Langfristige Auswirkungen bei Jagderfolg?

  • Meine Mutter hat mir gestern erzählt, dass ihr Johnny (sieht nach Münsterländer-Bordermix aus) einen Hasen totgeschüttelt hat. Der Hase saß am Wegrand im hohen Gras und Johnny war an einer 3m Leine, also eigentlich nicht zu verhindern.
    Johnny hat eh einen ausgeprägten Jagdtrieb. Er geht auf Sicht und Spur und kann sich sehr reinsteigern. Einmal hatte er fast einen Kreislaufkollaps als er nach ca. 10 Minuten von einer Jagd wiederkam.
    Er ist jetzt dreieinhalb Jahre alt und er ist ungefähr 4x abgehaun. Ansonsten läuft er sehr wenig frei, fast immer an der Schlepp oder 3m Leine.
    Sein Grundgehorsam ist sehr gut, er ist super abrufbar, es sei denn Wild ist direkt zu sehen. Meine Mutter geht mit ihm regelmäßig in die Huschu und hat auch schon einen Antijagdkurs belegt.


    Was meint ihr? Gibt es Möglichkeiten ihn irgendwann mal frei laufen zu lassen?
    Habt ihr vielleicht Hunde die auch schon mal Jagderfolg hatten? Wie haben sie sich noch lange danach verhalten?


    Da meine zwei gottseidank nicht wirklich jagen, bin ich gespannt auf eure Antworten. Wenn es schon so einen ähnlichen Thread gibt, wär ich dankbar für den Link :smile:

  • Huhu,


    klar gibts die Möglichkeit ;-)
    ist halt nur alles mit Arbeit verbunden.


    Luna hatte den Erfolg schon als sie bei mir war, vorher eventuell auch.
    Keine Ahnung, wie sie sonst wäre, wenn es nicht gewesen wäre, aber ich denke, es spielt keine große Rolle.

  • Ist ja nicht so, dass sie nichts mit ihm arbeiten.
    Sie machen ziemlich viel und auch nicht nur sinnlose Sachen, sie haben ne gute Huschu/Trainerin erwischt.


    Wie hast du mit Luna dran gearbeitet?

  • Ich denke es kommt vor allem auf den Hund bzw. auf die Stärke seines Jagdtriebs an.


    Vor drei Jahren hat Murphy sich, gemeinsam mit ein paar anderen Hunden, zum Jagen hinreissen lassen und sie haben gemeinsam ein Wildschwein gerissen https://www.dogforum.de/wildschwein-gerissen-t80023.html Bei ihm hatte es keine Auswirkungen auf sein Verhalten. Er ist gehorsam, auch hinter einem flüchtenden Kaninchen abrufbar und bleibt auf dem Weg.


    Bei Frieda (sie lebt seit einem Jahr nicht mehr) sah das schon anders aus. Nach diesem Vorfall lechste sie förmlich nach weiteren Jagdmöglichkeiten. Trotz intensivem Training konnte ich sie nur noch auf sehr offenen, übersichtlichen Flächen frei laufen lassen, sonst kam sie an die Flexi.



    Ob man das bei einem Münsterländermix, der schon Jagderfolg hatte, noch in den Griff bekommen kann, halte ich für sehr fraglich.
    Aber mit konsequentem, intensiven Training sollte es zumindest möglich sein ihn auf ausgewählten, übersichtlichen Flächen Freilauf zu gewähren.

  • Zitat

    Ob man das bei einem Münsterländermix, der schon Jagderfolg hatte, noch in den Griff bekommen kann, halte ich für sehr fraglich.
    Aber mit konsequentem, intensiven Training sollte es zumindest möglich sein ihn auf ausgewählten, übersichtlichen Flächen Freilauf zu gewähren.


    den Erfolg hat der Hund ja schon bei der Hatz
    egal ob er ein Tier erlegt oder nicht, wenn man es genau nimmt ;)

  • Zitat


    den Erfolg hat der Hund ja schon bei der Hatz
    egal ob er ein Tier erlegt oder nicht, wenn man es genau nimmt ;)



    Das die Hatz selbstbelohnend ist, ist mir klar. Aber wenn man die Beute auch erlegen kann wird der "Spass" für den Hund sicher schon größer sein.

  • Wichtig finde ich zu wissen, dass sich "Jagderfolg" nicht nur über das Erlegen/Totschütteln der Beute definiert. Schon das reine Abhauen, Stöbern und Hinterherhetzen ist jagen und für den Hund somit ein Jagderfolg.
    Um zu verstehen, was in dem Hund vorgeht, finde ich folgenden Link immer wieder spannend: http://www.dogument.de/downloads/dogument_Auf_der_Jagd.pdf


    Ich kann RÜBE mittlerweile (sie ist gerade 4 geworden) seit gut 2 Jahren frei laufen lassen und mit ihr z. B. (gerade wieder gestern erlebt) an einer Horde Karnickel vorbeigehen, ohne das sie spurlaut-kläffend hinterherhetzt. Allerdings muss ich sie immer im Blick haben, um ggf. vor ihr reagieren und sie ansprechen zu können. Das ist übrigens "unser Weg": Kommunikation. Ich spreche RÜBE unterwegs ganz oft an, damit sie Blickkontakt mit mir aufnimmt und sich dann ggf. auch ein Leckerchen abholen kann.


    M. m. gibt es übrigens nicht die Anti-Jagd-Methode. Genau wie es kein Patentrezept in der Hundeerziehung gibt, das bei allen funktioniert. Man muss seinen Hund kennen, lesen lernen und ihn indiviuell "knacken". Allerdings ist auch der kleinste Jadgerfolg (also auch das bloße Abhauen s. o.) ein Rückschlag, der viele Wochen Training zunichte macht.

  • Zitat

    Allerdings ist auch der kleinste Jadgerfolg (also auch das bloße Abhauen s. o.) ein Rückschlag, der viele Wochen Training zunichte macht.


    also vond em Gedanken bin ich weg
    mein Hund aber auch ;)


    sollte sie stiften gehen, passe ich am nächsten Tag an der gleichen Stelle besser auf und ermahne
    damit ist der Fall dann erledigt


    vielleicht ist es auch die Grundeinstellung und Erwartungshaltung, mit der man selbst daran geht
    oder mein Hund ein Sonderfall ... ;-)

  • Danke für die Links, die werd ich mir mal durchsehen :gut:


    Ich werd mal die Stichpunkte für Johnny bantworten, dann könnt ihr euch genauer vorstellen wie der Trainingsstand so ist.



    Zitat

    Das die Hatz selbstbelohnend ist, ist mir klar. Aber wenn man die Beute auch erlegen kann wird der "Spass" für den Hund sicher schon größer sein.


    Das denke ich auch!



    Zitat


    vielleicht ist es auch die Grundeinstellung und Erwartungshaltung, mit der man selbst daran geht
    oder mein Hund ein Sonderfall ...


    Ich denke es liegt eher an eurem Trainingsstand. Ist das Thema einmal gegessen, ist es für den Hund wahrscheinlich leichter.
    Meine Mutter berichtet, dass Johnny bis jetzt ziemlich durch den Wind ist wenn man rausgeht.

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