Betrifft "Wie richtig bestrafen"

  • Nina, auch Freude ist Stress......


    Gibt es ein oder zwei spezielle OP`s an die du grad bei Woody denkst?


    Und Nina: Congratulations zu Fina! Ich wünsch Euch alles Glück dieser Welt.

  • Ja, aber eben, halt Gottlob schon kein Stress bei dem man denken muss "der arme Hund" (oder doch? ^^ )


    Die Blasensteinzertrümmerung und ein anderes mal die Spülung, ich glaube, wenn dann noch die 4 OP's in 3 Jahren dazugezählt werden, hat sein Körperchen doch sehr viel mitmachen müssen. Eine Blasenentzündung hab ich selbstverständlich abklären lassen, war aber ok.


    Danke für die Glückwünsche :rollsmile:



    Liebe Grüsse, Nina

  • Zitat


    Wenn du deinen Hund anbindest, ist das dann nicht auch körperliche Bestrafung? Vielleicht nicht im Sinn von Schmerzen zufügen, aber im Sinn von Freiheitsentzug.


    Das ist der Schliff zwischen positiver Bestrafung (ich füge etwas Unangenehmes hinzu) und negativer Bestrafung (ich entziehe etwas Positives). Deswegen hast du schon recht, wenn du sagst, die allerwenigsten werden völlig ohne Strafe arbeiten, denn ich bekomme wohl kaum Gegenwind, wenn ich z.B. sage, dass ich meinem Hund die gerade ergatterte Socke wegnehme, die er nicht haben darf, ein Spiel abbreche, wenn es mir zu weit geht oder anleine, wenn er sich im Freilauf nicht benimmt. Überall entziehe ich etwas Positives.


    Der gravierende Unterschied ist, dass ich damit nicht in den Bereich des Meidens gehe, wenn ich es richtig mache. Klar, stapfe ich tobend und schimpfend auf den Hund zu, rucke ihn am Halsband zu mir, um ihn anzuleinen und zerre ihn dann weiter, ist das auch keinen Deut besser. Aber man muss ja nicht vom unteren Standart aus messen.
    Richtig machen bedeutet für mich, dass ich immer gleichzeitig eine Alternative anbiete - der Hund macht nicht ohne Grund, was er macht und der Grund wird auch nicht verschwinden, wenn ich es einfach nur verbiete und er wird es einfach wiederholen, weil was soll er auch sonst tun? Selbstbeherrschung hat bei jedem Lebewesen seine Grenzen. Aber so nutze ich auch praktischer Weise die volle Parlette von dem, was das Lernverhalten mir bietet: Ich unterbinde etwas Unerwünschtes, zeige eine Grenze, nehme der Sache also das Lohnenswerte und zeige gleichzeitig, was ich will, was sich lohnt und biete etwas viel Besseres. Hunde sind Opportunisten und das ist im Prinzip der opportunistischste (und auch spaßigste) Weg.


    Eine positive Bestrafung hingegen ist aus meiner Sicht viel zu absolut, denn sie lässt keinen Weg für Alternativen - habe ich geklapst, habe ich geklapst, der Hund hatte in dem Moment gar nicht die Chance, sich selber zu korrigieren. Ebenso lässt es offen, was er denn hätte tun sollen, um zu erreichen, was er möchte.
    Das und dazu noch die gegebene Chance der Fehlverknüpfung (die es bei allen anderen Trainingsarte natürlich auch gibt, die sich dort aber nicht ganz so gravierend manifestieren können) machen das für mich, von meinem Unwillen, gewaltätig zu werden mal abgesehen, zu der schlechtesten Methode überhaupt.


    Zitat


    Trotzdem hat mir noch niemand die Frage beantwortet, warum meine Hündinin Freudenpipi nur bei ihr bekannten Personen macht und nicht bei unbekannten.


    Weil sie keine Erwartungshaltung bei Fremden besitzt.



    Ich finde es übrigens gut, dass hier so ein "Run" um das Thema gemacht wird und dass das auch einigermaßen sachlich passiert, denn ich gehöre auch zu den Menschen, denen "das macht man doch nicht!" nicht als Erklärung reicht.

  • Lisa: Einfach nur Danke!


    Lach, Nina, bei Woody glaub ich nicht an <der arme Hund>. Nicht bei dem, was ich sonst so gelesen hab.


    Hmm, grad die Manipulation an der Blase könnte nicht so ganz gut gewesen sein und zu einer Schwächung des Schließmuskelatur geführt haben.


    Bitte, gern geschehen.

  • ich finde wenn hier user ihre hunde durch freiheitsentzug (hund kommt nicht auf rufen, wird eingesammelt und darf den spaziergang an der leine verbringen) oder nen scharfes "nein" abbekommt ist dass nochmal nen ganz anderer schnack liebe(r) binbin als wenn man nen welpen eins aufm arsch haut weil er in die wohnung gemacht hat.


    die hunde der user hier sind größenteils keine welpen mehr, bzw ich gehe jede wette ein dass diese user und ihre hunde sich kennen, nicht zu vergleichen mit einem welpen der alles erst erlernen muss.


    wenn der hund erstmal eine weile bei dir wohnt, dich kennt und zu deuten weiss, seine regeln kenn und weiss wie weit er gehen darf dann sehe ich da nichts verwerfliches dran den hund anzuraunzen, ihm die freiheit zu nehmen oder er auch mal fester angefasst wird weil unsere hunde in solch einem verhalten die wahl hatten zwischen hören und drauf schei**en und genau wissen was ende im gelände ist.


    aber wenn man einem welpen zur stubenreinheit klapst und darauf noch sichtlich stolz ist dann fällt mir dazu nur eines ein:
    ich hoffe du klapst deinen hund mal in der gegenwart anderer hundebesitzer die dass ganz und garnicht lustig finden!

  • dem Hund was besseres anzubieten ist ja schön und gut aber manchmal gibt es nichts besseres als einem Eichhörnchen nachzujagen oder man hat gerade nix parat. und dann?
    Zu einer konsequenten Erziehung gehört es auch beim Hunde eine Frustrationstoleranz zu erzielen, die er gut aushalten kann. Wenn ich ihm aber immer was besseres anbiete wenn er Mist anstellt, dann erzieh ich mir doch den Terrorhund schlechthin. Der Hund soll wegen mir kommen und nicht weil er für seinen Quatsch mit was besseren belohnt wird.
    Natürlich kommt ein Hund in so einer Situation nicht sofort von alleine. Dazu gehört viel gehorsamstrainig und es gehört auch dazu, dass man für den Hund interessant ist.

  • Zitat

    dem Hund was besseres anzubieten ist ja schön und gut aber manchmal gibt es nichts besseres als einem Eichhörnchen nachzujagen oder man hat gerade nix parat. und dann?
    Zu einer konsequenten Erziehung gehört es auch beim Hunde eine Frustrationstoleranz zu erzielen, die er gut aushalten kann. Wenn ich ihm aber immer was besseres anbiete wenn er Mist anstellt, dann erzieh ich mir doch den Terrorhund schlechthin. Der Hund soll wegen mir kommen und nicht weil er für seinen Quatsch mit was besseren belohnt wird.
    Natürlich kommt ein Hund in so einer Situation nicht sofort von alleine. Dazu gehört viel gehorsamstrainig und es gehört auch dazu, dass man für den Hund interessant ist.


    Eben und weil ich für meinen Hund interessanter als das Eichhörnchen bin, biete ich ihm etwas besseres an. Spiel und Spaß mit mir und kein Angeraunze oder Geklapse.


    Du hast aber schon gemerkt, wie Du dir selber in deinem Beitrag widersprichst :D


    Gaby und ihre schweren Jungs

  • Jap, genau so schaut es aus, Gaby!


    Aber das setzt ein Bemühen unsererseits um eine positive Beziehung zum Hund voraus und ein Kennen unseres Hundes.


    Und das scheint manchem dann doch zu mühsam zu sein.

  • Zitat

    Ja, aber eben, halt Gottlob schon kein Stress bei dem man denken muss "der arme Hund" (oder doch? ^^ )


    Ich glaube, deswegen musst Du Dir keine Gedanken machen. ^^


    Meine Hündin vergöttert meinen Bruder. Wenn der zu Besuch kommt, denke ich eher "der arme Mann", als "der arme Hund". Normalerweise fahre ich sie in einem Nebenzimmer erstmal ein wenig runter, bevor sie zu meinem Bruder darf. Dann bleibt alles im Rahmen und trocken.


    Beim letzten Besuch hat mein Mann leider nicht bemerkt, dass mein Bruder eingetrudelt war und hat den Hund "unvorbereitet" zu uns in die Küche gelassen. Desaster! Erst hat sie ihm - sei's nun aus Freude oder Demut - auf die Jeans gepinkelt, ihm danach beim Versuch in seine Hosentasche zu kriechen die Nase ins Gemächt gerammt und als er sich darauf hin krümmte, gab's noch ein paar extra feuchte Zungenküsse von Schnuffi obendrauf.


    Ich weiss, ich hätte das verhindern müssen, konnte ich aber nicht, weil ich mich selbst gekrümmt habe - vor Lachen. :D

  • Mit "wegen mir kommen" meine ich nicht im Sinne von mit mir spielen, sondern im Sinnen von den bekannten Konsequenzen.
    Wenn mein Hund sich aus dem Staub macht Ruf ich ihn bestimmt nicht um mit ihm dann zu spielen. Er bekommt für einen Abbruch ein Lob und auch ein Leckerli wenn ich eins parat hab. er kommt in erster Linie weil er weiß dass es keinen Sinn macht, weil ich ihn erstens einsammel und zweitens er dann an die Leine kommt. Und weil ihm die Konsequenten zu doof sind hat er gelernt lieber gleich drauf zu hören.

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