Angstproblem durch Hundeschule verstärkt

  • Zitat

    Sicherheit sollte der Hund in Herrchen/ Frauchen sehen nicht der Flucht!

    mit flucht meine ich in dem fall eher ausweichen.. also beispielsweise wenn ihn jemand streicheln will und er nicht angefasst werden möchte.

  • Hallo Lolarenntweg,

    ich würde an Deiner Stelle ganz schnell eine Hundeschule/Trainer ausfindig machen, der Dir/Deinem Hund mit Gegenkonditionierung (klassische und operante) und Desensibilisierung auf den richtigen Weg hilft. Achte darauf, dass der Trainer alleine mit positiver Bestärkung arbeitet (und nicht, wenn er nicht mehr weiter weiß, doch wieder zu aversiven Massnahmen greift).

    Es gibt fantastische Lektüre zum Thema:
    "Das Aggressionsverhalten des Hundes"
    von James O'Heare

    "How to right a dog gone wrong" und "Bringing Light to Shadow" von Pamela S. Dennison

    "Click to Calm" von Emma Parson

    Es gibt auch tolle Seminare zum Thema Aggression - Wenn Du mir mailst, stelle ich dir gerne einen Kontakt her.

  • Hallo lolarenntweg,

    habe deinen Beitrag durch Zufall hier gelesen und das was du da schreibst, möchte ich hier mal kommentieren. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, warum du in deinem Beitrag so negativ redest. Auch ich habe dieses Jahr an einem solchen Seminar für Problemhunde teilgenommen, weil auch einer meiner Hunde aus Angst nach Menschen geschnappt hat. Im Prinzip also das gleiche Problem, welches du mit deinem Hund immer noch hast. Zunächst wurde mir in der Anmeldebestätigung mitgeteilt, dass ich meinen Hund einen Tag vor dem Seminar nicht füttern sollte (denke du hast dies nicht gemacht), daran habe ich mich gehalten und mein Hund war nach 2 Stunden längst nicht satt! Nach den allgemeinen Übungen, wurden die einzelnen Probleme der Hunde angegangen. Meinem Hund wurde ein Maulkorb angelegt (auch bei ihm wurde zunächst die passende Grösse ausgesucht, damit der Maulkorb auch richtig sitzt und meinen Hund nicht zu eng, zu weit und so angenehm wie möglich ist). Tschuldige wenn ich frage, aber siehst du im Laden, welche Hose dir auf Anhieb passt oder probierst du sie zunächst an? Als der richtige Mauli drauf war, wurde provoziert um den Hund aus seiner Angst herauszuholen (Der Therapeut (nicht Trainer, die sind ausgebildete Problemhundetherapeuten) erklärte mir warum er so arbeitet und das nach dem Seminar auch genauso weitergemacht werden muss). Gelockt hat er meinen Hund jedoch nicht, hättest du den Therapeuten Fragen gestellt, wärst du heute etwas schlauer und hättest vielleicht begriffen, was da abgelaufen ist (zur Info: bei meiner Hündin hockte der ne 1/2 Stunde, bis sie kam und sich das Futter bei ihm holte und er hat es ihr nicht vor die Nase gehalten, sondern still gewartet). Später das Gleiche wie bei dir und deinem Hund. Leute gingen an uns vorbei usw. Der Therapeut hat mir auch erklärt, dass sich das Verhalten meines Hundes weiter verschlimmern wird, wenn hier nicht weiter therapiert würde. (Details zu den Erklärungen des Therapeuten würden hier den Rahmen sprengen, hab ihn nach dem Seminar nämlich mit Fragen gelöchert). Er riet mir dringend an, einen Problemhundetherapeuten in meiner Nähe zu kontaktieren, um die Therapie fortzusetzen und bis dahin dem Hund einen Maulkorb aufzusetzen. Ich habe mich an seine Empfehlungen gehalten. Am nächsten Tag habe ich mich mit einem der Therapeuten in meiner Nähe in Verbindung gesetzt und wir haben einen Termin vereinbart. In 3 Tagen hat mir dieser Therapeut gezeigt, wie ich meinem Hund helfen kann, seine Angst vor Menschen zu überwinden (und dies ohne Zwang oder Gewalt). Er sagte mir, dass ich lernen muss umzudenken und eine Veränderung des Hundes nur durch die Änderung meines Denken im Umgang mit ihm passieren kann. Hat ganz schön gerattert bei mir, aber ich habe es geschafft. Den Erfolg zeigte mir dann meine Hündin. Innerhalb kurzer Zeit hatte ich einen Hund, der heute mit mir durch dick und dünn geht und mir absolut vertraut. Mein Fazit: Jederzeit wieder von denen einen Therapeuten, wenn ich ein Problem mit einem meiner Hunde habe. Meiner Meinung nach, hast du jedoch gedacht: ich geh dahin und der Hund ist wieder top. Ne, so einfach ist das nicht. Dafür musst du selber den richtigen Umgang mit deinem Hund lernen. Du hättest im Anschluß des Seminars eben weiterhin Hilfe suchen sollen. Auch wenn dies etwas mehr als 50 Euro gekostet hätte. Denn was die Therapeuten auf dem Seminar gesagt haben traf den Nagel auf den Kopf. Siehe den Verlauf des Verhalten von deinem Hund. Wieviel muss denn noch passieren, bis du begreifst, dass ein Maulkorb auch zur Eigenabsicherung dient? Meinst du ernsthaft, jeder geht dir und deinem Hund aus dem Weg? Wie soll das gehen: Hallo, Sie da, könnten Sie bitte die Straßenseite wechseln, mein Hund hat Angst und schnappt? Was sagst du dem Kind, welches ggf. gebissen wird. Oh, tut mir leid, aber er hatte Angst? An deiner Stelle würde ich mir die Frage stellen, was du mit deinem Hund falsch machst. Das Risiko irgendwelche Tipps und Ratschläge von Leuten auszutesten wäre mir zu gefährlich, auch wenn diese kostenlos sind! Mein Rat ist absolut kostenfrei: such dir dringend fachliche Hilfe. Wenn nicht von denen, dann von einem Anderen. Es geht hier auch um andere Menschen!!!!

    LG
    ginababsy

  • Hallo ginababsy,

    habe eben deinen tollen Beitrag gelesen. Wie bereits schon mehrfach erwähnt, habe ich auch einen sehr ängstlichen Hund und schon 2 Trainer gehabt. Viele Ängste konnten wir dem Hund durch viel Übung, Vertrauen und Sicherheit schon nehmen. Leider blieb die eine sehr starke Angst vor Menschen. Beissvorfälle oder ähnliches hatten wir bisher noch nicht.

    Mein Ziel ist es auch nicht, dass mein Hund nun jedem Menschen freudig entgegen springt oder sich von jedem anfassen lassen muss. Doch es würde uns alle froh und glücklich stimmen, wenn er diese grosse Panik vor Menschen verlieren könnte und uns Menschen als normal ansieht und nicht als Gefahr. Vielleicht könntest du hier noch mal ausführlicher berichten, welche Wege du und dein Hund gegangen sind, um die Angst vor Menschen abzubauen. Wie gesagt, wir arbeiten momentan mit einer Tierpsychologin, haben auch schon viel erreicht, doch dieses Problem besteht weiterhin sehr massiv.

    Gruß Henner

  • Hallo Henner,

    hier im Forum die Vorgehensweise zu beschreiben, fände ich gefährlich, da wenn die Leser versuchen würden alleine, an ihrem Hund rumzuwurschteln, dies ein Schuss nach hinten geben könnte (hat mir der Therapeut hinreichend erklärt, warum). Gerne sende ich dir per PN die Internetadresse von der Seite, wo ich Hilfe bekommen habe. Ohne Therapeuten hätte ich das echt nicht geschafft. Zumal der Therapeut bereits im Umfeld bei uns gesehen hat, was dort falsch lief. Meine Hündin lässt sich heute von Menschen anfassen, selbst Kinder sind kein Problem mehr (wenn sie von hinten angefasst wird, dreht sie sich nur kurz um und sieht dann mich an, ich zeige ihr dann auf, dass dies ok ist). Es macht wieder Spaß mit meinen beiden Stinkern rauszugehen. Kein Stress, keine schlechte Laune mehr (hatte manchmal schon sowas wie Hass gegen den Hund und war kurz davor sie abzugeben. weil ich nicht mehr weiter wusste), einfach ein tolles Miteinander.

    LG
    ginababsy

  • Hallo ginababsy,

    gerne nehme ich deinen Vorschlag an, mir die Internetadressen zuzusenden. Ich verstehe natürlich, dass man dies hier nicht ausreichend im Forum klären kann. So ähnlich wie dir, ging es meiner Frau, die sehr viel mit dem Hund unternimmt. Spaziergänge waren für sie schon vorher die reinste Panik. Das hat sich natürlich sehr auf unseren Hund übertragen. Jetzt hat sie sich einen Tierpsychologen genommen und gewinnt täglich an Sicherheit dazu. Nur die panische Angst vor dem Menschen hat sich leider bei unserem Hund nie gelegt. Wir wissen zwar, woher diese Angst kommt, konnten allerdings bisher nichts dagegen erreichen. Selbst Bachblüten haben unseren Hund die Angst und Unruhe nicht nehmen können. Wir hatten bereits den 8 Termin mit der Tierpsychologin und trotzdem reagiert der Hund panisch auf sie. Das erschwert die Situation noch mehr, bei den Übungen, weil sie ja immer dabei ist. Unser Hund kann sich daher nie entspannen und ist ständig unter Stress bei den Übungen. Es wäre also lieb, wenn du mir die Internetadressen zukommen lässt.

    Gruß Henner

  • Hallo,

    habe gerade den Thread hier entdeckt.
    Erstmal, ich habe auch einen Hund, der sich nicht anfassen läßt. Zumindest nicht von Fremden. Ich denke, das muss mein Hund auch nicht. Ich mag von Fremden auch nicht gestreichelt werden. Nicht alle Hunde sind Schmusehunde. Wenn jemand meinen Hund streicheln will, dann sage ich immer, dass man es lieber lassen soll. Mein Hund beißt dann zwar nicht, aber sie kann dann fürchterlich bellen und allen erklären, wie doof die Menschen doch sind.

    Nun zu deinem Problem. Es ist schade, dass man in diesem Seminar deinen Hund "versaut" hat. Da dein Hund ein sogenannter "Angstbeißer" zu sein scheint, wäre es gut gewesen, den Hund nur wenig Stress auszusetzen. Das heißt, alles üben, aber nur in kleinen Dosen. Bei deinem hund hat sich alles ins Gegenteil verkehrt und nun mußt du sicherlich wieder viel üben, um das in Griff zu bekommen.
    Als ich meinen Hund aus Italien bekam, war sie 4 Moante alt und kannte nichts! Gar nichts! jeder mensch war ein Feind, jedes Dreirad ein Monster, Kleinkinder der Horror. Glücklicherweise fand ich eine tolle Hundeschule und bekam viele gute Tips. So bin ich stundenlang vor Kindergärten und Schulen unterwegs gewesen, immer bewaffnet mit einer Tonne Wurst als Leckerchen. Immer rein damit, solange der Hund schlucken kann. Fressen beruhigt, und teilt dem Hund mit, dass alles ok ist. Solange ein hund noch schlucken kann, hat man eine Chance. Ist der Stress so groß, dass der Hund das nicht mehr kann, dann wirds schwer. Ich habe damals auch Fremde gefragt, ob sie meinen Hund füttern würden. So habe ich Schritt für Schritt die Angst abgebaut. Auf Dreirädern, Gelben Säcken, Traktoren, überall hab ich Leckerchen gelegt.
    Dazu habe ich es immer wieder geschafft, durch Befehle wie Sitz meinen Hund abzulenken, um ihn dann wieder zu füttern. Ich kann ihn heute an sich überall mit hinnehmen, aber streicheln läßt er sich von Fremden selten. Das muss mein Hund auch nicht haben. Das ist auch etwas rassespezifisch.
    Dir würde ich raten, ebenfalls in kurzen Abständen, in die Stadt zu gehen und viele Leckerchen mitzunehmen. Immer, wenn dein Hund sich gut verhält, wird er gefüttert. Und wenn er Stress bekommt, gehst du mit ihm weg. Dein Hund kann lernen, bei allem, was ihm Stress bereitet, weg zu gehen. Dann muss er nicht bellen oder beßen, sondern er kann weg gehen. Auch das mußt du ihm beibringen und mit Leckerchen loben.

    Und noch was an alle mit ängstlichen Hunden: Bitte nie einen ängstlichen Hund streicheln und damit ihn in seiner Angst bestärken! Das macht alles nur schlimmer. zeigt dem Hund, dass ihr Herr der lage seid. Anfassen der fremden Personen und Dinge hat bei uns immer gut geholfen. Aber nie den Hund in seiner Angst streicheln, eher mal über den Hund sich stellen und mit den Beinen festhalten. das gibt Sicherheit!

    Gruß Biber

  • Hallo Henner,

    mit der PN geht nicht, da ich kein Clubmitglied bin. Den Link darf ich hier sicher nicht angeben. Gib mal bei google Problemhundetherapie ein. Zuerst steht da Ausbildungen und darunter ist der Link, den ich meine.

    LG
    ginababsy

  • Hallöchen!
    Habe das gleiche Problem mit meinem Hund, er ist 2 Jahre und aus dem TH.
    Er hatte auch keine soziale Ader, ganz zu sprechen von Artgenossen.
    Wir waren in 2 HS um seine angst weg zu kriegen. Keiner bekam es in den Griff, im gegenteil, es wurde schlimmer.
    Zu hause ist es jetzt so ziemlich ok, doch mit anderen Hunden schrecklich.
    Leute die er mag, zu denen geht er jetzt auch gerne hin, endlich.
    Die Trainerin empfahl Homöophatische Tabletten, doch keine besserung(Serene-Um).Darauf hin habe ich die Firma angeschrieben, die schrieben, es kann bis zu einem halben Jahr dauern. Haha
    Tröste dich, mir kann auch keiner helfen.
    Gruß
    Evelyn & Oskar
    :help:

  • Hallo seniria,

    habe deinen Beitrag mal an meine ehemalige Problemhundetherapeutin gesendet. Oh Mann, die hat die Hände über den Kopf geschlagen.

    Ihre Antwort kam prompt zurück: Hallo Andrea, es kann doch nicht angehen, einen ängstlichen Hund mit Medikamenten zu behandeln. Hier ist der Halter gefragt, dem Hund in allen Situationen Sicherheit zu vermitteln. Sicherlich kann man begleitend Bachblüten oder auch homöophatische Mittel über einen kurzen Zeitraum verabreichen, aber doch nicht über ein halbes Jahr lang. Diese Sachen sind keine Wunderheilmittel!!! Hier heißt es defenitiv, der Halter muss seinem Hund Hilfestellung geben, aus seiner Angst herauszukommen. Sonst wird es niemals funktionieren. Das Verhalten wird sich erfahrungsgemäß verschlimmern, da der Hund mit seiner Angst allein gelassen wird.

    LG
    Beate Roleff


    Nun von mir:
    Außerdem habe ich mal ein wenig für dich gegooglet und folgendes gefunden.

    Zum Medikament Serene-UM

    - Eine natürliche Nahrungsergänzung, zur
    Beruhigung und Milderung aggressiver, nervöser
    und hyperaktiver Hunde und Katzen.

    - Serene-UM wurde entwickelt als eine natürliche
    Alternative zu Beruhigungsmitteln, welche sicher
    und vertrauensvoll auf lange Sicht verabreicht
    werden können.

    Hört sich an, als wenn der Hund irgendwann mal nur noch mit nem Blümchen im Fell läuft. Kann doch nicht angehen (Mein Therapeut hat einmalig eine Bachblüte verabreicht und mein Hund hat darauf reagiert, was aber nicht hieß, zurücklehnen und auf ein Wunder hoffen, ne, Training ging trotzdem weiter). Lass das Zeug weg und arbeite mit dem Hund. Mach aus euch ein Team! Infos wo du Hilfe bekommst, hab ich ja schon reingepostet. Und die können helfen!! Resignier nicht!! Wichtig ist, dass du nicht aufgibst und dir sagst, ok ich will was ändern und krieg das auch hin (hat bei mir jedenfalls geholfen). Vor allem lag es ja wirklich nur bei mir, dass mein Hund damals diesen Stress hatte. Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute.

    LG
    ginababsy

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