Überfordert mit Züchterauswahl

Wenn man einen Hund haben möchte, der aussieht wie ein Border Collie, er sich aber nicht so benehmen soll, dann würde ich nur bei einem Züchter kaufen, der seine Zuchthunde darauf testet, dass sie am Vieh überhaupt keine Reaktion mehr zeigen. Und das über mehrere Generationen.

Mir ist bisher noch kein Showzüchter begegnet, der diese Konsequenz gezogen hätte, denn wenn man sich auf die Fahnen schreibt, dass der Hund nicht mehr am Vieh arbeiten muss, dann muss man das als Züchter nachweisbar überprüfen.

Viele Grüße
Corinna

Zitat

...
Die 1. Zucht:
..., 3 superschmusige Hündinnen, die Zuchthündin bekommt nun ihren 4. Wurf. ....

Gruß
Kat

Ich finde, dass man den Hündinnen nach drei Würfen Ruhe gönnen sollte.
In welchem Zeitraum waren/sind die vier Würfe?
Soll sie danach auch noch zur Zucht herangenommen werden?

Rein gefühlsmäßg (und es geht hier um die Züchterauswahl und nicht um die Rasse! ) hätte ich etwas Magenschmerzen. Nicht, dass der Züchter seine Hündinnen ausbeutet. Das muss/kann aber nur im direkten Gespräch mit dem Züchter geklärt werden. Es sind nur Gedanken, die mir bei der Beschreibung so durch den Kopf schossen.

es kann der TS ja niemand verbieten, sich einen Border anzuschaffen
und es kann ihr auch egal sein, was andere von ihrem Vorhaben halten
wir wollen hier aber ein bisschen sensibilisieren und auf Tatsachen hinweisen, die man gerne mal ausblendet, wenn man verliebt ist

mit meinem Aussie habe ich mich anfangs auch ein bisschen verschätzt, gebe ich zu. Aber bei ihm ist die Auslastungsseite super einfach. Er ist absolut nicht spezialisiert auf irgendwas, er nimmt, was ich ihm anbiete aber er braucht das alles nicht! Ob nun Obi, bisschen Bälle werfen, Agi mach ich nicht (würde er aber auch machen), longieren, bissl Flyball (aber auch nur, weil er da eben nicht durchknallt), radln, joggen.... Brauchen tut er das alles nicht, er ist keine Triebsau! Und vom Hüten hält er mal gar nichts, trotz seiner Herkunft väterlicherseits. Er ist aber typisch Aussie sehr reserviert und wachsam, das muss man auch mögen! Deshalb ist der Aussie nicht wirklich ein guter Ersatz für nen Border, die differieren im Wesen schon arg

es gibt aber jenseits von Aussie & Border noch andere Rassen, die super sportlich und leichtführig sind, Willtoplease haben und auch noch hübsch sind (liegt im Auge des Betrachters, ist klar). Ich würde mir wirklich überlegen, ob es unbedingt nur ein Border sein muss, oder obs auch eine andere Rasse sein darf, eine, die keine Hochleistungsmaschine ist.

hier im Forum gibts einige Disskussionen um den Border, vielleicht schaust du dir, liebe TS, die mal an?

Zitat

Ich finde, dass man den Hündinnen nach drei Würfen Ruhe gönnen sollte.
In welchem Zeitraum waren/sind die vier Würfe?
Soll sie danach auch noch zur Zucht herangenommen werden?

Rein gefühlsmäßg (und es geht hier um die Züchterauswahl und nicht um die Rasse! ) hätte ich etwas Magenschmerzen. Nicht, dass der Züchter seine Hündinnen ausbeutet. Das muss/kann aber nur im direkten Gespräch mit dem Züchter geklärt werden. Es sind nur Gedanken, die mir bei der Beschreibung so durch den Kopf schossen.

wieviele Züchter hast du denn schon besucht, Kat82?

Zitat

Sehe ich genauso

Ebenso stimme ich Jenny zu.

Überleg es Dir gut, keiner will Dir was böses, wirklich. Aber zum Border gehört ein bisschen mehr als bloßer Hundesport, auch wenn man erstmal meint, der Border wäre auch ohne Schafe etc. glücklich.

nur ganz kurz...

das mit der Reserviertheit beim Aussie ist so eine Sache. 1. muss er sie nicht haben und 2. muss es auch kein Problem darstellen. Es gibt aber leider immer mehr Aussie, die mit Fremden arge Probleme haben. Bei meinem könnte ich mir nicht vorstellen, dass er mich zu einer Arbeit begleitet, bei der er ständig mit fremden Menschen konfrontiert ist. Liegt sicher viel an mir, aber er ist eben zu seiner Reserviertheit auch noch sehr sehr unsicher, hat eine ziemlich niedrige Reizschwelle, hat mit Kindern zB so seine Probleme (Erwachsene gehen noch, wenn sie ihn in Ruhe lassen).... All das MUSS nicht sein, kann aber und dann musst du schauen, wie du es mit dem Job machst...

Aussie/Border aus dem TS find ich einfach gut, weil du da schon ungefähr abschätzen kannst, wohin die Reise geht. Bei einem 8-monate alten Junghund ist zwar noch nichts gefestigt, aber du siehst eine generelle Tendenz. Bei meinem Rüden war mit 8 Monaten schon sehr deutlich, dass er mit Fremden nichts am Hut hat und dass er zB liebend gerne stellt & verbellt... Habe meinen Hund als Welpen bekommen und bin etwas unbedarft rangegangen, ich dachte, Prägung ist alles und hab ihn mehr oder weniger "überprägt", ungeachtet seines Wesens. Er ist einfach meistens überfordert...

Übrigens bin ich auch ein bisschen auf der "Suche" nach nem Zweithund, ich werde aber keinen Welpen nehmen, aus dem genannten Grund. Ich suche einen Hund, der vom Wesen her zu uns passt, der am besten das Gegenteil zu meinem jetzigen Hund ist, und da ist mir das Risiko mit einem Welpen zu hoch. Es wird ein mind. 1jähriger Hund, weil man da eben absehen kann, ob das taugt oder nicht. Und du siehst außerdem, wie der Hund ausgelastet werden muss, ob er echte Arbeit braucht oder nicht. Ich bin übrigens nicht auf eine bestimmte Rasse festgelegt, es dürfte ruhig auch ein ausrangierter Border sein. Es muss einfach vom Wesen/Charakter her passen, und ich muss ihm gerecht werden können.

Klar gibts "gestörte" Abgabetiere mit Vergangenheit, da muss man einfach gucken, was zu einem passt (und ob man zum Hund passt), und es kann eben sein, dass es ne Weile dauert, bis man das richtige findet. Wir gucken schon länger und wir werden auch noch lange gucken. Es eilt nicht. Ich habe Zeit, mein Hund hat Zeit. Aber wir haben eben gewisse Ansprüche, drum brechen wir nichts übers Knie
Ich würde mir mal Abgabetiere auf ihrer Pflegestelle angucken. Gibt ja mehr als genug

PS: Abgabe-Border auf Pflegestellen sind manchmal schon angetestet, da weiß man, ob die hüten müssen oder nicht...

Und Hobby-Hüten 1X pro Woche... bei nem Aussie mit Hüteambitionen langt das, aber beim Border ist es ne andere Geschichte. Aus dem Bauch heraus - eher nein. Hütetraining ist ja auch mehr als den Hund 5 Schafe über ne Wiese scheuchen zu lassen

Zitat

Mich würde grds das Hüten schon interessieren. Aber nützt es einem Border, dass er 1-2 Woche
auf eine "Schafherde losgelassen" wird?

Nein. Und den Schafen schon gar nicht.

Zitat

Also, ich meine diese Hüten als Hobby oder Sportart oder wie man es nennen möchte? Würde mich wirklich freuen, da Erfahrungsberichte zu erhalten. Wenn mir da erfahrene Leute sagen, jepp, das ist ok, dann bin ich sofort dabei

Nein, ich rate davon ab.

Zitat

Aussie hatte ich auch schon überlegt. Hatte aber eben auch gelesen, dass sie sehr reseriviert bis schwierig mit Fremden sind. Ich möchte meinen Hund ja mit nehmen bei der Praxistour, d.h. ich werde viel in fremden Ställen unterwegs, mit fremden Leuten zu tun haben. Kennt so was ohne Probleme mit einem Aussie?

Das könnte beim Aussie in der Tat schwierig werden. Es gibt da neutrale Exemplare, aber man sollte nicht davon ausgehen.

Ich würde dann eher zu einem Collie, Sheltie oder Bearded Collie raten, wenn es denn ein Hütehund werden soll.

Zitat

Hab einen 9-monate alten Aussie als TS-Abgabetier gefunden, ein unkastrierter Rüde. Macht so was Sinn als Alternative? s.o. genannte Thematik

In dem Alter kann man schon gut erkennen wie ein Hund drauf ist. Müsste man eben genau unter die Lupe nehmen.

Zitat

Hab zufällig vorhin auch einen Notfall-Border in meiner Umgebung entdeckt. 4-jährig, kastriert, bislang völlig unterfordert.
Aber auch stellen sich mir Fragen: wie viele Alt-Probleme bringt so ein bislang unterforderter Border mit sich? Und ob dieser gerne hüten möchte, weiß ich dann auch nicht...?

Ich würde Dir raten bei Border Collie in Not zu schauen - da sind immer wieder Border Collies auf Pflegestellen, wo Du eine realistische Einschätzung des Hundes bekommst. Ich wüsste aktuell ein paar Exemplare, die nicht an Schafe müssen bzw. das gar nicht könnten

Viele Grüße
Corinna

ich glaube, ich weiß sogar, welcher 4jährige Border gemeint ist, und ganz ehrlich, wenns kein Rüde, sondern ne Hündin wär, hätt ich mir das Tier schon längst angeguckt
kann mich da Corinna nur anschließen: guck in die einschlägigen Vermittlungsseiten (border in not, aussie-in-not.at, usw.), red mit den Leuten, die die Seiten betreiben und guck dir die Hunde in Ruhe auf ihren Pflegestellen an. Falsch machen kannst du da nichts, wenn du es mit einer seriösen Orga zutun hast, die dir sagt, welche Ansprüche der Hund stellt...