Hund springt und schnappt in die Ärmel

  • Hallo an alle,
    ich habe mich hier registriert, da ich folgendes Problem habe.
    Wir haben unseren Hund jetzt seit mittlerweile einem Jahr. Alle Probleme, die man so mit einem Welpen anfangs hat, sind mittlerweile wirklich im Griff. Nur hat er, ein männlicher Golden Retriever (13 Monate) angefangen, bei meiner Mutter und Schwester während den Spaziergängen an ihnen hochzuspringen. Dabei schnappt er dann in die Jacke und springt wieder und wieder hoch. Dabei ist er akkustisch ganz ruhig, weder bellen noch knurren.

    Das Verhalten kommt ganz plötzlich, bei mir hat er es noch nie gemacht, auch nicht wenn ich passiv dabei war. Lediglich aus der Entfernung konnte ich es einmal beobachten. Anfangs rennt er zielstrebig auf sie zu, springt hoch und schaltet komplett ab. Er hört auf kein Kommando, kein Leckerli interessiert ihn, nichtmal die Sachen, für die er sonst alles stehen und liegen lässt. Spielzeuge etc. alles nutzlos.

    Meine Mutter hatte nun einmal versucht, ihn runterzudrücken. Sprich am Geschirr gepackt und festgehalten. Ingesamt waren es mehrere Minuten, doch nach dem Loslassen ging es weiter. Die Jacken sind danach wirklich eingesaut...

    Was kann ich den beiden sagen, wie sie sich verhalten sollen? Tipps die ich hier gelesen hatte, wie anbinden bei unerwünschten Verhalten und weggehen...das geht nicht, so wie er rumhüpft und umherrennt. Ebenso Hochheben, dass er den Bodenkontakt verliert. Dafür ist er zu schwer. Ich hatte dies schon 2 mal machen müssen, als er dieses Verhalten ansatzweise bei mir anfing (nur ständiges anspringen ohne schnappen), danach hat er umgehend aufgehört.

    Ich schreibe bewusst schnappen. Er "greift" die Jacke und zieht diese beim "fallen" mit runter, wenn die Hand dazwischen ist merkt man dies, weil kaum Druck ausgeübt wird.

    Ich bin wirklich für jeden Tipp dankbar, zur Zeit ist bei den beiden eher eine getrübte Stimmung was Spaziergänge angeht...

    Viele Grüße!

  • Hallo rockinho,

    erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. :hallo:

    Euer Goldie scheint in der Flegelphase zu sein, wo er mal ausprobiert, wie weit er gehen kann.

    Bei Dir zeigt er dieses lästige Verhalten ja nicht, daher würde ich mir zuerst einmal überlegen, was Du anders machst im Umgang mit ihm als Deine Mutter und Schwester?! :???:

    Ich würde darauf tippen, dass er sich langweilt bei den Spaziergängen mit Deiner Familie und daher aufmüpfig wird. Fordern die ihn mit Gehorsam- und Kopfspielchen, wo er begeistert dabei ist?

  • vielleicht lönnt ihr so gehen, dass der hund (an der kurzen leine geführt, so dass er nicht an deinen beinen vorbei oder um sich herum dorthin kommt) an der seite von dir läuft, wo deine schwester und deine mutter nicht sind.

  • katinka62 Die beiden müssen alleine mit ihm unterwegs sein, damit er dieses Verhalten zeigt. Sobald ich dabei bin, macht er das nicht.

    souma Ist das noch Flegelphase? Ich wusste nicht wie lange sowas geht, ist schließlich unser erster Hund :) Also haben wir immerhin die Chance, dass in den Griff zu bekommen.
    Er liebt es, wenn man Erdklumpen wirft. Sobald er sieht, das man nach einem Klumpen greift und wieder nach oben schaut, liegt er schon auf dem Boden und wartet auf den Wurf. Das habe ich ihm so beigebracht, dass er immer etwas dafür machen muss. Mal Sitz, mal Platz, mal muss er neben mir sein, bis ich werfe etc. Also nicht das gleiche.
    Ich werfe jedes Mal wenn ich mit ihm spazieren gehe. Bevorzugt Erdklumpen, weil er das mit dem Apportieren noch nicht so gut beherrscht ;)

    Kann das schon den Unterschied machen?
    Und eine weitere Frage: Was genau können die beiden machen, wenn er das Verhalten zeigt? Körperliches Bestrafen war nie Bestandteil der Erziehung. Spielabbruch, Ignorieren etc. half immer sehr gut bei ihm, aber in der Situation geht das schlecht...

    Er war übrigens mit uns regelmäßig in der Hundeschule. Angefangen mit der Welpenspielstunde ab der 10. Woche, anschließend Junghundetraining. Vom Wesen her ist er nahezu perfekt, wenn das nicht wäre...

  • Zitat


    Ich werfe jedes Mal wenn ich mit ihm spazieren gehe. Bevorzugt Erdklumpen, weil er das mit dem Apportieren noch nicht so gut beherrscht ;)

    Kann das schon den Unterschied machen?

    Und die anderen Beiden machen das nie? Wie beschäftigen sie ihn denn auf Spaziergängen?
    Wenn du das Spiel immer mit ihm spielst - kanns sein, dass er ein kleiner "Erdklumpen-Junkie" geworden ist?
    Dann könnts schon sein, dass euer Hund deine Mutter und deine Schwester auffordert, ihm auch mal Action zu bieten.

  • Zitat

    Er liebt es, wenn man Erdklumpen wirft.

    Man könnte zwar auch einen Leckerlie-gefüllten Dummy verwenden, dann muss man nicht ständig buddeln, aber warum nicht Erdklumpen werfen. :lol:

    Ich denke schon, dass Dein Goldie einfach beim Spaziergang mit Mutter und Schwester ein wenig mehr Aktion einfordern will. Ergo sollten sie ihn mehr fordern und Du ihm vorab beibringen, wie viel Spaß es macht, so ein Dummy zu bringen. Wie man das Labradoren und Goldies geschickt beibringt, dazu gibt es hier im DF, im Netz und sogar bei youtube ganz tolle Tipps.

    Körperliches Bestrafen würde ich generell ausschließen, dann lieber im Notfall - wenn man sich gerade gar nicht zu helfen weiß und auch ein gut aufgebautes "NEIN!" nicht funktioniert - wegdrehen und gnadenlos ignorieren (auch auf die Gefahr hin, dass die Jacke von hinten beschmutzt wird).

  • euer Hund nimmt euch nicht ernst..., wirkt auf mich, als würde er euch maßregeln.

    ich würde mir an deiner Stelle einen Hundetrainer suchen, der sich genau euren Tagesablauf anschaut und euren Umgang mit dem Hund. Manchmal gibt es Ursachen an ganz anderen Stellen, als man vermutet.


    Auf alle Fälle ist dieses Anpringen meines Erachtens kein gutes Zeichen.
    Ich möchte ja nicht rumunken, aber Irgendwas in eurem Umgang mit dem Hund läuft grundlegend schief. Und wenn ihr nicht aufpasst, wird er euch vll. irgendwann auch mal beißen.


    P.S.
    wenn er so gerne Erklumpen hinterherjagt, dann fang doch mit ihm n Dummytraining an, so dass er dir den Beutel wieder zurückbringen muss.
    Wichtig ist, dass DU agierst und der Hund RE-agiert, nicht umgekehrt. Aber die Feinheiten sollte dir vll. doch lieber jemand vor Ort erklären.

  • was die beiden machen können, wenn er das Verhalten zeigt?


    erstmal wissen, WARUM.........

    • Will er ein Spielzeug haben?
      Dann ignorieren und weitergehen, Hund ins Leere laufen lassen.
    • Will er maßregeln?
      dann würde ich kräftig zurückrempeln.


    Deshalb nochmal mein Rat: lasst jemanden, der sich mit Hunden auskennt, draufgucken, damit er beurteilt, was der Grund für das Verhalten ist.


    Ich würde dir dringend raten, dass du ihm das Apportieren beibringst und dann anschließend den beiden zeigst, wie es geht, damit der Hund sich dran gewöhnt, dass nciht er das Sagen hat.

  • Meine Hündin macht das leider auch...
    es hat sich schon gebessert, frag mich nur nicht, wie ich das hinbekommen habe.
    Sie verhält sich aber schonmal anders, seitdem sie allgemein mehr Regeln zu befolgen hat. Z.B. Nur ins Bett wenn ich es ihr erlaube, nur aufs Sofa auf mein Kommando, sitzen bleiben wenns an der Tür klingelt und auch nur Fressen wenn sie mein "Okay" bekommt.

    Das ist alles eigentlich kein Thema, und ich wurde eh schon oft kopfschüttelnd gefragt warum meine Hündin das vorher alles als selbstverständlich sehen durfte :tropf:

    Tja, ich lern nie aus... und wenn mit so kelinen Änderungen schon was getan ist, dann ists doch super. Auch wenns mir schwer gefallen ist... sie ist einfach verzogen gewesen, auch wenns ne riesen Kritik an mich ist, ich musste sie annehmen und das hat uns geholfen.
    Ich wünsche dir viel Glück!

  • Also es gibt neues von der Front.

    Ich war mit meiner Mutter unterwegs und wollte es drauf anlegen lassen, um herauszufinden, wann er das Verhalten zeigt. Also bin ich stehen geblieben und die beiden sind weiter gegangen. Als er das gemerkt hatte, hat er sich hingelegt und rührte sich nicht mehr. Als meine Mutter ihn dazu bringen wollte, weiter zu laufen, ist er kurz mit und dann urplötzlich ging das Schauspiel los. Es war ganz eindeutig SEIN Wille auf mich warten zu wollen. Das Ganze hat sich mehrfach wiederholt.

    Heute waren meine Schwester und meine Mutter spazieren, haben es auch bewusst provoziert. Auch da zeigte er das Ganze wieder sehr drastisch, als er die Schleppleine "haben wollte", die meine Schwester trug.

    Also es ist in den letzten beiden Tagen ganz eindeutig, dass er entweder in eine andere Richtung möchte, als wir, dass er etwas haben möchte, das die beiden tragen oder haben oder das er sogar Leckerlies einfordern will, die in den Taschen sind, von denen er weiß.

    Das Ganze findet aber nur draußen statt, im Haus ist er der braveste Hund, wartet auf alles, fordert nichts ein.

    Ich muss ehrlich sagen, in diesen Momenten ist er ein anderer Hund, er fühlt sich dominanter als die beiden, zumindest auf gleicher Ebene.
    Eine Hundetrainierin ist kontaktiert, die sich unsere Spaziergänge anschauen wird. Da wir jetzt wissen, was der Auslöser dieses Verhaltens ist (sein Wille wird nicht beachtet), müssen wir jetzt unbedingt wissen, wie wir das wieder richtig stellen können. Es bringt nichts in der Situation zu agieren, es muss etwas in den "normalen" Momenten stattfinden, in denen er merkt, dass WIR die Chefs sind. Habt ihr Ideen, wie man so etwas trainieren kann? Meine Schwester hat ihm das Apportieren exzellent beigebracht, er bringt den Dummy auf Kommando zurück, sucht ihn beim Verstecken sogar und legt ihn in die Hand. Am Besten klappt es bei ihr, aber dennoch akzeptiert er sie anscheinend nicht.

    Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten, dass hat uns schon sehr geholfen! Und die Angst, dass er irgendwann vl. doch zubeißt, die veranlasst uns auch aktuell dazu, das so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen.
    Viele Grüße

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