Hündin von 3 Jahren zieht bald ein

  • Hallo ihr Lieben!

    Ich habe mich nach längerer Überlegung hier angemeldet, um mich mit erfahreneren Haltern austauschen zu können, um möglichst alles richtig zu machen, bzw. mein bestes geben zu können.

    Bei uns zieht "bald" eine mittelgroße Mischlingshündin ein, die ca. 3 Jahre alt ist.
    Zur Vorgeschichte: Die Hündin wohnt derzeit bei der Familie meines Freunds, die leider absolut keine Zeit für sie hat. Das ist mir und meinem Freund schon früh aufgefallen, mittlerweile wirkt es sich so aus, dass die Hündin auch mal zubeißt. Sie war und ist eigentlich immer sehr lieb und schmusig, aber das gelegentliche Schnappen und Zubeißen mit einem Kind von 3 Jahren im Haus, führt die Familie nun dazu, die Hündin abgeben zu wollen.
    Da mein Freund und ich uns schon lange einen Hund wünschen und wir uns für konsequent genug halten, einen "älteren" Hund mit Problemchen aufzunehmen (auf die ich noch zu sprechen komme), freut die Bande sich, sie in unsere Hände geben zu können, da sie sonst vermutlich im Tierheim landet.
    Mein Freund und ich ziehen im Juli um und ab diesem Zeitpunkt möchte die Familie die kleine Tochter daran gewöhnen, dass die Hündin mehr und mehr zu uns kommt, und irgendwann bleibt (die Tochter hängt sehr an ihr, die Hündin hat aber noch nie ein wirkliches Herz für Kinder gehabt).
    Wir werden jegliches Zubehör übernehmen können und seine Familie wird uns bei Tierarztkosten besonders in der ersten Zeit unterstützen, da mein Freund einen neuen Job nach abgeschlossener Ausbildung annimmt und ich noch Schülerin bin, und daher die finanzielle Situation daher nicht die gesicherteste ist. Wir sind uns darüber im Klaren, dass ein Hund kostet und im Krankheitsfall besonders. Daher haben wir uns das mit seiner Familie gut überlegt.
    Was das alles an Zubehör ist, was wir übernehmen können, werde ich vorher kurzfristig noch in Erfahrung bringen, damit ich sehen kann, was auf Dauer gesehen noch fehlt, sollte ich oder vllt auch ihr der Meinung sein, dass gewisse Anschaffungen sinnvoll sind.
    Die Hündin bekommt derzeit das Trockenfutter von Activa (Futterhaus) und verträgt es scheinbar sehr gut, hatte in der Vergangenheit mit anderen Futtersorten wohl auch mal Probleme. Ich habe mich in der letzten Zeit über viele unterschiedliche Trockenfuttermarken informiert. Das beste ist leider auch das teuerste, auf das wir gerne versuchen werden umzusteigen, wenn die Finanzen absolut sicher sind (also wenn genug eigens Erspartes für Tierarztkosten usw. vorhanden ist). Bis dahin sollte das Futter aber absolut ausreichen, wie ich das so gelesen habe. Scheint nicht das schlechteste zu sein. Am liebsten würde ich auf Dauer gesehen barfen, um absolut kontrollieren zu können, dass sie alles bekommt, was sie braucht. Aber bis dahin vergeht noch etwas Zeit, da das momentan zu teuer ist.
    Nun zu meinen Fragen:
    1. Die Familie möchte die Tochter daran gewöhnen, dass die Hündin bei uns ist. Wie würdet ihr das an eurer Stelle machen, damit die Hündin wenig darunter leidet? Oder ist das für sie auch besser? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, da ich mir das für sie als puren Stress vorstelle, der sich dann wieder auf ihre Futtermenge usw. usw. auswirkt...
    2. Die Hündin ist ca. 3 Jahre alt. Können wir uns Erfolgschancen ausrechnen, wenn es darum geht, ihr abzugewöhnen, beim Gassi gehen die Leine zu zerbeißen und das Stöckchen am Ende auch wieder abzugeben? Ich habe leider nichts dazu gefunden, inwieweit Hunde im erwachsenen Alter noch erziehbar sind. Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es nicht geht, da ich schon häufiger von Fällen gehört habe, in denen versucht wurde, umzuerziehen, nur weiß ich nicht, was draus geworden ist ;)

    Ich hoffe, der ein oder andere hat Tipps oder Kritik für uns!
    Liebes Dankeschön im Voraus.

    Liebe Grüße,
    Carrymuse

  • Ich kann nur hierzu was sagen:

    Zitat


    2. Die Hündin ist ca. 3 Jahre alt. Können wir uns Erfolgschancen ausrechnen, wenn es darum geht, ihr abzugewöhnen, beim Gassi gehen die Leine zu zerbeißen und das Stöckchen am Ende auch wieder abzugeben? Ich habe leider nichts dazu gefunden, inwieweit Hunde im erwachsenen Alter noch erziehbar sind. Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es nicht geht, da ich schon häufiger von Fällen gehört habe, in denen versucht wurde, umzuerziehen, nur weiß ich nicht, was draus geworden ist ;)

    Mein Belli war ca. 4 Jahre alt, als er hier einzog - und er hat ALLES noch gelernt. Wirklich, alles, er konnte quasi nichts, als wir ihn aus dem TH übernommen haben. Sitz saß so halbwegs, aber auch nicht 100%, und das wars. Naja, dafür brachte er ein paar Problemchen mit ;)
    Da er erstens eben alles lernen musste, und zweitens seine Probleme mitbrachte (Leinenaggression), haben wir uns zeitig die Hilfe einer wirklich guten Trainerin geholt - und ich sag dir, das war/ist Gold wert. So haben wir erstmal an den gängigen Grundkommandos wie Nein, Hier, Sitz, Platz etc. gearbeitet, und natürlich an den Problemen. Dann haben wir "sogar" noch mit etwas Sport angefangen, Belli ist mittlerweile echt gut im Dummytraining, Links, Rechts, Voran, alles kein Problem.
    Also, ja, ihr werdet das Leinebeißen und das Aus höchstwahrscheinlich hinkriegen - und noch viel mehr ;)

  • Zitat


    2. Die Hündin ist ca. 3 Jahre alt. Können wir uns Erfolgschancen ausrechnen, wenn es darum geht, ihr abzugewöhnen, beim Gassi gehen die Leine zu zerbeißen und das Stöckchen am Ende auch wieder abzugeben? Ich habe leider nichts dazu gefunden, inwieweit Hunde im erwachsenen Alter noch erziehbar sind. Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es nicht geht, da ich schon häufiger von Fällen gehört habe, in denen versucht wurde, umzuerziehen, nur weiß ich nicht, was draus geworden ist ;)

    ich schreib mal zu diesem Teil was :D

    Ein Hund lernt ein Leben lang und wenn ihr eindeutig, klar und hundgerecht trainiert wird auch die etwas "ältere" Maus schnell lernen, was ihr von ihr wollt :smile:
    Das einzige Problemchen was ich sehe, wenn sich ihr Verhalten (schnappen etc.) stark gefestigt hat, wird das "Umerziehen" evtl. einige Zeit brauchen und das "Fehlverhalten" vielleicht sogar im Anfang stärker zu Tage treten.
    Mit 3 Jahren ist so ein mittlerer Hund meist "fertig", Körper und Kopf her, und wird Verhalten, dass sich bisher immer gelohnt hat - auch wenn es für den Menschen negativ war - weiterverfolgen, eher als ein Hund der es gleich richtig gelernt hat.

    Aber mit Gedult und Spucke wird das schon! :D

  • Zudem von meinen Vorgängerinnen zitierten: Sara haben wir auch erst im Alter von drei Jahren bekommen. Sie hatte schon eine gute Grunderziehung, aber Rückruf, apportieren; haben wir ihr alles noch beigebracht. Sie ist eigentlich sehr lernwillig und für Leckerlies täte sie sowieso aaaalleees :D . Ich kenne auch Hunde im Alter von 10 Jahren oder mehr, die noch sehr gerne neue Dinge lernen

  • Danke für eure mutmachenden Anwtorten!

    Die Hündin hat erst vor kurzem damit angefangen, zu beißen - und das scheint auch noch an einer Hand abzuzählen zu sein. daher hoffe ich, dass sich das bis dato noch nicht verfestigt haben wird.

    Super, dann kann ich ja guter Hoffnung damit beginnen, zu schauen, wie man am besten Kommandos beibringt usw.

    Liebe Grüße,
    Carrymuse

  • Wenn dich das beruhigt: unserer ersten Hündin haben wir mit 10 Jahren noch das Leine-beißen abgewöhnt bekommen.

    Sie war es nicht gewohnt drei bis viermal täglich Gassi gehen zu dürfen und war deshalb immer extrem aufgeregt. In ihrer Rage nahm sich nichtmal Rücksicht auf Finger oder andere Gliedmaßen, die ihr dazwischen kamen.

    Ich bin dann immer stehen geblieben und hab abgewartet, bis sie sich beruhigt hatte. Wenn sie mich erwischte, hab ich "Aua!!!" geschrien , die Arme verschränkt und mich von ihr abgewandt. Nach wenigen Tagen war das Thema erledigt.

    Weißt du, in was für Situationen sie bisher geschnappt hat? Solche würde ich am Anfang, wenn möglich vermeiden.

    Aber vllt verhält sie sich bei euch dann auch ganz anders, wenn sie merkt, dass ihr Umfeld nun ruhiger ist und sie sich mit Schnappen keinen "Freiraum" mehr schaffen muss (gesetz den Falles, dass sie auf Bedrängnis mit Schnappen reagiert).

  • Dieses Verfahren hatte ich auch schon gelesen, danke! :)

    Ronja fängt sofort an zu toben und in die Leine zu beißen, wenn sie angeleint wird. Heißt das dann, dass nach dem Anleinen erstmal konsequent gewartet wird, bis sie sich beruhigt hat? Und dann nach dem Schema weiter?

    In welchen Situationen sie anfängt weiß ich eigentlich nicht, mir wurde von einer Situation erzählt in der sie einfach den Mann, der vorbeiging, am Bein geschnappt hat. Über andere Situationen werde ich mich dann noch erkundigen!

  • Naja, eine gewisser Grad der Aufregung war erlaubt (Zappeln und Winseln, solange es im Rahmen blieb), denn wenn sie aufgeregt war, war das nunmal so, das hätte sich nur angestaut, wenn ich mit ihr nach jedem Pieps stehen geblieben oder gar umgedreht wäre.

    Aber sie durfte nicht hochfahren bis zum geht-nicht-mehr, schnappen, zerren, wie Flummi hüpfen, lauthals jaulen oder bellen.

    Ist ein schmaler Grad, da solltest du dir selbst überlegen, was für dich noch ertragbar ist und was darüber hinaus geht.

  • Editieren geht irgendwie nichtmehr.

    Wollte noch hinzufügen:
    Wenn es schon beim Anleinen losgeht, bevor ihr die Wohnung verlasst, würde ich den Hund mehrmals am Tag an- und ableinen, ohne dann raus zu gehen.

    Zum Schnappen, wäre ich erstmal mit Mebschenbegegnungen auf der Straße vorsichtig, würde den Hund auf die andere Seite nehmen, damit ich zwischen Hund und Passant bin, und dafür sorgen, dass der Hund nicht genug Spielraum an der Leine hat um an den Menschen drankommen zu können, aber noch genug "Luft" lassen, dass der Hund keinen Zug hat oder sich bedrängt fühlt. Dann ganz normal weiter gehen, weder Mensch noch Hund besonders beachten, Tempo nicht verändern, ruhig weiter atmen (jetzt bitte nicht lachen, bei mir ändert sich die Atmung bei Anspannung extrem und Hunde merken das!).

  • Dieses Maß an Aufregung finde ich auch völlig verständlich - sie freut sich dann halt rauszugehen und da freut man sich als Halter natürlich auch drüber :smile:
    Der Tipp, sie mehrfach am Tag anzuleinen, ist glaube ich ne super Sache, das werde ich auch ausprobieren! Dankeschön :smile:

    Und danke für die weiteren Tipps bzgl des Führens in der Nähe von Menschen, darauf werde ich dann besonders zu Anfang achten!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!