Die Pferdeprofis
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Zum Thema Beisteller habe ich eine etwas radikale Einstellung:
Niemals würde ich ein krankes/altes oder nicht mehr voll reitbares Pferd verkaufen. Das ist für mich moralisch unterste Schublade. Ausnahme wäre natürlich wenn man sich finanziell partout kein Pferd mehr leisten könnte. Aber dann würde ich persönlich immer zuerst das gesunde reitbare Pferd wegtun und erst wenn es auch dann nicht mehr geht das chronisch kranke. Das chronisch kranke würde dann aber eingeschläfert werden (obwohl sie momentan wirklich stabil und schmerzfrei ist).
Aber sich der Verantwortung eines kranken Pferdes zu entledigen und es als Beisteller abzugeben finde ich verwerflich und einfach nicht in Ordnung.
Da sollte man lieber den Arsch in der Hose haben und sich überlegen das Tier einzuschläfern.
Ich kenne so viele Leute die ihre Tiere als Beisteller abgegeben haben, und damit schlimm auf die Nase gefallen sind. Nahezu alle Pferde wurden trotzdem voll geritten und regelrecht verheizt bis sie ganz kaputt auf den Knochen waren.
Für viele ist es einfach eine Möglichkeit günstig an ein Pferd zu kommen.
kann ich so unterstreichenAusnahme: ich kenne die Leute persönlich und schon länger, die das Pferd als Beisteller halten wollen würden
Weder als Beisteller abgeben, noch einen Beisteller ankaufen.
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außerdem wer kauft sich als Reitanfänger ein 4 jähriges Pferd?
Mehr als man denkt, weil es in der Regel schlicht billig ist.
Klar kann es gut gehen, wenn das Pferd vom Charakter her etwas härter im Nehmen ist, der Anfänger weiter an sich arbeitet und man gute Ausbilder für Pferd und Reiter hat.
Hackl hat es am Ende schon angedeutet, wie es funktionieren kann:
Unterricht für den Reiter und eine Reitbeteiligung (wenn man sich Beritt nicht leisten kann) die gut genug ist, um das Pferd Korrektur zu Reiten und weiter bei der Ausbildung zu helfen.Allerdings steht leider vielen Pferdebesitzern bei der Variante mit der RB das eigene Ego im Weg. Beim Profiberitt nehmen es die meisten noch gelassen, aber bei der RB, die ihnen dann im Grunde sagt, wie sie es machen müssen, werden viele dann zickig, egal wie neutral und gut gemeint die Tipps gegeben werden.
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Allerdings steht leider vielen Pferdebesitzern bei der Variante mit der RB das eigene Ego im Weg. Beim Profiberitt nehmen es die meisten noch gelassen, aber bei der RB, die ihnen dann im Grunde sagt, wie sie es machen müssen, werden viele dann zickig, egal wie neutral und gut gemeint die Tipps gegeben werden.
oh ja, die Erfahrung hab ich auch machen müssen"Aber die hat mir doch nicht zu sagen, wie ich mein Pferd zu reiten habe"
so kann man wunderbar sein superteures Pferd mit top Abstammung (denn auch wenn man nicht reiten kann, hat man ja Geld) versauen -
Also ich kann jetzt nur von meiner damaligen Stute reden, und die war top ausgebildet, aber eben schwer vom Charakter und viel zu fein/sensibel für einen Anfänger.
Das Pferd ist mit mir M Springen gegangen und könnte locker ne L Dressur gehen, top an Bein, Zügel, Gewicht, aber gibt man das Bein nicht an der richtigen Stelle, bzw ist damit unruhig geht das Pferd in die Luft. Meines erachtens kann man da nichts machen, dieses Pferd ist einfach hoch sensibel, liegt bestimmt auch an der Zucht, so sind nämlich mittlerweile viele der neuen Springpferde Linien, aber bei der würde ich mir damit erstens einiges versauen wenn ich einen drauf lasse der noch nicht sicher reitet, weil das Pferd dann jedes Mal von mir korrigiert werden muss und das länger dauert als bis zum Wochenende wo es Turnier hat und zweitens läge der ziemlich bald unten.
Stimmt der Sitz bei dem Anfänger, aber das "richtige Reiten" beherrscht er noch nicht, war es mit der Stute selten ein Problem. -
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Ich kriege immer die Pimpernellen wenn mir jemand erzählen will dass sein Pferd eine super tolle solide Grundausbildung genossen hat, aber nichtmal alleine ins Gelände kann oder einen schwächeren Reiter gefahrlos auf sein Pferd setzen kann. Da kann doch was nicht richtig gelaufen sein.Warum kann ein solide ausgebildetes Pferd denn nicht zu sensibel für einen schwächeren Reiter bzw. gar Anfänger sein?
Meine Stute ist grundsätzlich ein nettes Pferdchen unter dem Sattel, sie buckelt und steigt nicht und legt sich auch bei Meinungsverschiedenheiten maximal mit ein bisschen gegen's Bein gehen mit dem Reiter an. Trotzdem kann ich keinen Anfänger drauf setzen, weil sie bestimmte Sitzfehler auf den Teufel nicht ausstehen kann. Sie gerät dann in's Rennen, der unsichere Reiter hoppelt noch mehr und wir sind in einem Teufelskreis. Setzt man sich einfach wieder richtig auf den Allerwertesten, ist der Spuk innerhalb von Sekunden vorbei.
Des Weiteren springt sie, wenn sie sich denn mal erschreckt, durch ihre schnellen Reaktionen einfach anders zur Seite als manch gemütlicheres Pferd/Pony, da gerät man mit einem unsicheren Sitz schnell mal in Raumnot. Ich hab's einmal erlebt, da war der Reiter tatsächlich noch da, wo die Schimmeline eine Sekunde vorher noch gestanden hat.Oder ist ein solide ausgebildetes Pferd grundsätzlich scheufrei und reagiert auf Fehler maximal mit stehenbleiben?
Im Normalfall bildet jeder sein Pferd so aus bzw. lässt es ausbilden, wie man es für seine eigenen Bedürfnisse benötigt und wie das Pferd es hergibt. Für mich persönlich ist meine Stute nicht schlecht ausgebildet, nur weil sie einem einen Spaltsitz bzw. ein in den Rücken fallen krumm nimmt.
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Warum kann ein solide ausgebildetes Pferd denn nicht zu sensibel für einen schwächeren Reiter bzw. gar Anfänger sein?
Ich finde auch nicht, dass das eine unbedingt etwas mit dem anderen zu tun hat.
Meine Schwägerin hatte z.B. ein nettes Pferdchen gekauft (das sie übrigens selber auch gar nicht probegeritten war, sondern nur hat vorreiten lassen und ich war noch kurz draufgegangen, da ich dabei gewesen war) und dieses Pferd reagierte einfach super sensibel auf jegliche Hilfen. Dementsprechend musste man seine Hilfen natürlich auch anpassen, aber ich fand das sehr angenehm und deutlich schöner zu reiten als z.B. meine Reitbeteiligung, mit der ich erstmal fleißig geübt hatte, dass die wieder feiner auf Hilfen reagiert, meine Schwägerin kam mit dem Pferd aber nicht klar und traute sich nicht drauf.Ich denke, es hat auch nicht immer etwas mit der Grundausbildung, sondern vor allem mit dem Typ zu tun.
Mein Bruder und ich haben damals ziemlich zeitgleich jeder ein rohes dreijähriges Reitpony gehabt und angeritten. Ich behaupte mal, dass ich in meinem süßen Camillo doch deutlich mehr Arbeit gesteckt habe und ihn viel behutsamer angeritten habe als mein Bruder sein Pony, der z.B. schon direkt nach dem ersten Longieren sich einfach aufs Pony gesetzt hat und fertig. Trotzdem war das Pony von meinem Bruder deutlich einfacher und unkomplizierter, das war einfach ein ganz anderer Typ Pferd bzw. Pony als mein Camillo, der gerne auch mal ausgetestet hat und allgemein einfach temperamentvoller war. -
Na,ja ich bleibe dabei das ein gut grundausgebildetes Pferd soviel Wesensfestigkeit besitzen sollte nicht gleich reißaus zu nehmen wenn der Reiter oben drauf noch nicht optimal sitzt und einwirkt.
Das hat nicht unbedingt was mit Sensibilität zu tun.Mein eines Pferd ist sehr sensibel und leichtrittig und muss dabei dennoch stets händelbar bleiben (für jedermann), darauf möchte ich mich einfach verlassen können.
Aber da drehen wir uns wohl im Kreise, sodass wir es dabei belassen sollte
. Sieht halt jeder anders.
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Was für Pferde reitest du denn?
Ich denke da gibt es große Unterschiede in der Zucht.
Wirklich gute Springpferde haben zu 90% einen an der Klatsche, leider.
Aber Genie und Wahnsinn... ich finde man kann es eben nicht so pauschalisieren, zumindest kenne ich zig Sportpferde die ich in allen Lektionen super fein reiten kann, plumpst aber einer drauf rum gehts ab.
Wie soll man denn deiner Meinung nach damit arbeiten damit eine Grundausbildung zu stande kommt, obwohl das Pferd gefestigt unter guten Reitern ist? -
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Na,ja ich bleibe dabei das ein gut grundausgebildetes Pferd soviel Wesensfestigkeit besitzen sollte nicht gleich reißaus zu nehmen wenn der Reiter oben drauf noch nicht optimal sitzt und einwirkt.
Das hat nicht unbedingt was mit Sensibilität zu tun.
Naja, reißaus nehmen ist aber nicht unbedingt das Einzige, was einem Anfänger/unsicheren Reiter Probleme bereiten kann, das weiß ich aus eigener Erfahrung sehr gut, da ich lange Zeit als Kind ein sehr, sehr unsicherer Reiter war.
Ein Pferd muss ja gar nicht mal wirklich etwas "Böses" machen, um einen Anfänger maßlos zu überfordern, da reicht ja oft z.B. schon das wirklich sehr sensible Reagieren auf Hilfen, die ein Anfänger meist einfach noch nicht richtig geben kann.
Für mich ist ein Pferd aber deshalb noch längt nicht nicht gut grundausgebildet, nur weil ein Anfänger oder unsicherer Reiter eben nicht wirklich mit dem Pferd klar kommt. -
Ich rede doch auch nicht davon dass jedes gut ausgebildete Pferd gleichzeitig ein optimales Schulpferd sein muss
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Richtig lesen bitte.Das habe ich geschrieben:
ZitatIch kriege immer die Pimpernellen wenn mir jemand erzählen will dass sein Pferd eine super tolle solide Grundausbildung genossen hat, aber nichtmal alleine ins Gelände kann oder einen schwächeren Reiter gefahrlos auf sein Pferd setzen kann. Da kann doch was nicht richtig gelaufen sein.
Was ihr daraus macht ist abenteuerlich
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