"101 things to do with a box"- wie vorgehen?

  • Hallo Fories!


    Ich würde gern meinen Hund in Sachen Kreativität und Eigeninitiative mit o.g. Clickerspielchen fördern und fordern :D
    Nun habe ich einen crossover-Vierbeiner und schon stellt sich mir folgende Frage :help:


    Ist es sinnvoll, schonmal gezeigte Aktionen erneut zu belohnen (um eine hohe Clickerrate beizubehalten) oder sollte ich wirklich nur unterschiedliche Verhaltensweisen bestärken?


    Bokey braucht, durch sein beschränktes Repertoire an Verhaltensweisen, mitunter ziemlich lange bis er ansatzweise etwas neues anbietet und verfällt darüber manchmal in Stress.
    Ich habe die Befürchtung, dass er seine bekannten Aktionen abspult, so seine Clicks sammelt und dann wieder "von vorn anfängt", wenn er meint, er kann nichts anderes mehr zeigen.

  • So würde ich es machen:


    Ich würde am Anfang alles clickern, was mit der Box zu tun hat, auch wenn es schonmal gezeigt wurde.
    Die hohe Motivation ist wichtiger als, dass es unbedingt was Neues ist.


    Nachdem der Hund sicher ist, dass er was mit der Box zu tun hat, kann man auch schonmal nen Click aussetzen.
    Aber noch bevor der Hund aufhört Dinge mit der Box anzustellen, muss wieder ein Click kommen.


    Ich sag es mal so, der Hund darf ruhig in eine Unsicherheit kommen, wofür geclickt wird, aber nciht unsicher werden, ob gecklickt wird.

  • du kannst auch gaaaaaaaaaaaanz viel Variation rein bringen, indem du mit den Bestärkungen rumfrickelst ;D


    Selbst, wenn Du das "gleiche" Verhalten anclickst, wird der Hund das Verhalten variieren, wenn Du an den Bestärkern drehst.


    Kathy Sdao hat da ein tolles Spielchen: sie nimmt ein Kartenspiel, auf die verschiedenste Bestärker draufgeschrieben werden, z.B.
    Click - ein Leckerchen
    Click - eine Hand voll Leckerchen hochwerfen (sodass sie sich großräumig verteilen)
    Click - loben
    Click - streicheln
    Click - wie irre mit dem Hund rumhüpfen und jubeln
    nichts... :D
    kein Click - loben
    Click - an der Futtertube lecken
    Click - zergeln
    Click - Ball apportieren
    Click - mehrere Leckerchen eins nach dem anderen aus der Hand
    Click - mehre Leckerchen eins nach dem anderen in verschiedene Richtungen werfen
    und was einem da sonst noch so einfallen kann - jeweils mit und ohne Click und ab und an halt mal auf einfach gar nichts.


    So kannst Du anfangs egal was clicken/Belohnen, aber weil die WERTIGKEIT der Belohnung unterschiedlich ist, und der Hund das Verhalten ja tatsächlich niemals ganz genau gleich anbietet, werden die Verhalten da eben anfangen "auseinanderzudriften".


    Und dann würde ich dieses Spiel auch mit verschiedenen Gegenständen spielen, ghet ja nicht nur mit Kisten, sondern auch mit Bodentargets, Autoreifen, Baumstämmen, Gullideckeln, Parkbänken... da gibts ein geiles Video zu Sachen, die man mit Bänken anstellen kann: http://www.youtube.com/watch?v…ajqQ&index=1&feature=plcp


    Ich finde es auch in Ordnung, Sachen, die der Hund schon kann per Signal abzufragen - in variabler Reihenfolge schnell hintereinander um zu vermitteln: Alles was du machst und kannst, wird bestärkt - probier ruhig aus - Wenn da Signale bei sind, die "vor Clicker" mit vielleicht nicht gar so netten Methoden aufgebaut sind, würde ich gerade die nehmen, um sie "zu zerfrickeln" - (durch das Spiel mit den variablen Bestärkern) und diese Verhalten aber mit dem Clicker ganz neu auf zu bauen und neue Signale dafür konditionieren, die nicht "vergiftet" sind.



  • Oh, das ist ja ne gute Idee. Wird gleich notiert. Man lernt immer dazu :smile:

  • Kathy Sdao ist geil!!!


    Das Spielchen ist auf der ""Know way, know how"-Seminar-DVD drauf samt Demanstration des Spiels mit zwei Demohunden - total cool, was aus dem simplen "Berühre den Targetstab mit der Nase" so alles wurde, in nur einer Minute rumfrickeln...


    Und wenn einem dann während des "rumfrickelns" ein Verhalten besonders gefällt, dann "schaltet" man eben darauf um - und bestärkt eben entweder nur noch das (bei erfahrenen Clickerhunden) oder nur noch das mit den hochwertigen Bestärkern und die anderen Verhalten bestärkt man nur mit Lob/nicht so hochwertigen Belohnungen um den Hund einerseits nicht zu frustrieren aber andererseits doch darauf hinzuweisen, welches das "hochbezahlte" Verhalten ist.



    Was ich halt auch gerne mache, sind so Spielchen wie auf dem Video mit den Bänken: Man nehme so einen Gegenstand und frage darauf/damit schon bekannte Verhalten ab UND sollte der Hund zufällig mal was neues damit anstellen, dann da gleich eine Riesenparty veranstalten (nicht so stark, dass es den Hund erschreckt ;D).
    Man nehme einen anderen Gegenstand und spiele wieder das "was könnten wir denn hier an bekannten Verhalten drauf veranstalten".
    Man nehme einen dritten Gegenstand und spiele es erneut
    Man nehme einen vierten Gegenstand und spiele es ein bißchen und warte dann mal ab ;D


    Das 101 Dinge... ist ein Konzept, dass der Hund ja erstmal verstehen muß: "Probiere neue Sachen damit aus" und wir selber solten wissen, dass "Kreativität" gar nicht so einfach ist, und noch schwieriger "auf Knopfdruck" abrufbar. Wenn man aber selber kreativ ist, und quasi Vorschläge macht, mal bekannte Verhalten auf ganz neue Art, Situationen oder Gegenständen anzuwenden, dann hat man da oft erstaunlich schnell Erfolg.

  • Werde ich definitiv mal ausprobieren. Und die DVD ist schonmal vorgemerkt.


    Ich erarbeite mit Paula gerade ein "unter dem Stuhl liegen" (ganz praktisch, da wir oft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und es da auch mal enger werden kann), ich war ja stolz wie Bolle, was sie da an Verhalten angeboten hat, ohne dass wir bis dato jemals so ein 101 Dinge ausprobiert haben :)


    Nachdem sie sich sicher war, dass der Stuhl das Zentrum des Interesses war hat sie daneben eine Verbeugung ausgeführt, den Kopf draufgelegt (sowas haben wir noch gar nie geübt), die Stuhlbeine mit der Nase abgefahren genauso wie die Sitzfläche, alle bekannten Tricks versucht, ihn sogar mal ein Stück geschoben. Da hätte ich sie knutschen können.


    Mitlerweile sind wir soweit, dass sie einmal unter dem Stuhl durchschlüpft und sich dann im liegen ein Leckerchen abholt :D ... aber den letzten Schritt schaffen wir schon auch noch.

  • So wir haben eine erste "Kreativestunde" hinter uns und ich bin ja soooo begeistert :D
    Ich hab erstmal alles belohnt und der Hund kam nie in Stress und hat viele feine Variationen gezeigt und, im Rahmen seines Repertoirs, viel rumprobiert. Wenn er nicht weiter wusste, hat er einfach unseren letzten Shapingtrick gezeigt (Toter Hund), sprang dann wieder auf und machte irgendwas mit der Kiste :lol:
    Hundi fand das alles richtig klasse und wenn es jetzt langsam schwieriger werden wird, werd ich über variable Bestärkung arbeiten. Damit haben wir schon gute Erfahrungen gemacht :smile:

  • Estandia: Arbeitest du zufällig nach "So denkt dein Hund mit" von Nina Miodragovic?


    Ich hätte auch nochmal eine Frage zur Box:


    Man soll den Hund ja nicht "Verhungern" lassen auf dem Weg zum Click. Nun ist es bei Cala und der Box aber so, dass sie zwar ein (begrenztes) Repertoire an der Box anspult (momentan antippen, Kopf reinstecken, durch die Gegend schieben und apportieren), dann aber nach einem C+B lange lange braucht, um wieder in Aktion zu kommen.
    Meist verfällt sie in ein passives Verhalten (Sitz vor mir) und glotzt mich an. Ich glotze derweil die Box an.


    Habe ich zu wenig Geduld? Sollte ich helfen (was ja aber irgendwie kontraproduktiv wäre)?


    Wie reagiere ich in dieser Situation am besten?

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