Riesen Problem mit meinem Hund

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    Nur als Anregung: wenn der Mann künftig mehr mit dem Hund unternimmt, ihn füttert etc., kann es evtl. gelingen, ihn als weitere Bezugsperson verstärkt einzubinden. Evtl. macht der irgendetwas anders, kann dem Hund auch (zB durch Körpersprache oder Stimme, Gestik/Mimik) besser Sicherheit vermitteln in "gruseligen" Situationen bzw. besser "führen", und das Problem könnte so von ner neuen Seite angegangen werden.

    Zum Gewitter: meine Frieda hat anfangs auch immer "geplärrt" bei Gewitter. Ich habe dann an Silvester o.ä. den Hund in einen möglichst abgelegenen Raum gebracht (am besten Hobbyraum im Keller oder so, wenn vorhanden, oder Rollos runterlassen zur Abschottung gegen Lärm), dazu mittellaute Radiomusik (mit Batterie statt Strom bei Gewitter...), und selbst am besten völlig relaxt dazusetzen, die Box dazustellen zum Zurückziehen (dazu aber langsam dran gewöhnen - wenn der darin schonmal vor lauter Panik alles hat laufen lassen, wird sie nicht (mehr) positiv verknüpft sein für Paniksituationen), sich unterhalten, oder mit dem Hund ein ruhiges Spielchen spielen etc. inzwischen kann ich mit ihr bei Gewitter rausgehen, und sie bleibt recht cool, da kommt vielleicht mal ein einzelner Beller beim Gewitter, aber das war´s. Nur Feuerwerk in ihrer Nähe, das kann sie nicht einschätzen (ist ja blind), da kreischt sie weiterhin - aber das kann man ja mit der o.g. Maßnahme (abgelegener Raum mit Musik, o.ä.) verhindern. Muß ja nicht Punkt Mitternacht an Silvester Gassi gehen.... ;-)

    Habt Ihr schon mal probiert, an Silvester Euch mit Freunden mit nem souveränen Hund zusammenzutun und auszutesten, ob ein cooler Hund Eurem etwas Sicherheit geben kann und "abfärbt" mit seiner Ruhe? Oder irgendwohin zu verreisen, wo keine Leute feiern? (einzeln gelegener Ferien-Bauernhof auf dem Land oder sowas) Einfach, um den Lärm zu umgehen.

    Gegen die Empfindlichkeit im Alltag weiß ich nix, gesundheitlich durchchecken auf alle Fälle, klar. Aber ansonsten würd ich echt unbedingt nen Trainer nochmal draufschauen lassen (das Tierheim Nürnberg hat doch den Herrn Combé! Hast ja geschrieben, Ihr kennt den - und: ER kennt den Hund!), evtl. macht Ihr ja unbewußt was falsch mit den Alltagsgeschichten, reagiert so, daß der Hund was mißversteht, oder wie auch immer - da kann jemand, der vor Ort mal draufschaut, evtl. besser weiterhelfen. Evtl. kennt der auch Leute, die weiterhelfen können, falls es tatsächlich zur Abgabe kommen müßte, oder hat einfach noch ein paar noch nicht ausprobierte ideen für Euch im Hinterkopf.

    Wenn draußen irgendwo Lärm kommt - wie reagiert Ihr? Hat er Zeit zum In-Panik-Verfallen, oder seid Ihr schneller? Könntet z.B. bei nem Knall mit einem freudigen und lauten "Ooooooh - heyyyyy! Auf geht´s!" zu rennen beginnen, wenn er gerne läuft. Ist dann quasi ne Bestätigung und lenkt auch vom Lärm ab, und hat den Vorteil, der Hund kann einerseits den Streß durch Bewegung abbauen, hat andererseits keine Zeit mehr, "rumzuspacken", weil er ja mitrennen muß. Das Ganze dann, wenn er nicht mehr panisch läuft, sondern Spaß hat, mit einem Spielchen langsamer werden lassen und ihn wieder "runterfahren" lassen. So könnte er den Lärm evtl. sogar mit was Positivem verknüpfen: auf Knall folgt Rennspiel (geht natürlich nur, wenn Ihr schnell genug reagiert, und ne Sekunde Zeit habt, bevor er total panisch loslegt, sprich, solang er noch halbwegs ansprechbar ist - wenn das der Fall ist bei ihm).

    Grundsätzlich machen wir das mit Jubeln ständig wenn es donnert. Wir laufen dann auch auf den Balkon und tuen so als freuen wir uns den Lärm - Dem Hund scheint es aber egal zu sein was wir machen, er schaut vll kurz auf uns und dann verkriecht er sich wieder in eine Ecke. (Meistens die Eingangstür) Und fängt an an der zu lecken und dann auch an dieser zu kratzen und beissen. Also in meiner letzten Wohnung hat er den Teppich im Wohnzimmer ausgerissen und die komplette Badezimmertür zerbissen, da musste eine neue rein. Bei meinen Eltern hat er auch schaden angerichtet.

    Sobald er ein Geräusch hört, was ihm nicht gefällt - Dann ist er nicht mehr ansprechbar. Er hört mich mehr wenn ich ihn auf sein Platz schicke.

    Ich und mein Mann haben uns heute noch unterhalten. Unser Problem ist einfach das Beissen und Kratzen in der Wohnung aus Panikreaktion - Er schlug eventuell ein Maulkorb vor (Einen aus Metal wo er noch trinken kann) und eventuell gibt es ja solche Hundeschuhe - Die er nicht ausziehen kann. Unsere Eingangstür haben wir jetzt mit einem Metallschutz gesichert, damit er nicht viel Schaden anrichten kann. Aber die Badtür is schon demoliert. :mute:

    Ja das mit dem Trainer + Arzt werden wir aufjeden Fall machen. Vielleicht machen wir ja grundsätzlich etwas falsch.

  • Ich versteh nicht wie man darauf kommt dass die TS bis Jetzt noch nix unternommen hat.
    So wie ich es verstanden hab war die beim Hundetrainer und -psychlogen.
    Und da die Tipps nicht gefruchtet haben wendet sie sich nun hier ans Forum. Das ist nun wirklich kein Grund sie nieder zu machen.
    Gut, der Tipp den Hund mit Eierlikör betrunken zu machen ist sehr, sagen wir mal ungewöhnlich. Aber das muss jeder selber wissen.
    Zudem denke ich auch dass man die Situation erstmal abwarten sollte. Oft stellt man es sich schlimmer vor als es in Wirklichkeit eintritt. Auch ist die "Gewittersaison" bei der Geburt des Babys erstmal vorbei.

  • Zitat

    Natürlich kann man nicht pauschalisieren aber wieso sollte es bei Klimperwimper denn nicht funktionieren mit Hund und Kind ?? Keiner hier und auch Klimperwimper nicht kann vorhersagen, wie der Hund auf das Kind reagiert. Es kann doch sein, dass er es absolut als Familienmitglied respektiert und es innig liebt !

    Dazu kommt, dass Klimperwimper eine alten Hund hat, der nicht mal gerne Gassi geht (sie muss ihn dazu ja fast drängen) und ich es bei einem jungen aktiven Hund viel anstrengender finde, den trotz Baby auszulasten ! Und auch DAS bekommen viele auf die Reihe und geben den Hund nicht ab!

    Ich zitiere mal eine liebe Freundin, die auch einen schwierigen Hund hatte und der ich uneingeschränkt zustimme:


    Es geht mir auch nicht darum ob der Hund das Baby akzeptiert. Ich denke da wird es kein Problem geben. Nur halt dann wenn es Gewittert. Er ist dann unberechenbar und springt überall hin, das hat er sogar schon mit der Babywiege gemacht. Reinspringen und anfangen darin rumzuschabben. Unsere Angst ist dann einfach, dass er das auch macht wenn das Baby drin liegt. Klar muss ich dann schneller reagieren, aber manche Geräusche wie z.b bohren kommen ganz plötzlich. Er weiß dann selbst nicht was er tut, er kratzt mich ja auch bei Gewitter wenn ich ihn festhalten will.

  • Zitat

    Ich versteh nicht wie man darauf kommt dass die TS bis Jetzt noch nix unternommen hat.
    So wie ich es verstanden hab war die beim Hundetrainer und -psychlogen.
    Und da die Tipps nicht gefruchtet haben wendet sie sich nun hier ans Forum. Das ist nun wirklich kein Grund sie nieder zu machen.
    Gut, der Tipp den Hund mit Eierlikör betrunken zu machen ist sehr, sagen wir mal ungewöhnlich. Aber das muss jeder selber wissen.
    Zudem denke ich auch dass man die Situation erstmal abwarten sollte. Oft stellt man es sich schlimmer vor als es in Wirklichkeit eintritt. Auch ist die "Gewittersaison" bei der Geburt des Babys erstmal vorbei.

    Dann ist da aber die Neujahrs-Zeit und bei Silversterkrachern reagiert er genauso panisch und es gewittert leider nicht nur einmal im Jahr, sondern des öfteren. Genauso wie eine Bohrmaschine, die kommt auch einpaar mal zum Einsatz bei unseren Nachbarn.:mute:

  • Wir wollen ihn auch nicht abgeben. Er gehört zu der Familie auch wenn er uns mit seinen Macken in den Wahnsinn treibt. Ich weiß dass wenn ich ihn ins TH abgebe, er keine neue Familie bekommt - Und das will ich den Burschen nicht antuen. Deswegen bin ich hier um einpaar hilfreiche Tipps zu bekommen. Das mit der Schilddrüse habe ich z.B gar nicht gewusst. Wird auf die TO-DO Liste gesetzt.

    Ich habe auch keine Angst dass er mit dem Baby nicht klar kommt. Wir haben viele Kleinkinder in der Familie die er akzeptiert. Sie spielen auch mit ihm und er bleibt ruhig. Nur wenn es ihm dann nach einer Zeit auf den Keks geht, dann knurrt er und dann tue ich ihn auch in ein anderes Zimmer.

    Unser Problem war einfach dieser: Ich mit unserem Baby auf dem Arm, welches weint und essen will und ein verstörrter Hund, der bei Gewitter unsere Möbel zerbeisst und auf gar nichts reagiert. Vielleicht wird das für mich alleine auch zu viel - Das kann ich momentan nicht sagen. Mein Mann muss leider auch arbeiten. :/

  • Ersteinmal Danke für die vielen Tipps, und auch danke an die, die den Thread ganz lesen.

    Um es für die lesenfaule Zusammenzufassen:

    Bobby, fast 11 Jahre, hat extrem Angst vor Gewittern.
    Im Alltag ist er ein ruhiger, bescheidener Hund. Er geht auch nicht gerne Gassi.Ein kleines Beispiel:
    Beim letzten Mal hatte er es mit totstellen versucht. Bobby, los wir gehen Gassi. Bobby fällt auf den Boden als hätte er eine Kugel gefangen. Bobby, auf gehts, Gassi!! Bobby nimmt Anlauf und springt in seine Hundehütte. Ha, da kriegt er mich nicht! Tja, das Dach kann man hochklappen, Pech gehabt. :)
    So erheitert er uns täglich. Anders sieht es aus wenn das Donnern anfängt. Das Gehirn schaltet ab, Bobby rennt irgendwo in eine Ecker und versucht was zu zerbeissen. Die Psychologien meinte das dient ihm zum Stressabbau. Ich hatte ihm ein paar Knochen gekauft, so Teile aus Haut wofür er für eines fast eine Woche brauch. Bei Donner bleibt es links liegen.

    Wir haben die letzten Wochen / Monate geschätze 20 Nächte wachgelegen und uns um ihn gekümmert. Als es einmal Tagsüber donnerte, musste ich von der Arbeit nach Hause fahren weil er in der Schreibtischecke saß, an Stromkabel geknabbert hatte und meine Frau aufgrund der Schwangerschaft nicht an ihn rankam.

    Wir wollen Bobby ungern abgeben, wir haben schon viel versucht. Und ich bitte darum Sprüche wie "Warum habt ihr dann einen Hund" etc zu unterlassen. Stellt euch lieber vor wie das ganze abläuft wen es donnert, Bobby die Wohnung zerstören will und ich nicht zu Hause bin. Ein Neugeborenes und ein, nur bei Bohren und Donnern, verrückter Hund, den wir aber trotzdem gern haben. Und dem ich kein Leben im Tierheim wünschen will, er hat die ersten 5 Jahre seines Lebens schon genug schlimmes erlebt.

    Danke!

  • Huhu :) ich finde deinen Einsatz toll!
    Als kleine Überlegung:
    Wie wäre es wenn er daheim immer ein Geschirr anhat mit einer ganz leichten leine? So kannst du schnell reagieren und ihn wegbringen/abhalten vom beißen!
    Und wie wäre es mit ner Geräusche cd? Habt ihr ein thundershirt probiert?

  • Von mir auch Daumen hoch für euren Einsatz!!! Alle Vorwürfe hier finde ich einfach nur unangebracht und mehr als unnötig.
    Ich bin selber 2fache Mutter und würde nie im Leben das Wohlbefinden oder die Gesundheit meiner Kinder riskieren. Auch nicht für den tollsten Hund der Welt.

    Allerdings werden hier ja Lösungen gesucht, sollte es auf eine Abgabe rauslaufen, hat es sich die TE zusammen mit ihrem Mann sicher nicht leicht gemacht.

    Für die Erziehungsprobleme kann ich leider keinen Tip geben, einen Vorschlag hätte ich aber: schildere doch deinen Nachbarn die Situation und bitte sie, die Bescheid zu geben, wenn sie anfangen zu bohren oder sonstigen Krach zu machen. Dann hast du die Möglichkeit zu reagieren.
    Und Gewitter kommen ja eigentlich auch nicht von jetzt auf sofort, da sind ja Vorzeichen da und du kannst, zumindest in Hinblick auf das Baby, den Hund so sichern, daß er nicht ans Babybett etc. kommt.

    Deine Bedenken kann ich wirklich aus ganzem Herzen verstehen. Als mein erstes Kind zur Welt kam, hab ich mir auch sehr viele Sorgen gemacht, wie das mit Kind und Hund laufen wird, und das, obwohl mein damaliger Hund ein absolutes Schaf war. In deinem Fall sind die Sorgen ja definitiv berechtigt, wahrscheinlich noch verstärkt durch Schwangerschaft samt Hormonumstellung, und halt die Unsicherheit, was da alles auf dich zukommt.

    Ein Baby ist ein Fulltime-Job, ich hatte ein Schreibaby, das musste ich fast wirklich 24h/Tag auf dem Arm tragen. Geschlafen hat die Maus nur, wenn ich dabei lag (was ich dankbar angenommen habe :D ).
    Ich bin ehrlich, dazumal wäre ich mit Schreibaby und nicht ganz einfachem Hund definitiv NICHT klargekommen. Jeder hat eine andere Belastungsgrenze, und das sollte alle anderen tolerieren. Vorwürfe bringen nichts.

    Liebe TE, ich wünsch dir wirklich alles alles Gute, ein gesundes Baby und daß ihr die Probleme mit eurem Hund in den Griff bekommt oder, falls nicht, ihr das beste Zuhause der Welt für ihn findet. Meine Daumen sind gedrückt.

  • Zitat

    Huhu :) ich finde deinen Einsatz toll!
    Als kleine Überlegung:
    Wie wäre es wenn er daheim immer ein Geschirr anhat mit einer ganz leichten leine? So kannst du schnell reagieren und ihn wegbringen/abhalten vom beißen!
    Und wie wäre es mit ner Geräusche cd? Habt ihr ein thundershirt probiert?

    Das haben wir auch schon probiert. Aber er zieht sie einfach aus. :mute:

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