Hund bei Problemen abgeben????Kann mich nicht trennen

  • Gute Frage von YorkieFan.
    Einige Menschen schmeißen paar Leckerlis ins Gras, lassen den Hund suchen und sagen: Dit war jetzt Nasenarbeit!
    Andere verstecken den Dummy 5m vor dem Hund im niedrigen Gras und sagen dann auch, das war Nasenarbeit.
    Andere mantrailen, andere machen ZOS, also, was genau verstehst du unter Nasenarbeit? Wie abwechslungsreich ist die Nasenarbeit? Wie häufig und wie lange ist die Nasenarbeit? Wie wurde sie aufgebaut?
    Und ja, Agility kann den Hund, wenn's falsch aufgebaut wird, hochpushen. Aber so ein junger Hund MUSS einfach die Möglichkeit haben sich mal richtig auszupowern! Wann und in welcher Art darf er das denn bei dir?
    Auslastung ist nicht nur mentale Auslastung, auch körperliche Auslastung ist enorm wichtig.

  • ok ich seh schon ich mache einiges falsch, zweifle mittlerweile auch, ob ich eine gute Hundetrainerin erwischt habe. Nasenarbeit sieht bei uns tatsaechlich so aus, dass er sitzt und ich in der Zeit Futter verstecke, welches er dann sucht.Ist also zu einfach???
    Koerperliche Auslastung hat er halt nur durch Spaziergaenge und freies toben im Garten.Ich denke ihm fehlt auch der Kontakt zu Artgenossen, er spielt sehr gerne mit anderen Hunden, ist dann auch zufriedener, aber leider finde ich hier nicht die richtigen Spielkameraden. Ich lebe in den USA, und ich denke HuSchu sind hier schon ein bisschen anders als in D.
    Was ratet ihr mir genau zur Auslastung?

  • Also ich glaube, das die Nasenarbeit zwar ein Anfang ist, so wie du sie bis jetzt machst, aber viel zu einfach ist!
    So kann man anfangen, aber es sollte sich dann schon steigern. Hast du mal an Apport Training gedacht? Also mit einem Preydummy (=Futterdummy)? Das mache ich mit meiner Jagdhündin Maya. Oder auch ZOS (Zielobjektsuche) wäre (für die Nasenarbeit) bestimmt interessant!
    Aber wie gesagt, ich bin der Meinung, das beides stimmen muss. Körperliche und mentale Auslastung.
    Wie lange, wie weit, wie oft geht ihr denn so spazieren?
    Und ja, ich kann mir auch vorstellen, das in den USA die Trainer anders sind. Kenne mich da aber so gar nicht mit aus, kann dir also diesbezüglich nicht helfen! Sorry ..

  • Bevor wir über Beschäftigungsmöglichkeiten reden, die gut und wichtig sind, würd ich erstmal über Grenzen reden?
    Was machst du wenn er dieses Verhalten zeigst?
    Das ist ein massives Fehlverhalten, was der Hund da zeigt und da würd ich noch massiver korrigieren...(und natürlich jeden Schritt in die Richtung die ich will positiv bestärken)...und hey...das ist ein sensibler Sheltie...den krig ich doch damit...

  • Es hört sich für mich auch so an, als sei die Maßregelung der Kinder nicht das eigentliche Problem, sondern die grundlegende Erziehung und Beschäftigung mit dem Hund. Meistens sind solche Verhaltensweisen nur eine Äusserung von einem anderen Problem. Damit ist das ganze Paket Mensch-Hund-Beziehung gemeint.

    Seit wann habt ihr den Hund (Welpenalter), welche Regeln gelten für ihn und zwar immer? Darf er ohne Signal fressen, hat er Futter und Spielzeug immer zur Verfügung, darf er aufs Sofa, ins Bett, hat er einen zugeordneten festen Platz auf den ihr ihn schicken könnt und wo er auch bleibt. Darf er immer alles gleich, also hinterm Ball hersprinten, sofort beim Spaziergang von der Leine, losrennen wann es ihm beliebt usw.? Gibt es Momente wo er Geduld gelernt hat? Darf er zur Tür rennen wenn es klingelt? Kriegt er was vom Tisch oder wird ihm sonstwie beim Betteln nachgegeben? Gibt es Regeln oder Rituale beim Spaziergang? Wird er für anderes Fehlverhalten von euch gemaßregelt und vor allem wie? Nein rufen bringt in solchen Situationen meisten nicht.

    Die beschrieben Situation: der Hund ist viel zu aufgeregt in diesem Moment. Er meint er müsse die Aufgabe übernehmen und Klarschiff machen. Für den Hund ist da kein Spaß sondern Streß. Vermutlich wird er den Eindruck haben, dass ihr das nicht regeln könnt, also muss er ran und ist damit überfordert. Meiner Meinung nach müsste es insgesamt schon mal besser werden, wenn ihr ganz klare Regeln für den Hund habt und zwar in jeder Situation: Fressen, Spielen, Gassirunden, Beschäftigungen, Betteln, Geduld und Frust oder auch Impulskontrolle usw., Leinenführigkeit, Fuß laufen usw.....
    In einem Moment, wo ein Verhalten abgebrochen werden muss würde ich erstmal auf Worte verzichten, denn das klappt ja nicht wie ihr schon probiert habt und der Hund nimmt euer Gerede eh nicht für voll. Beruhigen und zureden tunlichst unterlassen. Man kann den Hund nicht verbal beruhigen in so einem Moment. Eher verstärkst Du das Verhalten damit. Für das Abbrechen würde ich einen kompetenten Trainer ins Haus holen!!! Eine relativ sanfte Variante, nachdem ihr alle anderen Regeln im Alltag geändert habt und das wird 1-2 Monate dauern, ist ihn mit Wasser zu bespritzen. Das geht am besten mit einer Wasserflasche. Oder auch Kaffeebohnen o.ä. in eine Plastikflasche füllen und ihm vor die Füße schmeißen: TIMING > immer dann wenn er schon den Ansatz hat zu fixieren, hinter her zu rennen usw. Nicht danach, dann ists vorbei und er weiß nicht wofür er gemaßregelt wird. In der Regel reagieren alle Hunde darauf sehr beeindruckt.

    In den Keller stecken verlagert das Problem nur. Er kann dann einfach nicht mehr maßregeln. Aber wie gesagt, hier scheint das Komplettpaket nicht zu stimmen. Die Tipps mit der Schleppe und raus- bzw. reinbringen sind auch sinnvoll. Wichtig finde ich auch, die Situation langsam zu steigern. Erst spielt nur 1 Kind und rast rum, wenn er das erträgt, dann 2 usw. Teste doch mal was er macht wenn Du und Dein Mann kreischend durch den Garten rennen, ich vermute er zeigt bei euch das gleiche Verhalten.

    Wenn er an der Leine im Garten sitzt und bellt, kreischt usw. dann müsst ihr da auch mal durch. Ihr müsst unbedingt an seiner Frusttoleranz arbeiten, Geduld und Impulskontrolle üben. Und es hilft ggf. wenn Du das nicht ganz alleine machen musst, sondern Deine ganze Familie hilft. Auch die Kinder müssen wissen was sie dürfen und was nicht und was der Hund darf und was nicht. Das Komplettpaket funktioniert nur wenn ihr in die gleiche Richtung arbeitet.

  • LisaSaar, wir gehen taeglich 3 mal 30 min, weil im Moment Ferien sind, sonst aber auch schon mal laengere Spaziergaenge in Parks.
    Sleipnir,wenn er die kinder angeht unterbinde ich das Verhalten sofort, indem ich ihn aus der Situation raushole, er muss dann rein. Wie kann ich das noch massiver korrigieren? Ist es falsch, so wie ich es mache? Ich diesen Situation bekommt er das Kommando aus, was er ja auch befolgt. Aber er startet neue Versuche.
    Dass mit dem sensiblen Sheltie sagt mir jeder, so einfach zu erziehen...........Ich denke er weiss auch was er darf und was nicht, da er es aber immer wiederr versucht, nehme ich an, dass er mich vielleicht nicht ernst nimmt.
    Wie mache ich ihm also klar, dass er immer hoeren muss?Ich tue bewusst nichts, was ihn galuben lassen koennte, dass er aufpassen muss oder dass er Rudelleiter ist.

  • Asle danke fuer den ausfuehlrichen Rat. Ja, der Hund hat feste Regeln, er bekommt Futter immer als letzter (wir haben noch 2 Katzen), und wartet auch brav direkt vor dem Napf bis ich das ok gebe.Spielzeug hat er immer zur Verfuegung, aber nicht jedes.Er darf nicht aufs Sofa und nicht aufs Bett, durfte er aucfh noch nie. Ich lasse ihn draussen nie von der Leine, da er bei kleinster Ablenkung jedes Rufen ignoriert.Er darf also nicht immer sofort alles und diese Regeln gab es schon immer, vom Welpenalter an. Er hat seinen festen Platz im WZ, wo er aber nicht freiwillig bleibt, wenn es z.B. klingelt, er ist dann sehr aufgeregt. Schicke ihn immer zurueck, er steht aber wieder auf. Das gleiche ist draussen, er ist immer sehr aufgeregt und fuer jeden Reiz empfaenglich.
    Ich habe ihn zur Pflege bekommen, als er 2 Monate alt war. Er wurde in einem sehr grossen, schlechten Tierheim in Russland gefunden.Er wurde wahrscheinlich zu frueh von der Mutter getrennt, die Vermutung ist, dass der Vermehrer ihn wegen Fehlfarbe nicht wollte. es war schwer fuer ihn damals ein zu Hause zu finden und er ist mir dann einfach zu sehr ans herz gewachsen und ich ahb ihn behalten.

  • Also wenn ich das mit meinem Hundetier mal vergleiche dann hat euer Hund keine festen Regeln. Beim Futter geht es nicht unbedingt um die Reihenfolge, sondern eher darum dass er nicht von sich auch rangehen darf, aber das machst Du ja. Spielzeug bin ich zwiegespalten. Meine hat es manchmal zur Verfügung, aber sobald sie anfängt ständig Spiele einzufordern kommen sie weg. Sofa und Bett ist kein Problem, wenn der Hund seinen Status kennt, aber unten ist in eurem Fall wohl auch erstmal besser.

    Zitat: "Ich lasse ihn draussen nie von der Leine, da er bei kleinster Ablenkung jedes Rufen ignoriert."
    Das ist schon mal so ein Punkt. Der Hund würde Dich nicht ignorieren, wenn Du für ihn spannend wärst und Du bis zum Erbrechen Abrufsignale trainierst. Die Bindung zwischen euch ist also scheinbar nicht so optimal. Gerade dem Welpen/Junghund hätte ich das Freilaufen eher gestattet, denn zu dieser Zeit kleben sie oft noch an den Füßen. Alles andere scheint spannender zu sein als Du. Da gibt es verschiedene Varianten das zu trainieren. Wenn Du ihm nicht zutraust ohne Leine zu gehen, dann verlagerst Du auch hier die Problematik. Hört nicht, also immer an der Leine. Angleint interessiert er sich auch nicht für Dich nur er kann eben nicht weg. An der Leine lenrt der Hund nicht ohne Leine laufen. Ihr müsst an der Bindung arbeiten! Das ist eine wichtige Grundlage für alles. Der Hund lernt dadurch auch sich an Dir zu orientieren. Das geht durch viele Spiele, Beschäftigung und Grenzen. Schleppleine ich hör die trapsen. Auch hier würde ich einen kompetenten Trainer holen.

    Zitat:"Er hat seinen festen Platz im WZ, wo er aber nicht freiwillig bleibt, wenn es z.B. klingelt, er ist dann sehr aufgeregt. Schicke ihn immer zurueck, er steht aber wieder auf."
    Wenn ihr das konsequent geübt hättet, dann würde er nicht mehr aufstehen. Das ist zwar ermüdend und man braucht eine Engelsgeduld, aber wenn Du ihn ablegst und er bleiben soll, dann sag 1x das Kommando und wenn er danach aufsteht musst Du ihn jedes Mal wieder zurückbringen auf seinen Platz. Bis Du vor Wut platzen könntest. Du musst den längeren Atem haben als Dein Hund. Das ist meiner Meinung nach eine goldene Grundregel der Hundeerziehung. Durchsetzungsvermögen. Lass den Postboten stehen und bring Deinen Hund zurück auf seinen Platz. Es zahlt sich irgendwann aus, wirklich!

    Zitat:"er ist immer sehr aufgeregt und fuer jeden Reiz empfaenglich."
    Davon bin ich überzeugt. Mein Hund auch. Und trotzdem muss er gerade das lernen. Alle Situationen in denen er aufgeregt kreischt und keine Ruhe findet müsst ihr aufsuchen. Plätze wo viele Hunde toben, laute Straßen (wohnt ihr ländlich oder urban?), Bahnfahren usw. und so fort. Ball werfen, Hund darf erst los wenn Du es sagst. Und mit kleinen Schritten anfangen damit ihr auch Erfolgserlebnisse habt. Der Hund wird lernen in diesen Momenten gelassen zu bleiben. Das gleiche gilt für die Kinder im Garten.

  • Ich würde erstmal Ruhe reinbringen, und das heißt, nicht die Situationen suchen, in denen Diksussionsbedarf besteht. Denn der besteht, euer Sheltie nimmt euch überhaupt nicht für voll und entscheidet alles alleine, deshalb maßregelt er die Kinder, denn ihm gefällt vermutlich das hektische Verhalten von ihnen nicht.
    Anstatt ihn immer wieder auf seinen Platz zu bringen würde ich nen Haken in die Wand machen und dort anleinen. Entweder er fügt sich nach einer Weile (das kann dauernd und wird mit Fiepen oder Bellen einhergehen) oder er ist so im falschen Film, dass du ihn unterbrechen musst.
    Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, bei einem so sensiblen Hund reicht vermutlich aus, ihn mal kurz zur Ruhe zu bringen, indem du ihn dazu bringst, dass er sich hinlegt und sich entspannt.

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