Hund ohne Ende quengelig und anhänglich

  • Unser Diego (mischling unbekannter Herkunft, ca. sieben Jahre alt) geht mir im Augenblick echt ein bißchen auf den Zeiger.

    Es wurde ausgiebig spazieren gegangen, er wurde zu Hause bespielt, es wurden Suchspiele, Tricks und Gehorsamsübungen gemacht, es gab Futter, Trinken, Leckerlie.

    Und trotzdem ist er gerade der unzufriedenste Hund, wo gibt. Er rennt er mir auf Schritt und Tritt nach - wir sind viel draußen zur Zeit - setzt sich dauernd auffordernd vor mich hin oder schleicht um mich rum, guckt mir das Essen vom Teller und den Kaffee aus dem Becher und ist mit nichts zufrieden. Quengelt ohne Ende wie ein Kleinkind. Hören kann er zur Zeit gar nicht, alles muss man ihm dreimal sagen und auch dann meint er gleich wieder, selbsttätig schwenkend den Befehl, egal ob "sitz", "platz" oder sonstwas aufheben zu können. Das alles hatten wir auch schon mal sehr viel besser.

    Ich mach ihm immer schon immer die Tür vor der Nase zu und laß ihn stehen, wenn er mir wieder nachrennt. Trotzdem nervt es ohne Ende. Ich muss auf dem Stuhl nur meine Sitzpositon ändern, schon springt er auf und ist in Hab-acht-Stellung. Könnt ja was spannendes passieren.

    Wir fahren nächste Woche in den Urlaub und so wie er zur Zeit drauf ist, hab ich null Bock, ihn mitzunehmen. Ey, ich will mich erholen und mich nicht die ganze Zeit über den Hund ärgern!

    Hat einer Ahnung, was mit ihm ist und wie wir ihn wieder "auf Spur" bringen?

  • Vielleicht tut ihm was weh oder er braucht auch einfach nur mal Urlaub ?
    Hat sich irgendwas grundlegendes bei euch verändert, irgendwas was ihn verunsichert ?

  • Hey,

    ich würde ihn von der Beschäftigung her runterfahren.
    Also normale Spaziergänge ohne großartiges bespielen.
    Gängige Kommandos wie Platz, Bleib und Sitz oder Fuß können eingebaut werden und sollten dann aber konsequent durchgesetzt werden. Alles was ihn aufpuscht weglassen.
    Zuhause ignorieren. Läuft er wieder einmal hinterher, ruhig mal anbinden draußen im Garten am Baum oder so und wenn er ruhig ist einen Kauknochen zur Belohnung.

  • Zitat

    Hmm, wie oft wurde denn der Hund früher bespielt, mit ihm gearbeitet und gekuschelt?

    Wie konsequent warst Du am Anfang mit ihm?

    Wie lange hast Du ihn schon?

    Wir haben ihn fast genau vier Jahre und waren eigentlich immer sehr konsequent.

    Bespielt/mit ihm gearbeitet wird immer mal mehr, mal weniger, je nach Zeit (wenn einer von uns Urlaub hat, so wie gerade, oder an den Wochenenden) mehr, in der Woche, wenn tausend Sachen anliegen, auch mal weniger, aber immer sehr regelmäßig während der abendlichen Gassigänge.

    Gekuschelt wird immer -während wir abends vorm Fernseher sitzen oder draußen, wird er fast durchgängig gekrault. Und sonst über'n Tag verteilt auch.

  • Eigentlich... schon ein wort in diesem Zusammenhang über das ich falle.

    Ebenso über den Rest der Erklärungen.

    Fakt ist, wenn man einen Hund über vier Jahre hat, dann schleicht sich der Alltag ein und was am Anfang ganz bezaubernd war, das nervt nun.

    Ihr habt vermutlich am Anfang viel mit dem Hund gemacvht und jetzt ist es für Euch anstrengend-> Ergo fahrt Ihr das runter.

    Nur das versteht der Hund nicht und will natürlich seine Beschäftigung-> Auch logisch, denn Ihr habt ihm das ja so beigebracht.

    Fahrt die Beschäftigung ein Stück weiter runter und haltet das kontinuierlich.

    Schickt den Hund auch ruhig mal auf seinen Platz und haltet ihn dort ein Weilchen.

    Raumwechsel, dabei kann man wunderschön auch mal die Tür hinter sich schließen.

    Wäre so mein Weg.

  • Tür hinter mir schließen mache ich ja immer schon, ebenso auf seinen Platz schicken und da halten. Nur, dass letzteres zur Zeit gar nicht klappt, weil er gleich wieder aufspringt. Ihn wieder hinschicken und zwar so, dass er dann auch geht, klappt nur, wenn man laut wird.

    Dass er nicht durchgehend beschäftigt wird, kennt er eigentlich (da ist das Wort wieder *g*). Wir sind beide berufstätig, haben zwei Kinder mit zeitintensiven Hobbies, Haus und Garten. Ein Fixpunkt sind die abendlichen Gänge, an denen Gehorsam geübt wird und/oder gespielt wird, bevor er ausgiebig auf eigene Faust schnüffeln gehen darf, während wir joggen. Manchmal gibts auch die eine oder andere Übungseinheit zwischendurch auf der Joggingstrecke. Tagsüber wird halt mal mehr, mal weniger gespielt/gearbeitet, je nachdem, was die Zeit hergibt, und das war von Anfang an so.

    Manchmal habe ich das Gefühl, dass er umso weniger einfordert, je weniger wir machen.

  • Ich weiss nicht, mir klingt das so, als wärest du grad einfach nicht zufrieden mit deinem Hund.
    Die Sachen die dein Hund macht sind nicht so spektakulär.
    Und trotzdem ist er gerade der unzufriedenste Hund, wo gibt. An was machst du das denn fest? ist das nicht deine eigene Interpretation?

    Quengelt ohne Ende wie ein Kleinkind Wie schaut das denn aus?

    Wir fahren nächste Woche in den Urlaub und so wie er zur Zeit drauf ist, hab ich null Bock, ihn mitzunehmen. Ist es das, was eigentlich in dir schlummert?

  • Mir geht ähnliches im Kopf rum wie Gaby, halt in der Kombi, dass so langsam der Hund nicht mehr neu und frisch sondern der Alltag eingekehrt ist.

    Was auch dazu führt, dass man merkt wie eingeschränkt man mit Hund ist und das auch er Dinge fordert und auch einfordert.

    Und das kann bei eigener Erschöpfung auch anstrengend und unangenehm sein.

    Wobei der Hund nur seine Bedürfnisse befriedigt haben möchte und das einfordert, was man sonst so mit ihm gemacht hat.

    Und wenn immer iwas war, dann ist klar, dass er nicht runterfährt sondern eine Erwartungshaltung zeigt.

    Schließlich könnte ja gleich was interessantes passieren.

  • Aber die Erschöpfung ist auch angebracht und durchaus berechtigt. Wie wäre es mal über einen geeigneten Hudesitter nachzudenken?
    Auch wir haben einen sehr kompetenten Hundesitter. (ich weiss gar nicht wie ich dafür danken soll) Allein der Gedanke, dass ich den Sitter habe entspannt mich schon ungemein, auch wenn ich hn nicht in Anspruch nehme.

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