Eine unschöne Erfahrung...

  • Hallo ihr Lieben,

    ich weiß gar nicht so richtig, ob ich im richtigen Unterforum gelandet bin, im Prinzip geht es mir auch nur darum mich mitzuteilen, da ich wirklich ziemlich schockiert darüber bin, was ich mir vor ein paar Tagen anhören musste.

    Bolle (knapp 1 Jahr) ist nun seit gut zwei Monaten bei uns und zeigt sich als lernfreudig und entwickelt sich prächtig. Wir befinden uns momentan auf der Suche nach einer guten Hundeschule, leider bietet unser Favorit die nächsten Kurse immer Mittwochs Nachmittags an, was uns beiden zeitlich leider überhaupt nicht passt. Es stand auch die Überlegung im Raum, eventuell nach einem geeigneten Verein etc zu suchen, weil wir mit dem Gedanken spielen, was in Richtung Agility etc. zu machen. Bisher sind das aber nur Zukunftsphantasien, erstmal muss alles andere sitzen :D Wir haben bewusst etwas Zeit ins Land gehen lassen, damit er sich zunächst einmal richtig eingewöhnen kann, bevor wir mit weiteren Reizen, sprich Hundeschule, auf ihn zugehen. Soviel erstmal zu unserer Vorgeschichte.

    Folgendes trug sich zu: Wir haben ein befreundetes Pärchen, nachdem Bolle ganz verrückt ist. Die beiden halten schon seit Jahren selber zwei Hunde. Die drei verstehen sich sehr gut und deswegen sind wir auch desöfteren zu siebt im Berliner Umland mit den Hunden unterwegs und schauen (da wir sehr nah beieinander wohnen) auch gerne Mal auf ein Gläschen Wein vorbei. Treffen wir uns bei ihnen, ist Bolle zwangsläufig immer erstmal sehr aufgeregt und braucht ein bisschen (wir arbeiten dran, es ist auch schon besser geworden und klappt mittlerweile gut) um wieder runter zu kommen, ist ja auch aufregend für den Hundewutz, wenn viele Menschen die er mag plus zwei Hunde, die er Klasse findet, auf kleinerem Raum zusammen treffen. Hinzu kommt, dass er bei der Vorbesitzerin nicht allzuoft raus kam, kaum Hundekontakt hatte etc. Ich habe da also durchaus Verständnis für den Wurm, er muss es erst lernen.

    Nun tritt seit einigen Wochen immer wieder eine Freundin des befreundeten Paares und eine "Bekannte" meines Freundes (er kennt sie aus seinem alten Nebenjob) auf den Plan, die selber zwei Hündinnen besitzt. Eine Rotti-Mix Dame, mit der sie die Begleithundprüfung erfolgreich absolviert hat und einee bildschöne schwarze Schäferhündin (wohl von einem 1A Züchter), zu der sie eher zufällig gekommen ist. Mit der Schäferhündin macht sie derzeit Schutzhundesport. Sehr ehrgeizig! Ihre Hunde, zumindest die Rotti-Mix Hündin steht erwatungsgemäß sehr gut im Gehorsam, die Schäferhündin hat sie ca. ein halbes Jahr und wohl noch ein paar Baustellen. Zuerst wurde ich stutzig, als sie meinem Freund (in meiner Abwesenheit empfahl) unseren Bolle am Kettenwürger zu führen, immerhin wäre es ja schon ganz schön frech von ihm an der Leine zu ziehen. Falsch! Denn Bolle hat es nie anders gelernt, selbst wenn es so wäre ein NO GO für mich (da war er gerade einen Monat bei uns). Er wird grundsätzlich am Geschirr geführt, Leinenführigkeit haben wir mittlerweile sehr gut in den Griff bekommen via Stop and GO, seitdem läuft er wenns mal schnell gehen muss, oder Herr Hund sich mal wieder im Schnodder gewälzt hat, ab und an auch am Halsband. Weiterhin ist mir dann aufgestoßen, dass wir immer wieder für unsere in ihren Augen zu "laschen" Methoden belächelt wurden, oder sich darüber lustig gemacht wurde, wenn unser Hund unter dem Reiz von vier andern Hunden und fünf Menschen um ihn rum nicht sofort auf ein "Sitz" reagierte oder es etwas länger gedauert hat, bis wir ihn für längere Zeit auf seinen Platz schicken konnten. Da kamen dann verstärkt spitze Kommentare. Ich habe meinen Argwohn immer runtergschluckt, da wir uns beide intensiv mit der Erziehung unseres Hundes auseinander setzen und ich im Traum nicht dran denke, meinen Hund mit Schlägen oder anderer starker körperlicher Einwirkung zu erziehen. Ich will hier nochmal betonen, das Bolle in reizarmen Umgebungen alle Kommandos, die wir im bisher beigebracht haben, zuverlässig befolgt und sich auch in solchen Situationen von Mal zu Mal deutlich entspannter zeigt. Besagte Bekannte weiß auch, dass der Hund noch nicht allzu lange bei uns ist und vorher kaum bis keine Erziehung genossen hat. Da sollte man ja meinen, das man voraussetzen könnte, die gute Frau wüsste mit ihrem ach so tollen Hundeverstand, das man da noch nicht allzuviel von seinem Hund erwarten kann.

    Von unseren Freunden weiß ich, dass sie vor ca. 2 Jahren auch gerne mal mit Stachelhalsbändern gearbeitet hat, was im übrigen fast zum Verwürfnis der Freundschaft geführt hat. Davon ist sie mittlerweile ab. Dafür laufen jetzt beide Hunde am Kettenwürger (ohne Stopp). Ich hatte selber schon das "Vergnügen" zu erleben wie sie die Schäferhündin mit dem Ding zurecht weist (Die Rotti Dame, läuft gut an der Leine), da hier die Leinenführgkeit doch ein größeres Problem darstellt. Ich laufe hinter ihr die Treppe runter, die Hündin freut sich das es raus geht, sie lässt die andere Hündin los, die Schäferhündin will hinter und fängt an zu ziehen und will (irgendwie ja auch logischerweise) hinterher und ist schon zwei Stufen runter, während Besitzerin noch auf der vorherigen Treppe steht und mit den Worten "überleg dir gut was du machst" reist sie ihren Hund am Würger über die komplette Etage zurück. Ich bin nicht auf den Mund gefallen, aber da fehlten mir tatsächlich die Worte :verzweifelt: Das scheint keine Außnahme zu sein, beim Spazierengehen gibt es fünf bis sechs starke Rucke hintereinander wenn Hundi sich, der Ansicht ihrer Besitzerin nach, einen cm zu weit nach vorne bewegt.

    Zuletzt ergab sich folgende Situation, ich dachte mir, lass es mal drauf ankommen und habe mehr ironisch als ernst gefragt, ob sie uns denn eine gute Hundeschule empfehlen könnte, da unsere erste Wahl momentan keine Kurse anbietet die wir zeitlich wahrnehmen können. Als Antwort hieß es "massig, allerdings sind die wohl weniger für euch geeignet" ich fragste warum und bekam die Antwort, dass sie alle mit Zwang arbeiten. Naja immerhin schien schonmal angekommen zu sein, dass wir von solchen Methoden nix halten. Ich ab dann gefragt was ich mit denn bitteschön genau unter Zwang vorstellen müsste. Da hieß es dann, wenn der Hund z.B Sitz machen soll, dies aber nicht befolgt, da wird dann zweimal fest am Halsband geruckt und dann sitzt er. Ich habe dann eingewendet, dass ich behaupte meinen Hund sogut zu kennen, dass ihn das sicherlich nicht in den Sitz treibt. Da hieß es dann, dann müsste man mal richtig hart werden. Ich habe nicht weiter nachgefragt und ich will ehrlich gesagt auch gar nicht wissen, was sie unter "richtig hart" versteht. Ein weiteres Beispiel war, dass Bolle momentan ab und an Übersprungshandlungen zeigt, wenn er beim Gassi bspw. einen Stock nicht nehmen darf, die sich dann so äußern, dass er mich doof anspringt und die Leine attackiert. Jegliche Körperliche Einwirkung (wir haben es nicht probiert!) wäre hier zwecklos, da ihn selbst der alleinige Versuch hochpeitscht ihm die Leine aus dem Maul zu nehmen. Wir ignorieren das konsequent und das führt nach ein paar Schritten zum Erfolg (mittlerweile), das hat aber auch gedauert. Hier bekam ich erst gar keine Antwort. Ich gehe davon aus, dass sie solange draufhauen würde, bis Ruhe ist. Dann hat sie mir noch erklärt, dass sich ein Hund nur unter Zwang unter ordnet und sich dementsprechend auch nur so Kommandos anständig erlernen lassen. Wenn ich mein Kommando schon zum zweiten Mal wiederhole bröckelt meine absolute Autorität etc. Ich hab wirklich Bauklötze gestaunt. Ja, es ist so, dass wir uns in reizvollen Situationen wiederholen müssen, allerdings niemals mehr als zwei mal, wir lassen ihn auch nicht aus der Situation bis er das Kommando ausgeführt hat. Der Herr ist ein kleiner Dickkopf. Auch habe ich nicht das Gefühl ich hätte die falsche Stellung im Rudel oder ähnliches. Wir befinden uns halt einfach in der Lernphase. Offensichtlich fühlte sie sich von dem Gespräch dann so angeregt, dass sie noch schnell hinterschob, dass sie zB auf dem Hundeplatz nicht rumdiskutiert, da bekommen die Hunde de Stachler drauf und gut ist. AHA! Ich bin immer mehr vom Glauben abgefallen. Zwischendurch fing ich dann an mich zu fragen, warum ihre Rotti Dame in Wald und Wiese grundsätzlich nicht frei läuft (sie hat Jagdtrieb) wenn ihre Erziehungsmethoden doch so klasse sind?! Ich hab das Gespräch an der Stelle beendet. Habe ihr gesagt, dass das nix für uns ist und sie sich das besser auch nochmal überlegen sollte und mein Hund über positive Verstärkung lernt (und das gut) und nicht über Gewalteinwirkung etc. Hier zu bekehren habe ich erst gar nicht probiert. Tatsächlich und das ging mehrmals mehr als eindeutig hervor, steht sie da zu 100% hinter und denkt überhaupt nicht dran, dass sie ihren Tieren Schaden zufügt.
    Später am Abend kam sie dann darauf zu sprechen, dass ihre Schäferhündin das "Aus" noch nicht drauf hat. Sie hätte ja alles probiert. Und weils keiner wissen wollte hat sies dann auch mal direkt aufgezählt. Ich schmeiß den Hund auf den Boden - sie gibt den Ball nicht her. Ich dreh ihr den Hals um - sie gibt den Ball nicht her. Ich verdresch sie quasi - sie gibt den Ball nicht her. Ich kann draufhaun wie ich will - sie gibt den Ball nicht her. :sad2: Was soll man dazu noch sagen?! Ich saß wir angewurzelt. Ich merkte wie auch meiner Freundin so langsam aber sicher die Farbe aus dem Gesicht wich. Unfasbar! Ich mein HALLO?!

    Sie hat dann noch ein paar Kunststükchen mit ihrer Rotti Dame vorgeführt, die mehr oder weniger gut geklappt haben. Immer mit dem Hinweis, dass das alles nur funktioniert wenn man die Zügel in der Hand hat (und das kann man ja ihrer Theroie nur wenn man nach besagten Methoden arbeitet). Ich hab mir dann meinen Hund geschnappt der 1A High Five und Pfötchen mit beiden Beinen gibt und zwar ohne Leckerchen und das vorgerführt und hab gefragt ob sie mir das dann erklären kann?! Keine Antwort! Als ich meinte Bolle kann auch was, hieß es dann vorher noch abfällig " was denn? MANCHMAL sitzt?"....

    Ich war danach und auch irgendwie jetzt nocht total durch den Wind und musste mich bereits mehrmals Fragen, wie jemand der nicht maßgeblich älter ist als ich (bin 25) zu solchen Erziehungsmethoden kommt. Ich werde den generellen Kontakt meiden und habe mir vorgenommen, meine Meinung und Zukunft lautstark kundzutun! Davon ab habe ich mir mal ihr Facebook Profil angeschaut und weiß jetzt in welche Hundeschule sie geht, jetzt weiß ich immerhin wo ich nicht hingehe.

    Sorry für den langen Text, aber das musste einfach mal raus, jetzt bin ich wieder still :mute:

  • Puh, ich kann deine Empörung wirklich verstehen. Das ist schon ganz schön krass, da würd ich glaub ich auch wie vor den Kopf geschlagen sein... Ich hatte mal nen ähnlichen Fall, nur nicht ganz so krass - allerdings mit einer Bekannten, mit der ich regelmäßig spazieren gehe :-( Mittlerweile hab ich unsere Treffen reduziert und sage sehr deutlich, wenn ich etwas nicht richtig finde. (Antwort ist darauf aber leider meist: Ja wenn wir so nen Hund hätten wie du.... - als ob mein Hund sich selbst erzogen hätte:/ )
    Wenn ich du wäre, würde ich auch versuchen den Kontakt zu ihr so weit wie möglich zu vermeiden - ich glaube nicht, dass sie sich bekehren lässt, so traurig das für die Hunde auch ist! Du kannst ihr -und auch der gemeinsamen Freundin- allerdings schon deutlich machen, WARUM du keinen Bock mehr auf sie hast!!!
    Ich finde, was du von eurem Hund erzählst klingt doch schon super und so blöde Sprüche wie mit dem "manchmal Sitz" solltest du echt an dir abprallen lassen (mir würds auch schwer fallen...)!!!

  • Also ehrlich. Wie kannst du es aber auch wagen dich mit deinem bißchen Hundeverstand mit einer Hundeflüsterin anzulegen. :hust:

    Schon als ich den Satz von dir gelesen habe, dass sie sehr ehrgeizig ist und mit der Rottihündin die BH erfolgreich abgelegt hat, wußte ich was kommt.
    Hast du dich mal gefragt, weil die Rottihündin erwartungsgemäß so in Gehorsam steht? - Vielleicht weil sie Angst hat? Für den Fall dass du mit der Dame doch nochmal Kontakt haben solltest, ärger dich nicht über solche "Kenner". - Und such dir vor allen Dingen ein anderes Thema als Hundeerziehung. Leg dich mit solch beratungsresistenten Leuten nicht an. Schont deine Nerven. Glaub mir.

    Du bist mit deinem Hund auf einem richtigen Weg. Ich wünsch dir ganz doll viel Spaß mit deinem Hundi. Egal ob mit oder ohne Hundeschule. Hauptsache du machst das weiter so wie bisher.

    Wo find ich denn Bilder von Bolle?

  • Ich kann deine Aufregung verstehen aber solche Leute gibt es immer die meinen sie haben den Gral der Weisheit entdeckt :verzweifelt:
    Gib ihr Kontra und lass dir nichts einreden mit solchen Menschen muss man nicht seine Freizeit verbringen ;)

  • Ihr lieben, ich sehe das genauso wie ihr, ich hab zum einen keinen Bock drauf, mir ständig dämliche Kommentare anzuhören (an ihrer Stelle würde ich mich dafür schämen solche Sachen laut auszusprechen und dann ist sie auch noch stolz drauf) und zum andern tue ich mich auch extrem schwer, mich auf Menschen einzulassen, die solche Ansichten haben.

    Hinzu kommt, dass ich glaube, dass sie da ein riesen profilierungs Problem hat. Unsere Freunde, die ihre Hunde auch gewaltfrei erzogen haben und auch heute nicht handgreiflich werden würden, wenn mal die Ohren auf Durchzug sind, werden selbstredend nicht belächelt. Ja die Hunde hören besser, sind aber auch 10 und 7 Jahre alt und haben die Phasen, wie wir sie gerade durchlaufen lange hinter sich gelassen.

    Sie fragte mich auch, ob ich den Eindruck habe, dass ihre Hunde Angst vor ihr hätten. Ich kann es pauschal nicht unterschreiben, davon habe einfach sicherlich auch zu wenig Ahnung. Mir reicht es aber, wenn ihre Hunde sich nach drei Stunden mal wagen sich auch nur ansatzweise von ihrer Decke zu erheben und sie nur einmal zischen muss, damit die armen Tiere flux das weite suchen.

    Der Zug ist für mich abgefahren, mir ist nur rätselhaft wie Leute in der heutigen Zeit zu solchen Einstellungen kommen. :xface:

  • ach und gisszmo: bisher drücke ich mir ein bisschen um einen Fotothread, wenn ich sowas anfange, würd ich es gern auch am Leben halten. Dazu fehlt mir noch ein bisschen die Motivation :ops: Ich hab aber mal ein Avatar hochgeladen, da kann man ein bisschen was erkennen ;)

  • He ich finds cool, dass du so weiter machst.. ich fahr da auch mehr auf deiner Schiene... die Bekannte da is ja schon irgendwie ätzend.. ich denke so leute sehen den hund einfach nich so wie, ich sag mal, wir.. als familienmitglied und treuen freund.. find ich schade... ich mag mich mit so leuten auch nich auseinandersetzen bzw mag ich von solchen methoden garnix wissen..

    lass dich nich beirren, bei deiner sichtweise merkt man sofort, dass du das was du machst aus tierliebe machst... nich so wie die aus deinem beispiel... hauptsache sportlich und "rangniedrig"

  • Das merkwürdige an der Sache ist ja, dass ich glaube, sie denkt tatsächlich das alles was sie tut total richtig ist. Ihrer Rottü Hündin gegenüber verhält sie sich im normalen Umgang sehr liebevoll, sie liebt den Hund, dass kann man sehen, so gegensätzlich das irgendwie auch sein mag.

    Bei der Schäferhündin sieht das schon ein bisschen anders aus. Die hatte sie als Welpen zur "Ausbildung" von den Besitzern bekommen. Die haben sich getrennt und sie wieder bei ihr abgeliefert. Wie gesagt ein bildschöner Hund, aus einer klasse Zucht. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist ihr Vater bei dem ganzen Schutzhund gedöns europa- oder weltweit (ich höre nicht mehr richtig hin) überall ganz weit mit vorne dabei ist. Laut ihrer Aussage lässt sie sie deswegen auch erstmal nicht "ausräumen", lässt sich unter Umständen ja Geld mit machen. :|

    Krass fand ich auch die Aussage, das sie in ihrem Verein noch zu den "humanen" gehört ...

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