"Probehund"
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[Warnung: ist recht lang geworden - aber mir eben auch so wichtig...]
Hallo,
ich überlege nun schon lange ob ich einem Hund mein Herz und Heim schenken kann und sollte.
Mein Herz sagt ganz eindeutig 'ja - mach das endlich'
und mein Verstand rein theoretisch auch: genug Zeit durchs Studium (Biologie, hab auch noch gut 4Jahre vor mir und danach will ich ein Jahr ins Ausland und dann vermutlich wieder an die Uni), finanziell gute Lage + Job, tatkräftige Unterstützung durch Freunde und Bekannte (teils auch selber mit Hund), angemessene Wohnsitutation mit Wohnung im Erdgeschoss + Terasse + Garten, etwas Erfahrung + viel Engagmentaber mein Problem: mein Freund + seine Familie
mit meinem Freund führe ich seit bald 3 Jahren eine Beziehung und bald 2 Jahren sind davon eine Fernbeziehung (mit Auto gut 1,5h mit dem Zug sind es 2,5h). Bisher lief es so, auch dadurch dass ich vor nem Monat umgezogen bin und wir eine gemeinsame Mieze haben die bei mir lebt, dass er gut 3/4 der Wochenenden und freien Zeit bei mir war. Wir haben hier eben eine Wohnung für uns, die sauber und schön ist. Er wohnt in einer eher unschönen, meist leider etwas dreckigen 2-Mann-WG. Und laut seiner Aussage ist es für ihn immer wie Urlaub, wenn er bei mir ist (find ich ja klasse - kümmere mich gerne... :) )
Er hatte bis vor einiger Zeit ganz schön Schiss vor Hunden - habe als 'Therapie' ihn mit viel Überzeugungsarbeit dazu gebracht, dass er mit mir ins Tierheim zum Gassi-gehen gekommen ist. Und er liebt es mittlerweile! Ihr müsstet mal sehen, wie ihm die Arbeit, das rumtollen und schmusen mit den 4-Beinern Spaß macht! Mir geht da ja immer das Herz auf.
Aber seine Angst ist folgende: mit dem Hund wird alles komplizierter. Er hat ein wenig Bedenken, dass er dann immer bei jedem Nachfragen muss 'Kann der Hund mit?' und dass v.a. seine Familie das wohl nicht mögen oder vllt sogar nicht erlauben wird (obwohl seine Mutti da letztens ganz andere Töne angeschlagen hat, á la 'was soll es für einer werden? und woher? und was ist mit Marie (die Katze von denen)?' hab ihr dann eben gesagt: na so eine mittelgroße Mix Hündin aus dem TH oder TS, sie soll als Welpe schon einziehen, damit sie alles notwendige (wie eben Uni mit vielen Menschen und auch meine eigene Katze Rika) kennen lernt. und dann kam 'ach so, na dann ist ja gut'.
Er hat Angst, dass ich dann für einen Wochenend-Besuch immer sage: 'nein, da ist die Zugfahrt zu stressig, wer kümmert sich um Rika...' und er im Zweifelsfall kommen 'muss'.Ja, aber das würde eben nicht am Hund sondern an unsrer Miez liegen und war bisher eben auch nie ein Problem.
Wir haben dann gestern sehr lange darüber geredet, und er meinte eben auch 'du bist jung, und wenn dir das ein Herzenswunsch ist, dann musst du das machen' - aber seine Ängste und damit meine Ängste um die Beziehung bleiben. Wir haben uns dann ein wenig über Pflegehunde aus dem TS und 'Urlaubshunde' unterhalten.
Bei Pflegehunden aus dem TS ist denke ich meine Mieze Rika das Problem, denn sie kennt Hunde und ist allgemein sehr neugierig. Aber ein großer aufdringlicher unerzogener Spanien/Rumänien/...-Hund, der Katzen kennt und mag und sofort auf die zugeht - das findet wohl selbst sie gruselig...
Außerdem weiß man nie, wie lange so ein Hund bleibt - vllt 3 Monate. vllt auch (hoffentlich für den Hund) nur zwei Wochen. und dann kommt einer neuer, den Rika erst kennenlernen muss. Oder aber der Hund bleibt 'ewig'. finden wir wenig ideal.
Und ich denke für einen ehemaligen Hunde-Ängstigen wie meinen Freund ist eben ein schlecht einschätzbarer grunsätzlich lieber aber erwachsener Hund auch nicht zu empfehlen.
Dann wären da die 'Urlaubshunde':
So sind wir damals familiär auf den Hund gekommen: wir hatten 9 Monate einen Pflege-Dalmatiner, dessen Herrchen+Frauchen im Ausland waren. Sie haben alle anfallenden Kosten übernommen.
Das fanden wir beide gut. Ein überschaubarer Zeitraum mit einem vorher bekannten Hund der auch schon meist einen gewissen Grundgehorsam hat. die in unseren Augen beste Variante um realistisch das spätere Leben (nach der Welpen- und Junghundzeit) mit einem Hund zu 'simulieren'.Also, wie findet ihr unsere Idee?
Und v.a. wo findet man so was?
hab schon gängige Seiten durchforstet und wenig Anzeigen gefunden und wenn dann lese ich erschreckend oft 'nicht verträglich mit Tieren gleichen Geschlechts'...Vielen Dank für eure Anregungen und Tips! :)
- Vor einem Moment
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Mich würde viel eher im Vorfeld interessieren, was du gedenkst mit dem Hund zu tun, wenn du ein Jahr im Ausland bist...
cazcarra
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Hey...
ja, das hab ich ganz vergessen - da soll der auf jeden Fall mit! Wir wollen vorraussichtlich für mindestens ein halbes Jahr nach Kanada, evtl. danach eine Trekking/Wander/Autotour runter nach Südamerika.
Werden sowas in der Art wie Back-packen oder mit einem ausgebauten Bus reise, dann immer für 2/3 Monate an einem festen Ort bleiben. Als Biologin bietet sich da auch Arbeit mit Wildhütern u.ä. an. Das will auch mein Freund.
(Ich hatte dazu schonmal einen Thread in dem ich mich über Vorstehhunde im speziellen imformiert habe...)Also das ist gar keine Frage, da käme der mit, und da wir das auch jetzt schon wissen, wird das natürlich ausgiebigst geplant. Mein Freund war bisher der sehr bequemen Meinung, wenn wir in Kanada einen hund wollen, dann holen wir uns da einen. Ähm - nein. Aber zu dem Zeitpunkt wusste er auch noch nichts von Hunden, Mensch-Hund-Beziehung und Erziehung. Und den Punkt versteht er mittlerweile gut, dass wenn er einen verlässliche hündischen Partner haben möchte, wir 2 bis 3 Jahre 'Vorlaufzeit' brauchen. Um den Hund zu erziehen, prägen und trainieren.
Zwecks Auslastung - ich bin ehrenamtlich immer irgendwie engagiert gewesen und mache mich hier grad über die RTH klug - und möchte sowas in der Richtung machen. Mantrialing find ich spannend...
Hier gibts außerdem ausgedehnte Auwälder, die nach 10min durch Nebenstraßen erreichbar sind, Hundeparks und auch so sehr viel grün. -
Ah ja.
Was RTH angeht: Wenn du neben dem Studium tatsächlich so viel Zeit hast...
Ich würds ja allenfalls mit Mantrailen als Ausgleichssport und -spaß versuchen...Was den "Probehund" angeht: Ich würd es nicht tun. Entweder - oder. Für eure Katze sicherlich auch die bessere Wahl.
Allerdings wär mir wichtig, vorab noch einmal ganz genau mit allen Beteiligten der Familie/n abzuklären, was in Notfällen passiert usw. usf.
cazcarra
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ich glaube wegen dem Auslandsjahr ist er damals auch nur mit ins Tierheim gekommen
Den Zeitaufwand bei RTH kann ich schlecht einschätzen. grunsätzlich bei denen 2 mal Training in der Woche (einmal unter der Woche, einmal am Wochenende) und so ca. 10 Einsätze im Jahr. + eigenverantwortliches Training...
auf Mantrailing bin ich nur durch RTH gekommen - hab dann auch sehr viel positives darüber gelesen....
Mit meiner Familie ist das alles kein Ding. Finanziell stehen die hinter mir (und können das auch) und meine Mutti hatte eben lange einen eigenen Hund und sieht selber nur von einem Hund ab, da sie durch ihren Job zu wenig Zeit hat (obwohl man das sehen kann wie man will - als Lehrerin...). Besuche und Ausflüge mit Hund wären bei ihr erwünscht und ein Wochenende oder in der Ferienzeit würde sie auch zur Vollzeit-Betreuung zur Verfügung stehen.
Meine Großeltern sind auch tierlieb und würde mich auch unterstützen, auch da sind Besuche kein Problem, nur Betreuung würde ich den zwein nicht zumuten.
In einem Fall von Krankheit oder auch mal wirklich nicht hunde-kompatibler-Freizeitgestaltung habe ich immernoch zwei Freundinnen in der Hinterhand, eine mit Hund und eine die sich finanziell keinen Hund leisten kann. Da sind auch mal eine Woche mit schlimmster Magen-Darm-Grippe oder ähnlichem kein Problem.Also 'Probehund' eher nicht? Warum, also von Rika abgesehen?
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Hm... Reicht Rika als Grund nicht?
Entscheiden müsst ihr das für euch. Pflegehunde bleiben ja auch gern mal hängen *gg*
LG
cazcarra -
Rika ist sogar ein ziemlich guter Grund. Vor allem ist sie auch aus dem TS und super unproblematisch - sie macht es einem sehr leicht sie zu überschätzen (also im Zuge der Belastbarkeit...).
Sie hat ja auch einige hündische Verhaltenszüge - sehr menschenbezogen. lag v.a. früher immer auf dem Boden (mittlerweile nimmt sie gerne Sessel und Wandregal an), apportiert an guten Tagen, macht Sitz, High-Five, Männchen und alles sowas...ich glaub man ist schnell dabei ihr zuviel 'zu zumuten'...
dieses Hängen-bleiben - da gibts gar nicht zu selten, hm
bin ja auch schon einige Zeit mit einer Orga in Verbindung und sie meinte auch - meist ist nicht die Frage welcher Hund sondern wieviele... -
Naja, es gibt gerade im Tierschutz auch ruhigere, vll ältere Hunde, die Katzen kennen und respektieren.
Ich finde eure Situation nicht schlecht. Zeit ist wohl da (der Hund sollte ja nicht lange alleine bleiben müssen, schon gar nicht am Anfang! Du kannst ihn aber mit zur Uni nehmen?), Finanzen sehen gut aus, und so wirklich langfristig kann eh keiner planen. Ob ihr das mit dem Auslandsjahr mit Hund hinkriegt (da gibt es vielleicht noch andere Probleme) oder ob ihr ihn dann bei deinen Eltern lasst solange... werdet ihr sehen. Ich würde tendenziell nicht damit rechnen, dass der Hund ins Ausland mitkann; freut euch, sollte es klappen, aber rechnet nicht damit.Ich empfehle euch vor allem eines: lasst euch Zeit. Deinem Freund ist nicht ganz wohl bei der Sache, du bist an sich sehr enthusiastisch und möchtest es möglich machen, aber überstürze es nicht. Wenn es noch ein Jahr dauert, ist das doch auch egal, an eurer Situation ändert sich grundlegend wohl erst mal nichts. Und nichts ist schlimmer als den Hund zu früh zu holen und festzustellen, dass man doch länger hätte planen sollen :)
Sucht nicht nur nach Welpen. Ich würde auch nach Junghunden bzw. solche, die die Pubertät weitgehend hinter sich haben (1,5J +) schauen, dort kann man durchaus einen Glücksgriff machen. Und macht euch vorher über die Rassen(mixe) schlau, dann wisst ihr, was auf euch zukommt.
Achso, Hund auf Probe oder zur Pflege ist an sich praktisch, gerade zum Kennenlernen, ob es funktioniert, würde ich aber hier wegen der Katze nicht machen. Sucht euch lieber gleich einen Hund, der so gut passt, dass er bleiben kann.
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Die Frage nach dem Alter ist bei uns auch noch nicht ganz geklärt, das stimmt. Da muss ich mich noch eingehender belesen. Kommt dann auch auf den Einzelfall drauf an: ein 2jähriger Auslandshund kann ja z.T. die selbe Arbeit wie ein Welpe zu Beginn machen - auch ohne Pubertät aber einfach weil er es nie anders kannte... bzw. gelernt hat...
Momentan bin ich fast der Meinung, dass für meinen Freund und Miez ein Welpe/Junghund von 3/4 Monaten am 'einfachsten' wäre (für mich wohl nicht :D) außerdem finde ich es wunderschön mit anzusehen, wie sie aufwachsen und alles kennenlernen - das konnte ich bei Rika leider nicht, sie kam mit 6 Monaten zu uns. Und zB ihre Kuschelmacke (maximal morgens und dann auch nur wenn sie mag) hat sie erst seit kurzem abgelegt und dass eben nach gut 2 Jahren...Zeit ist genug da, und Hunde sind bei uns ziemlich oft mit in der Vorlesung und da zum Teil sogar richtig gerne gesehen... sehr unterhaltsam...
Planen im konkreten auch mit der Wohnungssuche mache ich seit 3Monaten... und wenn dann solls frühstens im März losgehen... und dann kommt es ja auch noch darauf an, ob genau dann 'unser' Hund dabei ist... Bis jetzt sagte mein Freund ja immer 'wenn du willst, dann mach es' aber ich habe eben immer gemerkt - dass er da nicht ganz ehrlich ist. Und als ich ihn das letzte mal darauf ansprache, ob seine Einstellung dazu auch was mit 'Eifersucht' zu tun haben kann hat er dies bejaht und das erste mal so richtig mit mir drüber geredet und mir nicht nur ohne Infos einen 'quasi-Frei-Schein' gegeben. -
Wie schauts bei euch in den Tierheimen aus? Da gibts meistens nicht ganz so viele ich-kenn-garnix-Überaschungseier, wenn überhaupt.
März finde ich persönlich schon recht früh. Wenn du ehrlich bist und du konkret anfängst nach einem Hund zu suchen und einen findest, kannst du ihn dann deinem Freund zuliebe vergessen, weil er doch noch nicht ganz bereit ist? Ich könnte es nicht. Ich würde weitermachen mit Gassigehen und mich so auf nen Hund vorbereiten, bis er von sich aus bereit erscheint. Und dann erst nach Hunden gucken.
PS: Achso, ihr wollt umziehen? Da sind ja drei Monate noch knapper bemessen. Mädel, du hast dein ganzes Leben Zeit für Hunde! Ich kann die Ungeduld verstehen, aber lasst euch Zeit!
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