Hundesitter - Erfahrungsaustausch

  • Ich kann ja schon verstehen, dass man als Hundehalter informiert sein möchte, was mit dem eigenen Hund passiert und sich an Absprachen gehalten wird...und ja, es gibt in der Branche durchaus einige Gestalten, da ist das eben NICHT gegeben. Von daher sollte man schon auf sein Bauchgefühl hören, kritisch nachfragen und Wert auf eine gewisse Fachkompetenz legen...
    Aber man muss es ja auch nicht übertreiben...
    Ich mache erzieherisch relativ viel mit "meinen" Hunden...ich bin mit denen in Gruppen, leinenlos, in der Öffentlichkeit unterwegs...hey Leute, das muss ich machen, alles andere wäre doch wohl fahrlässig.
    Ich bin damit bisher immer gut gefahren! Das erfolgt alles in enger Absprache mit den Besitzern, ganz klar und ich informiere die auch über jeden Schritt, aber auch klar muss doch sein, dass in einer großen Hundegruppe andere Regeln herrschen als bei einem Einzelhund.
    Bei mir hat das aber auch noch nie ein Besitzer in Frage gestellt...ich hab ganz aktuell einen einjährigen Boxer-Bullmastiff-Rüden mitlaufen, intakter Rüde, ganz lieber Kerl, aber der will Grenzen ausloten und sich mit anderen Rüden messen!
    Der wiegt aber um die 50 kg!!!
    Soll ich das einfach so laufen lassen?
    Soll ich den Hund deswegen ablehnen?
    Nein!
    Der kriegt bei mir ganz, ganz enge Grenzen gesetzt und ich zieh dem ständig seine rüpelhaften Ohren lang.
    Klappt wunderbar!
    Mit dem Besitzer steht ich von Anfang an wegen dieser "Problematik" (eigentlich ist es in diesem Alter ja ein völlig normales Verhalten...der Hund bringt nur einfach etwas mehr Kraft mit als Nachbars Lumpi) in engem Kontakt, der weiß Bescheid und vertraut mir da!

    Und wenn ich mal überlege, dann hab ich in meinen Gruppen ganze ZWEI(!!!) Hunde, bei denen ich erzieherisch nix mehr machen musste...die konnten einfach so mitlaufen.
    Ich hab aber nen Kundenstamm von knapp 30 Leuten!
    Was hätte ich den anderen 28 denn sagen sollen?
    "Ihr Hund ist ja ein ganz netter, aber der lässt sich bei Fremdhundsichtung nicht zuverlässig abrufen. Das könnte man zwar trainieren, aber ich mach grundsätzlich erzieherisch nichts...den muss ich leider ablehnen"... :???:

  • wenns mit den besitzern abgeklärt und gewünscht ist, ist doch alles tutti...wo isn jetzt dein problem.

    ich bin da anders und arbeite auch anders, bediene ne andere klientel.
    und meine meinung ist eben, das der sitter nix zu erziehen hat. das du ne andere hast fein.

    für mich sind pensionen oder eben solche gruppenbetreuungen nix und nicht mein ding, daher biete ich auch sowas nicht an. und dadurch bin ich nicht gezwungen an dem hund rumzuerziehen damit er mit der gruppe laufen muss.

    Björn
    was spreche denn dagegen diesen hund abzulehnen? dann hast eben nen kunden weniger. wäre mir lieber als wenn irgendwann mal was schief läuft und die kacke dann am dampfen ist.

  • Zitat

    was spreche denn dagegen diesen hund abzulehnen? dann hast eben nen kunden weniger. wäre mir lieber als wenn irgendwann mal was schief läuft und die kacke dann am dampfen ist.

    Du...das kann ich dir sagen:
    Ich muss davon leben!

    Ich hab auch schon Hunde abgelehnt, die hatten dann allerdings wirklich ne absolute Macke im Sozialverhalten...
    Wo sollen denn meine Kunden herkommen, wenn ich nur nette, wohlerzogene Hunde mitnehme?

  • Zitat

    Du...das kann ich dir sagen:
    Ich muss davon leben!

    Ich hab auch schon Hunde abgelehnt, die hatten dann allerdings wirklich ne absolute Macke im Sozialverhalten...
    Wo sollen denn meine Kunden herkommen, wenn ich nur nette, wohlerzogene Hunde mitnehme?

    ich lebe auch davon, trotz der tatsache das ich den ein oder anderen hund ablehne :smile:

  • Naja gut, da muss man dann wohl auch nochmal zwischen den einzelnen Arten der Betreuung unterscheiden.
    Natürlich muss jemand, der viele Hunde gleichzeitig zur Betreuung hat die Hunde eher erziehen, als jemand, der vielleicht nur 2-3 (oder so) Hunde in der Betreuung hat.
    Wenn man dann mit diesen Hunden auch noch einzeln spazieren geht und nicht gemeinsam, dann ist das ja draußen auch einfacher zu händeln.

  • Bei mir in der Gruppe sind min. 5 Hunde die im TH gelandet wären wenn ich sie nicht genommen hätte.
    Weil diese Hunde nicht allein bleiben können und andere Tagesstätten abgelehnt haben.
    Ich mach es mir nicht so einfach bestimmte Hunde nicht zu nehmen.

  • @tromba:
    Am liebsten würde ich auch nur Hunde einzeln betreuen...aber wie kann man denn davon seinen Lebensunterhalt bestreiten... :schockiert:...du musst mir ja gar keine genauen Preise nennen, aber sag doch mal ne Größenordnung...ich kann mir das gerade gar nicht vorstellen...

  • Egal wie mans macht, es gibt immer etwas auszusetzen, wie es scheint.

    Das Wichtigste ist die ehrliche Absprache mit den Besitzern was wann wie gelaufen ist.
    ....und das man sich nicht selber übernimmt.

    Das ist ja jetzt selbsterklärend. Ich erzähle alles, Besitzer hört alles. Nachdem man sich öfter angesprochen sollte die Richtung klar sein, und wenn jemand Mithilfe in der Erziehung haben möchte, und ich das anbieten kann aus Erfahrung, ist das total ok und wie ich finde, sehr sehr positiv. Ich finde es nämlich garnicht so schlecht wenn gewisse Riten mal durchbrochen werden bei einem Sitter - DAS erleb ich nämlich nur allzu oft. Ich durchbreche oft den alltagstrott und ich denke, dem ein oder anderen Hund tut das gut.


    LG Nina

  • Wenn ich nur meine Gruppe heute überdenke bleibt mir nichts anderes als mit zu erziehen.
    Es waren 3 Junghunde alle drei Rüden unkastriert. Eine relativ neue Hündin. Eine Hündin und ein Rüde die auf Krawall gebürstet sind. Eine Hündin die ich immer und überall mitlaufen lassen kann und Milow.

    Bei so unterschiedlichen Hunden gehts nicht ohne einzuwirken sprich erziehen.

    Ich mache Spaziergänge im Vierer Team und anschließend zwei Stunden in den Auslauf.

    Nur die Leinenführigkeit ist eine riesen Arbeit, gerade bei den Junghunden.

    Aber dafür haben sie im Haus und draußen wenn sie nach meinen Spielregeln handeln alle Freiheiten die sie zuhause auch hätten.

    @Tromba ich hätte gern gewußt welches Klientel du hast. Ich glaube kaum das es sich unterscheidet. Es sind alles Hundebesitzer die Betreuung für ihren Hund suchen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!