Pflegestelle für Hunde anbieten?

  • Ich bin auch Pflegestelle, allerdings bei einem Tierschutzverein aus dem Ausland ;)


    Bei uns im Tierheim wollen sie auch keine Pflegestellen...


    Und zum Alleinbleiben:
    Das kommt total auf den Hund an... Wir hatten eine, die hat die Tür zerkratzt, gebellt u.d gewinselt auch wenn man nur für ne Minute den Raum verlassen hat. Auch im Büro hat sie nur gebellt und war schlimm. Dann haben wir noch eine, die man relativ problemlos alleine lassen kann (bellt halt bei jedem Geräusch) . Man kann sie aber auch problemlos mitnehmen ins Büro...
    Also das kommt sehr auf den Pflegi an. Aber wenn du eine Organidation finfest, wo es um Hunde geht, die immer schon im Haus gelebt haben und Familienanschluss hatten ist das sicher was ganz anderes als "meine" Organisation. ;)

  • Zitat


    Ich bin ja eigentlich generell gegen Pflegestellen. Daher bin ich sowieso skeptisch.


    Darf ich fragen, warum?
    Ich finde kompetente (!) PS nämlich sehr wichtig, um die Hunde während ihrer Wartezeit auf eine Endstelle gut vorzubereiten, zu sozialisieren, zu pflegen, .....

  • Zitat

    Ich bin ja eigentlich generell gegen Pflegestellen. Daher bin ich sowieso skeptisch.



    öhm joa.. kann es sein, dass du uns hier leicht ver***** möchtest mit den ganzen Threads und antworten die du so lieferst?


    Zitat

    .. habe ein kleines Rudel im Alter von 6 Jahren, teilweise Pflegehunde...



    ..und ja, ich finde Pflegestellen äußest wichtig und die idealste Form für ein Tier das vermittelt werden soll

  • Ich war ja auch Pflegestelle - bis ich dann zur Pflegestellenversagerin mutierte und Maya blieb.
    Meine Situation war/ist ähnlich, 2. OG, 2 Zimmer Wohnung, kein direkter Garten. Hundeerfahrung? Jain, also Ja, ich lebte 10 Jahre mit einer DSH Hündin zusammen aber echte Problemhunde könnte ich nicht betreuen.
    Meine Orga war eine Auslandsorga, da wusste man also nicht soo viel über die Hunde.
    Wenn du z.B. bei Border Collies (oder Rasse xy) in Not PS werden wollen würdest, leben die Hunde ja meist schon in Deutschland in einer Familie. Oft werden diese dann abgegeben weil keine Zeit mehr da ist oder wegen Überforderung. Die Verhaltensauffälligkeiten sind daher meist bekannt und man kann sich darauf einstellen.
    Ich sehe auch kein KO Kriterium, hört sich für mich eigentlich alles sehr gut an. Man muss halt mit der Orga direkt sprechen, welche Anforderungen die stellen.
    Für mich persönlich (und ich spreche wirklich nur für mich!) wäre eine Orga, die die TA Kosten nicht komplett trägt ein NoGo. Futterkosten wurden bei mir übernommen (sowie alles andere, also Bett, Näpfe, Leine, HB, Geschirr habe ich alles bekommen oder wurde bezahlt), aber hätte ich auch übernommen.

  • Bei "meiner" Orga habe ich nur das Futter selbst gezahlt. TA sollte, wenn möglich, der Vereins-TA aufgesucht werden. Im Notfall durfte es aber auch jeder andere TA sein. Versichert war sie natürlich auch über die Orga.


    Allerdings habe ich für Alka damals nach 3 Mon (so schreibt es unsere Gemeinde vor) die Hundesteuer übernommen (vielleicht hätte ich da aber auch mit der Orga sprechen können...). Da sie Dritthund war (ist :D ) ist das ein nicht so kleiner Betrag :/
    Aber viele Gemeinden erlassen bei TS-Hunden ja die Steuer für eine gewisse Zeit.

  • Ich finde, das klingt recht gut.
    Aber was, wenn Dein langjähriger Pflegehund mit dem Neuzugang wider Erwarten doch nicht klar kommt?
    Wobei es schön wäre, wenn es einen Hund bei Euch gäbe, an dem sich der/die Neue etwas orientieren kann.
    Das erleichtert oft vieles.


    Je nachdem, woher der Hund kommt und was er bislang kennengelernt hat, finde ich einen gleichmäßigen Tagesablauf ohne zahlreiche neue Eindrücke anfangs wichtig. Das nur so als Anmerkung, weil Du geschrieben hattest, dass der Hund mit Vater, Onkel usw. mitgehen könnte. Damit wären viele Hunde in der ersten Zeit überfordert.


    Auch solltest Du bedenken, dass nicht jeder Hund Treppen kennt. Ihr wohnt im zweiten Stock. Daher würde ich darauf achten, einen Hund zu bekommen, der bereits Treppen laufen oder von Euch getragen werden kann.


    Ein Welpe oder Junghund ist übrigens mittlerweile nicht mehr unbedingt Gewähr für eine schnelle Vermittlung. Außer die Tierschutzorga guckt nicht darauf, wo der Hund hinkommt. Da in der heutigen Zeit der Markt mit Welpen von Tierschutzorganisationen aus südlichen und östlichen Ländern schon fast überschwemmt wird, sitzen mittlerweile auch Welpen oft länger auf den Pflegestellen als noch vor ein paar Jahren. Außerdem ist bei Welpen der Mittelmeertest nicht aussagekräftig, so dass es sein kann, dass der Hund einige Zeit bei Dir lebt und dann plötzliche eine Mittelmeerkrankheit diagnostiziert wird. Das ist sicher selten, aber eben möglich und wird gerne "vergessen".


    Erwachsene Hunde aus dem Ausland sollten zwingend auf alle Mittelmeerkrankheiten getestet worden sein. Nicht jeder Test ist nicht immer 100%sicher, aber besser als kein Test.


    Dann - Du hast es bereits selbst geschrieben - gibt es Tierschutzorgas, die zahlen alle Kosten und andere zahlen nur einen Teil. Es gibt aber auch die Variante, dass alle Kosten von der Pflegestelle getragen werden müssen. Das sollte man sich sehr gut überlegen, denn unter Umständen kommt da schnell ein vierstelliger Betrag zusammen.


    Die Krönung aus meiner Sicht ist aber, dass die Pflegestelle die Schutzgebühr zahlen muss und erst bei Vermittlung des Tieres wiederbekommt. Also wenn die neue Familie gezahlt hat. Damit sichern sich nach eigener Aussage einige Tierschutzorganisationen ab, weil es schon Fälle gab, wo die Pflegestelle den Hund ohne Wissen der Tierschutzorga vermittelt hat.


    Den Pflegevertrag selbst solltest Du wirklich sehr genau durchlesen. Was geschieht, wenn der Hund nicht bei Dir bleiben kann? Wer trägt die Kosten für die Unterbringung .... usw. usw. Es gibt da wirklich haarstäubende Formulierungen. Das Wichtigste aus meiner Sicht: Wieviel Mitsprache habe ich bei einer schweren Erkrankung des Hundes und letztlich bei der Vermittlung.


    An sich ist es aber einfach etwas wunderbares, Hunde auf dem Weg in eine glückliche Zukunft zu begleiten und ihnen die Welt zu zeigen.


    Ich sehe es übrigens auch wie biewer: Pflegestellen leisten eine sehr wichtige Aufgabe und von daher sind bei einer Pflegefamilie die gleichen Kriterien anzusetzen wie bei einem Endplatz, wenn der Anspruch nicht noch höher sein muss.

  • Zitat


    Ich sehe es übrigens auch wie biewer: Pflegestellen leisten eine sehr wichtige Aufgabe und von daher sind bei einer Pflegefamilie die gleichen Kriterien anzusetzen wie bei einem Endplatz, wenn der Anspruch nicht noch höher sein muss.


    Bei den PS wird tatsächlich meist schärfer auf eine gewisse Qualifikation geachtet, als bei Endstellen, da viele Hunde, die erstmal in PS gehen, ja auch einen gewissen Nachholbedarf haben.


    Übrigens durfte ich bei meir Orga die Interessenten selber auswählen und auch entscheiden, ob sie die Richtigen fürs Hundi sind. Natürlich habe ich auch Rücksprache gehalten und hätte ich zig Interessenten abgelehnt, hätte die Orga da schon was zu gesagt :headbash: Nun ja, mein Pflegie ist ja letztenendes geblieben :D

  • Zitat

    Übrigens durfte ich bei meir Orga die Interessenten selber auswählen und auch entscheiden, ob sie die Richtigen fürs Hundi sind.


    So war das bei meiner auch! Jede Seite hatte ein Veto-Recht gehabt. Hat eine Seite einen (in ihren Augen) passenden Kandidaten gehabt, der der anderen Seite aber absolut nicht gefiel - konnte diese ihr Veto einlegen und Hund wurde nicht dorthin vermittelt. Wobei es bei unserer Orga noch nie vorkam, das die Orga ihr Veto einlegte (andererseits aber schon). Es ist auch enorm wichtig, das die PS bei der Vermittlung eine (Haupt-)Rolle spielt, denn nur sie kennt den Hund so gut und weiß, zu welcher Art Mensch und in welche Umgebung er muss.

  • Bei "meiner" Organisation kann ich auch mitreden wer den Hund bekommt und wer nicht :)


    Ich sehe es genauso wie LisaSaar: bei so einer Organisation weiß man ja meistens ziemlich viel über den Hund, bei mir ist das anders, da ich fast immer ein Überraschungspaket bekomme ;)

  • Zitat

    Ich sehe es übrigens auch wie biewer: Pflegestellen leisten eine sehr wichtige Aufgabe und von daher sind bei einer Pflegefamilie die gleichen Kriterien anzusetzen wie bei einem Endplatz, wenn der Anspruch nicht noch höher sein muss.


    Gutes Posting!


    Den letzten Satz möchte ich gerne besonders unterstreichen. Ein gute Pflegestelle muss mehr leisten als eine gute Endstelle.


    Von den beschriebenen Umständen her ist bei Dir (in Kombination mit Deiner Familie) ja generell nichts gegen eine Hundehaltung einzuwenden, wenn der Hund denn passt. Aber bisher scheint es mir, als sei die Überlegung, was eigentlich der Unterschied ist zwischen einer Endstelle und einer Pflegestelle, noch zu kurz gekommen.


    Natürlich kommuniziert eine Pflegestelle auch gewisse Anforderungen an den Hund, damit sie ihn überhaupt aufnehmen kann (z.B, Katzenverträglichkeit, Rudeltauglichkeit etc.) Dennoch braucht ja nicht jeder TS Hund eine Pflegestelle -- meist sind es die, die schwer zu vermitteln sind oder im TH nicht klar kommen. Also Hunde, die besonders gestresst und / oder verhaltensauffällig / verstört / ängstlich sind -- oder eben alte / kranke Tiere, die gepflegt und gepäppelt werden müssen. Die Hauptaufgabe einer Pflegestelle ist, den Hund überhaupt vermittelbar zu machen und die Vermittlung vorzubereiten.


    Das bedeutet, es reicht nie, sich wie beim eigenen Hund zu fragen: okay, was müssen wir trainieren, damit er in unser Leben passt? Die Hauptfrage ist: was müssen wir erreichen, damit er möglichst gute Vermittlungsschancen hat, damit er also in das Leben anderer passt? Und möglichst so zu arbeiten, dass sich der Kreis der passenden Personen so vergrößert, dass der Hund tatsächlich eine Vermittlungschance erhält. Intensive Arbeit in vielen Fällen -- um den Hund dann in das neue Zuhause zu entlassen und mit einem anderen Hund wieder von vorne anzufangen.


    Eine lohnende Arbeit, aber ganz besondere Anforderungen. Habt Ihr das von dieser Seite her auch schon betrachtet? Dass du Agility mit ihm machen kannst, ist super - dass dein Vater ihn mit zur Arbeit nehmen könnte auch. Aber das ist ja nicht alles. Das Ziel ist die Vermittlungsfähigkeit.


    Ich will es dir nicht ausreden, aber man sollte schon zumindest eine gute Idee haben, worauf man sich einlässt.


    Ansonsten: die meisten TH geben Hunde nur in Pflegestellen, wenn es aus o.g. Gründen nötig ist, und die meisten haben ihre Stammpflegestellen. Du wirst wahrscheinlich mit Organisationen arbeiten müssen, die kein TH betreiben. Da gibt es ja auch gute Orgas, die immer wieder suchen.


    Und die Finanzen: Normalerweise gehen Futter, Ausstattung, Training und Hundesteuer auf Kosten der Pflegestelle. Tierarztkosten (wenn sie VORHER besprochen sind) und Versicherung auf Kosten der Orga. Andere Regelungen sind sicher möglich, aber das ist normalerweise der Standard.


    Und ganz wichtig: was passiert, wenn du ihn nicht mehr halten kannst, wegen Studium oder auch ggf. wegen Überforderung? Du darfst ihn nicht vermitteln oder anderweitig unterbringen, denn er wird nicht Dein Hund. Du hast keine Rechte an ihm. Also Augen auf bei der Auswahl der Orga oder des TS-Vereins, mit dem man arbeitet. Wenn die nicht zuverlässig sind, dann hast du ein Problem. Einen Hund, den du nicht weitergeben darfst -- und eine Orga, die ihn nicht abholt.


    Alles gut durchdenken, und wenn es dann immer noch ein Pflegehund sein soll: viel Spass und gutes Gelingen.

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