Aggression an der Leine

  • Da gibt es ein Problem...
    ...Achtung, die Geschichte wird lange - würde mich aber freuen, wenn vielleicht doch der eine oder andere von Euch einen guten Tip parat hat.

    Also, ich habe eine 5 Jahre alte große Mischlingshündin. Sie war auch nicht mein erster Hund und ich habe mit ihr von Beginn an in einer Hundeschule gearbeitet, war auch auf mehreren anderen Hundeplätzen, Agility-Turnieren, etc.
    Maja hat an sich einen sehr guten Gehorsam. Sie kennt so ziemlich jede Rasse, ob groß oder klein, und weiß auch, wie sie mit ängstlichen oder aggressiven Hunden umgehen muss. Egal ob fremde oder bekannte Hunde - solange sie ohne Leine ist.

    Das Problem ist nur: ist sie an der Leine und sieht einen anderen Hund, rastet sie völlig aus. Sie stellt die Nackenhaare auf, wird doppelt so groß und kläfft, was die Stimmbänder hergeben. Ich habe dann keinerlei Einfluss mehr auf sie; man könnte wirklich meinen, es stellt sich ein Schalter um.
    Dabei ist es völlig egal, ob in gewohnter oder unbekannter Umgabung, ob es 5 Hunde oder nur einer ist.

    Das habe ich alles schon versucht:

    - natürlich der "schau"-Befehl, damit sich mir ihre Aufmerksamkeit schenk. Funktioniert in JEDER anderen Situation, aber nicht bei der Begegnung mit einem Hund.

    - erst einmal in weiterer Entfernung vom fremden Hund (also die Aufmerkasmkeit bekommen, einige andere Übungen, etc.) und dann langsam annähern. Ergebnis: es funktionierte recht gut, so lange ich mich Schritt für Schritt annäherte. Doch in der Alltagssituation gab es keinerlei Verbesserung. Ein Hund auf der anderen Straßenseite und das Getobe geht los. Ich habe diese "Annäherungsübungen" an verschiedensten Ort und über eine sehr lange Zeit immer wieder gemacht. Im Alltag aber keine Veränderung bemerkt.

    - ein Halti. Ja, der Hund ist damit etwas leichter zu halten, aber das wars auch. Sie rastet trotzdem genauso aus. Aufmerksamkeit: Fehlanzeige.

    - Schimpfen. Hunde-Reaktion: Jippie Frauchen kläfft mit.

    - Ignorieren und einfach Leine gut festhalten, loben sobals Ruhe. Hunde-Reaktion: mir doch egal, ich ignoriere dich ja auch gerade

    - Hund an einem Zaun festbinden und weggehen, wenn ausgetobt zurück kommen und loben. Gleiche Reaktion wie beim Ignorieren.


    Mit Befehlen, egal ob "sitz" oder "fuss" komme ich gar nicht an Maja ran. Auch wenn ich den Hund z.B. schon vor ihr gesehen habe und ihr Verhalten schon ganz am Anfang zu unterbinden versuche. Sie führt dann zwar jeden Befehl gut aus, aber sobald sie den Hund dann selbst erspäht hat, ist's vorbei.

    Zu erwähnen ist vielleicht auch, dass (wenn ich denn mal einen Hundebesitzer treffe, der nicht aus Angst um seinen Vierbeiner gleich einen großen Bogen läuft oder mich böse ansieht, beschimpft, oder ähnliches) wenn Maja zu einem Hund den sie gerade ganz böse angekläfft und angeknurrt hat hin darf, passiert nix. Sieht stürmt dann zwar auf ihn zu als würde sie ihn fressen, dann ist aber einfach nur beschnuppern angesagt. In der ersten Sekunde facht sie den Hund vielleicht nochmal kurz an, aber dann ist's ok.

    Ich selbst habe schon vielen anderen Hundebesitzern mit ähnlichen Problemen geholfen und konnte ihnen Tips geben, die auch funktioniert haben (habe einige Zeit als Trainerin auf einem Hundeplatz geholfen) - nur bei meinem funktioniert scheinbar NICHTS. Ich weiß wirklich langsam nicht mehr weiter. Die Tips die ich wiederum von verschiedensten Hundeschulen bekommen habe, habe ich alle ausprobiert - auch über lange Zeit, aber es hilft NICHTS.
    Langsam komme ich schon ins Zweifeln, ob mein Hund vielleicht 'ne Macke hat. Aber diese Erklärung ist mir zu einfach. Es muss doch eine Lösung geben!!!

    Vielleicht hat ja hier der ein oder andere (falls irgendjemand diesen Text bis hierhin durchgelesen hat) eine ähnliches Problem mit seinem Hund (gehabt) und hat einen Rat für mich und meine Maja.

  • Hallo Icemoon,

    Ich kenne dein Problem zu genüge-ich konnte auch schon Vielen Hundebesitzern mit gleichem oder ähnlichem Problem helfen, aber Jacko macht das auch.

    Gut ich muss dabei sagen das wir Jacko übernommen haben und er von seinen Vorbesitzern an der Leine geschagen worden ist. und zwar immer wenn ein ander Hund kam-die haben Ihn in seiner Junghundezeit total missverstanden-aus einem freudigen anbellen wurd mit der Zeit und den immer schlimmer werdenden Sclägen pur Aggression!!!

    Ich bin aufgrund dessen zu einer Hundeverhaltensforscherin gegangen.

    Wir machen das so und kommen mitlerweile an fast allen Hunden ohne Theater vorbei:

    -Sobald mein Hund sein Gegenüber Fixiert,Knurrt oder anfängt zu Bellen
    -drehe ich mich auf dem Absatz rum und gehe in die andere Richtung-sobald ich die Aufmerksamkeit von Jacko habe-Lobe ich(Leckerlie und Stimme)-wir drehen wieder um und gehen in die Richtung des Hundes.
    -sobald Jacko wieder Theater machen will oder Fixiert-das gleiche nochmal!!!

    die ersten Paar Tage hab ich fast die Kriese gekriegt, da ich so gut wie überhauptnicht von der Stelle kam-aber nach ein paar Tagen reichte einmal unkehren und wir konnten ohne Probleme an dem Hund vorbei.

    Versuch es vieleicht mal auf diesem Weg-vieleich klappt es Ja!!!


    LG Nadine
    :blume:

  • Hallo Nadine,

    schön zu lesen, dass es noch mehr Leute mit ähnlichen Problemen gibt.

    Die "Hin- und Weg-Lauf"-Methode habe ich vergessen in meinem Beitrg zu erwähnen.
    Hab das auch schon ausprobiert - über sehr lange Zeit sogar. Zeigt aber auch keinerlei Wirkung bei meinem Sturkopf.
    Bei jedem erneuten Hin-Laufen fängt das Theater wieder an. Auch wenn ich schon nette Hundebesitzer getroffen habe, die mir helfen wollten und sich als Opfer zur verfügung gestellt haben.
    Aber wenn man dann ca. 50 mal zum anderen Hund hin und wieder weggeht und sich GAR NIX ändert, will auch der netteste Passant irgendwann weiter.

    Hab die Mathode dann nach vielen Monaten und keinerlei Veränderung wieder aufgegeben.

    :cry:

    Danke aber für Deine Antwort!

  • :hallo: Icemoon,

    jaja das kenne ich leider nur zu gut grmpf......

    Hab hier auch so einen Leinenkämpfer rumrennen.
    Und bei ihm hat leider auch ÜBERHAUPT keine Methode gewirkt. Allerdings waren es bei ihm nicht nur fremde Hunde, sondern auch Fahrradfahrer, Jogger, Walker, Spaziergänger usw, das ganze klassische Repertoire also......
    Kann es sein, dass dein Hund DEINE Erregung spürt, wenn du von weitem einen Hund siehst??
    Das überträgt sich natürlich, aber wem sag ich das......
    Wir sind dazu übergegangen fast ausschließlich OHNE Leine zu laufen (dabei haben wir sie natürlich *grins*)
    Twister ist erheblich ruhiger, wir kommen an allen o.g. "Objekten inzwischen ohne Probs vorbei.
    Selbst, wenn fremde Hunde kommen, ist es OHNE Leine erheblich einfacher als mit. Klar hat er dann bei uns zu bleiben und wir haben die Hand in "Griffnähe", dennoch läuft es viel besser :gut:
    Allerdings, wenn der Erzfeind in Sichtweite kommt, wird der Hund "angeschallt" und DANN fängt er auch wieder an zu toben.....
    Vlt wäre das für dich auch eine Alternative......???
    Einen guten Grundgehorsam hat sie ja, wie du schreibst.
    Erfolgreiche Grüße
    Silke

    Ps. Aktiviere doch mal hier im Forum die Suchfunktion, da bekommst du sicher super Tipps, da dieses Thema schon oft behandelt wurde.

  • Zitat


    Kann es sein, dass dein Hund DEINE Erregung spürt, wenn du von weitem einen Hund siehst??


    Nein, ich habe mir schon seit langem abgwöhnt mich von den anderen Hunden aufragen zu lassen - wenn dieses Theater alltäglich ist, stumpft man da einfyach ab :-)

    Zitat


    Wir sind dazu übergegangen fast ausschließlich OHNE Leine zu laufen (dabei haben wir sie natürlich *grins*)
    Twister ist erheblich ruhiger, wir kommen an allen o.g. "Objekten inzwischen ohne Probs vorbei.


    Das habe ich auch schon eine zeitlang gemacht, aber ich bin der Meinung, dass das keine Lösung sein kann. Zum einen geht das nicht immer (ich wohne mitten in der Stadt) weils einfach zu gefährlich ist und zum anderen möchte ich das Problem kösen (ich bin da hartnäckig)

    Zitat


    Ps. Aktiviere doch mal hier im Forum die Suchfunktion, da bekommst du sicher super Tipps, da dieses Thema schon oft behandelt wurde.


    hab ich als erstes gemacht aber leider auch nur altebkanntes gefunden

    DANKE

  • Nochmal :hallo: Icemoon,

    klar, so mitten in der Stadt ist das natürlich unpraktikabel ohne Leine...

    Schade, das ich dir keine hilfreicheren Tipps geben konnte.

    Ansonsten fällt mir nur der "persönliche Hundetrainer" ein.

    Es melden sich sicher noch die richtigen Hundeexperten hier, die haben sicher noch wertvolle Tipps für dich!!

    Grüße
    Silke

  • hi,

    ich habe selbst soeine "giftnudel" im training und muss sagen das eigentlich nur über schnelle und direkte einwirkung erfolge erzielt habe.. also von mir aus so lange ruhe bis sie loslegt und dann einwirkung von mir aus verbunden mit einem klaren "nein". mit dieser methode geht es nun wirklich vorran, anfangs hat sie schon losgekeift als sie einen anderen hund nur von weitem erkannt hat, nun muss er schon wirklich direkt neben ihr sein bis sie los legt, oder sie macht schon nichts mehr ausser fixieren, je nachdem wie sie gerade drauf ist.
    leider hatte sie bis ich sie im training übernommen hatte keinerlei grundgehorsam, also musste ich rein über einwirkung ohne anderes kommando arbeiten.
    bei einem hund der bereits ausgebildet ist, würde ich anders arbeiten, so wie eine bekannte von mir die eine überaus führerharte mali-hündin hat, die grundsätzlich keine anderen hunde mag.. egal ob mit oder ohne leine.

    sie hat mit ihr so gearbeitet, dass sie wenn sie einen anderen hund schon von weitem gesehen hat ihre hündin ablegte (die wusste allerdings das platz auch ruhe heist, also kein rumgerutsche, fiepen oder gar bellen). dann kan von ihr ersteinmal nichts, keine spannung etc.. wenn der andere hund sich dann näherte und die "giftnudel" loslegte kam von ihrerseite sofort stress auf die hündin. also nicht nur "nein", sondern wirklich leine nehmen und runterdrücken etc. in dem moment wo sie ruhig war sofort wieder loben. hat etwas gedauert, aber mittlerweile ist sie so weit das sie solange sie ein kommando hat ruhig ist.
    wie viel einwirkung von deiner seite muss man natürlich auf den hund abstimmen. vor allen dingen wenn sich ein hund so hoch schaukelt bedarf es manchmal etwas mehr um zu ihm durch zu dringen.

  • Hallo Icemoon,

    oh misst-das ist aber tatsächlich ein hater Brocken deine Kleine.

    Ich würde dir Raten professionelle Hilfe in anspruch zu nehmen-allerdings nicht in der Gruppe. Ich würde entweder in deiner Hundeschule nach Einzeltraining fragen oder meiner Meinung nach noch besser-eine/einen Verhaltenstrainer/Forscher zu Kontaktieren.

    Das habe ich,wie gesagt auch gemacht-klar ist das teurer aber ich hatte mit Jacko 3 oder4 Einzelstunden und dann ging er mit der Gruppe-das ist nicht wirklich teurer als in einer HS.

    LG Nadine :blume:

  • Hi,
    ich hab nicht wirklich einen Rat für dich, aber ich kann dir sagen, was bei meinem Hund ein wenig Besserung gebracht hat. War eher Zufall, als Training...

    Snoop hat auch an der Leine fixiert und gebellt und Theater gemacht, ohne war er vielleicht ein bisschen stürmisch, aber lieb.

    Da wir Schleppleinentraining machen, hab ich ihn aber bei der Begegnung mit anderen Hunden kurz genommen. Dann war Theater angesagt. Da ich wusste, dass er frei braver ist, hab ich mich dazu hinreissen lassen, ihn an der Schleppleine in Richtung der anderen Hunde laufen zu lassen. Aber wenn ich die nicht kannte, halt nur ein paar Meter, nicht bis ganz hin.

    In dieser Situation hat Snoop kein Theater gemacht, er zog zwar zu dem anderen hin, aber das Gebelle und Getobe fiel weg.

    Dazu kommt noch das Übliche, erst ignorieren, dann Click und Leckeli, wenn er zu mir zurück lief...

    Nach und nach hab ich ihm bei solchen Begegnungen immer weniger Leine gelassen, mittlerweile geht er an den allermeisten Hunden an der kurzen Leine vorbei (wenn der Abstand nicht zu gering ist...) und zieht höchsten zu den Hunden hin.

    Aber wenn du das Theater kennst, weisst du ja, wie glücklich man über einen Hund sein kann, der nur kurz zu anderen hinzieht... :wink: .

    So, das ist jetzt alles andere, als ein professioneller Tip, aber wie heisst es: in der Not frisst der Teufel Fliegen...

    Viel Erfolg jedenfalls mit eurem Problem
    lg Christine

  • ich danke euch allen recht herzlich für Eure Antworten und Tipps.

    bordy: mit runterdrücken usw. hab ich auch schon alles versucht, aber um bei einem von Maja Ausrastern an sie ran zu kommen, müsste ich wirklich schon massive Gewlt anwenden. ...und dass ich das nicht tun möchte ist glaub ich verständlich

    nadine 1011: ich habe schon mit einer ganzen Menge verschiedener Trainer und Profis zusammen gearbeitet. Leider immer mit dem Ergebnis, dass jeder irgendwann mit seinem Latei am Ende war (und es waren wirkllich super Leute dabei, die mit den schwierigsten Fällen fertig wurden)

    Snoop: mit Schleppleine hab ich leider keine Chance. Meiner "Krawallschachtel" ist es völlig egal, wie lange oder kurz die Leine ist. Solang eine dran ist, macht sie Terror. Und dann gibts bei ner Schleppleine auch noch ein Kräfte-Poblem: sie mit 40 kg gegen mich mit 45... ...und den Erfolg zu wissen, dass sie im Zweifelsfall dann stärker ist kann ich ihr nicht gönnen.

    Bitte versteht das nicht falsch oder so nach dem Motto: "die meint sowieso, sie weiß alles besser". Ich bin wirklich froh über jeden Rat und hoffe bis heute, dass ich irgendetwas ganz naheliegendes übersehen hab!!!

    LG, Kerstin & Maja

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