Hund interessiert sich draußen nicht für mich

  • Hallo,


    ich hab ein ziemliches Problem mit meinem Buddy. Sobald wir raus gehen, ist für ihn alles andere interessanter als ich. Mit dem Hören und Kommen ist es tagesabhängig. Zeitweise funktioniert es super, dann kommen wieder Tage an denen es ihn nicht die Bohne interessiert, ob ich ihm rufe.
    Das Hauptproblem ist aber, wenn wir andere Hunde sehen. Er will immer zu jedem hin, schnuppern und spielen. Er ist zum Glück nicht auf Streit und Rauferei aus, sondern wirklich nur auf Kontaktaufnahme und möglichst eine Runde spielen. Einfach weitergehen ist dann auch nicht möglich. Er legt sich einfach hin. Wenn der andere Hund dann doch an uns vorbei geht, hängt er in der Leine und kläfft. In den Situationen komm ich überhaupt nicht mehr zu ihm durch. Weder Leckerlie noch Spielzeug interessiert ihn. Ich verzweifel noch!!
    Habt ihr irgenwelche Tipps?? Die Hundeschule konnte mir da leider auch nicht weiterhelfen.

  • Hey und willkommen im DF :)


    Dein Buddy ist ein 2-jährigen Appenzeller-Mischling, hab ich das richtig gelesen in der Vorstellung?


    Bei Maya hatte ich das gleiche Problem. Ich bin auf die Handfütterung umgestiegen. Futter gab's nur noch draußen und wenn er was dafür getan hat (z.B. Sitz, Platz, Komm) oder draußen mit dem Futterdummy.
    Zusätzlich hatte Maya in dieser Zeit "Schleppleinenzwang", ist also nur an der 10m Schlepp gelaufen. Ich habe draußen mit ihr sehr viele interessante Dinge gemacht, z.B. Nasenarbeit (Hund ins "Sitz"+Bleib, Leckerchen auf die Wiese gestreut und dann mit "SUCH!" zum suchen animiert; oder Leckerchen auf Bänke, erhöhte Dinge gelegt und dann suchen gelassen), Spielen, etc. Drinnen habe ich mit Maya gar nicht mehr gespielt. Action gab's nur noch draußen. Auch habe ich ein Aufmerksamkeitssignal aufgebaut.
    Mit den anderen Hunde, vielleicht hilft dir da dieser Link weiter: https://www.dogforum.de/zeigen-und-benennen-t128830.html


    Liebe Grüße
    Lisa

  • Hallo Lisa,


    danke für deine Antwort. Jep, Buddy ist ein Appenzeller-Mischling. Papa wissen wir nicht wirklich genau. Evtl. ein Dobermann-Mischling.
    An der 10m Schlepp läuft er seit einem Jahr eigentlich immer, wenn das Gelände recht unübersichtlich ist. Letztes Jahr im Sommer hatten wir mal fast 2 Monate, wo es nahezu schon wieder ohne Schleppleine funktionierte.


    Das mit der Handfütterung haben wir auch schon durch. Hat uns in Bezug auf den Rückruf schon einiges gebracht, aber nur so lange keine anderen Hunde in der Nähe sind. Er geht auch jetzt immer "hungrig" raus, d.h. er muss sich sein Futter schon verdienen.
    Mit Futterdummy ist so eine Sache......zuhause bringt er mir jedes Spielzeug wenn ich's zu ihm sage. Draußen heißt es Spielzeug oh yeah! Meins! Damit renn ich jetzt durch die Gegend. Futterdummy werfen, (Hund im Sitz oder Platz, er wartet auch, bis ich sage, er soll ihn holen), aber wenn er ihn hat, rennt er erstmal wie ein Gestörtet damit durch die Gegend, bis er sich - wenn's mal gut läuft, 1-1,5 m von mir entfernt - hinlegt und versucht selbst ans Futter zu kommen.
    Leckerlie suchen/fangen spielen wir draußen schon auch. Das wird ihm aber schnell zu langweilig bzw. ist er eher ein "Sichtjäger". Wenn er sieht, wo ich es hinlege oder werfe, dann sucht er. Aber wehe, er sieht das nicht. Dann sucht er einige Sekunden wie verrückt, schaut mich dann blöd an, wenn er's nicht findet und schnuppert dann an irgendwas anderem gaaaanz interessantem rum. :roll:

  • Hi,


    du beschreibst meinen Hund. :D
    Er heißt auch Buddy und ist draußen ähnlich wie deiner, nur das er an der Leine gerne mal nach anderen Hunden schnappt und einen ausgeprägten Jagdtrieb hat. Ich habe die Tipps von Lisa auch schon ausprobiert, haben allerdings keinen Erfolg gebracht - aber vielleicht helfen sie bei euch. Futter, Spielzeug usw. interessieren ihn draußen gar nicht, selbst wenn ich ihm nur draußen etwas Futter gebe, welches er sich erarbeiten muss. Von der Leine(normal und Schleppleine) lasse ich ihn eh nur in eingezäunten Auslaufgebieten, da er ansonsten auf die Jagd geht und ich ihn nicht wiedersehe. Drinnen hingegen funktioniert alles prima, clickern, Zeigen&Bennen, Kommandos usw, aber draußen hört er nur wenn kein anderer Hund in Sichtweite ist oder er keine Fährte in der Nase hat. Deswegen gehts diesen Monat zur Hundeschule, hoffe die können mir da die richtigen Tipps geben.


    Was für Tipps oder Methoden hat deine Hundeschule dir denn gegeben, wenn ich fragen darf?


    Gruß Basti

  • Hy Basti,


    Ach, irgendwie schön zu hören, dass es noch andere Leute mit denselben Problemen gibt. Ich begegne sonst draußen irgendwie immer nur Hunden, die auf's Wort gehorchen und denk mir, nur ich bin zu doof meinen Hund zu erziehen.


    Tipps aus der Hundeschule war die Handfütterung. Und dann haben wir noch einen Antijagdworkshop gemacht, basierend auf dem Buch von Pia Gröning.

  • Oh, da hänge ich mich gleich mal dran :D Meiner heißt zwar nicht Buddy, sondern Lucky, verhält sich aber ganz genau so. Erst heute Morgen musste ich die Leine wieder zwangsläufig loslassen, weil er volle Kanone reingerannt ist, weil er zu einem anderen Hund wollte (spielerisch) und ich auf dem glatten Schnee Angst um meine Knochen hatte. Der kennt da echt nix, da kann ich machen, was ich will, er sieht und hört mich nicht :/ Davon abgesehen, wird das auch langsam peinlich. Also, wenn ich mich manchmal von außen sehen würde, wie ich an der Leine hänge und versuche, meinen Hund unter Kontrolle zu halten ....ich würde mich selbst auslachen :lol: Drinnen ist er auch superlieb und macht alles prima ...aber draußen ist er der größte "Stinker", den ich je kennengelernt hab´. Wir wollen auch ab nächsten Monat auf die HuSchu und ich hoffe, dass es mit den Temperaturen dann auch aufwärts geht, weil solange es jetzt so kalt ist, bringt das nix, es ist zu kalt für ihn.

  • Ok.. mh, gut, dann wäre ich mit meinem Laien-Latein auch schon am Ende :D
    Hast du dir meinen Link bezüglich Zeigen&Benennen mal durchgelesen? Ich persönlich hab das zwar noch nicht probiert, aber hier im Forum haben ganz viele damit sehr gute Ergebnisse erzielen können.
    Was meinte die Hundeschule denn zu dem Problem mit den anderen Hunden??


    Ansonsten würde ich zu einem kompetenten Trainer raten - nicht jede Hundeschule und nicht jeder Trainer haben ja immer die gleichen Herangehensweisen. Vielleicht habt ihr für euch nur noch nicht den richtigen Weg gefunden.

  • Das ist ja echt lustig, dass es wirklich mehrere Leute mit diesem Problemchen gibt ^^. Mir ging es mit Alea genau so, als sie jünger war und ich dachte immer, es geht nur mir so. Ich dachte dann immer, mach nur ich immer alles falsch, oder bin ich einfach nur total unfähig? Daheim immer gefolgt und wenn keiner da war auch, aber sobald andere Hunde kamen, wusste man gar nichts mehr und man hätte sich auf den Kopf stellen können, den Hund hätte es nicht interessiert. Unangenehm war das auch oft und ich hätte sie am liebsten einfach immer an der Leine gelassen. Über die Schleppleine hatte ich oft Diskussionen mit meinem Vater. Er sagte immer, dass das Blödsinn ist, da sie, wenn sie mit der Leine mal losrennt, ich auf der Nase lande. Sie fand oft alles interessanter, als zu folgen. Sogar ein Grashalm, der gewackelt hat. Sie lies sich auf dem Hundeplatz auch von jedem anderen Hund ablenken, sodass ich Einzeltraining mit ihr machen durfte. Sogar mit einer Trainerin vom RZV für Hovis. Anfangs hatte ich meine liebe Mühe, weil sie sich immer noch hat ablenken lassen von jeder Kleinigkeit, aber dann hab ich praktisch ordentlich auf den Tisch gehauen und von da an ging es aufwärts ^^. Aber natürlich nicht mit Gewalt. Wo ich nur immer Probleme mit ihr hatte, sie hat keine Hündinnen gemocht. Anfangs zwar schon, aber als sie älter wurde, dann nicht mehr. Sollten wir je wieder einen Hund haben, werde ich lauter Tipps beherzigen.

  • Bei der Wahl der HuSchu würde ich unbedingt auf ein paar Dinge achten:


    1. Die Trainer verstehen und erklären das Verhalten/die Sprache der Hunde und wenden keine aversiven Mittel an
    2. Die Hunde sollten vor den ersten Übungen nicht miteinander spielen dürfen. Die Menschen begrüßen sich und die Hunde müssen, während der Begrüßung neben ihrem Menschen absitzen. Dann finden ein paar Übungen statt und im Anschluss gibt es eine kleine Spielrunde, die wieder unterbrochen wird. Der Hund muss kommen und absitzen, dann wird er wieder "frei gelassen", dadurch lernt er, dass der Spaß nicht immer gleich vorbei ist, wenn er brav kommt. Danach wird wieder geübt.
    3. Das Training sollte unbedingt an unterschiedlichen Orten stattfinden. Es gibt viele Hunde, die auf dem Platz jede Übung bestens absolvieren und außerhalb der Übungsstunde bzw. des Übungsplatzes ist es wieder wie schon zuvor.


    Oft sind die banalsten Dinge zielführend, was man braucht ist Ausdauer.


    Was man bis zum HuSchu-Besuch schon machen kann ist, sich für den Hund interessanter zu machen als es die anderen Hunde sind. Fast jeder Hund hat bestimmte Vorlieben und freut sich, wenn er mit seinem Menschen etwas erleben kann. Meiner übt beispielsweise gerne, wenn wir Hunde gesehen haben und er nicht hinrennen sollte, dann haben wir einfach Dinge wie "fuß, sitz, rückwärts einparken..." oder was auch immer geübt, Hauptsache mein Hund konzentrierte sich auf mich und nicht auf den anderen Hund. Suchspiele sind aber auch der Hit oder ein wenig zerren.


    Oft hilft es auch, wenn man zu Hause oder während des Spaziergangs mit einfachsten Mitteln interessante Spiele einfügt. Z.B. sucht der Mensch ein Leckerchen an einer Stelle und tut dabei ganz interessiert und aufgeregt und lässt es den Hund finden. Zu Hause kann man Hütchenspiele machen, zusammen mit einer Rascheltüte Spaß haben... Es gibt wirklich unzählig viele Dinge, die man mit Hunden machen kann und, die die Bindung enorm stärken.


    Ein paar Dinge müssen aber schon sitzen oder konsequent geübt werden. Ein "Nein" muss bereits als solches verstanden sein bzw. zu einem Abbruch führen. Wenn das noch nicht der Fall ist, würde ich es eben weiter üben.


    Wenn das "Hier" noch nicht richtig sitzt oder verbraucht ist, würde ich es neu aufbauen. Mein Hund hat anfangs bei jedem Kommen sein Lieblingsleckerlie bekommen. Außerdem kommt ein Hund viel lieber, wenn man voller Freude, fast schon in einer Art SingSang ruft. Ist ja eigentlich kein Wunder, ich hole auch viel lieber einen Joghurt aus dem Kühlschrank, wenn man mich nett bittet als wenn man mich anranzt. ;)


    Bei Hundebegegnungen verstärkt darauf achten, dass an der Leine absolut kein Kontakt stattfindet. Hund vor dem Freilauf immer absitzen lassen, die Leine lösen und dann erst die Freigabe zum Laufen geben.


    So einfache Dinge wie sich auf dem Spaziergang plötzlich und unerwartet für den Hund hinter einem Baum zu verstecken bringen auch viel, weil der Hund lernt, dass er auf seinen Menschen achten muss, um ihn nicht zu verlieren. Aber aufpassen, dass in dem Moment nicht die größte Ablenkung in Form von anderen Hunden oder Wild in der Nähe ist.


    Zu der Sache mit dem Futterdummy: ich würde an den Futterdummy einfach eine Art Schleppleine an dem Dummy befestigen und wenn Hundi abhauen will, angelt man sich den Dummy halt zurück. In dem Fall geht der Hund aber leer aus.

  • Zitat

    So einfache Dinge wie sich auf dem Spaziergang plötzlich und unerwartet für den Hund hinter einem Baum zu verstecken bringen auch viel, weil der Hund lernt, dass er auf seinen Menschen achten muss, um ihn nicht zu verlieren. Aber aufpassen, dass in dem Moment nicht die größte Ablenkung in Form von anderen Hunden oder Wild in der Nähe ist.


    Das mit dem Verstecken haut in 95% der Fälle schon hin. Es dauert meistens nur wenige sec bis er dann angaloppiert kommt und schaut wo ich bin. Aber meistens schaut er dann nur kurz, holt sich ein Leckerlie ab und dreht sich wieder um.


    Zitat


    Zu der Sache mit dem Futterdummy: ich würde an den Futterdummy einfach eine Art Schleppleine an dem Dummy befestigen und wenn Hundi abhauen will, angelt man sich den Dummy halt zurück. In dem Fall geht der Hund aber leer aus.


    das ist wirklich mal ne Idee! Danke!!

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