Raufen=selbstbelohnend?

  • Hallo,
    früher war meine Hündin immer verträglich.
    Später gab es immer wieder Vorfälle, der Letztstand ist folgender:
    1.) Sie hat einige Feinde, ok, da kann ich sie eh nicht hinlassen
    2.) souveräne, ruhige Hunde werden auch im Freilauf toleriert und freundlich begegnet
    3.) schnelles Laufen mit einem anderen Hund hält sie nur 20 sekunden aus, dann "kippt" sie und
    stürzt mit Gebrüll auf den anderen

    Ich glaube sie will Stress-Situationen so entgehen, oder "vorbeugen", damit nicht sie gebissen wird...
    Jetzt hab ich gelesen, Raufen kann auch selbstbelohnend sein...

    was meint ihr? Eine Mischung aus beidem? Hat jemand Erfahrung und soetwas schon therapiert? Kann ich sie nie
    mehr mit temperamentvollen Hunden spielen lassen?

    lg Isi-Rider

  • Hi,

    Ich würde mal genau beobachten, ob dieses "Spielen" mit Hunden wirklich echtes Spiel ist.
    Eventuell treffen da zwei Hunde aufeinander, die einfach nicht zueinander passen und was wie Spiel aussieht, ist in Wirklichkeit schon der Beginn einer Auseinandersetzung.

    Ich könnte mir wirklich vorstellen, dass sie in stressigen Situationen so reagiert, vermutlich hat sie einfach eine niedrige Toleranz für sowas.

    Und sie hat da mit Sicherheit einen Erfolg, wenn sie Hunde, die sie nicht mag mit ihrem Verhalten auf Distanz halten kann. Dadurch wird sie dieses Verhalten immer öfter und immer schneller zeigen.

    Bei meiner Hündin sieht es ähnlich aus, ich habe mit Clickertraining gute Erfahrungen gemacht.
    Wenn sie einen fremden Hund anschaut, wird geclickt. Der nächste Schritt ist dann der Click, wenn sie ihren Blick vom Hund abwendet. So kann man ganz langsam aufbauen, dass sie lernt, sie sieht einen fremden Hund, wendet sich ab und kommt zu dir.
    Dabei muss man wie eben beim Shapen ganz langsam Schritt für Schritt clickern.

    Meine ist sehr verfressen und seit sie gelernt hat, dass es sich in solchen Situationen lohnt, bei mir zu bleiben, hält sie sich viel mehr in meiner Nähe auf bei Hundebegegnungen.
    Außerdem hat es auch den positiven Effekt, dass die Begegnung mit fremden Hunden für sie mit einem positiven Gefühl hinterlegt wird. Sie sieht den Hund, freut sich weil fremder Hund = Leckerli und kommt zu mir. Dadurch geht sie auch nicht mehr mit negativen Gefühlen in Hundebegegnungen rein.

    Ich beobachte sie und den fremden Hund aber auch genau und lasse nur Kontakt zu, wenn mir das Verhalten beider Hunde gefällt.

    lg,
    Sanne

  • Hi,
    danke für die Tips. Meine ist auch sehr verfressen ;) zwar ohne Clicker, aber dennoch geübt haben wir das
    Anschauen wenn sie einem anderen Hund begegnet. Klappt super auf Spaziergängen, sie sieht einen anderen Hund, schaut zu mir und trappelt ganz entspannt an dem anderen vorbei. Dafür bekommt sie dann eine Belohnung.
    (Außer bei Erzfeinden, da rastet sie in dem Moment aus wo sie nur den Geruch in die Nase bekommt...)

    ABER die letzten beiden Begegnungen mit Hunden verliefen so: beide ohne Leine, die andere Hündin hüpft wie ein
    Gummiball in die Höhe (das ist so ihre Art) ...und meine Hündin rastet aus und beisst sie.

    Zweites Erlebnis: sie läuft mit wirklich friedlichem Rüden parallel zwanzig Meter in die eine Richtung, zwanzig Meter in die andere Richtung, dann stürzt sie sich schon drauf auf ihn :-((
    Das heisst beide Male war gar kein Spiel möglich, anscheindend gleich Stress und dann reagiert sie so. Aber warum nur? Sie war früher eine "wilde" Spielerin, ganz körperbetont und hat ihr Riesenspaß gemacht...typisch Labrador halt.

    lg Isi-Rider

  • Hi,

    Ich würde es eher so interpretieren, dass das wilde Spielen von früher schon ein Anzeichen für Stress in der Begegnung war, aber nicht erkannt wurde. Dass also das wilde Spiel schon bedeutete, hallo ich hab Stress in der Begegnung.
    Und inzwischen ist sie halt älter und sagt auf etwas ernstere Weise, dass ihr das nicht gefällt.

    Z.B. ist wildes nebeneinander herrennen und gegenseitig immer wieder am Hals hängen aus meiner Sicht KEIN schönes Spiel.

    Ist aus der Ferne aber schwer zu sagen.

    lg,
    Sanne

  • denke auch, dass du vorangig Ruhe in den Hund reinbringen solltest. Kontaktaufnahme zu anderen Hunden nur in möglichst entspanntem Zustand.
    (z.B. erst NACH einer gemeinsamen Fahrradtour, ein bisschen auf einer Bank sitzen, erst dann zur Hundewiese)

  • hallo,
    selbstbelohnend ist das "raufen" dann nur in dem sinne,
    dass sie ihr ziel mit dieser methode immer erreicht und es deshalb immer häufiger und auch schneller zeigt.

    vielleicht kanst du sie etwas stärker beobachten,
    um zu lernen, wie ihre individuellen anzeichen sind,
    dir zu zeigen, dass eine begegnung unerwünscht ist.

    alles in allem würde ich ihr versuchen zu zeigen,
    dass sie von MIR beschützt wird und sie solche unerwünschten kontakte nicht regeln muss.
    den anderen hund blockieren, den eigenen hund auf der abgewandten seite führen/absitzen lassen etc.

  • Scheinschwanger kann sie aber nicht sein, oder ??

    Eine Goldi-Hündin, die Freundin meiner Hunde, ist seit kurzem auch gerade etwas merkwürdig bei einigen Hundebegegnungen. Sie schnappt einige Rüden und Hündinnen weg, was eigentlich gar nicht ihre Art ist. Ausserdem ist sie sehr träge geworden und das mit jetzt gerade einem Jahr.

    Die TÄ hat jetzt eine Scheinschwangerschaft fest gestellt nach der ersten Läufigkeit.

    Wie alt ist Deine Hündin?

  • Hallo,
    danke für die Tips. sie ist 5 und nicht scheinschwanger. Gebissen wurde sie noch nie, also keine schlechten Erfahrungen. Total komisch irgendwie, auch die Begegnungen mit ihren "Feinden", ganz unterschiedliche Rassen, die Hunde schauen nicht mal in ihre Richtung und sie tickt total aus wenn sie die Hunde aus Riesenentfernungen sieht. Keine Chance mit dem klassischen Üben "solange der Hund noch die Entfernung aushält", weil sie sieht den Hund und rastet schon aus. Sind aber zum Glück nur ein paar wenige aus der Umgebung :???:

    lg Isi-Rider

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