Jagdhund erschießen, wenn es soweit ist?

  • Ich werde den Jagdschein nächstes Jahr machen. Es ist zumindest geplant. Ich wünsche mir, dass ich in einer NOTSITUATION soviel Kraft aufbringe, um meinem eigenen Tier den Gnadenschuss zu geben. Da würde ich mir selbst im Weg stehen.. das weiß ich jetzt schon. Es ist eine menschliche Schwäche....


    Erlösen, weil der Hund alt ist und nicht mehr kann, würde ich aber beim Tierarzt machen lassen. Das ist meine persönliche Einstellung zu diesem Thema.


    Und BITTE... den Jagdschein gewinnt man nicht im Lotto. Es ist eine ziemlich schwere Prüfung und es gibt zum Glück viele Jäger, die es sehr ernst nehmen. Ich jedenfalls hab noch NIE einen besoffenen Jäger getroffen, der Katzen zum Baum schießen will. Ich habe nur solche kennengelernt die erstmal 5 Tage beobachten, bevor sie tatsächlich anlegen.

  • Zitat

    Und wenn das jeder Hinz und Kunz machen darf, weil er meint als Jäger einen Freifahrtschein zu besitzen, dann gebe ich zu, bin ich mehr als beunruhigt.


    Sundri, ja, aber grade wegen dieser Durchgeknallten, die nicht grade wenige sind, mache ich mir ja Sorgen.
    Kann denn jeder mit seinem Tier machen, was er will, ich als Ottonormalhundebesitzer auch?
    Kann ich auch entscheiden, wie ich meinen Hund, wenn es denn soweit ist, erlöse, hauptsache, ich denke, er leidet dabei nicht?
    Ist das alles ein Wunschkonzert?


    Habt Ihr alle Zuhause ne Knarre liegen - oder wie muss ich das verstehen??


    Ich weiß nicht, ob Jäger nicht auch einen eigenen Humor haben. Wenn mir jetzt einer hier sagen würde: "Mei, i woaß gor ned was dia imma für a gschiss um die Katzenviecher machn - oi Schuss und die is wieda druntn".
    Würde ich jetzt nicht so bierernst nehmen.....

  • Glaub mir, er hat es nicht im Scherz gesagt, er hat auch schon Katzen und Tauben in seinem Garten geschossen.
    Tauben sogar unter Zeugen.
    Aber ist ja zum Glück nicht jeder so.

  • Na ja, wenn ich bei meiner Jägerschaft einen Jagdschein mache und einen Falknerschein hinterher, weil das eine das andere bedingt, dann dauert ersterer ungefähr ein knappes Jahr. Bei uns beginnen die Kurse im Herbst und im Frühjahr sind dann Prüfungen. Da lernt man neben Job, Familie und Freizeit allerlei, nachhaltig...... schon allein durch die Dauer der Zeit. Meine Jägerschaft wollte auch nie die MultipleCoice Testss in Prüfungen haben, weil nur eigene Worte zeichnen sich dann durch Verstehen aus. Es gibt Solche und Solche. Multiple Coice, bloßes Ankreuzen ist natülich leichter und gibt auch nicht so schöne Antworten, über die man Jahre später noch lachen kann. Etwa wie groß wird unsere heimische Kreuzotter - da schrieb dann einer 2,50 mtr. und mein Ausbilder kam nach vorn uns sagte "ich geh nimmer in den Wald, ist dort gefährlich geworden....." :lol:


    Und dann gibt`s die Jagdscheinschulen, an denen man in drei Wochen seinen Schein macht, das nenn ich schon "gekauft". Ich halte nichts von Bulimielernen, reintun, auf den Prüfungsbogen k.... und vergessen.... das solche Jäger nix wissen (oft genug jedenfalls) kann ich gut verstehen. Die haben aber ds Geld um sich solch einen Schein leisten zu können und häufig genug auch das Geld für`s passende Revier.


    Ich bin auf dem Land groß geworden und viel in unserer Forststelle gewesen, der Freund meines Großvater war hier Revierförster, ich war als kleines Mädchen schon draußen und wusste viel..... aber so manche die beginnen einen JS zu machen, können eine Amsel nicht von einem Spatzen unterscheiden. Jagdausübung besteht vielleicht zu 5% aus Schießen - der Rest ist Hege und Naturpflege.


    Ja, die Jagdscheininhaber dürfen einen Hund erschießen, wenn sie ihn auf frischer Tat beim Wildern antreffen oder er sich ausdrücklich ausserhalb des Einwirkungskreises seines Führers befindet. Und, wenn ich bei uns durch das Wildschongebiet gehe - wieviele Hunde laufen da in der Brut- und Setzzeit frei rum? Unzählige..... da kann ich mir den Mund fusselig reden und zusehen, wie Nachbras Miezie mit den Fasanenküken aus dem Busch kommt. Bis sie meinen Hund trifft...... denn geschossen werden darf nur ab 300 mtr. ausserhalb geschlossener Ortschaften. Und ich kenn keinen Einzigen, der das bisher getan hat. Gibt viiiieeel bessere Möglichkeiten, den Leuten beizubringen, ihren Hund an der Leine zu behalten.


    Sundri


    P.S: ich glaube auch das Tierquälerei weiter verbreitet ist, als es Jäger gibt, ich wollt auch nur mal andeuten, das es Durchgeknallte hier wie da gibt.

  • Zitat

    Glaub mir, er hat es nicht im Scherz gesagt, er hat auch schon Katzen und Tauben in seinem Garten geschossen.
    Tauben sogar unter Zeugen.
    Aber ist ja zum Glück nicht jeder so.


    Also, jeder Grundstücksbesitzer darf auf seinem eigenen Grundstück Schädlinge bejagen, mit oder ohne Jagdschein, er dürfte waidgerechte Fallen für Füchse, Marder oder sonst was aufstellen. Nicht für fremde Katzen. Aber er darf nicht schießen........... ich bin ganz ehrlich, ich würde den verwarnen und beim nächsten Mal fotografieren (am besten mit dem toten Tier) und anzeigen, dann hat sich das Jagdscheinhaben nämlich flux erledigt.


    Sundri


    P.S. die örtlichen Jägerschaften haben durchaus etwas gegen Solche und sind gute Ansprechpartner. Die Polizei muss auch ermitteln.....

  • Zitat

    Also, jeder Grundstücksbesitzer darf auf seinem eigenen Grundstück Schädlinge bejagen, mit oder ohne Jagdschein, er dürfte waidgerechte Fallen für Füchse, Marder oder sonst was aufstellen. Nicht für fremde Katzen. Aber er darf nicht schießen........... ich bin ganz ehrlich, ich würde den verwarnen und beim nächsten Mal fotografieren (am besten mit dem toten Tier) und anzeigen, dann hat sich das Jagdscheinhaben nämlich flux erledigt.


    Sundri


    P.S. die örtlichen Jägerschaften haben durchaus etwas gegen Solche und sind gute Ansprechpartner. Die Polizei muss auch ermitteln.....


    :gut: :gut:

  • Als bei unseren Hunde der Lebenswille erloschen war, wussten sie sicher, was geschieht, als der Tierarzt kam. Und genauso würde ein Jagdhund mitbekommen, weshalb da nun die Waffe gezückt wird. Von daher ist es kein Unterschied.


    Keiner unserer Hund war zu diesem Zeitpunkt jedoch in der Lage, einen - wie es hier so blumig beschrieben ist - letzten Spaziergang und dabei noch mal der Jagd frönen zu unternehmen. Ich hätte sie also ins Auto tragen, in den Wald fahren, ausladen, absetzen und erschießen müssen. Friedlich ist das in meinen Augen nicht, sondern Stress für einen todkranken Hund.


    Von den Jägern, die nicht gut zielen können oder den eigenen Hund nur abknallen, um das Geld für den Tierarzt zu sparen, rede ich mal lieber nicht. Denn die lassen den Hund auch über Nacht liegen, um die Notdienst-Kosten zu sparen. Das würden aber "normale" Hundehalter, die so ticken, bei solchen Möglichkeiten vermutlich auch tun.


    Wenn mein Hund jedoch verunfallt, mehr tod als lebend ist, würde ich mir wünschen, dass ein Waffenbesitzer den Mut hat, meinen Hund zu erlösen. In dem Fall eben mit der Waffe. So, wie das mit Wildtieren bei einem Zusammenstoß mit einem Auto auch geschieht. In Orten mit einer Tierambulanz sieht das auch wieder anders aus, aber die gibt es ja leider nicht flächendeckend in Deutschland.



  • Danke für die Erklärung!
    Das erklärt Einiges und meine Schublade geht wieder ein wenig auf ;) .

  • ich kann hier über manche Ansichten über Jäger nur noch den Kopf schütteln
    einen Jagdschein bekommt nicht hinz und kunz oder müller oder Meier im Lotto oder geschenkt
    diese Prüfung ist erstens eine der schwersten in Deutschland, und wird erst nach etwa einen jahr erteilt
    erfordert einen einwandfreien Leumund und polizeiliches Führungszeugnis
    und ist mit großen auflagen etwa im waffenbesitz verbunden
    beim geringsten Verstoss ist der fix entzogen, und bekommt ihn auch nicht wieder
    Diese Vorurteile, das Jäger herzlos, und nur aufs Ballern aus sind, kann ich nicht mehr hören und lesen
    95% aller Jäger sind tierliebe und verantwortungsvolle Menschen, die meiste Arbeit im Wald ist die Hege nicht das ballern, wobei es überall auch schwarze Schafe gibt, wie überall, allerdings die große ausnahme
    ich bin die Frau eines Jägers, dem die Hege und Pflege der tiere über alles geht, und seine Hunde nie erschiessen könnte, ausser er könnte gar nicht anders, weil sie zu verletzt wären, um sie noch zu einen Ta bringen zu können
    die vielen Waisenkinder die er mir schon gebracht hat, meistens Jungvögel, die wir wieder aufgepäppelt und wieder entlassen haben, kann ich in den vielen Jahren gar nicht mehr zählen
    Hugo Mäusebussard als Jungküken aus dem Nest gestürzt war der letzte bis jetzt, fliegt in seinem Revier pumperlgesund, kam noch lange um sich ein Eintagsküken abzuholen, solange ich die noch hatte
    also bitte doch fair bleiben DANKE

  • Zitat

    ich kann hier über manche Ansichten über Jäger nur noch den Kopf schütteln
    ...
    Diese Vorurteile, das Jäger herzlos, und nur aufs Ballern aus sind, kann ich nicht mehr hören und lesen
    95% aller Jäger sind tierliebe und verantwortungsvolle Menschen
    ...
    also bitte doch fair bleiben DANKE


    Fair kann ich durchaus bleiben, auch wenn ich nicht Deiner Meinung bin.
    Es kommt immer auf die Erfahrung an und bei mir ist die von 95 % weit entfernt, um nicht zu sagen 95 % schon, aber nicht so, wie Du es siehst, sondern genau anders herum.
    Und das ist keine Übertreibung, sondern gründet eben auf dem extrem unangemessen Auftreten der Jäger gegenüber mir als - verantwortungsbewussten - Hundehalter.

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