Ich = schlechter Hundehalter ???

Zitat

Das ist auch der Grund warum ich hier mehr lese als schreibe. Für brisante Themen habe ich ein schnuckeliges privates Forum gefunden wo die Hundehalter "normal" sind und ich mal Fragen stellen kann ohne gleich angepamt zu werden.

Huhu Annabel, kannst du mir den Link zu diesem Forum nennen? Gerne auch per PN.

Ich habe das ja auch hinter mir - ich habe meinen Umgang mit meinem Hund hier dokumentiert (sogar als Video) und habe seitenweise Dresche kassiert.
Ehrlich, ich hätte so manchem User an den Hals springen können, ganz toll ist es auch, wenn andere Leute die Fehltritte, die man sich so leistet, schön brühwarm hier ausposaunt, um mir dann hier zu sagen, dass ich doch besser dies oder jenes hätte machen sollen.
Da kocht es in einem und ich kann das verstehen.
Aber: Lernt man denn nicht nur so dazu? Was bringt es denn, wenn ich alles, was irgendwer macht, absegne und für gut befinde, in den Himmel lobe aber ich in Wirklichkeit das Kotzen kriege, wie der mit seinem Tier umgeht?
Manchmal fallen hier Worte, die will man nicht hören. Warum will man sie nicht hören, vielleicht nicht, weil irgendwo da auch ne schmerzhafte Wahrheit steckt?
Es gibt hier einen sehr guten Foto-Austauschthread und da wird teilweise echt nur das gesagt, was man denkt: Dies Bild sieht so daneben aus.
Und komischerweise geht man sich da nicht an die Gurgel, sondern freut sich drüber, dass man etwas lernen kann.
Klar, bei Hunden gibt es verschiedene Ansichten, und ob Trofu oder Dose oder doch BARF besser ist, wird man wohl nie festlegen können, auch nicht ob man zwingend körperlich werden muss, weil wir eben doch alles verschiedene Hunde haben, aber wenn die User, die hier so unverständlicherweise angegangen werden, sich vielleicht doch alles mal sachlich zu Gemüte führen, dann werden sie eventuell sehen, dass das Gegenüber nicht nur stänkern wollte, sondern evtl. doch ein paar hilfreiche Tipps hat.
Und ich muss sagen, die User die einem hier knallhart an den Kopf knallen, was man da für einen Mist fabriziert, von denen kann man lernen und die sind wenn man sie dann konkret befragt, die Leute, die einem weiterhelfen und richtig gute Tipps geben können.
Nicht jeder ist ein geborener Hundetrainer und kann seine Tipps Besitzergerecht servieren, ohne dass sich derjenige angepinkelt fühlt, aber das macht die Tipps nicht schlechter.
Jeder sollte solche Threads, wo er augenscheinlich nur noch angegangen wird, ein zwei Wochen ruhen lassen und sich mit gehörigem emotionalem Abstand nochmals durchlesen und so bin ich drauf gestoßen, dass die Leute nicht nur draufgehauen haben, sondern mir sehr gute und sehr viele Tipps gegeben haben, die ich jetzt im Nachhinein wirklich zu schätzen weiß.

Denn wenn hier nur noch "oh supi machst du das" geschrieben werden soll, dann kann man ja nur noch Fotos online stellen, aber dann bin ich hier weg.

Huhu,

erstmal stellt sich ja auch die Frage : Was ist perfekt? Ohne Fehler, der Norm entsprechend?
Den ganzen Tag beim Hund zu Hause sein? Hund darf machen was er will?

Unter perfekt versteht doch jeder etwas anderes.
Für mich bedeutet es, wenn alle Beteiligten sich in der Situation wohl fühlen, dazu stehen und damit leben können.
Dann kann jedem anderen egal sein, ob mein Hund z. B. 2, 3 oder 7 Stunden allein ist.

Ob ich mit meinem Hund zum Agility, Longieren oder Fährten gehe oder ihn einen Roller ziehen lassen, geht auch niemanden etwas an, das Hund-Mensch-Team muss sich dabei wohlfühlen und beurteilen kann man das über das Internet wohl schlecht.

Und wie lange ich mit meinem Hund raus gehe, sagt noch lange nichts über die Qualität des Spaziergangs aus:-)
Ich kann mit meiner Hündin den ganzen Tag wandern gehen, klar macht es ihr Spaß eine neue Gegend oder unsere altbekannten Wege zu erkunden, aber ausgelastet ist sie dadurch lange nicht.
Gehe ich eine halbe Stunde mit ihr Dummy suchen oder lege eine Fährte, sieht das schon ganz anders aus.

So, und um Deine Frage zu beantworten, nach meinen "Grundsätzen" bist Du keine schlechte Hundehalterin, weil Du es so machst, wie es bei Dir passt und Du damit leben kannst.
Kein anderer muss mit Deinem Alltag zurecht kommen, sondern Du :-)
Klar, kann man immer etwas ändern oder besser machen, aber z. B. ist ein Arbeitsplatzwechsel -damit die Hunde nicht so lang allein sind- in der heutigen Zeit nicht so einfach - außerdem ist der Arbeitsplatz ein Stück Lebensqualität, wenn man dort gern arbeitet, warum wechseln, wenn es auch so geht?

Ich glaube, dass leider viele die Anonymität des Internets ausnutzen um sich mal so richtig auszupowern und allen Frust loslassen, den sie mit sich rumschleppen.
Würden sich diese Personen im realen Leben gegenüberstehen, glaube ich würde so einiges nicht so gesagt werden, wie es hier oder anderswo geschrieben wird.

Liebe Grüße Ina