hunde sieht. ein kranker oder verletzter herdi würde bei einem angriff vom feind getötet...er muss also immer hellwach und topfit sein, um seine aufgabe erledigen zu können. logisch..
    also schaut bitte unbedingt dass ihr bei einer narkotisierung direkt dabei seit..und lieber etwas weniger dosieren.
    es gab da bereits einige todesfälle unter den hunden, da sie sich gegen die narkose extrem wehrten und die t.a. einfach immer weiter nachspritzten, bis die (mental/willentlich doch sehr starken) hunde schlussendlich irgendwann in narkose fielen und anschl. nicht mehr aufwachten.

  • Oh kaethi4, das wußte ich alles nicht. Wissen das die Tierärzte denn nicht ?

    Bei Aaron bin ich bei geblieben, als er narkotisiert wurde. Es war schrecklich, aber ob es schlimmer als bei anderen Hunden war weiß ich nicht, es ist ja unser erster. Aber gewehrt hat er sich ganz furchtbar. Ich hab ihn ganz fest gehalten, bis seine Beine ihn nicht mehr halten konnten. Als Aaron aufwachte, wurde ich natürlich sofort angerufen und war auch eine knappe halbe Stunde später bei ihm. Eine ganz liebe Sprechstundenhelferin saß bei ihm im Käfig, aber es ist natürlich genaus so wie du sagst, er mag nicht besonders fremde Leute und das hat ihn natürlich auch ziemlich aus der Bahn geworfen, dass er die Nähe eines fremden Menschen in seiner Aufwachphase aushalten musste. Das war ja lieb gemeint, aber für Aaron etwas anstrengend. Als er mich sah, hat er sich auf seine Beine gequält und hat sich so gefreut, dass er ganz aus dem Häuschen war. Eher ungewöhnlich für ihn, da er sich immer mehr nur innerlich freut :hust:
    Zuhause hat er sich zurück gezogen. Er hat sich im Garten unter einen Baum verkrochen und sich in den Schnee gelegt. Auf rufen oder zusprechen hat er überhaupt nicht reagiert. Das dauerte zwei Tage an. Mit dem bescheuerten Kragen, den er gegen das Lecken anbekommen hat, kam er überhaupt nicht zurecht. Wir haben das Dingen schnell wieder abgemacht, er war so gestört durch das Dingen, das ging gar nicht.
    Nachts sprang er einfach schon mal auf und rannte durch die Wohnung. Ich nehme mal an, die Fäden pieksten ihn. Er kam überhaupt nicht zur Ruhe und den ganzen Tag nur am hecheln. Es war echt gruselig.
    Damit er wenigstens Nachts zur Ruhe kommen sollte, haben wir ihm ein Beruhigungmittel gegeben, auch von der Tierärztin. Das war für 17 kg Hunde, unserer wiegt 26. Trotzdem hab ich gedacht, das waren reine K.O. Tropfen. Das war mir dann doch wieder zu ruhig und hab Panik gehabt, ob er jemals wieder wach wird.
    Jetzt ist mehr oder weniger alles wieder beim alten, nur ein paar Fäden bammeln noch darum. Die lösen sich noch auf und dann wollen wir das schnell vergessen. Hoffentlich passiert das nicht noch einmal.

    Ich wußte gar nicht, dass Herdis einen verlangsamten Stoffwechel haben. Das würde aber natürlich einiges erklären :smile:

  • herdis sond physikalische "stromsparer", welche nicht mehr unnötoge energieen verbrauchen als nötig und der stoffwechsel darauf eingestellt ist.
    ein deutliches beispiel hierzu ist die futtermenge. im vergleich mit anderen grossen rassen kommen sie im verhältniss mit sehr wenig futter aus, ohne "unterernährt" zu wirken. unsere kaukasin z.b. benötigt nicht mehr futter als unser kleiner bretone..und der gewichtsunterschied ist bei nahezu mehr als 30 kg bei diesen beiden. im unterschied ist der bretone um einiges agiler und ein ganz zackiger flinker hund, wobei auch hier klar ist, dass er einen höheren umsatz/ stoffwechsel hat.
    windhundhalter kennen narkoseprobleme ebenfalls und gehen mit ihren hunden nur zu t.a., welche die rassen kennen. da ist es scheinbar auch sehr schwierig. bei diesen hunden ist jedoch mangelndes fettgewebe der auslöser. in fettgewebe lagert sich wasser und somit auch reste von narkotika, welches sich im normalfalle langsam abbaut. bei windhunden jedoch nicht..
    sie fallen sehr sehr schnell in narkose und die narkotika verbleiben viel länger im blutkreislauf, was somit ziemlich gefährlich werden kann. hinzu kommt, dass diese hunde einen sehr hohen stoffwechsel haben.
    ich hoffe ich habe das einigermassen richtig so erklärt. ein t.a. könnte das noch besser... :gott:

  • Danke kaethi, ich hab es verstanden - und das will was heißen :lol: Mit anderen Worten, das hast Du gut erklärt.

    Die Sache mit dem Futter finde ich auch spannend. Bei Aaron ist es so dass er morgends seinen Napf voll Futter bekommt und irgendwann über Tag, meist erst abends wenn wir alle im Bett liegen, frißt. Das hab ich so auch noch nicht von einem anderen Hund gehört. Wenn ich das auf dem Hundeplatz erzähle, ist das für die anderen Hundebesitzer eher ungewöhnlich.

    Mal was ganz anderes, Aaron heult seit gestern hier in der Wohnung und am Gartenzaun. Ob das mit dem Mond zusammen hängen kann ? Das ist also auch ganz neu und kenne wir nicht (immer was neues, so wird es nicht langweilig :pfeif: )

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