Herdenschutzhundehalter hier im Forum?

  • Hi,
    angeregt durch einen gerade laufenden Thread über Herdenschutzhunde in Schafhertden.
    Könnt ihr HSH Halter euch vorstellen, dass solch ein Leben möglich wäre für die HSH, die ihr so kennt?
    Und würdet ihr eure Hunde gerne nachts entfernt in einer Schafherde zum bewachen haben wollen?
    Tags am Haus, meine ich nicht, da würden auch meine Hunde gerne bei sein, aber nachts möchten meine Hunde doch zumindest meine Nähe wissen.

    Wie findet ihr die Idee, HSH in Deutschland so zu halten?

  • Mila ist ja nun ein recht ursprünglicher HSH, sie kommt aus Rumänien, von einem Bauern.
    Ich glaube schon,daß sie sich da fix daran gewöhnen würde.
    Sie wacht hier ja auch, zwar mit Zaun, aber bewacht ist bewacht.

    Luna traue ich daß auch zu.
    Meine sind am Abend bei der geringsten Kleinigkeit draussen.
    Die würden auch draussen schlafen, da bin ich sicher.
    Allerdings wäre da die Nachbarschaft wohl nicht wirklich von begeistert;-)
    Was sind schon hundert Meter Luftlinie wenn zwei HSH Laut geben?


    Ich aber habe meine Tiere gerne bei mir, hier laufen so viele Idioten rum.
    Und die beiden schätzen unsere Nähe auch durchaus.
    Im normalen, besiedelten D hielte ich die ursprüngliche Haltung von HSH nicht unbedingt für geglückt.

  • ginge mit meiner nicht, die hat schiss vor schafen :hust:
    es ist ja nicht so dass ein hsh der beim menschen aufgewachsen ist bzw im haus lebt einfach auf die weide gestellt wird und es macht klick.
    die hsh die in herden zum einsatz kommen wurden teilweise in den ställen geborgen, wachsen mit den schafen auf und die schäfer lassen nicht allzu viel nähe zum menschen zu damit die hunde sich an die schafe binden.

  • die schafe damals neben unserem haus wurden einfach mitbewacht, da sie eben da waren.
    unseren kangal hätte ich ohne probleme mitten in die herde stellen können. er wuchs mit allerlei tierarten wie schafe, ziegen, hühner pferde etc. auf und hätte ihnen nichts getan.
    unsere kaukasin hätte sicher frisches schafsfleisch nicht verschmäht...
    mit ihr hätte ich das nie tun können.
    es kommt wirklich darauf an mit welchen tieren sie sozialisiert wurden von welpen an.
    trina hat es oben schon gut beschrieben.

    abgrenzen würde ich da auch die rassen einwenig.
    kaukasen eignen sich zum herdenschutz z.b. wirklich nur dort, wo auch keine touristen verkehren.
    sie verteidigen ihre herde auch zuverlässig gegen sich nähernde menschen.
    maremma, pyrie und co sind in unseren gefielden eher vertreten und dadurch auch "angepasster".
    der kangal ist auch weniger geeignet, da er zwar durchaus menschenfreundlicher, dafür jedoch vehemmenter gegen artgenossen vorgeht, was langfristig sicher zu grossen problemen führt.
    zumal kangals "steppenläufer" sind und dadaurch in der lage, sehr grosse strecken innert kurzer zeit zurück zu legen und sich durchaus auch ziemlich weit von den herden entfernen.
    in ihrer heimat bleiben sie oft nur bis auf sichtkontakt..und diese hunde sehen ausserordentlich gut auf weite entfernungen.
    ich stehe dem herdenschutz sehr kritisch gegenüber..
    langfristig wird es diskrepanzen mit spaziergängern geben, andererseits wird ohne die hunde kein herdenschutz effektiv durchgeführt werden können.

  • Sicher muß man von Rasse zu Rasse unterscheiden, da hast du ganz recht

    Trina: Meine sind keine Haus/Stadthunde.
    Wir wohnen am Stadtrand in einem Mischgebiet, eigentlich trifft der Begriff Streuobstwiesen es am besten.
    Nächste Nachbar Luftlinie 100 Meter.
    Und ansonsten reichlich Tiere, meine Hunde sind immer alle Tiere gewöhnt und haben weder Angst noch Aggression gegen sie.
    Die haben zwar vollen Familienkontakt, aber wenn im Sommer die Haustür auf ist sehe ich die Hunde manchmal viele Stunden nicht, weil sei vorne am Zaun ihren " Job" machen.
    Und meinen würde ich es zutrauen zu ihren Ursprüngen zurückzukehren.

    Mein Fazit ist aber, in D halte ich die Idee HSH einzusetzen für nicht glücklich.

  • Zitat

    Hi,
    angeregt durch einen gerade laufenden Thread über Herdenschutzhunde in Schafhertden.
    Könnt ihr HSH Halter euch vorstellen, dass solch ein Leben möglich wäre für die HSH, die ihr so kennt?
    Und würdet ihr eure Hunde gerne nachts entfernt in einer Schafherde zum bewachen haben wollen?
    Tags am Haus, meine ich nicht, da würden auch meine Hunde gerne bei sein, aber nachts möchten meine Hunde doch zumindest meine Nähe wissen.

    Wie findet ihr die Idee, HSH in Deutschland so zu halten?

    Jetzt mal abgesehen von Deutschland.... meine Hunde sind es zwar gewohnt draussen zu schlafen, aber fuer diese Arbeit waeren sie ungeeignet. Sie sind nicht auf Nutztiere gepraegt und wuerden nicht bei der Herde bleiben wollen.

    Desweiteren haben lediglich 3 meiner Hunde die evt entsprechend gewuenschte Schaerfe, da sie aus Arbeitslinien stammen.

    Was der Schutztrieb zuhause angeht... da sind sie aber klasse und agieren auch im Rudel.

  • eigentlich...
    wer soviele bedenken gegenüber den herdenschutzhunden hat, dem fehlt meiner meinung nach eine menge info über die hunde.
    sie greifen nie wahllos menschen oder andere hunde an. never ever!
    die hunde sind nicht für angriffe gezüchtet, sondern tun dies lediglich im äussersten notfall. nämlich dann, wenn ihre herde oder sie selbst angegriffen werden.
    hat jemand von euch solche hunde?
    wenn nicht, hattet ihr schon die möglichkeit sie einmal genau zu beobachten?
    vorrangig haben diese hunde die aufgabe präsenz zu zeigen und in erster linie tun sie dies bei gefahr auch zu allererst lautstark.
    diese hunde sind darauf bedacht keine sinnlosen aktionen in denen sie sich gar selbst gefährden würden zu tätigen.
    wir leben in unmittelbarer nähe zu den franz. vogesen.
    hier gibt es nachweisl. ebenfalls wölfe. herdenschutz wird hier völlig selbstverständlich durch den chien de montagne des pyrénées betrieben.
    die franzosen jedoch haben ein anderes verständniss für hunde und vorfälle gibt es so gut als keine. wanderer z.b. umrunden bewachte herden weiträumig, ohne diskussionen...
    dazu braucht man keine kilometer weiten umwege in kauf zu nehmen. den hunden reicht es, wenn sie sehen, dass sie beeindrucken und man ihnen ausweicht. da reicht eine umrundeung von 2-300 metern völlig aus.
    das ist hier völlig selbstverständlich.
    ich habe das gefühl, dass die meisten, welche sich gegen den herdenschutz mit hunden aussprechen einfach keine oder zu wenig ahnung über diese tiere haben.
    hält man sich an gewisse regeln gibt es auch keine probleme.
    diese hunde greifen auch hunde von passanten nicht wahllos an. das ist absoluter blödsinn.
    kommt man dennoch (gar ausversehen) der durch hunde bewachten herde mit seinem hund zu nahe werden diese zuerst drohend auf einen zu kommen.
    in der regel zeit genug "sich vom acker zu machen" und, selbst wenn es zu -eng- wird, leint man seinen hund ab und geht. kein herdenschützer wird sich blind auf irgendwelche hunde stürzen. somit ist auch für jeden hund genug zeit sich gebührend zurück zu ziehen.
    hat man jedoch einen potentiellen "raufer"..
    also bitte..
    der gefährdet sich wohl tag täglich genug im "normalen leben" bei jedem spaziergang.

  • Zitat

    Ich schrieb doch schon..ich halte es keine gute Idee wegen der Idioten die hier rumlaufen.
    Ich habe Angst um die Hunde, nicht um die Menschen.................


    das wird jedoch immer auch das problem bleiben.
    es bleibt denn auch immer eine frage offen.
    wie schützt man die herden am effektivsten?
    e- zäune helfen leider nicht. dazu sind die wölfe zu schlau.
    jeden abend einstallen?
    ist meistens ebensowenig möglich.
    im prinzip bleiben nur die hunde übrig.
    oder..
    alle wölfe wieder abknallen. den wolfsgegnern käme das wohl sehr entgegen.

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