Welpe bellt aus Unsicherheit

  • Hallo, seit einer reichlichen Woche wohnt unser 10 Wochen alter Mischlingswelpe bei uns. Wir sind dabei, uns aneinander zu gewöhnen, kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen. Da es mein erster Hund und ich die Anfangsfehler gern in Grenzen halten möchte, habe ich gleich mal eine Frage.
    Unser Welpchen hat noch vor vielen unbekannten Dingen, wie Kinderwagen, manchen Menschen angst. Vieles, was er noch nicht kennt, erscheint ihm erstmal bedrohlich. Wie ich soll ich mich in solch einem Fall verhalten? Also Beispiel: Heute wollten wir auf eine Wiese, die er kennt. Dazwischen stehen ein paar Obstbäume und eine Frau sammelte Obst vom Boden auf. Charly schaute interessiert, fing an zu knurren und bellte schließlich. Ich hätte das gern ignoriert und wollte einfach desinteressiert weitergehen, damit er sich nicht so reinsteigert. Aber er blieb wie angewurzelt in sicherer Entfernung sitzen und bellte weiter. Funktionierte also nicht. Hochnehmen und wegtragen, deutet er womöglich als "gut, dass ich gebellt habe, es war schon gefährlich, sonst würde mich mein Frauchen jetzt nicht hochnehmen", ich habe es letztendlich gemacht, damit er aus der Situation herauskam. Aber wie habt ihr euch in so einer Situation verhalten? Wie gesagt, der Knopf ist erst 10 Wochen alt und muss erst noch die große weite Welt kennenlernen, aber ich will auch nicht, dass er jedesmal bellt, nur weil er unsicher ist.

  • Hallo!


    Hol ihn aus der Situation heraus, indem Du Dich einfach umdrehst, und vom "Feind" weggehst.
    Bleib dabei ganz ruhig. Und "fliehe" nicht, indem Du schneller gehst. Geh wirklich normal weiter.
    Irgendwann wird Dein Hund ruhiger werden.
    Er lernt, wenn etwas ihm unheimlich vorkommt, kann er den Rückzug antreten.


    Und Du merkst, in welcher Distanz zum "Feind" sich Dein Hund wohlfühlt.
    Halte erst einmal diese Distanz, und laß ihn dann "gucken", "schnüffeln", oder einfach nur so mit dem "Feind" "vertraut" machen. Bleib ruhig so länger stehen.
    Ist er neugierig, und es besteht keine Gefahr, dann laß ihn hinlaufen und schnüffeln.
    Macht er Rabatz, wird einfach wieder umgedreht.


    Auf diese Weise baust Du das langsam auf.
    Er muß vor nichts Angst haben, Du "beschützt" ihn schon,
    aber er kann auch einfach weggehen, oder das "Ding" ignorieren.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Zitat

    Charly schaute interessiert, fing an zu knurren und bellte schließlich.


    Was hättest Du denn gern, dass er tun sollte nach "interessiert schauen"?

  • Danke SheltiePower, aber ich habe das probiert. Wollte einfach weitergehen, vom "Feind" weg. Aber er blieb wie angewurzelt sitzen und bellte, anstatt mir zu folgen. Ich hätte ihn wegzerren müssen und das vermeide ich eigentlich lieber, deshalb habe ich ihn letztendlich weggetragen. Locken und rufen hat übrigens auch nicht geholfen, dazu war er zu aufgeregt. Vermutlich wäre er mir nicht mal nachgerannt, wenn ich die Leine hätte fallen lassen, was er sonst schon macht. Bin immer noch etwas ratlos, wie kann ich ihm die Angst nehmen? Wenn er hätte hinlaufen wollen, hätte ich es schon gestattet, aber er blieb von gut 5 m Entfernung sitzen und bellte den "Feind" an.

  • Zitat

    Was hättest Du denn gern, dass er tun sollte nach "interessiert schauen"?


    Na ja, ich hätte gern, dass er nicht alles, was ihm unbekannt ist, als Feind sieht. Er hätte interessiert schauen können, es einfach wahrnehmen und dann gemütlich mit mir weitergehen. Oder wäre das eher unnormal???????

  • Hat er ein Geschirr an?
    Ich würde dann einfach weiter gehen wollen, und ihn dann so "mitziehen".



    Beobachte ihn mal beim Gassi gehen. Er wird sicherlich vorher schon was "anzeigen".
    Du wirst ja merken, wenn er anfängt zu fixieren, und sich zu versteifen.
    Da ist "seine Grenze" erreicht.


    Ab hier wirst Du ihm zeigen müssen, was für ein Verhalten Du von ihm dabei erwartest.




    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

  • Wenn Du Deinem Hundekind einen Plan B beibringen möchtest, dann musst DU Dir überlegen wir der aussehen soll, damit Du den trainieren kannst ;)


    Was also soll das Hundchen nach interessiert schauen zukünftig tun? Was willst Du üben?


    Dein Hund hat offensichtlich keine Ahnung, was man tun könnte und testet daher jetzt mal rum... schauen, knurren, bellen... wenn Du das Verhalten in solchen Situationen in eine bestimmte Richtung haben möchtest, dann musst Du Dir überlegen welches Verhalten genau Dir lieber wäre und das systematisch trainieren. Von nix kommt nix.


    Viele Hundebesitzer können immer sehr schnell sagen was sie nicht wollen beim Hund. Aber was er tun soll, da wirds schwierig...


    Viele Grüße
    Corinna


  • Ja, sicher ist das schwierig, wenn einem die Erfahrung fehlt, daher habe ich mich ja hier angemeldet um von euren Erfahrungen zu profitieren, wie man in solch einem Fall sich am Besten verhält. Da fühlt man sich ja fast schuldig, die Frage überhaupt gestellt zu haben. Und ich bin sicher nicht unbedarft an das Thema Hundehaltung herangegangen, habe viel gelesen und mich informiert. Aber den kleinen Racker mit seinem eigenen Charakter vor sich zu haben, ist immer noch mal was anderes.

  • Zitat

    Ja, sicher ist das schwierig, wenn einem die Erfahrung fehlt, daher habe ich mich ja hier angemeldet um von euren Erfahrungen zu profitieren, wie man in solch einem Fall sich am Besten verhält. Da fühlt man sich ja fast schuldig, die Frage überhaupt gestellt zu haben. Und ich bin sicher nicht unbedarft an das Thema Hundehaltung herangegangen, habe viel gelesen und mich informiert. Aber den kleinen Racker mit seinem eigenen Charakter vor sich zu haben, ist immer noch mal was anderes.



    Ich glaube,
    da ist etwas falsch rüber gekommen!


    Bei den Antworten war nichts böses gemeint gewesen.


    Da ich nicht weiß, wie Dein "Ergebnis" am Ende aussehen soll,
    versuche ich es mal mit einem Beispiel:


    Hund sieht einen "Feind".
    Du möchtest, daß er ruhig bleib, Dich eventuell dabei anschaut.
    Dann belohne genau DAS.


    Geh in die Distanz zum "Feind" wo er ruhig ist, und belohne das ruhige Verhalten.
    Belohne, daß er Dich anschaut.
    Nach und nach geh einen Schritt vor. Wieder für das ruhige Verhalten und das Anschauen zu Dir belohnen.



    Das war jetzt nur ein Beispiel!




    Wenn Du etwas anderes gerne hättes, zum Beispiel ein Sitz (bin grad irgendwie ideenlos :ops: ),
    dann übst Du eben, daß er sich hinsetzt, und belohn dies.



    Ein Hund wird, wenn er oft belohnt wurde, immer wieder dieses Verhalten, was zur Belohnung geführt hat, von sich aus zeigen wollen.



    Schöne Grüße noch
    SheltiePower

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