Ruhe in 2 Hunde im Haus bringen?

  • Hallo liebe Leute,


    ich bin derzeit ein bisschen am Ende meiner Weisheit. Kurz zur Erklärung der herrschenden Bedingungen und Vorstellung der Akteure: Wir, heißt mein Freund und ich, haben seit ein paar Monaten eine mittlerweile 1jährige Sarplaninachündin (Kaja), und meine Eltern haben seit ein paar Monaten eine 8 Monate alte Dackelhündin (Ronja). Ich nehme meine täglich in die Arbeit mit, aber an einem Tag in der Woche ist sie bei meinen Eltern. Ronja und Kaja sind beste Freundinnen, spielen wie die Wilden miteinander, teilen sich ihre Kauknochen - alles super. Allerdings ist es schwierig bis unmöglich, dass sie auch mal gemeinsam in einem Raum sind und Ruhe geben - das heißt, solange sie zusammen sind, wird gespielt. Ein normales Alltagsleben ist faktisch unmöglich mit den beiden. Meine Eltern wollen zum Beispiel nicht, dass sie im Wohnzimmer drinnen gemeinsam sind - wegen Parkettboden, und allgemeiner Verwüstungsgefahr - sie zerstören nichts aktiv, aber wenn ein 35kg Koloss mit wedelndem Schwanz und im Vollkaracho der Dackeline hinterherläuft, dann klirrt schon ab und zu mal irgendwas, was nicht fest steht. Meine Eltern sind also quasi den ganzen Tag mit den Hunden beschäftigt - entweder sie gehen mit beiden in den Garten, spazieren oder die beiden spielen im Vorzimmer miteinander. Dazu muss ich noch sagen, dass bisher beide Hunde große Probleme mit dem Alleinebleiben haben und wohl die Wohung auseinander nehmen würden - also einfach trennen und jede in ein Zimmer geht nicht zum jetztigen Zeitpunkt. Wir sind am üben, aber es geht sehr langsam voran und ist schwierig. Jedenfalls, nun zu meiner Frage: kann es möglich sein, dass man den beiden beibringt, auf Kommando Ruhe zu geben und nicht zu spielen und zu rennen - wird es irgendwann so sein, dass die Familie in Ruhe am Esstisch sitzen kann und die Hunde irgendwo rumliegen und schlafen?? Und, dass wenn jemand vom Tisch aufsteht, nicht beide Hunde sofort auf den Beinen sind und mitlatschen? An einem Tag hab ich mal probiert, wie es ist, wenn man die Hunde im Wohnzimmer hat, und einfach jeglichen Kontakt der beiden miteinander verbietet - das ist mühsam, und es hat ca. eineinhalb Stunden gedauert, dann hat sich jede auf ihren Platz gelegt und geschlafen - aber sobald ein Mensch aufsteht oder die Türe aufmacht oder zumacht - sprich es ist lauter und Hundis wachen auf, fängt das ganze von vorne an. Wie macht ihr das? Muss man das einfach akzeptieren und den Parkettboden mit Teppich auslegen und das Ganze einfach aushalten, in der Hoffnung irgendwann schließen sich die Hundeaugen von selbst? Oder stellt ihr Regeln auf, egal wie mühsam es ist sie durchzusetzen? Ich würd einfach gern wissen, wie ich das mit den beiden trainieren kann, oder was ihr für Ideen habt. Ich hoffe auf viele Tipps, vielen Dank fürs Lesen (ist ein bisschen lang geworden), Lg Julie

  • Hallo,


    ja es ist möglich Ruhe ins Haus zu bringen.


    Bei uns läuft es so das weder Spielzeug noch Kauknochen zur freien Verfügung stehen. Alle Hunde kennen das Komando *auf deinen Platz*.


    Es darf im Haus gar nicht gespielt werden es sei denn ich beginne damit.


    Du solltest also 2 von einander getrennte Schlafplätze haben und die Hunde immer wieder dort hinbringen wenn du möchtest das Ruhe ist. Auf dem Weg dorthin sagst du dann *auf deinen Platz*. Später reicht es wenn du nur dorthin zeigst und das Kommando nennst.


    Ich habe hier 2 große und 4 einzel Schlafplätze. Jeder Hund weiß wo er hingehört und darf auch nicht in ein anderes Körbchen gehen.
    Wenn ich also sage *auf deinen Platz* begeben sich alle Hunde auf ihre Plätze.

  • Hallo,


    danke für deine Antwort! Ich hab sowas schon befürchtet... befürchtet deshalb, weil die Dackeline einfach nicht still sitzen kann und schon gar kein "Bleib" ausführen kann, null Frustrationstoleranz hat und wenn sie angebunden ist, entweder die Leine zerbeißt (deshalb jetzt Kette) oder wie die Verrückte anfängt zu bellen. Da fehlts einfach an der Grunderziehung. Ich muss meinen Eltern nochmal eintrichtern, dass sie das Bleib mit ihr mal alleine ohne große Ablenkung üben sollen, bis sie das dann hinkriegt eine zeitlang. Ich denk erst dann hat es einen Sinn, mit beiden zu üben - weil ja die Dackeline das Kommando noch nicht mal kennt. Meine ist da weniger problematisch, die weiß worum es geht und was ich von ihr möchte, und testet ab und an mal natürlich aus, ob ich das jetzt wirklich Ernst meine (is ja auch normal denk ich). Und gottseidank gibt sie keine Töne von sich. Huch das wird ein langer, steiniger Weg werden - ich hab echte Zweifel, dass meine Eltern die Konsequenz haben werden. Schwierig, schwierig. :fear:


    Danke nochmal, hast mich in meiner vermuteten Trainingsrichtung bestärkt!

  • Also meine Mutter hat auch zwei Junghunde und die handhaben es so, dass drinnen allgemein Ruhe herrscht. Sind sie mit unten in der Küche müssen sie im Nebenzimmer (Tür offen) auf ihren Platz gehen und da bleiben.


    Das ganze ist nur möglich, wenn man sehr sehr konsequent bleibt und an einem Strang zieht. Sprich deine Eltern müssten auch bei dem Training mitmachen und keine Ausnahmen zulassen! Zumindest für die Anfangszeit.


    Jeder der zwei Hunde braucht einen eigenen Platz (ruhig und geschützt), der bestenfalls eingehalten werden sollte. Also immer der gleiche Hund auf die gleiche Decke. Auf den Platz würde ich die Hunde immer ruhig bringen. Wenn sie sich hinlegen gibts ein Leckerchen.
    Steht ein Hund auf, sofort wieder auf den Platz bringen und kein Leckerchen mehr geben. So lange wiederholen bis der Hund irgendwann liegen bleibt (kann dauern ;) ) und ruhig bleiben!


    Verbinden kannst du das dann mit den Befehlen. "Bleib" würde ich gar nicht unbedingt sagen.
    Wichtig ist dann halt noch, dass du immer den Befehl wieder auflöst! Anfangs würde ich auch nicht verlangen, dass die Hunde da sehr lange bleiben. Vielleicht erstmal 5 Minuten und dann steigern.

  • ooohweeeh du hast ja keine ahnung wieeee lange fünf minuten für die dackeline sind!!! :ugly: das ist momentan noch unvorstellbar - nichtmal zehn sekunden sind möglich... ohmanno ich seh schon das wird ein kampf gegen die dackelsturheit - ich befürchte nur, dass meine Eltern das nicht hinkriegen werden - die sind irgendwie gegen jegliche Erklärungen resistent, oder hören nicht zu, oder geben viel zu schnell auf wenns nicht klappt. ich glaub, ich werd jedes Wochenende zum Trainieren zu den Eltern kommen müssen - erstmal ohne Kaja, einfach nur damit Ronja Geduld und Konsequenz erfährt. Uff uff na da hilfts jedenfalls nix - ran ans Training!


    Achja und noch ne Frage: wenn die Dackeline das Bellen anfängt, weil sie keine Lust hat dort zu bleiben - was soll ich dann machen? Nein sagen, wenn sie aufhört belohnen - oder ignorieren und erst laufen lassen, wenn sie still ist?


    Bei meiner hab ich sowas ähnliches mit im Garten Löcher graben - ich sage Nein, sie kommt her und holt sich ihr Leckerlie ab, ok soweit so gut. Aber nach einer Minute spielen wir wieder dasselbe Spiel - ich hab das Gefühl, manchmal macht sie das aus Langeweile und weil sie gecheckt hat, dass es fürs Aufhören was Feines gibt - das Problem ist nur, dass ich ja gar nicht erst will, dass sie damit anfängt. Natürlich, wenn ich sehe dass sie auf dem Weg zum Loch ist, dann rufe ich sie schon vorher zu mir. Aber das Ganze ist ein ewiges Hin und Her - ich glaub die verarscht mich und nimmt mich nicht ernst. Und natürlich habe ich egal wie man die Sache jetzt dreht oder wendet das Loch/Graben für sie wahrscheinlich super interessant gemacht. Nur weiß ich nicht, was ich noch für Möglichkeiten haben könnte, um ihr das zu verbieten (mir fällt nur ein: irgendwas neben den Hund werfen zum Erschrecken, oder kommentarlos anleinen und ins Haus bringen oder wo festbinden - hab ich noch nicht gemacht, beides).


    Jetzt befürchte ich, dass sich so ein Spielchen vielleicht auch mit dem Bellen der Dackeline entwickeln wird...


    so jetzt hab ich mich verquasselt, aber das sind beides Themen über die ich schon recht lange nachdenke und jetzt musste es mal raus... :ops:


    Alles Liebe Julie

  • Ja, das ist am Anfang richtig richtig schwer, ich weiß :lol:
    Wenn wir zu Besuch sind muss Janosch sich auch an diese Regeln halten, die er sonst gar nicht kennt und inzwischen hat ers kapiert und bleibt brav hinten. Also gib auch die Hoffnung für deine Hündin nicht auf :gut:
    Ich muss sagen mich hat das viele Nerven gekostet und vor allem musste ich schwer an mich halten ruhig zu bleiben.


    Achja, irgendwann wirds übrigens dem stursten Hund zu blöd ;)


    Zitat

    Achja und noch ne Frage: wenn die Dackeline das Bellen anfängt, weil sie keine Lust hat dort zu bleiben - was soll ich dann machen? Nein sagen, wenn sie aufhört belohnen - oder ignorieren und erst laufen lassen, wenn sie still ist?


    Ist sie dort angebunden, oder versteh ich das grad falsch? Bellt sie würde ich ignorieren und nichts sagen. Eher noch demonstrativ wegdrehen, weiter unterhalten usw. Ist sie still, dann kurz nur ruhig stimmlich belohnen und noch einen kleinen Moment abwarten lassen. Je nach Entwicklungsstand.



    Zu dem Buddelproblem deiner Hündin:
    Ich find du hast deinen Fehler schon ganz richtig erklärt ;)
    Buddeln würde ich genau einmal verbieten. Hört sie auf gibts ein Leckerli. Macht sie es dann nochmal wortlos nehmen anbinden, oder ins Haus bringen.

  • nein, also ich hab das ganze ja erst einmal versucht, da war die dackeline nicht angebunden und ich hab die beiden halt so lange auf ihren jeweiligen platz verfrachtet, bis sie eingeschlafen sind. ich hab nur überlegt, ob es nicht einfacher wäre, die dackeline anzubinden, weil die mir alle zwei sekunden irgendwohin wuselt - so ein dackel ist klein und ganz schön schnell. wenn man alleine ist mit den beiden, dann hat man faktisch keine chance die beiden konsequent zu trennen - deshalb die überlegung mit anbinden. mal sehen, entweder wir gehen zu zweit an die sache, oder die dackeline muss angebunden sein.


    und: gute sache dein anti-buddel-plan, so werd ichs machen. darauf hätt ich auch kommen können aber dieses vieh überlistet mich immer wieder :headbash:


    daaankesehr, nach diesem plan wird jetzt geübt (und danach kipp ich mir zur nervenberuhigung ein schnäpschen hinter die binde) :roll:

  • Mach das :lol:
    Ich wünsch dir viel Erfolg, nur nicht aufgeben! Auch nicht bei der sturen Dackeline.


    Ja die kleinen können einem wirklich schnell wo durchwitschen. Ich würde sie nicht anbinden, weil sie ja lernen sollte sich von selbst dahin zu bewegen, bzw. selbst zu dem Entschluss kommen sollte, dass es besser ist liegen zu bleiben.
    Wenns gar nicht geht, kannst natürlich auch anleinen und die dann später weglassen.

  • hallo liebe alle,


    wollt mich nochmal für die guten Tips bedanken, habs letzte Woche probiert und einfach beide ohne ein Wort auf ihre Plätze verfrachtet - ihr glaubt gar nicht, was für einen Eindruck das bei der Dackeline hinterlassen hat!!! Ich glaube, das allerbeste war, gar nix zu sagen - das dürfte neu für sie sein. Nach fünf - sieben Mal Ausbruchsversuch lag sie drin im Körbchen, wurde dafür belohnt und ist dann eingepennt!! Wir hatten zwei Stunden Ruhe! Allerdings nur, wenn nicht viel Bewegung rundherum war - Menschen, die durchs Zimmer gehen. Da musste man sie nohcmal dran erinnern. ABer alles in allem bin ich zufrieden, war erstaunt wie leicht das ging. Gut, ich gebe zu, die Dackeline war auch wirklich seeehr müde - aber egal, ich freu mich - ich denke, das wird was!!! HURRA!

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