Abbruchsignal konditionieren
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Ja das stimmt. aber nicht jeder Hund ist pausenlos bestrebt, seinem Menschen zu gefallen, manche treffen auch mal eigenständige Entscheidungen. Es hat auch nichts mit mangelndem Respekt und Vertrauen zu tun, wenn ein Jagdhund durchstartet und dies nicht abbricht auf Aufforderung. Ein Hund ist nicht pausenlos im Sozialmodus.
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Hm, ich denke, man kann einen "normalen" Jagdhund nicht mit einem Podenco vergleichen.

Unter den Jagdhunden gibt es eben die bestimmten Zeichen, die man auch gut trainieren kann.
Vorstehhunde, Stöberhunde, Schweißhunde, Erdhunde, jagende Hunde, Apportierhunde.Ein Podenco ist ein Sicht- und Nasenjäger.
Eigentlich könnte man sagen, jedenfalls war es bei Dusty so, sie ging auf Auge, Nase und Ohren.
Diese Hunde sind schon sehr speziell und sicherlich können deshalb auch viele niemals frei laufen in offenem Gelände.Zu Hause war Dusty ein absoluter Traumhund, schmusig, ruhig, für alles zu haben, auch im Garten war das kein Thema.
Aber sobald wir in der "Freiheit" waren, hatte ich einen komplett neuen Hund.Ich habe ihr auch nie mehr als 10-15m Freiraum ohne Leine eingeräumt. Das ging einfach nicht, wenn man die Gegend nicht überblicken konnte.
Und ja, sie durfte sogar in Wäldern frei laufen, ABER sie MUSSTE auf mein Steh hören, sonst kam sie an die Leine.
Klingt komisch und irgendwie konnte das bisher kaum jemand nachvollziehen, wenn ich das geschrieben habe, aber für Dusty war es das höchste Gut, wenn sie frei laufen durfte.
Heißt, hat sie mein Steh Signal missachtet, kam sie an die Leine.
Natürlich hatte ICH vorher gepennt, weil sie eben in den Jagdmodus schalten konnte, aber trotzdem musste ich ihr zeigen, dass ihr Verhalten eine Konsequenz hatte.
Ich habe früher unglaublich viele Fehler gemacht, auch unter anderem mit Meideverhalten über Strafe gearbeitet, ich kann nur sagen, bei so einem Hund NIE wieder.
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Zitat
Bei Dingen, die dem Hund jetzt nicht allzu wichtig sind, reicht das tatsächlich. Aber es gibt auch Situationen, in denen der Hund das Verbotene für wichtiger hält - wir müssen ja einiges verbieten, was der Hund für absolut widersinnig hält. Und da schluckt er halt die Wurst schnell runter....
Aber halt nur einmal (maximal ein paarmal).. Wenn mir das so wichtig ist, unterbinde ich es streng genug, damit es nicht wieder vorkommt, wenn ich dabei bin. Und wenn er es auch in meiner Abwesenheit lassen soll, dann versteck ich in dem Fall wen hinter ner Litfasssäule mit der Wurst davor und dann kriegt der Hund von der was Unangenehmes so geworfen, dass er nur mit der Wurst, nicht aber mit dem Mensch verbindet.
Genauso mit Jagdverhalten. Klar muss man das klein und in nicht zu aufregenden Situationen anfangen, wenn man den Hund nicht vom Welpen an hatte, evt muss man ihn auch längere Zeit sichern und langsam die Leine kürzen, sodass er am Ende nur noch denkt, er wäre an der Schleppleine - aber es ist möglich.
ZitatEs hat auch nichts mit mangelndem Respekt und Vertrauen zu tun, wenn ein Jagdhund durchstartet und dies nicht abbricht auf Aufforderung. Ein Hund ist nicht pausenlos im Sozialmodus.
Die arbeitenden Jagdhunde müssen sich doch aber auch im Griff haben.. Sogar während sie jagen. Sie sind aber eben wegen Respekt und Vertrauen (in den Chef, der ihnen den Jagderfolg durch seine Mitarbeit und einen Teil der Beute garantiert) kontrollierbar, oder zumindest wird hier nach diesem Prinzip gearbeitet.
Muss natürlich jeder selber wissen und ist nur meine Meinung!
LG
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Bibi

Also bei Maya ist es so: Hat sie Lust drauf, ist sie bei allem dabei. Da muss ich nur mal kurz mit dem Quietschi quitschen oder mal kurz den Dummy schwenken und sie ist sofort dabei und mental und körperlich komplett bei mir. Da kann ich sie auch sehr gut lenken.
An anderen Tagen, wo sie keine Lust hat, kann ich mich in eine lebendige Fleischwurst oder in ein lebensgroßes Echt-Fell-Dummy verwandeln - interessiert sie einfach nicht. Es ist also nicht leicht, da eine allgemeingültige Aussage zu treffen.Heute z.b. war sie einfach super. Wir waren auf der Hundeauslaufwiese mit (natürlich) anderen Hunden, trotzdem war sie 1a beim Dummytraining, sie blieb sitzen, ließ sich nicht von der Suche abbringen, obwohl andere Hunde spielten und war echt klasse! Aber wie gesagt - das ist total tagesformabhängig!
@scottishborder - nicht böse gemeint, aber du hast nicht viel Ahnung von einem Podenco, oder? Ein Podenco arbeitet selbstständig, das heißt der Podenquero lässt sie aus'm Auto raus, die Podis ziehen los, der Podenquero wartet am Auto. Nach einiger Zeit - mehreren Stunden kommen die Hunde, die ein Kaninchen gefangen haben, an und bringen dem Jäger dieses. Mit zusammen arbeiten oder dergleichen ist da gar nichts

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Zitat
Ja das stimmt. aber nicht jeder Hund ist pausenlos bestrebt, seinem Menschen zu gefallen, manche treffen auch mal eigenständige Entscheidungen. Es hat auch nichts mit mangelndem Respekt und Vertrauen zu tun, wenn ein Jagdhund durchstartet und dies nicht abbricht auf Aufforderung. Ein Hund ist nicht pausenlos im Sozialmodus.

......und wenn ein Hütehund durchstartet :suess:....
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Zitat
Ein Podenco arbeitet selbstständig, das heißt der Podenquero lässt sie aus'm Auto raus, die Podis ziehen los, der Podenquero wartet am Auto. Nach einiger Zeit - mehreren Stunden kommen die Hunde, die ein Kaninchen gefangen haben, an und bringen dem Jäger dieses. Mit zusammen arbeiten oder dergleichen ist da gar nichts

Du widerlegst dein eigenes Argument indem du sagst, sie bringen die Beute zurück

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Du widerlegst dein eigenes Argument indem du sagst, sie bringen die Beute zurück

Ja, weil sie unter starkem Wasserentzug stehen
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Wäre er durstig, müsste er nicht schlicht fressen, was er gefangen hat und das Problem wäre gelöst, wenn er so selbstständig ist? Warum sollte er es dann UNVERLETZT zurückbringen?

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Zitat
Genauso mit Jagdverhalten. Klar muss man das klein und in nicht zu aufregenden Situationen anfangen, wenn man den Hund nicht vom Welpen an hatte, evt muss man ihn auch längere Zeit sichern und langsam die Leine kürzen, sodass er am Ende nur noch denkt, er wäre an der Schleppleine - aber es ist möglich.
Einspruch von mir - es ist mit manchen Hunden möglich, das Jagdverhalten einfach zu deckeln (denn verbieten ist nix anderes), aber nicht mit allen, bzw. es hat unerwünschte Nebeneffekte, die nicht jeder Halter zu akzeptieren gewillt ist. "Streng genug" bedeutet im Falle des passionierten Jagdhundes oft genug, ihn mit ERG zu verbruzzeln, und so manch einer rennt da nach dem Überschlag gleich weiter.... Und wenn du klein anfängst, machst du genau das, was deiner Meinung nach nicht notwendig sei: du konditionierst dein Abbruchsignal schrittweise - was eben auch vernünftig ist. Auch mein Jagdgeier (den ich von Welpenbein an habe) reagiert peu à peu besser auf Nein durch Konditionierung und Gewöhnung.Vom Kürzen der Schleppleine werden sich nicht allzuviele Hunde täuschen lassen, zumindest nicht die, die grössere Radien haben.
ZitatDie arbeitenden Jagdhunde müssen sich doch aber auch im Griff haben.. Sogar während sie jagen. Sie sind aber eben wegen Respekt und Vertrauen (in den Chef, der ihnen den Jagderfolg durch seine Mitarbeit und einen Teil der Beute garantiert) kontrollierbar, oder zumindest wird hier nach diesem Prinzip gearbeitet.
Da reicht Respekt und Vertrauen nicht, obwohl das idealerweise dazugehört - da braucht es auch knallharten Gehorsam. Und du erwähnst einen wesentlichen Punkt: der Jäger hat eine nicht zu toppende Bestärkung, die er dem Hund bieten kann: echte Jagd und echte Beute! So macht die Kooperation Sinn für den Hund (ja, ich bin Fan der sinngebenden Signalverknüpfung), da hält er sich gerne zurück und wartet auf die Signale. Der Nichtjäger hat da viel schlechtere Karten.Ich habe mich in letzter Zeit mit den Methoden einiger guter britischer Gundog-Trainer befasst, und da läuft die Ausbildung wirklich sehr stark über positive Verstärkung, und wenig über Abbruchsignale. Und letztere werden konditioniert, indem klein angefangen wird. Obwohl der aus Angst vor der Strafe gehorchende Hund sicherlich immer noch anzutreffen ist.
Machen wir uns nichts vor: auch ein Abbruchsignal, welches "nur" mein Missfallen ausdrückt, wird vom Hund in erster Linie befolgt, weil ihm mein Missfallen äusserst unangenehm ist, und er es vermeiden will. Wobei sich das irgendwie schlecht verträgt mit dem anonymen Bewerfen des Hundes hinter Liftfasssäulen hervor - da beruht die Reaktion dann einzig auf Meideverhalten, und hat wenig mit Vertrauen zu tun.
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Setzt doch nicht die Rassebrille auf! Auch Podencos sind in erster Linie Hunde und trainierbar.
Ich übe mit meiner Huskydame momentan auch Lauern und Schleichen am Wild... Huskys sind ja auch nicht gerade für ihre Jagdhundeeigenschaften bekannt
Und ich sehe, dass sie mich sehr wohl respektiert und auch gewillt ist, mit mir zusammenzuarbeiten, wenn was für sie bei rausspringt. Aber die Impulskontrolle ist eben endlich und nicht jedes Verhalten, was ich von ihr verlange, macht für sie auch Sinn. Entweder gestalte ich also das Training so, dass es auch für den Hund sinnvoll ist, mitzuarbeiten ... oder ich kämpfe ständig gegen seine Motivation an und habe dann immer das Risiko, dass er sich doch mal selbst belohnt für unerwünschtes Verhalten...
Denn sobald ich einmal nicht schaffe, unerwünschtes Verhalten zu sanktionieren, wirkt die ausbleibende Strafe verstärkend... variable Verstärkung= der Hund wird das unerwünschte Verhalten häufiger zeigen...ZitatDie arbeitenden Jagdhunde müssen sich doch aber auch im Griff haben.. Sogar während sie jagen.
Wäre jedenfalls wünschenswert... wie sieht es aber in der Realität wirklich aus? Der Vorteil bei der Jagd: Man kann den Hund wunderbar mit Jagdverhalten belohnen für erwünschtes Verhalten... wenn Nichtjäger darauf zurückgreifen, fällt das unter Wilderei.
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