Hundebegnungen im Wald

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    Das üben wir in der Hundeschule wo wir Konfrontationsspaziergänge machen. Das Rudel macht sie stark und da zeigt sie kaum noch Unsicherheit. Aber spielen dürfen die Hunde nicht. Wir gehen zusammen spazieren, wir passieren uns gegenseitig. Sie lernt sich an mir zu orientieren und das sie sich sicher fühlen kann in allen Situationen in die ich sie hineinführe. Sie lässt sich auch schon ablegen zwischen den ganzen anderen Hunden.


    Das habe ich nicht gemeint, obwohl es sicher auch hilfreich ist. Aber Lolas Sozialverhalten scheint nicht optimal zu sein, sie müsste Gelegenheit haben, das weiterzuentwickeln und zu üben. Das geht nur im Freilauf mit hündischen Lehrmeistern - das ist auch nicht einfach "spielen lassen". An der Leine, und unter Kommando und mit Orientierung auf den Menschen lernt der Hund nur was ganz anderes als selbständige Kommunikation. Da wird alles für ihn geregelt, da wird eher die Abhängigkeit verstärkt, als die eigenständige Sozialkompetenz.


    Aber da scheinst du eine grundlegend andere Einstellung zu haben als ich. Selbständige Sozialkompetenz scheint dir nicht wichtig oder gar "unhündisch" zu sein, du suchst wohl eher in Richtung "noch mehr Kontrolle über den eigenen und auch fremde Hunde, keine Entscheidungen dem Hund überlassen". Da kann ich dir nicht helfen, weil ich das eben anders sehe.


    Das von Lucy_Lou erwähnte ignorante Vorbeigehen funktioniert übrigens tatsächlich, aber das hängt sehr von der eigenen Körpersprache, der Ausstrahlung ab. Umgekehrt gibt es Leute (und nicht nur Hunde), die potentielle Mobber regelrecht anziehen. Kann man über Beschreibungen natürlich nicht beurteilen, ob du da ungewollt fasche Signale sendest.

  • Beispiel 1:
    Dein Hund angeleint, unangeleinter Hund kommt entgegen

    Kommt drauf an WIE er ankommt, generell hat Bokey kein Problem mit Hunden, die ihm an der Leine "Hallo sagen" wollen


    Beispiel 2:
    Dein Hund offline, andere Hund auch.

    wie oben :D Sind beide Hunde neutral bis verspielt halt ich mich raus und nehme sogar Abstand, ist da zuviel Spannung drin splitte ich und dränge meinen Hund etwas ab.


    Beispiel 3:
    Dein Hund offline, andere Hund angeleint.

    Kein Kontakt, jedenfalls ist das mein Plan, es kommt aber hin und wieder vor, dass der andere Hund zu meinem hinziehen kann und uns den Weg verstellt.


    Was sind eure Erfahrungen? Wie handhabt ihr das und wie geht ihr mit unbelehrbaren Hundehaltern um?
    Belehren tue ich niemanden, ich tue einfach, was ich denke, dass das beste für die Entspannung einer Situation ist. Krawallofanten, die schon schleichend und fixierend auf meinen Hund zukommen bekommen es mit mir zu tun, wobei ich auch unterscheide, ob Bokey den auch allein "schafft". Ich habe schon so manches Mal eingegriffen, sei es durch Ausfallschritt, Drohfixieren, Abdrängen oder ruhiges Festhalten am Halsband (natürlich nach Gefahrenabwägung) und noch nie hat mich jemand dafür vollgeblökt. Aber das kann ja noch werden :D



  • Zu 1: Der Fremdhund wird geblockt. Wenn meine Hunde an der Leine sind, hat das einen Grund. Sei es, daß wir an der Straße gehen, einer krank ist, die Biene läufig oder was auch immer. Oder daß ich die Frieda an der Leine habe, die andere Hunde gleich mal packt. Jedenfalls mag ich in diesen konstellationen keinen Kontakt, weil Bossi an der Leine gerne recht unwirsch reagiert, und die Biene das net mag (zieht den Schwanz ein, schnappt auch mal ab, wenn der andere zu aufdringlich wird - das möchte ich ihr nicht überlassen, da helfe ich).


    Zu 2: Da nehm ich keinen Einfluß - gehe davon aus, ein unangeleinter Hund hat verträglich zu sein (ansonsten hat er angeleint zu werden), wenn nicht, muß der Besitzer sich halt räuspern und auf Entfernung zu verstehen geben, dann geh ich gern drauf ein. Wenn ich z.B. sehe, der andere ruft seinen Hund zu sich, tu ich das auch.


    Zu 3: Kommt auf die Situation an. Kenne ich den anderen Hund und HH und weiß, wie die reagieren, lasse ich meine laufen, der andere HH weiß, daß bestenfalls Bossi mal kurz schnuppern kommt und gut (Biene geht eher desinteressiert weiter). Gehe dann weiter und nehme ihn damit mit. Ist der andere Hund fremd und läuft gesittet, ruf ich meine nur ab und nehm sie ins Fuß. Benimmt der sich aber so wie Bossi an der Leine (sprich fiept und plärrt, weil er zum anderen Hund möchte *gg), leine ich wenigstens Bossi lieber an, denn er neigt dazu, darauf einzugehen und doch hinzurennen ;-) Bei Biene reicht ein Abruf, die geht nicht hin.
    Wenn Frieda frei läuft (nur mit Maulkorb), wird sie abgerufen, bevor sie den anderen Hund wahrnehmen kann (ich seh den ja schon von Weitem) und dann angeleint (Leine kurz genommen), und dann geht´s mit strammem Schritt weiter, wenn möglich, etwas ausweichend.

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    Wie kann ich mir das mit den "Schläuchen" vorstellen ?


    Dazu muss man den Hintergrund der Schlauchtechnik kennen die dir nur ein kompetenter Hundetrainer vermitteln kann. Möchte da hier auch nicht weiter darauf eingehen, weil das sonst hier wieder in einer hitzigen Diskussion endet. ;) Ich benutze die Schläuche als eine Art Abbruchsignal bzw. zur Korrektur. Die Schläuche werden vor den Hund geworfen in Kombi mit einem Zischen. Im Laufe des Trainings wird der Schlauch immer weniger genutzt, sondern ein Zisch reicht. Wenn du mehr wissen willst, gern per PN.


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    Das habe ich nicht gemeint, obwohl es sicher auch hilfreich ist. Aber Lolas Sozialverhalten scheint nicht optimal zu sein, sie müsste Gelegenheit haben, das weiterzuentwickeln und zu üben. Das geht nur im Freilauf mit hündischen Lehrmeistern - das ist auch nicht einfach "spielen lassen". An der Leine, und unter Kommando und mit Orientierung auf den Menschen lernt der Hund nur was ganz anderes als selbständige Kommunikation. Da wird alles für ihn geregelt, da wird eher die Abhängigkeit verstärkt, als die eigenständige Sozialkompetenz.


    Sozialkontakt hat sie mit nur mit 2 Hunden, diese zwei Hunde sind sehr gut sozialisiert. Mit ihnen darf sie spielen, aber auch da bin ich dabei und unterbreche auch das Spiel. Bei diesen beiden Rüden verhält sie sich ganz toll. Der eine ist in ihrem Alter, der andere ist 7 Jahre und auch der Chef auf dem Hof. Von ihm lässt sie sich auch zurechtweisen. Das lass ich auch kurz zu, wird er zur aufdringlich und ich merke das sie Angst bekommt, rufe ich ihn zu mir. Dann kann sie mit dem anderen Jungspund toben und laufen während der Alte neben mir sitzt.


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    Aber da scheinst du eine grundlegend andere Einstellung zu haben als ich. Selbständige Sozialkompetenz scheint dir nicht wichtig oder gar "unhündisch" zu sein, du suchst wohl eher in Richtung "noch mehr Kontrolle über den eigenen und auch fremde Hunde, keine Entscheidungen dem Hund überlassen". Da kann ich dir nicht helfen, weil ich das eben anders sehe.


    Ja ich hab da eine andere Methode, eine die eher selten vorkommt, für mich aber die absolut richtige ist, was ja auch die schnelle Veränderung meines Hundes zeigt. Ein unsicherer Hund braucht Führung. Sie reagierte sonst IMMER mit Schnappen. Seitdem sie gelernt hat das ich das alles regel ist sie wesentlich entspannter. Sie vertraut mir. Und ich vertraue ihr, dass sie nicht mehr pöbelt.


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    Das von Lucy_Lou erwähnte ignorante Vorbeigehen funktioniert übrigens tatsächlich, aber das hängt sehr von der eigenen Körpersprache, der Ausstrahlung ab. Umgekehrt gibt es Leute (und nicht nur Hunde), die potentielle Mobber regelrecht anziehen. Kann man über Beschreibungen natürlich nicht beurteilen, ob du da ungewollt fasche Signale sendest.


    Ignorant vorbeigehen machen wir ja auch, ich grüße die andere HH trotzdem. Das gehört sich halt so. ;) Aber mein Hund weiß das dies kein zeichen ist das er auch den anderen Hund begrüßen darf. Bei der genannten Situation war ich einfach nicht vorbereitet auf die aufmal auftauchenden Hunde. Wenn ich alleine mit Hund unterwegs bin bin ich auch wesentlich konzentrierter als wenn mein Freund mitkommt. Da ist man manchmal abgelenkt. :)

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    Und was macht ihr bzw. würdet ihr machen wenn ihr einen unsicheren / ängstlichen Hund bei euch habt der keinen Hundekontakt haben will / haben soll, aber dann doch ein anderer Hund auf euch zukommt?


    Leider sieht man die Hunde ja nicht immer sofort bzw. interessiert es die Hundehalter oft nicht, wenn man ruft das die Hunde an die Leinen sollen.


    Die Frieda ist ja net ängstlich, sondern eher aggressiv auf andere Hunde. Da bleibt dann nur Blocken..... Sinds kleinere Hunde, kommt sie auf den Arm. Von dort aus frißt sie keinen - aber nur, weil sie nicht drankommt..... *gg


    Bei bekannten Hunden funktioniert das mit dem Blocken ziemlich gut, auch wenn sie meist verblüfft sind, weil sie sonst kommen dürfen ;-) Und die HH reagieren dann auch schnell mit einem Abruf, wenn sie sehen, wen ich da heut an der Leine habe.


    Ansonsten versuche ich, dort Gassi zu gehen, wo man möglichst wenige Fremdhunde trifft oder gut ausweichen kann (keine schmalen Wege oder so).


    Wenn der Halter in Hörweite ist, bitte ich ihn darum, den Hund abzurufen - meist artet das darin aus, daß ich erstmal Stunde diskutieren muß, warum, weil der Ihre doch so freundlich ist und nix tut - denken die Leute, ein sich wie wild gebärdender kreischender, an der Leine zappelnder und zum anderen Hund ziehender kleiner Terrier tut das aus Freude???? Oder nehmen sie den Hund nicht ernst, weil er klein ist?


    Ein "wollen Sie Ihren Hund lebend mit heimnehmen?" sorgt dann für die nötige schnelle Reaktion *gg Ist zwar böse (und maßlos übertrieben, denn ich würd ja nicht danebenstehen und zusehen, wie die Frieda den anderen angreift, und ich erkläre meine Aussage hinterher auch gerne) - aber es muß ja nicht unbedingt erstmal was passieren, bevor die Leute reagieren, oder? Und anders kapieren die meisten es nicht, daß es grad ernst ist, und der Hund das auch ernst meint.

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    Ein "wollen Sie Ihren Hund lebend mit heimnehmen?" sorgt dann für die nötige schnelle Reaktion *gg Ist zwar böse (und maßlos übertrieben, denn ich würd ja nicht danebenstehen und zusehen, wie die Frieda den anderen angreift, und ich erkläre meine Aussage hinterher auch gerne) - aber es muß ja nicht unbedingt erstmal was passieren, bevor die Leute reagieren, oder? Und anders kapieren die meisten es nicht, daß es grad ernst ist, und der Hund das auch ernst meint.


    :lachtot: ja das ist super... ich rufe auch oft das meine beißt und dann werd ich dann doch ernst genommen. *g*


    Mit dem Kopf schütteln kann ich nur bei Hundehaltern die mit ihrem schon fixierenden Hund stehen bleiben und uns vorbeigehen lassen und dabei die ganze Zeit auf ihren Hund einreden "ja gleich gehts ja weiter, fein machst du das, feiner hundi..." und kaum bin ich dran vorbei höre ich wie der hund bellend und knurrend hinter uns her will (aber gott sei dank nicht kann, weil angeleint). :mute:

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    ........ Wenn dann doch einer seinen Derwilljanurspielen auf uns zustürmen lässt gehe ich dazwischen, schreie laut, mache Handzeichen und würde zur Not auch körperlich eingreifen.
    .......



    Hi, Lisa,


    das mit dem Schreien ist aber ein zweischneidiges Schwert. Damit kannst dem Hund auch "Panik" signalisieren, je nach Tonfall. Ich werde schon auch mal lauter, aber eher ganz souverän, mit festem Tonfall und tiefem Ton (bloß kein Quietschen oder so) "STOP! AB mit Dir", sehr nachdrücklich eben, geben. Dabei mit festen Schritten frontal auf den anderen zulaufen (dies allerdings nur, wenn der Hund nicht offensichtlich aggressiv ist und eh schon auf 180! Nicht, daß der dann nach vorn geht Dir gegenüber......), dann breitbeinig vor ihm aufstellen, den eigenen Hund dabei wenn möglich hinter mir halten (wenns geht - bei meinen Terriern schwierig bis unmöglich *gg). Das überzeugt die meisten Fremdhunde.


    Für echt aggressive und angreifende wollende Fremdhunde hat mir ne Trainerin mal den Tip gegeben, den eigenen Hund übern nächsten Zaun rüber zu sichern (in der Hoffnung, daß dort nicht der nächste Hund auf den eigenen wartet und etwas unwirsch reagiert auf das Eindringen in sein Revier....*gg).

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    Na aber das Blocken finde ich eine zu späte Reaktion, dann ist der Hund ja schon vor mir und was ist wenn der so wie der Hund gestern einfach um mich herumgeht. Den hat das nicht interessiert. Etwas zu werfen ist durchaus sinnvoll. I.d.R. funktioniert das super, weil die Hunde dann so verdutzt sind das sie wegbleiben. Ich war nur zu langsam gestern. Und ich werfe den Hund ja nicht ab, sondern werf ihm die Schläuche vor die Füße.


    Wenn Du es für sinnvoll erachtet, ist das ja auch in Ordnung. Deshalb muss ich es aber ja nicht gut finden.
    Ich mag die Schlauchwurftechnik schon nicht bei Hunden, wo es anständig konditioniert wird und irgendwann ein Zischen genügt.
    Aber völlig unnütz finde ich es, wenn es nur darum geht, den anderen Hund zu erschrecken, ohne erzieherische Wirkung.

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    Wenn Du es für sinnvoll erachtet, ist das ja auch in Ordnung. Deshalb muss ich es aber ja nicht gut finden.
    Ich mag die Schlauchwurftechnik schon nicht bei Hunden, wo es anständig konditioniert wird und irgendwann ein Zischen genügt.
    Aber völlig unnütz finde ich es, wenn es nur darum geht, den anderen Hund zu erschrecken, ohne erzieherische Wirkung.


    Macht ja auch nix wenn man anderer Meinung ist. ;)


    Aber ich bin ja nicht dafür zuständig den anderen Hund zu erziehen! Ich will ihn doch erschrecken, damit er es nicht wagt in unsere Nähe zu kommen. Für die Erziehung ist dann doch bitte der jeweilige Hundehalter verantwortlich. Hat wohl eher beim HH die erzieherische WIrkung das er beim nächsten Mal seinen Hund ruft weil sonst die Bekloppte mit ihren Schläuchen und Zischen kommt. :lachtot: Hauptsache die bleiben weg von uns.

  • Mir wäre diese Methode einfach zu riskant.


    Aber gut, ich hab da auch leicht reden...

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